Hi Torsten,
ich meinte das mit dem Derotator nicht, um Probleme mit dem DEC-Spiel zu kompensieren, sondern damit die RA-Achse senkrecht steht und so größere Kräfte aufnehmen kann. Das Spiel in DEC müsste damit aber auch eliminiert sein, weil man im Alt/Az-Betrieb auch in DEC eine kontinuierliche Nachführung hat.
Aber das soll ja hier gar nicht das Thema sein. Damit werde ich mich irgendwann mal näher beschäftigen.
Zum eigentlichen Thema kann ich jetzt aber Näheres sagen...
Zunächst einmal: Ich hätte da eine Russentonne zu verschenken. Das Teil hat eine derart grausame Abbildung. Aber da war ja mal was mit Entspannen? Egal - jedenfalls habe ich die Russentonne nach dem ersten Fokussierungs-Versuch ganz schnell wieder runtergenommen und stattdessen einen kleinen 65Q eingespannt. Das große Gegengewicht habe ich draufgelassen - nur weiter zur Mitte verschoben.
Der 65Q wiegt 2,8kg - mit dem 5kg Gewicht waren also knapp 8kg auf der RA-Achse. Damit hatte sie kein Problem - obwohl das Freischwenken bei gelöster Klemmung schon wesentlich schwergängiger war.
Eingenordet habe ich mit dem Polemaster. Das ging sehr gut und danach war das Goto ausreichend genau.
Geguidet habe ich mit PHD2 und einer ALccd5IIm an einem 250mm-Objektiv. Durch das große Spiel in DEC war die Kalibrierung eine Qual. Ich musste es 4 mal neu starten, bis es gelang - obwohl ich im EQAscom den maximalen Spielausgleich für DEC eingestellt hatte.
Auch nach erfolgreicher Kalibrierung lief das Guiding ziemlich mies - und zwar nicht nur in DEC. PHD hatte auch den einen oder anderen Kommentar dazu:
Link zur Grafik:
http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-Guiding.jpg
Als Objekt hatte ich mit M27 ausgesucht - mit Sicherheit keine gute Wahl für 420mm Brennweite. Aber mir fiel gerade nichts besseres ein. Trotz des ziemlich zappeligen Guidings konnte ich von 35x30s alle Frames benutzen - grobe Ausreisser waren nicht dabei:
Link zur Grafik:
http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-Score.jpg
Mit dem Summenbild habe ich mir nicht allzuviel Mühe gegeben - aber man sieht, dass die ASI1600 (Color) bei nur -10° (mehr ging nicht) unbedingt gedithert werden will - und das kann man mit der kleinen Monti wohl vergessen. Außerdem ist nicht allzuviel Farbe angekommen, was aber auch an DSS liegen könnte:
Link zur Grafik:
http://www.watchgear.de/PictureLink/M27-2018-07-18.jpg
Ausschnitt:
Link zur Grafik:
http://www.watchgear.de/PictureLink/M27-Ausschnitt.jpg
Ich habe auch eine Einzelbelichtung mit 5min gemacht - die Sterne sind halbwegs rund: (nicht debayert)
Link zur Grafik:
http://www.watchgear.de/PictureLink/AZ-GTI-5min.jpg
Mein vorläufiges Fazit:
Wunder verbringt das kleine Teil nicht unbedingt. Die Bedienung mit der SynScan-App und EQAscom ist sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem nervt mich EQAscom, weil es nicht einfach zu starten und beenden ist, sondern sich ständig selbst startet und beendet. Am Anfang ist dann immer das Tracking abgeschaltet usw. Aber damit muss man sich vermutlich einfach mal näher beschäftigen.
Aber: Wenn man es mit anderen Reisemontierungen vergleicht, hat es die Nase ziemlich weit vorne. Alleine, dass eine DEC-Achse vorhanden ist (wenn auch mit viel Spiel), macht einen gewaltigen Unterschied zum Star Adventurer oder dem AstroTrac. Von Polarie u.ä. will ich gar nicht reden. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist also schon ein kleines Wunder.
Die einzig direkt vergleichbare Montierung ist m.E. die iOptron SmartEQ. Die hat ebenfalls zwei Achsen, Goto etc. und trägt auch nicht mehr (und kostet das Doppelte). Die hat allerdings einen ST4-Port, den ich an der AZ-GTi schmerzlich vermisse.
Ich werde das Teil kommende Woche mal teilw. zerlegen. Evtl. kann man das Spiel ja noch nachstellen und ich habe die heimliche Hoffnung, das ich auf der Platine noch irgendwo einen ST4-Port finde, den man nur nicht nach außen gelegt hat, weil kein Platz im Gehäuse war
Gruß
Klaus