Erste Erfahrungen mit der Sky-Watcher AZ-GTi

Bei mir sieht es übrigens im Moment so aus.
 

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Hi Torsten,

ich meinte das mit dem Derotator nicht, um Probleme mit dem DEC-Spiel zu kompensieren, sondern damit die RA-Achse senkrecht steht und so größere Kräfte aufnehmen kann. Das Spiel in DEC müsste damit aber auch eliminiert sein, weil man im Alt/Az-Betrieb auch in DEC eine kontinuierliche Nachführung hat.

Aber das soll ja hier gar nicht das Thema sein. Damit werde ich mich irgendwann mal näher beschäftigen.

Zum eigentlichen Thema kann ich jetzt aber Näheres sagen...

Zunächst einmal: Ich hätte da eine Russentonne zu verschenken. Das Teil hat eine derart grausame Abbildung. Aber da war ja mal was mit Entspannen? Egal - jedenfalls habe ich die Russentonne nach dem ersten Fokussierungs-Versuch ganz schnell wieder runtergenommen und stattdessen einen kleinen 65Q eingespannt. Das große Gegengewicht habe ich draufgelassen - nur weiter zur Mitte verschoben.

Der 65Q wiegt 2,8kg - mit dem 5kg Gewicht waren also knapp 8kg auf der RA-Achse. Damit hatte sie kein Problem - obwohl das Freischwenken bei gelöster Klemmung schon wesentlich schwergängiger war.

Eingenordet habe ich mit dem Polemaster. Das ging sehr gut und danach war das Goto ausreichend genau.

Geguidet habe ich mit PHD2 und einer ALccd5IIm an einem 250mm-Objektiv. Durch das große Spiel in DEC war die Kalibrierung eine Qual. Ich musste es 4 mal neu starten, bis es gelang - obwohl ich im EQAscom den maximalen Spielausgleich für DEC eingestellt hatte.
Auch nach erfolgreicher Kalibrierung lief das Guiding ziemlich mies - und zwar nicht nur in DEC. PHD hatte auch den einen oder anderen Kommentar dazu:

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-Guiding.jpg

Als Objekt hatte ich mit M27 ausgesucht - mit Sicherheit keine gute Wahl für 420mm Brennweite. Aber mir fiel gerade nichts besseres ein. Trotz des ziemlich zappeligen Guidings konnte ich von 35x30s alle Frames benutzen - grobe Ausreisser waren nicht dabei:

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-Score.jpg

Mit dem Summenbild habe ich mir nicht allzuviel Mühe gegeben - aber man sieht, dass die ASI1600 (Color) bei nur -10° (mehr ging nicht) unbedingt gedithert werden will - und das kann man mit der kleinen Monti wohl vergessen. Außerdem ist nicht allzuviel Farbe angekommen, was aber auch an DSS liegen könnte:

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/M27-2018-07-18.jpg

Ausschnitt:

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/M27-Ausschnitt.jpg

Ich habe auch eine Einzelbelichtung mit 5min gemacht - die Sterne sind halbwegs rund: (nicht debayert)

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-5min.jpg


Mein vorläufiges Fazit:

Wunder verbringt das kleine Teil nicht unbedingt. Die Bedienung mit der SynScan-App und EQAscom ist sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem nervt mich EQAscom, weil es nicht einfach zu starten und beenden ist, sondern sich ständig selbst startet und beendet. Am Anfang ist dann immer das Tracking abgeschaltet usw. Aber damit muss man sich vermutlich einfach mal näher beschäftigen.
Aber: Wenn man es mit anderen Reisemontierungen vergleicht, hat es die Nase ziemlich weit vorne. Alleine, dass eine DEC-Achse vorhanden ist (wenn auch mit viel Spiel), macht einen gewaltigen Unterschied zum Star Adventurer oder dem AstroTrac. Von Polarie u.ä. will ich gar nicht reden. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist also schon ein kleines Wunder.
Die einzig direkt vergleichbare Montierung ist m.E. die iOptron SmartEQ. Die hat ebenfalls zwei Achsen, Goto etc. und trägt auch nicht mehr (und kostet das Doppelte). Die hat allerdings einen ST4-Port, den ich an der AZ-GTi schmerzlich vermisse.

Ich werde das Teil kommende Woche mal teilw. zerlegen. Evtl. kann man das Spiel ja noch nachstellen und ich habe die heimliche Hoffnung, das ich auf der Platine noch irgendwo einen ST4-Port finde, den man nur nicht nach außen gelegt hat, weil kein Platz im Gehäuse war :D

Gruß
Klaus
 
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Solche Probleme hatte PHD bei mir nicht, ich hatte allerdings auch nur 130 mm Brennweite und die großen Pixel des Lodestar X2. Andererseits habe ich bei Skywatcher durchaus mit einer größeren Serienstreuung gerechnet. Ich denke, da sollte sich was machen lassen, die Teleskop-Spezialisten schreiben dazu:
Was schon beim Öffnen auffällt, und sich beim zu Tage tretenden des Innenleben€Œ bestätigt, ist die massive Bauweise.
Es werden kaum Kunststoffteile verwendet, und so sind die Zahnräder aus Metall und die Wellen aus Messing. Auch in Summe ist alles solide am Gehäuse aus Aludruckguss verschraubt.
Damit lässt sich gut arbeiten und die Metallzahnräder gut einsehen und (nach)fetten. Es bietet sich bei der Gelegenheit auch an, zu prüfen€Œ, ob die Zahnräder nicht zu viel oder zu wenig Spiel haben und alles gut sitzt.
Achtung: Den optischen Decoder (auch wenn er Zahnrädchen besitzt) bitte nicht fetten und die Platine optimaler Weise nicht anfassen.
Teleskop-Spezialisten

Gruß
Torsten
 
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Moin,

ich habe das Teil vorhin mal aufgeschraubt und es stimmt - der Aufbau ist stabil und absolut durchdacht. Sehr erstaunlich für ein so kleines Teilchen und für diesen Preis.

Dem Aufbau nach dürfte es eigentlich kaum Spiel in Deklination geben, weil die Schnecke auf einer Schwinge sitzt und mit Federkraft ins Schneckenrad gezogen wird (siehe Foto). Man könnte evtl. eine härtere Feder einbauen?

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTi-DEC-Schwinge.jpg

Ach ja - einen ST-4-Port habe ich leider nicht gefunden. :Trost:


Wenn ich also mal meinen Eindruck von dem Teilchen zusammenfasse...

+ klein, leicht, günstig, super durchdacht aufgebaut. Eigentlich die perfekte Alt/Az-Montierung.

- mit der parallaktischen Aufstellung kommen die Minus-Punkte. Ziemlich umständliche Bedienung mit SynScan-App + EQDirect. Sehr mäßiges Guiding (bei mir) und vor allem: Große Bedenken bzgl. der RA-Lagerung auf niedrigen Breitengraden.

Kurzum - das Teil ist super, würde bei mir aber auf ewig in der Ecke liegen. Zuhause habe ich bessere Montierungen und auf Flugreisen in den Süden würde ich mich doch nicht auf das Teil verlassen wollen.


Aber:

Ich konstruiere gerade ein Teil, womit alle Schwachpunkte beseitigt werden - vorausgesetzt, ich bekomme es hin :gutefrage:

Mein Hauptproblem mit der RA-Lagerung bei zunehmender Äquator-Nähe ist gelöst, wenn das Teil azimutal aufgestellt ist. Dann ergibt sich eine Bildfelddrehung und dagegen gibt es Bildfeld-Derotatoren. Einen solchen bastel ich gerade und das scheint mir gar nicht so kompliziert, da ich eine Formel gefunden habe, mit der man aus der Abweichung der Poljustage (=90°-Breitengrad vorausgesetzt, die Montierung steht gerade und die Position ist genau eingegeben) und der Deklination des Leitsterns die Winkelgeschwindigkeit der Bildfelddrehung errechnen kann. Das müsste mit einem stabilen Kugellager, einen Zahnriementrieb und einem Stepper im 128stel Mikroschritt ausreichend genau kompensierbar sein. Wobei ausreichend genau ist nicht der richtige Ausdruck. Die Bildfelddrehung limitiert die Belichtungszeit und der Derotator erhöht sie wieder - bleibt abzuwarten, ob man damit 5, 10, oder 20 min belichten kann (oder nur eine?).

Bei azimutaler Aufstellung sollte das Spiel in DEC keine Rolle mehr spielen, da bei azimutaler Nachführung in beiden Achsen kontinuierlich nachgeführt wird und maximal einmal pro Nacht ein Richtungswechsel im Altimut vorkommt. Allerdings möchte ich gar nicht über die Montierung guiden - weil wenn ich mir die Mühe schon mache, kommt auch gleich ein kleiner X/Y-Kreuztisch an den Derotator, den ich über einen ST-4-Port mit einstellbarer Guiding-Geschwindigkeit ansteuern kann.

Und zu guter Letzt stört es auch nicht, wenn das Teil nicht auf einen vorhandenen OAZ gesetzt werden muss, sondern selbst ein Okularauszug mit Robofocus-Protokoll ist.

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/ELW.jpg

Das Teil wird zwar annähernd genauso groß und schwer wie die Montierung - aber wenn es funktioniert, wird es seinem Namen gerecht: ELW (Eierlegende Wollmilchsau;-)

Na - mal sehen - das erste Teil liegt schon auf dem Drucker und vielleicht bekomme ich bis Mittwoch schon etwas vorzeigbares hin. Dann kann Torsten mal seine Meinung dazu abgeben...

Gruß
Klaus
 
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Hallo Klaus,

mangels Wetter hier unten am Bodensee kann ich zum Guiding noch nichts Neues beisteuern. Die komplizierte Handhabung im EQ Modus kann ich allerdings nicht bestätigen. Monti einschalten - über die EQTools EQASCOM starten - CdC starten und verbinden - Stern anfahren, zentrieren, syncen - fertig.
Azimutalmodus und Derotator ist natürlich auch eine gute Option, die Profis machen es ja vor. Den Fokussierer mit zu integrieren ist ebenfalls sinnig, da gibt es ja schon reichlich teure kommerzielle Lösungen. Aber der Kreuztisch erscheint mir problematisch. Du verschiebst das Problem der Positionierung. Meinst Du, Du bekommst die Präzision im Mikrometerbereich hin? Ohne allzu großen Backlash?
Mittwoch bin ich leider nicht da, ich hoffe aber, bald neue Erkenntnisse zur AZ-GTi zu haben und zu diskutieren.

Clear skies
Torsten
 
Hi Torsten,

wenn Du am Mittwoch nicht dabei bist, beruhigt mich das;-) Ich hätte bis dahin definitiv nichts vernünftiges zeigen können...

Zugegeben - ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt. Aber nichtsdestotrotz sollte es machbar sein. Es ergeben sich allerdings ein paar kleinere Einschränkungen.

Ich will jetzt hier nicht mit den ganzen Details langweilen - nur so viel:

- es geht definitiv nur mit OAG oder einer Kamera mit integriertem Guiding-Chip
- da die Rotation um den Leitstern erfolgen muss, kreist der Hauptchip natürlich auch darum. Da man nicht davon ausgehen kann, dass die Ausleuchtung exakt zentrisch und kreisförmig ist, wird es wohl schwierig mit den Flats.
- normalerweise hat man bei Aufnahmen mit OAZ die optische Achse in der Bildmitte der Aufnahme-Kamera und der Leitstern steht irgendwo am Rand. Wenn man das allerdings um den Leitstern rotiert, ändert sich die Ausleuchtung des Hauptchips ständig. Deshalb muss der Leitstern auf die optische Achse und der Hauptchip dreht sich darum. So bleibt die Ausleuchtung zumindest halbwegs konstant. Das funktioniert bei einer Optik, die auf die AZ-GTi passt, aber wohl nur bei kleinen Aufnahme-Chips (z.B. MFT wie bei der ASI1600).
Es könnte aber auch sein, dass es ausreicht, tatsächlich um die Mitte der Hauptkamera zu rotieren. Dabei bleibt natürlich eine Bildfelddrehung übrig - aber da fragt sich, welche Belichtungszeit damit machbar ist.
Wie auch immer - ich mache das Zentrum der Rotation einstellbar, dann kann man sich herantasten
- Das Ding wird außerdem nicht gerade klein. Es belastet die Montierung also zusätzlich und braucht außerdem einiges an optischem Weg. Ich gehe momentan von ca. 100mm aus - aber dafür fällt ja der Standard-OAZ weg.
- Und zu guter Letzt brauchen 7 Stepper auch etwas Strom. Ich schätze unter 3A werde ich nicht kommen.

Was die Mikrometer-Genauigkeit ohne Backslash betrifft: Mal sehen. Ich benutze kleine Linear-Stepper, die ich problemlos auf einen Vorschub von 0,07µm pro Schritt (1/32) bekomme. Den Kreuztisch selbst kann ich durch Feder-Vorspannung spielfrei machen (die Bewegungen sind ja nur minimal - deshalb kann man die Feder als linear betrachten). Allerdings haben die Stepper ein Vorgetriebe und da hängt natürlich das Spiel drin. Ich hoffe aber, dass ich das per elektronischem Spielausgleich kompensieren kann...

Du kennst ja meine Projekte. Zu 80% kann man das später nur in die Vitrine stellen. Aber davon lasse ich mich wie immer nicht bremsen :totlach2:

Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus,

ich glaube, bei der Rotation denkst Du zu kompliziert. Es hört sich an, als sollte die Derotation vom Autoguider gesteuert werden. Das würde ich nicht tun. Lass den Derotator nach der Formel drehen, damit agierst Du wie im EQ Modus inkl. möglicher Fehlausrichtung bzw. hier falscher/ungenauer Parameter. Dann ist das halt so und begrenzt irgendwann die Belichtungszeit bis das besser eingestellt ist. Wie im EQ Modus auch. Dadurch kannst Du auch mit Leitrohr guiden. Leitstern und Objekt behalten in beiden Fällen in der Aufnahmeebene ihre Orientierung zueinander.
Für den Kreuztisch ist der OAG allerdings zwingend erforderlich, da gebe ich Dir recht.

Clear skies
Torsten
 
Moin Torsten,

Es hört sich an, als sollte die Derotation vom Autoguider gesteuert werden

Nee - auf keinen Fall...

Die Derotation mache ich anhand Breitengrad und Deklination des Leitsterns mit der entsprechend errechneten Geschwindigkeit. Damit hat der Autoguider nichts zu schaffen.

Allerdings findet die Bildfelddrehung nunmal naturgemäß um den Leitstern statt - also muss der Leitstern auch im Zentrum der Derotation stehen.

Was ich gestern geschrieben habe...

Es könnte aber auch sein, dass es ausreicht, tatsächlich um die Mitte der Hauptkamera zu rotieren.

...ist übrigens Blödsinn. Bzw. muss man sich da einfach entscheiden.

Entweder man macht es, wie ich es geplant habe - mit kleinem Chip und OAG. Dann muss der Leitstern zwingend im Zentrum des Derotators stehen. Sonst verschiebt der Derotator den Leitstern, der Guider hält dagegen und ein fürchterliches Chaos ist das Ergebnis.

Oder man macht es wie Du es vorschlägst und guidet einfach mit Leitrohr und läßt den Derotator vor sich hin rotieren. Das ist dann nicht wirklich exakt, verlängert aber die mögliche Belichtungszeit erheblich.

Ich habe mich aber für den ersten Weg entschieden, weil ich gleichzeitig dem Deklinations-Spiel, der Bedienung über EQ-Mod, etc. ausweichen will. Außerdem sind damit dann theoretisch beliebige Belichtungszeiten möglich.

Evtl. stellt sich ja auch heraus, dass es anders sinnvoller ist. Ich baue jetzt mal den ersten Prototyp und schaue, was dabei herauskommt...

Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus,

Du hast recht, ich hatte die Korrekturen des AutoGuiders falsch betrachtet. Bei Bildfeldrehung durch Derotation verändern sich natürlich ständig die nötigen Korrekturimpulse an die Montierungsmotoren.
Du könntest den Kreuztisch mit rotieren lassen, dann kann der Leitstern auch ausseraxial platziert werden. Der muss nur in die Mitte, wenn die Korrekturen in Alt-Az erfolgen. Der rotierende Kreuztisch ist aber äquatorial zu betrachten.
Das erhöht aber natürlich wieder die Belastung auf den Fokussierer.

Gruß
Torsten
 
Hi Torsten,

Du könntest den Kreuztisch mit rotieren lassen, dann kann der Leitstern auch ausseraxial platziert werden. Der muss nur in die Mitte, wenn die Korrekturen in Alt-Az erfolgen. Der rotierende Kreuztisch ist aber äquatorial zu betrachten.

Der Kreuztisch rotiert mit - der Leitstern muss aber trotzdem ins Zentrum. Sonst habe ich eine Rotation um die Bildmitte, durch die der Leitstern (am Rand) wandert.

Gruß
Klaus
 
Moin,

drei Dinge sind passiert, die die ganze Sache erstmal über den Haufen werfen:

1. Ich habe eingesehen, dass Torsten doch recht hat und ich einen Denkfehler gemacht habe. Die Rotation muss nicht um den Leitstern gehen! Ich dachte die ganze Zeit, dass eine Rotation um die Bildmitte ja den Leitstern verschiebt - das ist aber Blödsinn, weil die eine Rotation ja nur die andere ausgleicht. In sofern sollte - sofern alles genau stimmt - der Leitstern stillstehen, auch wenn er nicht im Zentrum der Rotation ist...

2. Außerdem habe ich eingesehen, dass ich mit diesem Riesentrümmer (den ich schon beinahe fertig gedruckt habe) außer an meinem RC überhaupt nicht in den Fokus komme. Den ganzen Aufwand für eine einzige Optik - das sehe ich aber gar nicht ein. Also muss ich alles nochmal neu konstruieren, um optischen Weg zu sparen. Da ich mir jetzt den Exzenter sparen kann, mit dem ich den Leitstern zentrieren wollte, müsste das sogar möglich sein...

3. Weil mein "Großer" kaputt ist, ärgere ich mich hier die ganze Zeit mit meinem "Not-Drucker" herum, auf dem ich leider kein ABS drucken kann. Deshalb bin ich auf PETG ausgewichen, was aber diverse Nachteile mit sich bringt.
Gerade kommt der UPS-Mann endlich mit den Teilen für den neuen Drucker, auf die ich seit 1,5 Monaten warte. Jetzt baue ich erstmal den neuen Drucker und dann mache ich mich wieder an den Derotator

Gruß
Klaus
 
Freut mich, dass wir uns doch noch geeinigt haben :)
Das mit dem Drucker ist natürlich Mist, ich hoffe, Du kriegst ihn wieder fit, Deine Bastelprojekte sind jedesmal hochinteressant.
Bei mir ist wetterbedingt nichts weiter passiert. Ich wollte zur MoFi weitere Tests machen aber unser Beobachtungsplatz war derart überlaufen, dass ich das lieber gelassen habe. Visuell war die Montierung im EQ Modus jedenfalls brauchbar.
Ich habe jetzt gesehen, dass über die App beim Alignment mit mehreren Sternen die Auswahl der weiteren Sterne stark eingeschränkt ist und keine Möglichkeit gesehen, daran etwas zu ändern. Dass ist blöd, wenn man nur einen beschränkten Himmel hat :( Wenn da jemand etwas anderes erkannt hat, bitte Bescheid geben.

Clear skies
Torsten

P.S.: Danke für den Link, sehr interessant.
 
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Ok, dann mal wieder zurück zum Thema:
Gestern habe ich endlich wieder Zeit gefunden, die Montierung zu testen. Anbei ein Ausschnitt des Ergebnisses von 300 s Belichtungszeit mit einer 60Da durch ein Vixen VMC110L mit 1.035 mm Brennweite. Nachgeführt habe ich mit Lodestar X2 am Orion Ultra Mini Leitrohr wie weiter vorn im Bild gezeigt, nur eben mit der anderen Kamera. Das ganze war nach wir vor auf Fotostativ ohne weitere Verstrebungen und der Skywatcher Polwiege vom StarAdventurer. Vor den Aufnahmen habe ich mit SharpCap auf knapp 20' eingenordet. Beim Klemmen der Polhöhe zieht die derart weg, dass ich nach mehreren Minuten keine Lust mehr hatte, ein besseres Ergebnis zu versuchen. Zum Glück war es windstill, sonst hätte vermutlich nichts geklappt, an der Stabilität des Aufbaus ist noch einiges zu verbessern.
Wie schon beim ersten Versuch, meldete PHD relativ konstant einen Gesamt RMS von ca. 1,4", wobei der in RA größer war als in Dek. Ich hatte nicht genug Zeit für eine ausführliche Belichtungsreihe, um angeben zu können, wie groß der Ausschuss war, weil ich gleichzeitig noch die Steuerung der DSLR über die Montierung getestet habe. Das war eine kleine Katastrophe. Ich weiss nicht, wie das funktionieren soll. Beim SAM gebe ich eine Reihe ein und fertig. Danach kann ich das Handy weglegen. Hier hat die Belichtung nur ein einziges Mal korrekt gestoppt. Ansonsten lief die Belichtung immer weiter, bis ich das Programm manuell in der App gestoppt habe. Das war unabhängig davon, ob das Handy verbunden blieb oder nicht. Eine saubere Routine zum Synchronisieren habe ich auch noch nicht erarbeitet, das kann ich aber auch mal am Tag weiter verfolgen, mit Goto habe ich mich also gestern nicht aufgehalten sondern einfach in den Schwan hinein gehalten.

Ich denke, ich kann mich weiter mit dem Teil anfreunden. Als nächstes will ich mal das kleine T-Pod Stativ benutzen und ein vernünftige Polhöhenwiege, ggf. Eigenbau.

Clear skies
Torsten
 

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Mahlzeit,

ich habe heute die AZ-GTi im AZ-Modus mit meinem selbst gebastelten Derotator etc. testen wollen. Während ich mich mit parallaktischen Montierungen auskenne und die AZ-GTi im EQ-Modus auch unproblematisch war, kenne ich mich mit azimutalen Montierungen überhaupt nicht aus. Und die Anleitung von Skywatcher gibt ja überhaupt nichts her...

Gibt es irgendwo eine vernünftige Anleitung für das Teil, wo zumindest mal die Grundstellung für's Alignment (Polaris oder waagerecht nach wo?) und etwas über irgenwelche Limits beschrieben ist, wegen denen das Teil meine gewünschten Objekte nicht anfahren will?

Gruß
Klaus
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte zur AZ-GTi!

Aktuell suche ich v.a. nach einem transportablen Mak 127 auf Goto.
Da gibts schon ein Komplettset mit AZ-GTi von SW:
https://www.astroshop.de/teleskope/...127-az-gti-goto-wifi/p,55179#tab_bar_1_select

Könnt Ihr dieses mit dem 3,5 kg Tubus so empfehlen, ohne dass man Modifikationen vornehmen muss?
(für rein visuelle Verwendung, Fotografie nicht zwingend notwendig; hätte auch gar kein Werkzeug um Gewindestangen etc. zu schleifen)

Oder würdet Ihr in diesem Fall eher zur "bewährten" AZ-S Goto greifen:
https://www.astroshop.de/teleskope/...eskop-mc-127-1500-skymax-bd-az-s-goto/p,14987

Bzw. der Goto von Celestron:
https://www.astroshop.de/teleskope/...skop-mc-127-1500-nexstar-127-slt-goto/p,20041

Schöne Grüße und klare Nächte
Oliver
 
Hallo liebe Astrofreunde,

es hat sich ja was getan bei der Monti.
Das mit dem L- Halter hat übrigens funktioniert.
Ich habe die GTI nun mit der neusten Firmware gefüttert und möchte sie nun auch mal als parallaktische Monti testen. Bisher habe ich noch keine Polhöhenwiege. Wäre es auch möglich,einen Fotoneiger zu benutzen? Im Auge hätte ich die Monfrottog MVH502 AH. Die könnte ich dann auch fürs normale fotografieren benutzen.
Wie sieht es mit der Maximalbelastung aus( nur zum Spechteln und ggf. mit Gegengewicht)? Das schwerste Gerät ,was ich habe, ist ein UNC 6“ Newton was mit Okular 6 KG wiegt.
Desweiteren habe ich noch einen iOptron Skytracker, die ab und an im Urlaub zum Einsatz kommt, um mit Weitwinkel die Milchstraße zu fotografieren. Also jetzt nichts professionelles. Prima wäre natürlich, wenn ich dafür auch die GTI benutzen könnte,dann könnte die iOptron weg. (Mehr Platz für Neues...:))
 
Hallo Tanja,

den Skytracker kannst Du mit der AZ-GTi definitiv ersetzen und dafür reicht evtl. auch ein Fotoneiger als Polhöhenwiege. Kommt halt darauf an welcher...

Darauf dann allerdings einen 6" Newton zu packen, kannst Du definitiv vergessen. Wie weiter oben schon ausgeführt, halte ich das - ganz unabhängig von der verwendeten Polhöhenwiege - ohnehin für sinnfrei. Je weiter man damit nach Süden kommt, desto weniger haben die Lager eine Chance, das zu packen...

Für den AZ-Modus habe ich mir übrigens ein nettes Teil gedruckt:

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTi-Gegenlagerung.jpg

Link zur Grafik: http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTi-Gegenlagerung2.jpg

Das ist:

a) Die Adaption auf ein GP-Stativ
b) Eine Stativ-Verlängerung, damit man nicht mit den Stativbeinen kollidiert
c) Eine Zusatzlagerung für beide Achsen, um die Lager der AZ-GTi zu entlasten.

Theoretisch braucht man im AZ-Modus zwar kein Gegengewicht, aber wenn man sich mal anschaut, wie sich das ganze bei etwas mehr Zuladung zur Seite neigt, packt man doch eins drauf. Im Gegensatz zum EQ-Modus bewegt sich das Gegengewicht aber nicht vertikal, sondern beschreibt nur einen Kreis in der Horizontalen. Also kann man es sich auch gleich schenken und ein kräftiges Kugellager in die Halbsäule bauen und darüber Zug auf die GG-Stange ausüben.

Das hat meine AZ-GTi um einiges stabiler gemacht - geht aber leider nur im AZ-Modus.

Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus,
Das sieht gut aus.
Das mit dem 6 Zöller hab ich mir schon gedacht.
Ja,so ein Drucker ist was feines. Ich habe das Reiseedelstahlstativ. Das hat oben schon eine Säulenverlängerung und den GP Adapter von Berlebach habe ich auch.
Der von mir erwähnte Neiger hat lt. Beschreibung eine Sicherheitszuladung von 7Kg bei 4Kg Gegengewichtsausgleich. Auf der Homepage von Manfrotto steht aber eine Zuladung von rd. 13 KG bei 12 KG Ausgleich.
 
Hallo - ich finde das ein sehr interessanten Erfahrungsbericht.
danke für den schönen Artikel.

Was mich noch interessieren würde wie die AZ-GTI im Vergleich zur IOptron Cube Pro ist? (Sind ja bei Features und Preis relativ ähnlich. ich habe da schon gesucht auch cloudynights aber nicht wirklich brauchbares gefunden)

Grüße aus Heidelberg - Michael
 
Hallöchen,
heute habe ich die Skywatcher Polhöhenwiege bekommen. Nachdem ich die Rändelschraube der Prismenklemme ausgetauscht habe,ging es los. Nach einigem Hin und Her wurde die Sonne korrekt angefahren und nachgeführt. Aber die Polausrichtung ist merkwürdig.
Die PHW sitzt andersrum. D.h.die Skala zeigt nach Süden und die Prismenklemme nach Norden.Die Klemme der Gti zeigt nach oben aber südlich. Das oben auf montierte PST guckte dann zum Pol. Auf euren Bildern sieht das anders aus....
 
Hallo Tanja,

auf meinen Bildern auf Seite 7 oben sieht das genau so aus, wie Du das beschreibst. Ist aber ja kein echtes Problem, wenn man es einmal realisiert hat.
Vor kurzem habe ich mit 300 mm Brennweite gearbeitet und konnte im EQ Modus mit EQASCOM wunderbar arbeiten, RMS lt. PHD um 1,3". Ich darf jetzt nur nicht vergessen, mir die ganzen Einstellungen zu notieren :)
Gestern und letzte Nacht habe ich mal ausführlich den AZ Modus getestet und bin damit auch sehr zufrieden. Tagsüber nur grob nach Norden ausgerichtet und den Tubus waagerecht gestellt. Dann nach viel zu vielen Sicherheitsabfragen die Sonne angefahren und fast getroffen. Nach der Ausrichtung wurde die Sonne einmal locker eine halbe Stunde im Gesichtsfeld gehalten, einmal noch deutlich länger.
In der Nacht habe ich ein 3-Stern Alignment gemacht und im Laufe der folgenden Stunden quasi eine volle Runde gedreht. Von M81/82 über M13, M11, M33, M34, M37 und 21P. Das Objekt war immer in der Mitte des Gesichtsfelds, wobei ich den Kometen nach Koordinaten angefahren habe.
Ich bin also nach wie vor hochzufrieden mit dem Teil.
Beim nächsten Mal kommt aber doch ein stabileres Stativ zum Einsatz, schätze, ich werde Klaus mal nach der Druckdatei für den Adapter fragen :)

Clear skies
Torsten
 
Hallo zusammen,

eigentlich hatte ich mir gerade den SkyTracker Pro bestellt, aber jetzt bin ich auf das Thema hier gestoßen und habe sicherheitshalber die Bestellung storniert.

Könnt ihr etwas zur Nachführgenauigkeit sagen? Ist man mit dem SkyTracker Pro oder mit der AZ-GTi besser bedient? Mir geht es ausschließlich um Astrofotografie und aktuell um meine Reise nach Australien + ich bin absoluter Anfänger.

Mein Thema findet ihr hier.

Grüße + CS,
Michael
 
Hallo Michael,

ich kann Dir keinen Vergleich anbieten. Mit ging es darum, dass die AZ-GTi in beiden Achsen motorisiert und damit prinzipiell auch ein Autoguiding in beiden Achsen möglich ist, vor allem also Aufnahmen mit längerer Brennweite. Die Frage ist, ob das auch Dein Ziel ist, insbesondere da Du nach Deinen Worten Anfänger bist. Ich mache das schon einige Jahre und habe es nicht auf Anhieb ans Laufen bekommen. Klaus hat irgendwann das Handtuch geworfen.
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, einen einfachen Skytracker ohne Autoguider einzusetzen mit kurzen Brennweiten. Hinstellen, laufen lassen und dann vor allem visuell den Sternenhimmel geniessen, evtl. noch mit einem kleinen Feldstecher. Unterschätze nicht, wie anstrengend so eine Reise ist. Dazu noch nachts Astro und der Urlaub ist keiner mehr. Wenn Dein Smartphone Kompass und Wasserwaage hat, dann kannst Du den SkyTracker damit nach Süden ausrichten, mit einem Weitwinkelobjektiv sollte das ausreichend sein für ein paar Minuten Belichtungszeit. Bei meinem iPhone habe ich übrigens jetzt am Wochenende eine interessante Einstellung gefunden: Geografischer Norden. Der liegt an manchen Orten einiges neben dem magnetischen Norden, das solltest Du beachten.

Clear skies
Torsten

PS: Eine weitere pfiffige Alternative ist dieser hier: Omegon Montierung Mini Track LX2
Damit habe ich mit 50 mm bis zu 4 Minuten belichten können. Braucht nur minimal Platz, wiegt kaum etwas und läuft ohne Batterien.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Torsten,

danke für die Information. Ich hatte auf eine Plug&Play Lösung gehofft, aber komplett vergessen, dass für die GTi noch eine Polhöhenwiege für die Fotografie benötigt werden würde.

Ich belasse es jetzt bei der SkyTracker Pro, wo bereits alles dabei ist.

Eventuell schwenke ich später auf die GTi um und hole mir noch eine Wiege dazu. Mir gefällt die Möglichkeit gleichzeitig eine bezahlbare GoTo und Tracking Funktion zu haben.

Viele Grüße + CS,
Michael
 
Hallo,

ich habe heute auch meine AZ-GTI erhalten und bin dabei ein wenig Trockenübungen zu machen.
Dabei kämpfe ich jetzt schon länger mit einem Problem, das die Auxiliary Decoder betrifft.
Ich habe diese Decoder in der SynscanPro APP aktiviert , habe "virtuell" aus der Home-Postion per GoTo den Mars angefahren und dann die Aux-Decoder auf Mars synchronisiert.
Wenn ich jetzt bei der Monti die Kupplungen löse und sie von Hand bewege, müssten sich doch die angezeigten Koordinaten verändern? Tun sie aber nicht.
Auch im gekoppelten SkySafari bleibt auf dem Bildschirm die Monti auf Mars ausgerichtet.
Was mache ich falsch oder wo ist der Denkfehler?

Schon mal vielen Dank
Günter
 
Ok, noch ein wenig Herumprobieren brachte folgendes Ergebnis:
Wenn beim Start der Montierung in der App die Aux Encoder schon eingeschaltet sind, kann man machen was man will, die Encoder geben auch nach der Synchronisation partout keine Rückmeldung.

Also:
1. Die AuxEncoder dürfen erst nach dem Start der Montierung in der App aktiviert werden!

Dann ist es wichtig, nach abgeschlossener Synchronisierung das Sync Menu nicht mit dem Back-Button des Smartphones zu verlassen, sondern mit dem Menu-Softkey in der App.

Und somit:
2. Benutze nie den Back-Button in der Synscan-App!

Ich konnte dieses Verhalten jetzt mehrfach reproduzieren und jedes mal funktionierte es exakt so. Halte ich mich nicht genau an diese Vorgehensweise, funktionieren die AuxEncoder nicht.

VG
Günter
 
Hallo Günter,

Und somit:
2. Benutze nie den Back-Button in der Synscan-App!

Punkt 1 deiner Feststellungen habe ich immer so gemacht. Es sieht ganz so aus, als wäre deine Feststellung zu Pkt. 2 auch die Lösung für nicht nachvollziehbare Probleme bei meiner AZ-GTi! Da ich praktisch nur mit dem Back-Button arbeite, kam ich nie auf die Idee, es mal anders zu probieren. Sobald ich Zeit habe werde ich testen, mich an deinen Rat halten und schauen was passiert.
 
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