Lieber Robert,
man hat auf wenige Sekunden genaue Vohersagen. Außerdem sieht man bei 'Eintritten' den Stern; bei geringerem Mondalter auch den unbeleuchteten Mondrand. Man vertrödelt keine Zeit mit Warten auf das Ereignis...
Natürlich hast Du recht - das ist sportlich, aber das macht auch mal Spaß. Sport am Fernrohr!
Genau wie Deine Doppelsternbeobachtung kann man das einfach mal ausprobieren, ohne extra Equipment. Es ist immer wieder frappierend, wenn ein Stern schlagartig (oder eben auch nicht schlagartig) am Mondrand verschwindet.
Ich habe besagte Software 'Occult' Doppelstern-Bedeckungen für meine Station (40km NO von Berlin) rechnen lassen, sind eine ganze Menge! Wer möchte, kann mal hier schauen:
Beispiel-Vorhersage
Bitte beachten: Werte gelten nur lokal! Schon in 100km Entfernung sind die Werte ganz andere...
Möchte man heute wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse, braucht man eine Kamera, die schnell ist (je nach Sternhelligkeit bis 200 Bilder per Sekunde) und genaue Zeitstempel auf jedes Bild setzt. Aber das ist ja hier das 'visuell'-board...
'Früher', in den frühen 1980ern, habe ich zeitweise ein paar hundert solcher Sternbedeckungen im Jahr visuell beobachtet. Die Beobachtungsergebnisse wurden weltweit gesammelt und zentral ausgewertet (erst in England, später beim ILOC in Japan). Dabei ging es weniger um Doppelsterne, sondern um die Dynamik des Erde-Mond-Systems. Jahre später bekam man dann eine dicke Broschüre aus Japan zugeschickt: Da waren alle eingegangenen Beobachtunge eines Kalenderjahres drin, darunter die eigenen.
Mit schnellen Fotometern (1000 Bilder/s) kann man auch scheinbare Sterndurchmesser bestimmen.
Beste Grüße,
-wunni