EAA für DSO - welche Kamera?

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VisuSCor

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Liebe Nachthimmelbegeisterte,

ich möchte auf mein CPC800 ein EAA Setup mit einem kleinen Refraktor und einer Kamera aufsatteln. Ziel ist, dass ich visuell mit dem C8 beobachten kann und zusätzlich durch den Refraktor ein Live-Bild auf dem Notebook habe was ich über Autostacking mit einer CMOS- oder CCD-Kamera aufnehme. Sieht also prinzipiell so aus (Kamera fehlt noch und richtig festmachen muss ichs noch):

Huckepack.jpg


Hierzu habe ich - wie man sieht - einen kleinen 80/400 Refraktor günstig erworben. Grund für den Kauf war das geringe Gewicht (= wenig Last für das CPC) und die kurze Brennweite = viel Gesichtsfeld bei relativ großer Öffnung. Klar: Farbwerfer!

Worum geht es mir:
Ich möchte an meinem recht lichtverschmutzten Beobachtungsstandort DSO etwas besser sichtbar machen, Nebel und Galaxien sind meine Begehrlichkeiten, KEINE Planeten oder Sternhaufen. Ich will auch KEINE Astrofotografie betreiben, höchstens ein Screendump als Erinnerung und für dokumentarische Zwecke.

Also nochmal: das Ganze soll parallel zur visuellen Beobachtung mit dem C8 laufen. Ich stelle mir vor, dass ich dadurch auch "sehen lerne".

In erster Linie werde ich den ST80 einsetzen und dafür soll die Kamera ausgelegt sein. Farbe ist mir nicht so wichtig. In Ausnahmefällen werde ich auch mal das C8 nutzen, zum Beispiel für kleine PNs, wenn das mit der gewählte Kamera sinnvoll möglich ist.

Soooo....
und was nehm ich denn jetzt für ne Kamera??? Ich blick nicht durch: Pixelgröße zu Empfindlichkeit und Brennweite der Optik, SW oder Farbe - SW soll empfindlicher sein. Auflösung wäre mein Wunsch gefühlsmäßig 1 - 2 MP, sodass auf dem Notebook noch halbwegs was zu sehen ist.

Im Moment habe ich eine Kamera... geliehen. Und zwar eine ATIK Infinity C. Mit der teste ich grad rum - bisher nur am C8, weil ja die Befestigung für den Refraktor noch fehlt. Die Ergebnisse sind eher noch nicht motivierend. Den M42 fand ich im Okular fast spannender als über die Kamera auf dem Notebook. Aber ich denke das wird noch - ich muss noch üben und vor drei Tagen war auch Mond.

Muss ich wirklich so eine teure Kamera nehmen oder bin ich mit einer ZWO ASI 174 Mini (SW) nicht sogar besser bedient, denn die müsste als SW-Kamera sogar empfindlicher sein und hat die doppelte Auflösung? Der Aufnahmebereich ist ja bei beiden ähnlich:

vgl infinity - zwo asi174mono - C8mit25er.jpg

Hier noch verglichen mit dem Gesichtsfeld des C8 mit einem 25er 2" 70° Okular.

Wer kennt sich aus, kann mir Tipps geben, auch für Infoquellen? Ich hab bisher nirgendwo strukturierte Informationen über EAA gefunden woraus zum Beispiel hervorgeht welche Kamera für welche Optik sinnvoll ist. Meist gehts halt dann doch um Astrofotografie oder spezielle Setups.

Danke für Eure Hilfe

CS.Oli
 
Zuletzt bearbeitet:
keine Antwort ist auch eine... also berichte ich mal was inzwischen passiert ist:

Die ersten Tests mit der Atik Infinity verliefen ganz gut, wenn auch etwas ernüchternd was die Qualität der Ergebnisse angeht:

m81.jpg

Das soll M81 sein. Aufgenommen mit der Atik Infinity am C8 mit 0.63 Celestron Reducer am 1.4.2020 südlich des stuttgarter Flughafens. Wichtige Zusatzinfo: fast 50% Mond, die ganze Nacht.

Zumindest technisch funktionierte es aber...

Dann bin ich auf die Berechnungsformel für das Sampling gestossen:

Image Scale = Pixel Size / Focal Length * 206
Ideal Range between 1 to 2
Under 1 may lead to bloated stars = oversampled
Over 2 may lead to blocky/pixolated stars = undersampled

Daraus folgt für meine beiden Teleskope:
C8 f6.3 mit Infinity 1.04 (Celestron Reducer 0,63)
C8 f5 mit Infinity 1.31 (TS Reducer 0,5)

ST80 mit Infinity 3.32

Die Infinity passt wohl - zumindest in der Theorie - garnicht zu meinem SkyWatcher 80/400. Damit wäre die Grundidee, parallel mit dem C8 beobachten und EAA mit 80/400 also nicht mehr sinnvoll umzusetzen.

Dann wurde mir günstig eine ZWO ASI120 MM (mono) angeboten. Die Berechnung des Sampling ergibt:

ST80 mit ASI120 1.93

Sollte also funktionieren, im Zweifel mit etwas Neigung zum Untersampeln. Die relativ großen Pixel sollten gepaart mit dem Öffnungsverältnis F5 recht kurze Belichtungszeiten ermöglichen, was wiederum ein Vorteil ist.

Obwohl meine Teile zum Befestigen des ST80 am CPC noch immer nicht alle da sind, konnte ich doch improvisieren für einen ersten Test vor zwei Tagen:

20200411_214406k.jpg


Die Installation der Treiber und von SharpCap war problemlos. Einzig der Umstieg von der Infinity Sofware auf SharpCap war etwas gewöhnungsbedürftig, da viel mehr manuell einzustellen ist. Vor allem das Alignment hat erstmal Probleme gemacht, da SharpCap meldete, dass es nicht genug Alignmentsterne findet. Des Rätsels Lösung war dann, dass man ein Digital Gain für das Alignment separat einstellen kann und das auch keinen Einfluss auf die Bildakquise zu haben scheint. Also dort auf 4 x gegangen und dann klappte das Alignment auch.

Die ersten Bilder sind meines Erachtens vielversprechend. Aufgenommen am 11./12.4.2020 bei 87 % Mond, allerdings vor Mondaufgang wieder südlich des stuttgarter Flughafens.

M104.jpg

M104

M057.jpg

M57

Die Bedienung von SharpCap finde ich etwas geschmeidiger als von Infinity. Insbesondere gefällt mir das Speichern der Ergebnisse wo die Bilddaten mit protokolliert und gespeichert werden, ausserdem werden Dateiverzeichnisse und -namen so organisiert, dass man später noch die Abfolge und die Zeiten nachvollziehen kann.

Soweit bis hierhin. Fazit: so wie es aussieht funktionert ASI120 mit dem kleinen Refraktor recht gut für das was ich will: Himmelsobjekte durch EAA sichtbar machen, die visuell mit dem C8 schlecht zu sehen sind. Tatsächlich war es vorgestern so, dass ich sowohl M57 als auch M104 mit dem C8 bei 81facher Vergrößerung und einer AP von 2,5mm gut erkennen konnte aber natürlich nicht so deutlich wie über die Kamera.

Problematisch waren sehr schwache Objekte, wie zum Beispiel M51. Die habe ich überhaupt nicht in den Griff bekommen. Bis 10 s Belichtungszeit lief alles gut, darüber war irgendwie nichts zu machen. Aber ich hatte beim first Light mit der Kamera und als absoluter Anfänger mit EAA noch mit so vielen Dingen zu kämpfen, dass ich noch einige Nächte brauchen werde, um wirklich brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Ich bekomme morgen die Aluschiene und hoffe, dass Mittwoch/Donnerstag das Wetter passt und ich Zeit habe. Dann werde ich die beiden Kameras an beiden Teleskopen parallel testen - ohne Mond. Bin gespannt was dabei rauskommt.

Kosten bisher:
SkyWatcher 80/400 gebraucht 80 EUR
ZWO ASI120 MM gebraucht 110 EUR
zweiter Suchersockel 26 EUR
Zuschnitt Aluschiene mit Versand 18 EUR
das CPC800 und ein Notebook waren bereits vorhanden

Sollte ich die Atik Infinity auch noch übernehmen, dann kämen nochmal ca 600 EUR für die gebrauchte Kamera und der oder die Reducer dazu.

Vielleicht hilft dem einen oder anderen der Bericht. Sollte ich was übersehen oder Denkfehler gemacht habe, dann freue ich mich über Hinweise ebenso wie zusätzliche Tipps zur Bedienung von SharpCap.

CS. Oli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oli,

manche Beiträge gehen halt manchmal in der Menge der anderen Beiträge unter. Aufgrund der momentan ungewohnten Menge der klaren Nächte (oder Corona-Homeoffice?), ist hier im Forum sowieso mehr los als gewöhnlich, habe ich den Eindruck.
Aber zu Deinen Überlegungen oben. Ich benutze auch oft Sharpcap und mache sowas wie EAA. Du hast es ja selber gemerkt. Für die Darstellung des Bildes des günstigen Skywatcher-Refraktors auf einem Laptopbildschirm braucht man keine superauflösende teure Kamera. Und die Farbdarstellung der meisten Objekte bei EAA ist auch eher mäßig. Deshalb braucht es eigentlich keinen Farbsensor. Dann lieber auf Empfindlichkeit gehen. Dafür würde ich bei der ASI120MM bleiben. Der Monochip der ASI120MM ist recht empfindlich. Besorge Dir dafür vielleicht mindestens einen L-Filter oder sogar nur einen Grün- oder Rotfilter. Damit wird der Farbfehler des Refraktors verringert (weniger aufgeblasene Sterne).
Die Atik Infity ist dafür Overkill, finde ich, außer Du hast das Geld sowieso über und willst auch noch etwas anderes damit machen. Du kannst damit die mäßige Abbildung des Refraktors nur noch deutlicher sehen. Aber das hilft ja nichts.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Heiko,

danke für Deinen Kommentar.

Würde ein ED Refraktor mehr an Abbildungsqualität bringen? Wie wirkt sich denn der Farbfehler mit einem schwarzweiß Chip aus und was bringt ein L-Filter?

Mir ging es jetzt erstmal um einen günstigen Einstieg, um Erfahrung zu sammeln. Ausserdem wollte ich dem CPC nicht zu viel Gewicht zumuten.

Aber mittelfristig könnte ich mir schon vorstellen, etwas in die Optik und evtl auch eine bessere Kamera zu investieren.

CS.Oli
 
Hallo Oli,
die ASI 120 ist schon einmal nicht schlecht für Dein Vorhaben.
Hohe Framerate ist gut für Live-Stacking.
Allerdings finde ich es ein Wenig schade, dass Du das mit der 80mm Optik machst.
Du hast ein deutlich leistungsfähigeres Gerät direkt darunter.
Stelle Dir vor, Du hast die Kamera nicht an dem kleinen Farbfernseher, sondern am C8.
Mehr Licht, kürzere Belichtungszeiten, schnelleres Live-Stacking-Ergebnis, höhere Auflösung, und damit ein wesentlich besseres Live-Stacking-Ergebnis (Erlebnis).
Ich weiß, Du möchtest das, was Du auf dem Bildschirm siehst, dann im Okular sehen. oder umgekehrt.
Deshalb empfehle ich Dir, über einen Flipmirror (Klappspiegel) nachzudenken. Daran kannst Du Okular und Kamera ansetzen. Ggf. über eine Schiebehülse, oder einen Helicalauszug Kamera und Okular exakt fokussieren, und dann ganz bequem zwischen Bildschirm und Photon-auf-Netzhaut umschalten.

Eine Infinity braucht es dafür meines Erachtens nicht. Da würde ich eher die deutlich günstigere ASI290MC sehen, oder eine andere, mit etwas kleineren Pixeln als die Infinity. Die passt meines Erachtens weder zum 80mm Refraktor, noch zum C8, und Live-Stacking unterstützen die meisten Aufnahmeprogramme auch so.

Wenn der Aufbau noch unter dem C8 durchkommt, wäre das meine Empfehlung.

CS

Dietmar
 
Hallo Oli,

die günstigen Achromate fokusieren das Licht nicht für alle Wellenlängen im gleichen Fokus. Besonders im UV und IR sind die nicht korrigiert. Deshalb werde die Sterne dick. Ein Filter schneidet diese Wellenlängen ab und die Sterne werden kleiner. Ein ED wäre da besser, aber im Prinzip gilt da trotzdem das Gleiche.
Dietmar hat im Prinzip recht. Aber mit dem kleinen Chip einer Kamera wie der ASI290 wirst Du nicht viel von dem Bildausschnitt sehen, den Du durchs Okular am C8 sehen kannst. Und mehr Licht und Farbe hast Du bei der langen Brennweite des C8 auch nicht.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Dietmar,

ich werde alle zur Verfügung stehenden Kombinationen ausprobieren und dann sehen was geht. Inzwischen habe ich auch den "Unofficial SharpCap Quick Start Guide" gefunden, der einige Tipps gibt. Insbesondere ein Gain von 350 (!) wird da empfohlen - ich habe mit 30 gearbeitet... kein Wunder, dass ich schwächere Objekte nicht sichtbar machen konnte.

Der Verkäufer der ASI 120 meinte, er würde mir für das C8 eine ASI294 empfehlen. Das wäre mit 0.5 Reducer gerade noch an der Grenze zum Oversampling aber halt mit einer recht guten Auflösung und einen empfindlichen Sensor. Mal sehen wohin das noch führt. Am Ende betreibe ich doch noch Astrofotografie.

Die Idee mit dem Flipmirror finde ich nicht so prickelnd, denn die verschiedenen Optiken haben natürlich den Vorteil des identischen FOV:

vglZWOasi120zuC8visuell.jpg


Hier am C8 mit dem Lieblings-25-mm-Okular in 2" im Vergleich mit der 120er Kamera am ST80.

Die 120er ASI hat am C8 selbst mit dem Reducer so einen kleinen Bildausschnitt, dass es fast unmöglich sein dürfte vernünftig zu arbeiten, weil das Objekt ständig aus dem Bild läuft. Die Nachführung ist ja nicht so exakt ohne Guiding. Aber probieren werde ich es natürlich Trotzdem.

CS.Oli
 
Das Thema trifft mein Interesse zu 100%.
Ich würde allerdings auch eher zum C8 als Optik für die Kamera tendieren. Wenn ich auf lichtverschmutztem Balkon auf DS Objekte aus bin sehe ich durch das Okular sowieso nicht wirklich viel..... und Kamera raus und Okular rein sollte zur Not ja auch nicht wirklich ein Problem sein.
Als Kamera habe ich schon vorher zur ASI 290 MC tendiert aber wenn ich den Bildausschnitt der Kamera im C8 bei Oli sehe ist das ja eher nicht wirklich geeignet.
Welche Kamera im unteren Segment wäre denn (ohne Reducer) besser geeignet?
 
Hallo Oli,

die Sterne werden besser, aber natürlich nicht wie bei einem korrigierten teuren APO. Das ist ein Kompromiss zwischen Abbildungsfehlern verringern und Licht wegnehmen.
Die ASI294 ist eine gute Kamera (habe ich zufällig auch) und hat ein größeres Bildfeld, aber Du mußt Dir dann klar werden, ob Du noch ein bißchen einfache EAA machen willst oder schon Astrofotografie. Hier sich über Oversampling bei einer 4144x2822 Pixel-Kamera Gedanken zu machen, bringt nicht viel, wenn Du es dann an einem Laptop mit vielleicht 1368x768-Auflösung und mäßiger Farbtreue darstellen willst. Und dann ist der C8 auch nicht für Widefield-Astrofotografie korrigiert. Da stellt sich die Frage: Quo Vadis?
Das ist dann, wie so oft, wie einen Ferrarimotor kaufen und in einen Trabi zum Brötchenholen einbauen.

Gruß

*entfernt*
 
aber Du mußt Dir dann klar werden, ob Du noch ein bißchen einfache EAA machen willst oder schon Astrofotografie.

!!! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen !!!

Das will ich eigentlich nicht, zumindest im Moment noch nicht. Wenn ich aber je in diese Richtung gehen sollte, dann wäre vermutlich eine andere Optik sinnvoll und eine parallaktische Montierung...

Deshalb bin ich ganz froh, dass die ASI120 zu passen scheint für den kleinen Refraktor und jetzt schau ich mal was ich damit in Puncto EAA rausholen kann. Mit relativ wenig finanziellem Einsatz. Fotos will ich eigentlich nur zu dokumentarischen Zwecken machen.

Die Frage ist eher, ob sich das mit der parallel-Beobachtung zu EAA überhaupt bewährt. Denn einerseits geht durch die Guckerei auf dem Bildschirm ja die Dunkeladaptation immer wieder flöten und andererseits nützt es auch nix, durchs Okular zu schauen wenn da einfach nix erkennbar ist.

CS.Oli
 
Welche Kamera im unteren Segment wäre denn (ohne Reducer) besser geeignet?

Du brauchst halt für das C8 eine Kamera mit möglichst großen Pixeln. Deshalb wäre die Atik Infinity schonmal nicht schlecht. Die ASI174 mono wäre noch ne Option, die etwas mehr Auflösung hat, was aber für reine EAA nicht nötig ist. Alles was mehr als bildschirmfüllend ist bringt ja nur was wenn man die Bilder auch weiterverarbeiten will = Astrofotografie.

Ich persönlich wollte aber auch nicht unter 1 MP gehen - bauchgefühl. Es gibt ja schon relativ günstige CCD-Kameras mit 0,3 MP und großen Pixeln. Die Revolution Imager ist so ein Ding, sogar mit Monitor gleich dabei. Das ist mir aber zu undigital.

Optimal für das C8 wären eigentlich 9 MP, wenn man diese Formel von weiter oben zugrunde legt. Da gibts aber nur Kameras zwischen 1500 und 5300 EUR, die so große Pixel haben. Und es wurde auch schon drauf hingewiesen, dass das Oversampling bei hohen Auflösungen keine so große Rolle spielt. Nur: all zu klein sollten die Pixel wohl nicht sein bei der großen Brennweite.

CS.Oli
 
Servus Oli,
würde mich interessieren ob und wie dein EAA Projekt läuft?
 
Hallo Dietmar,

im Moment stockt es etwas... ich hatte den 80/400 und hab damit und mit der ASI 120 ein paar Tests gemacht, die ganz vielversprechend waren.

Dann hab ich beschlossen, aus den beiden 80/400 und 120/600 Refraktoren, die ich besaß, ein Gerät zu machen. Das heißt ich hab beide verkauft und mir einen etwas schrulligen 100/600 Refraktor aus einem Bausatz mit einer BW Optik angelacht. Der soll nun sowohl für EAA als auch als Grab&Go Teleskop herhalten.

Allerdings muss ich noch den Auszug wechseln, denn der, der da verbaut ist taugt nichts und ist zu kurz. Vermutlich geht es erst nächste Woche weiter. Wenn das Wetter mitspielt.

CS.Oli
 
ja, hier stockt es auch, Heute endlich wieder mal Wetter ohne Wolken und dann Vollmond und ein unterirdisches Seeing :)
Halt uns auf dem laufenden...., das Thema bleibt bei mir im Focus
 
Hallo Zusammen,

ich finde dieses Thema ebenfalls sehr interessant und habe auch schon in dieser Richtung rumprobiert.
Allerdings mit FireCapture :rolleyes:, was dann nicht wirklich funktionierte.
Aber "versuch macht kluch" ;).
Kaum :whistle: liest man in der einschlägigen Literatur und dem Internet nach, erfährt man auch das man dafür andere Software braucht. Wer hätte es gedacht :D.

Nun gut, auf Grund dieses Informationszuflusses, ist jetzt die richtige Software vorhanden.
Aber wie es halt so ist, das Wetter... ...

Das was bei mir angedacht war:
- 120/600 SkyWatcher Refraktor FH
- C8
- iOptron AZ Pro GoTo
- ZWO Asi224 Pixel Size 3,75

Nach obiger Formel:
- 120/600 Refraktor FH = 3,75/600*206 = 1,28, was ja in der Range liegen würde
- C8 mit oder ohne Reducer fällt mit meiner Asi224 nach der Formel aus

Praktikables Setup wäre dann wohl (?):
- 120/600 Refraktor FH
- ZWO Asi 224
- iOptron AZ Pro GoTo
- Notebook
- SharpCap

Als weiter Software habe ich auch noch das AsiStudio von ZWO (kostenlos) gefunden, welches auch das Live Stacking unterstützt. Gibt es sowohl für Linux als auch für Windows.
Schön das man gelegentlich auch was für Linux findet ;).
Somit existiert noch eine Variante mehr zum testen.
SharpCap vs. AsiStudio, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Wenn ich es recht verstanden habe brauche ich beim Live Stacking, was ja zu EAA gehört, nicht zwingend eine Guiding.
Sondern "nur" eine saubere Nachführung und dann geht es wohl auch mit einer Alt/AZ-Montierung, wegen der kurzen Belichtungszeiten?

Soweit meine Erfahrungen bis jetzt.
 
Hallo Matthias,

schön, dass Du bei EAA mitmischen willst, dann bin ich hier nicht so allein :)

Guiding braucht es nicht für EAA, einfach eine Nachführung und das geht auch mit einer Alt-Az-Monti, wie mein Foto oben beweist.

Was ich nicht weiß ist, ob diese Kamera mit 600 mm Brennweite so ideal ist. Das kann ich Dir sagen, sobald ich es mit meinem - inzwischen fertig gestellten - 100/600 Refraktor getestet habe. Ich fürchte nämlich, dass ich mir keinen Gefallen getan habe, indem ich den 80/400 so schnell wieder verkauft habe. Das die Auflösung passt zwar für das Sampling recht gut aber Feld wird damit schon ziemlich klein. Wenn Du diese Kamera neu kaufen musst, würde ich das nochmal überlegen. Evtl. mit einer ASI120 gebraucht anfangen.

Besser für den 120/600 wäre die ASI294. Die ist nach der Sampling-Formel nahezu ideal, hat einen größeren Sensor und damit viel mehr Feld und diese Kamera ist auch für das C8 geeignet - wegen der hohen Auflösung. Sie wurde mir auch von einem Astrofotografen für das C8 für EAA empfohlen.

Ist natürlich ein Haufen Geld, deshalb hab ich ja jetzt mit ASI 120 mono angefangen.

CS.Oli

P.S. die nächsten Tage ist visuell angesagt, dann geht es bei mir mit dem neuen (20 Jahre alten) Refraktor weiter in Sachen EAA
 
Hallo Oli,

Was ich nicht weiß ist, ob diese Kamera mit 600 mm Brennweite so ideal ist.
meinst Du damit meine Asi224 ?
Die habe ich schon ;).
Die hatte ich mir rein für Planeten und Mond an meinen beiden Refraktoren FH, 120/600 und 120/1000 (ja ich weiß Farbfehler ;), komme ich mit klar) gedacht.
Da war mein C8 noch nicht mal angedacht, na ja vielleicht schon ein bisschen :whistle:.

Da mit Planeten zur Zeit mau ist und man sich ja das ein oder literarische zu Gemüte führt, stößt man unweigerlich auf EAA :D.
Finde ich wirklich sehr spannend.
Irgendwie kann ich mich auch nicht mit DSLR Astrofotografie anfreunden, warum auch immer.

Das einzige "Problemchen" welches ich hatte (habe) ist, dass ich mit 120/600 nicht so recht in den Fokus komme/kam.
Ohne Zenitspiegel geht's soweit ich das am späten Abend noch getestet habe.

Werde das mal am Tag "trocken" üben, an dem obligatorischen Kirchturm/Antennenmast.
Heute Nachmittag soll's ganz passabel werden mit dem Wetter und wenn ich Meteoblue vertraue, wirds ab 21 Uhr ohne Wolken sein und dazu hab ich Urlaub (y).

Ja, die Asi294 wäre schon schick :D, aber mittlerweile ist ganz schön Ebbe in meinem Geldbeutel.
Der Weg zu meinem, sehr zufriedenstellenden Setup (120/600 FH, 120/1000 FH, C8 und iOptron AZ Pro GoTo), war dann doch kostenintensiv. Möchte die "Zwischengeräte" nicht als Fehlkäufe interpretieren, sondern eher als Erfahrungswerte und nicht ganz dem entsprechend was ich mir vorgestellt habe, ja, ja die Vorstellungskraft ;).

Aber, wie gesagt, jetzt bin ich sehr zufrieden.
Passt alles zu meiner Beobachtungssituation und Umgebung (Balkon, Bortle ca.5, wenig Störlicht, Laternen und son Kram).
Alles schön transportabel, wenn ich dann doch mal raus fahren will.

Habe mir auch schon zwei Objekte ausgesucht, M44 und NGC 2281, um mit den beiden Softwaren, SharpCap und AsiStudio, zu experimentieren.
Bin sehr gespannt, was ich so auf den Monitor des Notebooks zaubern kann.

Nochmal zurück zum C8 und der Asi294.
Rein von der Formel her liege ich da aber sowohl mit Reducer als auch ohne unter der Range, oder ist das nicht das Maß aller Dinge?
 
Nochmal zurück zum C8 und der Asi294.
Rein von der Formel her liege ich da aber sowohl mit Reducer als auch ohne unter der Range, oder ist das nicht das Maß aller Dinge?

Nein, nicht bei Oversampling.

Achtung: gefährliches Halbwissen:
Oversampling bedeutet, soweit ich das verstanden habe, dass die Auflösung zu hoch ist. Aus der Formel
Image Scale = Pixel Size / Focal Length * 206

bekommst Du ja die Auflösung pro Pixel in Bodensekunden. Soweit ich weiß (jetzt wirds ganz dünn) können wir, wenn das Teleskop das technisch bringt, ca 1 Bogensekunde auflösen. Abhängig vom Seeing eher weniger. Sind wir mit der Kamera besser, also höhere Auflösung pro Pixel, dann neigt das Bild zum Verpixeln. Das wiederum lässt sich aber beheben, wenn Du einen großen Sensor mit entsprechend hoher Auflösung hast - dann kannst Du ja die Pixel am Ende einfach zusammenfassen.

mein Fazit: Oversampling bei goßer Pixelmatrix ist kein Problem, Undersampling sollte man vermeiden, weil was nicht da ist kann man auch nicht mehr herzaubern...

Jetzt können die Fachleute bitte mal sagen, in wieweit ich richtig liege mit meinem Anfängerwissen.

Eine sehr interessante Diskussion dazu habe ich im CN ausgelöst: EAA camera decision - who can help? - EAA and Night Vision - Cloudy Nights, vor allem auf der zweiten Seite wird über Pixelgröße einiges gesagt was ich sehr interessant finde.

CS.Oli
 
Hallo Oli,

danke für Deine Infos (y).

Ich hoffe ja auch das noch andere hier mit machen werden.
 
Hey Oli,
wenn man wüsste, was EAA nun eigentlich sein soll.
Ich mache meinen Astrofotos ja seit vielen Jahren "elektronisch", also mit Computer-Software.
Heisst EAA erst die Darks und die Flats machen und danach erst die Lights?
Und was ist der Anwendungsbereich von EAA?
CS Dietrich
 
EAA ist im Grunde Livebeobachtung mit einer Kamera. Die Software stackt kurzbelichtete Bilder und wirft die Ergebnisse direkt auf einem Monitor aus. Keine Darks, Flats, Bias, Bildbearbeitung und den ganzen anderen Aufwand, auf den visuelle Beobachter keine Lust haben. Wer will kann das Bild speichern, aber viele EAA-Beobachter machen nicht mal das. Wozu auch, wenn man sich die Bilder hinterher ohnehin nie wieder anschaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben EAA (electronically aided* astronomy) gibt's auch NVA (night vision astronomy), da schauen die Leute (ich denke vorwiegend Amis) mit Nachtsichtgeräten in den Himmel.

Im CloudyNights gibt es für diese beiden Spielarten der Astronomie ein eigenes Forum. Halt in Englisch.

CS.Oli

* könnte auch augmented heißen
 
Hey liebe Astros,
leider kann ich die feinen Unterschiede zwischen Augmented, Aided, Assisted etc. im Englischen nicht so gut verstehen. Aber wahrscheinlich kommt es ja garnicht auf die Wortbedeutung an. Es ist wohl eine Modeerscheinung und dafür braucht man eben ein neues Wort - am Besten eine Abkürzung.
Aber was ist der Anwendungsbereich von EAA?
Clear Skies Dietrich
P.S. "Live Stacking" mache ich seit vielen Jahren mit z.B. SharpCap. Aber meine Bilder am nächsten Tag sind viel besser....
 
Hallo Dietrich,

ich mache das ja auch schon länger- habe aber nicht gewusst, dass es dafür auch einen Namen gibt :rolleyes:
Also, ich habe mein Gerödel an meinen Beobachtungsort gestellt, bin in mein Arbeitszimmer gegangen und habe alles ferngesteurt. Mit Life Stacking habe ich mir die Objekte angeschaut, richtig zentriert und (bei Gefallen) auch eine Aufnahme gestartet. Allerdings geht das jetzt mit dem ASI-Programm noch wesentlich besser und einfacher. Anbei mal ein (symbolischer) Screenshot. Theoretisch kann ich die Ausrüstung auch von überall auf der Welt steuern, muss nur Internet vorhanden sein. So mache ich das schon seit Jahren mit meiner Solar-Anlage (selbstgebaut).

Screen1.png



CS *entfernt*
 
Hallo,

so wie es aussieht, gehe ich ziemlich ähnlich wie Bernd vor. Ich mache Livestacking mit Sharpcap aber auch nicht, um das unbedingt am Bildschirm zu verfolgen. Der Vorteil ist, daß die Anforderungen an die Montierung geringer sind, man "schlechte" Frames im Sekundenbereich ausfiltern kann ohne die Festplatte voll zu knallen und der Dynamikumfang m.M.n. größer ist. Ich kann z.B. die Dynamik einer nur 10 Sekundenaufnahme auf 12 oder 14 Bit verteilen und muß da nicht z.B. 5 Minuten reinquetschen. Im 5-Minuten-Livestack brennt dann nichts aus. Ansonsten behandle ich das wie "normale" Aufnahmen.
Das Livestacking "EAA" zu nennen und als eigene Spielart zwischen visuellem Beobachten und Astrofotografie anzusehen, ist m.M.n. eine Modeerscheinung.

Gruß

*entfernt*
 
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