eVscope von Unistellar - Wie ist eure Meinung

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Danke für die weiteren Inputs!

An Jörg: Was aber diesen anderen Lösungen fehlt, ist die Möglichkeit, dank Stacking deutlich mehr Defails sichtbar zu machen, als es mit einem Teleskop dieser Größe sonst möglich wäre.

Aus meiner Sicht ist das schon ein Mehrwert. Man verbindet quasi das simple Handling eines ca. 100mm Goto-Teleskops mit der Differenzierungsfähigkeit eines 250mm+ Teleskops. Mit den benannten Nachteilen: fixes Sehfeld, Verzögerung und Okularbildschirm.

Meines wäre es auch nicht. Während ich in der Fotografie die Vorteile eines elektronischen Suchers schätze (bessere Einschätzbarkeit des späteren Bildergebnisses), geht es mit beim Beobachten mit Fernglas und Teleskop eher um den unmittelbaren Eindruck. Da ist dann ein elektronisch aufbereitetes Bild nicht mein Ziel.

An Gerd: Die Vorzüge großer Pixel sind mir bewusst und das Problem mit der afokalen Fotografie wird mir auch langsam klarer.

Aber: Die Vorteile der sogenannten „computational photography“ kommen immer stärker zum Tragen. Schon jetzt gelingt mit Videografie und Stacking deutlich mehr, als früher mit chemischem Film möglich war, eben durch das intelligente Verrechnen vieler Aufnahmen.

In der Welt jenseits der Astronomie gibt es den gleichen Trend. Doppelkamera-Module verhelfen Smartphones zu massiv verbesserten Foto-Ergebnissen und mit speziell ausgelegten Kameras wie der Light L16 gelingen teilweise Bilder die bis vor dem Erscheinen dieser Kamera nur mit massiv größeren Sensoren und Objektiven möglich waren.

Die vorgeschlagene Kamera geht in eine ähnliche Richtung: hoher Automatisierungsgrad, viel Rechenarbeit statt exakt einzuhaltender Aufnahmebedingungen. Fehlt noch ein Display und eine Speicherkarte oder ein WLAN-Modul zur Anbindung des Smartphones.

Allgemein: Der Charme des eVscopes liegt für mich in der Integration. Man bekommt quasi eine ‚one button‘ Lösung. Dass es für das gleiche Geld auch viel flexibler geht, ist klar. Die Reduktion ist aber eben auch ein Mehrwert. Nicht umsonst verkaufen sich klassische PCs schon lange nicht mehr so gut wie Laptops oder Tablets obwohl sie viel mehr Leistung und Flexibilität für weniger Geld bieten.

Viele Grüße,
Sebastian
 
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Hallo zusammen,

man verkaufe mir bitte nicht eine Konserve, ein technisch aufbereitetes, zeitversetzt durch Monitor, Display pp übertragenes, über lichtsammlnde Technik erreichtes und erstelltes Bild als visuelles Live-Erlebnis.

Ich kann genau das eben genau dann und genau so mit diesem Gerät eben nicht live sehen.
Das Teil ersetzt mir(!) eine passende Optik und die visuelle Beobachtung damit nicht.

Ansonsten jou.
Diese Techniken sind auf dem Vormarsch, zeitgemäß und werden also ihren Weg machen.
Wer rausgehen und Objekte sehen will, dabei die Wahl des passenden Okulars, die Sorge um entsprechende Dunkeladaption, den passenden Filter, schon die Suche nach dem Objekt, das alles und noch mehr als Zeitverschwendung ansieht, wird diese Technik nicht nur wollen, er wird sie brauchen.

Er wird davon abhängig sein.

Das kann dann eine sehr "segensreiche" Weiterentwicklung in Gang setzen bei der, wie in vielen technischen Bereichen, ein Produkt schon veraltet ist, wenn es bezahlt und geliefert ist.
Das Zeug kommt auch ohne "Dark Sky" aus, ist wahrscheinlich sogar die oder zumindest eine Antwort auf solchen "Unsinn".

Die Technik nimmt uns alle Mühen ab die einmal vor einen Genuss gestellt waren, und das Marketing sagt uns sogar was Genuss ist.
Die einzige Mühe die man dann noch hat ist, wie man die Mühelosigkeit finanziert, inkusive der Kollateralschäden.

Gute Nacht
*entfernt*

 
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Zitat von b_schaefer:
Und meine Frage ist nun, ob es darüber hinaus Smartphone-Software gibt, die eine an die Anforderungen der Astrofotografie angepasste Belichtungssteuerung anbietet und Live-Stacking ermöglicht. Dann könnte man die Funktionalität des eVscope teilweise nachbilden.

Viele Grüße,
Sebastian

Hallo Sebastian,

ZWO bietet mit Asicap eine App für Smartphone und Tablet an.
Diese funktioniert auf meinem Galaxy S7 ohne Probleme.
Mit der App lassen sich Videos und Standbilder aufnehmen.
Das Live Bild ist natürlich auch zu sehen.
Auch die Belichtungssteuerung ist sehr elegant gelöst.
Nur LiveStacking ist nicht möglich, soll aber eventuell mit eingebaut werden.
Voraussetzung ist ein OTG fähiges Smartphone und eine USB 3 ASI Kamera.
Bei Videoaufnahmen wird die Leistung der Kameras nicht ausgenutzt.
Das liegt an der Hardware und dem meist verbautem USB2 Anschluss.
Hier ist ein Video zu Asicap was die Funktionen zeigt.

VG Cl.-D.


 
hallo Gerd,

" sondern tatsächlich das was man mit einem klassischen Okular an diesem Teleskop auch sehen würde nur wesentlich heller"

nö, Einspruch, das Beobachtungserlebnis ist überhaupt nicht mit einem live Einblick zu vergleichen.
Es sind nicht Photonen aus der Weite des Universums welche die Netzhaut anregen.
Man guckt auf einen kleinen Bildschirm, und das fühlt man auch.

Hatte gelegentlich das Vergnügen elektronische Okulare benutzen zu dürfen,
das waren Restlichtverstärker die in eine Okularhülse eingebaut waren.
Man sah damit mehr als live mit dem Auge, aber gleichzeitig rauschte es,
verhielt sich anders wenn man dagegen stupste, und nie hatte ich das Gefühl
"enhanced vision" sondern schlicht: Bildschirm.
Ohne war dann immer schöner, die Majestät des Unendlichen vor Augen.
Die Dinger haben sich ja auch nicht durchgesetzt.

Das eVscope hat ja schon ganz ordentlich Geld eingesammelt
wenn man auf kickstarter liest:

"2.144 Unterstützer haben 2.209.270 $ beigetragen, um dieses Projekt zu verwirklichen."

Na dann schaun wir was daraus wird. Hochglanz Versprechungen im Netz sind billig zu machen,
das sehen wir allerorts auf den einschlägigen Händlerseiten.
Hoffentlich gibt es nicht viele Enttäuschte.

Praktisch wäre es, wenn man es auch indoors bei Schlechtwetter benutzen könnte.
Ist ja nicht unbedingt nötig eine Optik davor aktiv zu haben,
auf klaren Himmel angewiesen zu sein, und draussen zu frieren.
Die Aufnahmen sind halt nur ein bisschen Zeit und ortsversetzt.
Ist ja im "live" Betrieb genau genommen auch so.
Also, das summt, schaut in den Boden und wir sehen Eta Carina von Europa aus. Wär das nix?
Ein Zehntel Teleskopgefühl wird schon bleiben.

lg Tommy
 
Hier hat sich ja einiges angesammelt in den letzten Stunden.

An Gerd: Nee, das eVscope ist eben nicht das richtige Teleskop für mich. Ich möchte Astrofotografie machen und das richtig. Dazu taugt dieses Teleskop nicht wirklich - zuviele Einschränkungen.
Visuell beobachten ist wie Joggen. Astrofotografie wie Rennfahren oder Motocross oder was immer. Eine gewisse Strecke kann man auf beide Arten meistern - motorisiert halt mehr und schneller. Beides hat seinen Reiz und seine Anhänger. Das eVscope wäre dann für mich wie ein Laufband in einen Bus gepackt um so zu tun, als ob man auf der A5 joggt. Das brauche ich nicht.

Gruss

*entfernt*
 
Hallo,

man kann diesen Dingen offen und locker gegenüberstehen. Sie bedrohen nix. Die visuelle Astronomie wird für mich und viele andere ohnehin ihren Reiz behalten. Es bleibt der Stolz sich da selbst Details erarbeitet zu haben. Sich da selbst in die Pampa gestellt zu haben usw. Die perfektionistischen Photonensammler und Bildbearbeiter unter uns machen das ja auch, weils schwierig ist. Nur so kommt ein Gefühl des Stolzes auf.

Bei der fotografischen Variante wäre es für mich wahrscheinlich so: wenn ich mir da ein progrämmchen schreibe das mir die Handybilder von einem Hundert Euro Spektiv stackt, das ich auf einer Selbstbau Plattform äquatorial nachführe. Da wäre ich stolz aufs Ergebnis, wenn es auch nur halbwegs ordentlich ausfällt. Wieviel unspektakulärer dagegen der Klick eines "Teilen" Knöppkens am einem 2.000 Teuro Teleskops.

Anregungen gab es da ja hier dankenswwerter Weise genug. Rechner und Hobbykeller warten schon.

CU
Klaus
 
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Hallo Tommy,



Hatte gelegentlich das Vergnügen elektronische Okulare benutzen zu dürfen,
das waren Restlichtverstärker die in eine Okularhülse eingebaut waren.
Man sah damit mehr als live mit dem Auge, aber gleichzeitig rauschte es,
verhielt sich anders wenn man dagegen stupste, und nie hatte ich das Gefühl
"enhanced vision" sondern schlicht: Bildschirm.

na ja Restlichtverstärker wie sie in klassischen Nachtsichtgeräten zu finden sind kann man mit hochwertiger Video Astronomie nicht vergleichen.
Das Bild ist bei Restlichtverstärkern ja grün und das besonders große Manko ist ihr geringer Dynamikumfang und die schlechte Auflösung.
Das Bild ist zwar hell aber es entstehen auch schnell überbelichtete Stellen die ausbrennen und es ist natürlich auch sehr verrauscht.
Das alles wäre bei einer wirklich hochwertigen Live-Stacking Lösung nicht der Fall.
Man könnte überbelichtete Stellen durch HDR Verfahren vermeiden und Lichtschwache Bereiche dennoch kontrastreich ohne viel Rauschen darstellen.
Statt grüner Bilder kann man natürliche Farben erreichen.
Bei ordentlichem Sensor und ordentlicher Software wäre das Bild nur wenig verrauscht und die Integrationszeiten halten sich dennoch in Grenzen.

Ob nun ein paar Sekunden Stacking den Live Charakter völlig verderben wage ich zu bezweifeln.
Das mag ja bei Sportveranstaltungen wo in kurzer Zeit viel passiert der Fall sein aber wenn ich mir zb. M31 anschaue dann passiert da in ein paar Sekunden nichts dass ich verpassen würde.
Wer ernsthaft beobachtet stochert ja auch nicht ständig wild im Himmel herum sondern stellt ein Objekt ein und beobachtet es dann längere Zeit.
Und während dieser konzentrierten Beobachtung zb. von M31 wird man kaum einen Nachteil einer geringfügigen Zeit Verzögerung empfinden zumal das Bild ja in Echtzeit erscheint und sich durch das Live-Stacking dann nach und nach verbessert.
Im Grunde genommen ist das Visuell auch ein wenig so.
Der erste flüchtige Blick wird auch rein visuell nicht all das erschließen was man durch minutenlanges konzentriertes beobachten dann wahrnehmen kann.
Erst längeres beobachten offenbart einem Visuell die ganze Pracht und das ist eben beim Live-Stacking nicht anders.

Und was das Bildschirm Gefühl bei einem minderwertigen elektronischem Okular bzw. Sucher anbelangt.
Das ist bei hochwertiger Ausführung doch etwas anders. Die Ära der Spiegelreflex Kameras geht ja zb. auch langsam zu Ende weil hochwertige elektronische Sucher den ganzen Aufwand für den Klappspiegelmechanismus schlicht überflüssig machen so dass man gut darauf verzichten kann ohne irgendwelche Nachteile zu haben.


Praktisch wäre es, wenn man es auch indoors bei Schlechtwetter benutzen könnte.
Ist ja nicht unbedingt nötig eine Optik davor aktiv zu haben,
auf klaren Himmel angewiesen zu sein, und draussen zu frieren.
Die Aufnahmen sind halt nur ein bisschen Zeit und ortsversetzt.
Ist ja im "live" Betrieb genau genommen auch so.

Nö das wäre überhaupt nicht praktisch weil das dann etwas völlig Anderes wäre.
Es ist für den echten Live Charakter eben zwingend erforderlich das ich draußen am eigenen Teleskop das beobachte das auch gerade in dem Teleskop zu sehen ist und nicht irgendetwas aus irgendeiner Datenbank.
Dieses Live Erlebnis kann man durchaus auch mit Video Astronomie und auch mit Live-Stacking haben. Es sind und bleiben dann nämlich immer noch die eigenen Bilder die man mit dem eigenen Teleskop gemacht hat, ein paar Sekunden Zeitverzögerung hin oder her und dass ist etwas völlig Andersens als bei bedecktem Himmel in der guten Stube irgendwelche Datenbanken anzuschauen.

Grüße Gerd
 
hallo Gerd,

vielleicht wärs ja was für dich, ich könnte mir das nicht als live Bild einreden.
Man guckt auf einen Bildschirm und der wird digital angesteuert,
und es sind eben nicht original Photonen die ins Auge gehen.
Second hand reality.
Ich hab schon fast einen Ariane Raketenstart versäumt,
weil ich beim Filmen in den Sucher meiner Kamera gestarrt habe.
Gottseidank hab ich das rechtzeitig begriffen. Hui, das ist ein Unterschied!

Das non live Bild wäre ja ein Mehrwert für Leute,
denen das nicht so wichtig ist in ein live Teleskop zu gucken.
Besonders wenn das Wetter schlecht ist ;-)
Gibt ja auch Planetarien, und die haben auch ihre Berechtigung.

Videoastronomie kann sehr nett sein, wir alle kennen das von der Planetenvideografie her.
Verstehe auch die Freude, das Bild eines Deepsky Objektes langsam Gestalt annehmen zu sehen.
Aber selbst durch ein Teleskop schauen ist was anderes.

lg Tommy
 
Hallo Haiko,

An Gerd: Nee, das eVscope ist eben nicht das richtige Teleskop für mich. Ich möchte Astrofotografie machen und das richtig. Dazu taugt dieses Teleskop nicht wirklich - zuviele Einschränkungen.

na ja was speziell das eVscope anbelangt magst du recht haben, was die Video Astronomie und hier speziell das Live-Stacking anbelangt ist das doch ein wenig anders.
Prinzipiell ist mit so einer Lösung selbstverständlich auch richtige Astrofotografie möglich.
Warum sollten längerer Integrationszeiten und das Stacken der Aufnahmen zuhause am Computer sowie die ganze Palette der Bildbearbeitung die man üblicherweise seinen „ richtigen“ Astrofotos angedeihen lässt nicht auch mit einer für Live-Stacking geeigneten Ausrüstung möglich sein?

Das eine schließt selbstverständlich das Anderen nicht aus!!!
Ganz im Gegenteil das Live-Stacking schränkt nicht ein sondern erweitert die Möglichkeiten um eine zusätzliche Option.
Live-Stacking ist besonders interessant für Leute die die Vorteile moderner digitaler Fotografie nutzen möchten ohne gleich die ganzen Mühen der „richtigen“ Astrofotografie auf sich nehmen zu müssen. Beim Live-Stacking hat man halt einen sehr hohen Automatisierungsgrad der einem vieles erleichtert.
Im Gegenzug ergeben sich natürlich auch Einschränkungen klar.
Das ist ähnlich wie mit der Automatik Funktion einer DSLR aber nur weil eine DSLR auch eine Automatik Funktion hat heißt das ja nicht das man deren ganzen Manuellen Optionen nicht nutzen darf.
Und in bestimmten Situationen wird auch der Profi durchaus gelegentlich mal auf die Automatik Funktion zurückgreifen genau der Astro Fotograf das Live-Stacking nicht in jedem Fall verschmähen wird.

Grüße Gerd
 
Hallo Tommy,

Das non live Bild wäre ja ein Mehrwert für Leute,
denen das nicht so wichtig ist in ein live Teleskop zu gucken.
Besonders wenn das Wetter schlecht ist ;-)
Gibt ja auch Planetarien, und die haben auch ihre Berechtigung.

na ja wie schon mehrmals gesagt ist und bleibt auch ein mit Hilfe von Live-Stacking erreichtes Ergebnis etwas was man selbst mit seiner eigenen Ausrüstung gewonnen hat und das ist absolut nicht mit dem Besuch eines Planetariums und dem bewundern fremder Bilder zu vergleichen.
Der besondere Reiz den das selbst mit eigener Ausrüstung erreichte nun mal hat ist auch beim Live-Stacking gegeben und durch keine Datenbank der Welt mit noch so tollen Fotos zu ersetzen.

Grüße Gerd
 
hallo Gerd,

absolut, ein eigenes Bild zu machen ist was tolles, auch wenn andere bessere Bilder machen - gar keine Frage!

Ich kann mir auf meinem Monitor aber alle möglichen Bilder anschauen, eigene und fremd produzierte. Warum soll man das für so ein Monitor Scope denn ausschliessen? Wäre einfach zu implementieren, naheliegend und ist ein Mehrwert. Hat ja schon Meade den "astronomer inside" eingebaut, falls der Blick durchs Teleskop irgendwie nicht so dolle hinhaut.

lg Tommy
 
Hallo Gerd,

es geht hier ja nicht um den Gegensatz Astrofotografie - Livestacking/Videoastronomie/EAA. Da ist die Ausrüstung im wesentlichen identisch. Man kann dann das eine odere andere oder beides machen, wie es einem beliebt (sagst Du ja auch selber). Die Übergänge sind fließend. Für mich ist das nur eine Diskussion um Begriffe. Wo hört das eine auf und fängt das andere an? Die Aussage daß man mit einer Livestackingausrüstung auch Astrofotografie betreiben kann stellt die Sache irgendwie auf den Kopf - Livestacking ist Astrofotografie mit Laptop ohne Abspeichern. Die "Mühen" sind doch die gleichen. Das kann man nebenbei mit Software wie Sharpcap machen. Es ist schön, daß man das jetzt quasi in "Realtime" machen kann. Aber was qualitativ neues ist das nicht und ich will das auch niemandem verleiden.
Das eVscope braucht man dazu aber nicht. Die Funktion des eVscope kann man locker mit existierender Hardware und Software erzielen.
Was ist der Vorteil des eVscope? Der Wegfall des Kabels zwischen Kamera und Laptop? Sich das gestackte Bild auf einem briefmarkengroßen Minibildschirm statt einem 14-Zoll Laptopdisplay anschauen zu können?
Und was könnte ich damit sehen? Objekte zwischen vielleicht 5' und 30' Ausdehnung - also z.B. keine Pleiaden, Orionnebel, Andromeda, Nordamerikanebel. Die sind zu ausgedehnt. Andere Galaxien sind meist zu schwach und klein um damit wirklich viel erkennen zu können, wenn ich mal von den Ergebnissen ausgehe die ich von Livestackingbildern gesehen habe. Die meisten Nebel wohl auch. Planeten scheiden auch aus, da man keine Barlowlinsen einsetzen kann. Der digitale Zoom reist das wahrscheinlich auch nicht raus. Bleiben vielleicht ein paar Kugelsternhaufen, die man gut damit erkennen kann. Lohnt sich das?
Ich bin nicht davon überzeugt. Aber jeder muß selbst entscheiden was er sich für 2000.- Euro kaufen will. Ich hätte andere Prioritäten.

Gruß

*entfernt*




 
Zitat von Gerd_Duering:
Der besondere Reiz den das selbst mit eigener Ausrüstung erreichte nun mal hat ist auch beim Live-Stacking gegeben und durch keine Datenbank der Welt mit noch so tollen Fotos zu ersetzen.

Grüße Gerd

Und der besondere Reiz, den das mit seiner klassischen visuellen Ausrüstung unmittelbar Erspähte nun mal hat, ist durch kein Live-Stacking der Welt mit noch so tollem Detailgewinn zu ersetzen.

Oder wie Bob Marley schon sagte: Die einen spüren den Regen, die anderen werden nur nass...

Gruß Becky
 
Zitat von Becky:
das mit seiner klassischen visuellen Ausrüstung unmittelbar Erspähte [...] ist durch kein Live-Stacking der Welt mit noch so tollem Detailgewinn zu ersetzen.
Ja, so ist es ... wenn a) die Qualität des Himmels, b) die Größe und Qualität des Teleskops und oft auch c) die Erfahrung des Beobachters am Okular gegeben sind - aber für den allergrößten Teil der potenziell an eigener Himmelsbeobachtung Interessierten trifft wenig bis gar nichts davon zu. Und genau da helfen Werkzeuge wie das eVscope, die aus dem letzten Sch...-Himmel noch Erstaunliches heraus holen und auf angenehme Weise (und in Farbe) präsentieren. Das Erlebnis mit dem Orionnebel in Jeßnigk (der im Pseudo-Okular des Prototypen weit besser als hier aussah) hat mich jedenfalls überzeugt: Zum Zeitpunkt der Beobachtung hatte es sich so eingetrübt, dass man mit bloßem Auge kaum noch den Orion sah ...
 
" aber für den allergrößten Teil der potenziell an eigener Himmelsbeobachtung Interessierten trifft wenig bis gar nichts davon zu. Und genau da helfen Werkzeuge wie das eVscope" - das beschreibt leider haargenau die Mentalität unserer Gesellschaft.
Der schnelle "Wegwerf-Erfolg" ist gewünscht, für den nur minimalster persönlicher und zeitlicher Aufwand nötig ist. Ob das autonomes Fahren, die so tolle Alexa (o.ä. Assistentinnen) oder auch (in kleinem Maßstab) das eVScope sind - die freiwillige Entmündigung und die Technikgläubigkeit machen leider auch vor unserem Hobby nicht halt.
Aber so ähnlich wurde vor etlichen Jahren auch über die ersten "DSLR-Astro-Nutzer" von den alteingesessenen Chemisten gedacht...oder die Nutzer der ersten GOTO-Montierungen... ;)


viele Grüße - Ronald
 
Und die Sprachqualität der Handys/Smartphones wird auch immer schlechter. Aber nur alte Säcke wie ich bilden sich noch ein, dass ein Mobiltelefon fürs Telefonieren da ist :)

*entfernt*
 
Until you See it through the Eyes oft a Child: Was hätte ich als Junge dafür gegeben mal ein paar Spiralarme in Galaxien durchs Scope zu sehen. Bildschirm oder nicht wäre mir da herzlich egal gewesen. Mit dem Konzept rücken solche Erlebnisse für den blutigen Anfänger in greifbare Nähe. Leider um einen Faktor 10 zu teuer.

CU
Klaud
 
Hallo,

ja das ist genau das Problem - der Faktor 5 bis 10. Für den interessierten Laien, für den Einsteiger oder den Technikfreak ist das Konzept vielleicht ok. Leider ist das eVscope nicht ausbaufähig und flexibel. Es wir da in Zukunft sicher noch was in der Richtung kommen - wahrscheinlich noch mal stark verbessert. Aber ob sich in ein paar Jahren noch jemand an das eVscope erinnert bezweifele ich. Es gibt genug Beispiele wo "early starters" wieder in der Versenkung verschwunden sind, da doch noch zu viele Einschränkungen da waren. Wer einnert sich noch, daß Apple mal einen Tablettcomputer vorgestellt hatte? Lassen wir den Markt entscheiden. Und damit ist es für mich jetzt genug drüber.

*entfernt*
 
Moin zusammen,

es ist ja eigentlich nichts neues, und wer weiß, wenn die Logik anhand im Bild identifizierter Sterne noch das Bild einer Durchmusterung "einmischt", dann wird die Stadt dank LTE noch der bessere Standort.
Vermutlich hat sich halt vor 10 Jahren keiner vorstellen können, dass es Beobachter gibt, die das auf diese Weise erleben wollen. Die Frage ist letztendlich, ob man es als etwas besonderes empfindet, wenn das einzigartige original Photon nach Millionen Jahre währender Reise im eigenen Auge landet, oder ob das digitale Okular etwas sehr leicht reproduzierbares wiedergibt.

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen,

ich finde es schon sehr erstaunlich, was so ein kleines, nicht mal übermäßig technisiertes, aber dafür recht teures Teil und das zugehörige Marketing mit uns macht.

-Zunächst mal wird suggeriert, das sei live und visuell.

-Weiter suggeriert man, dass Öffnung nebensächlich sei und man könne auch mit kleiner Öffnung erstmals Spiralarme visuell(!) uind live(!) sehen, Orionnebel visuell(!) und live(!) in Farbe, Kinderträume werden wahr.

-Dann wird suggeriert und sogar von Leuten "erfahren", das guter Himmel unnötig sei, auch wenn man sich immer noch unter Himmel stellen muss.

Streicht mal live und visuell, was ich z.B. tue, dann bleibt übrig, dass man foto-, film-, bildgebungstechnisch, öffnungs- und ausstattungstechnisch nicht nur am sehr weit unteren Ende der Möglichkeiten ist, sondern dort auch mangels Adaptionsmöglichkeiten von Filtern, anderen Chips und Bildgebungselementen hängen bleibt.

Auch Leute, die solche Technik gut finden und nutzen wollen, werden sich nicht langfristig der Erkenntnis verschließen können (und wollen), dass es

-unter besserem Himmel besser geht

-mit mehr Öffnung besser geht

-mit Filtern und überhaupt mit optimierter Technik besser geht.

Die konsequente Weiterentwicklung ist für Leute, die auf solche Technik stehen, schon jetzt Pflicht und ja, so ein Teil quasi als Hilfsfernröhrchen für
Multimediatechnik, wo man zusätzlich auf der einen Seite auch mal echt (also wirklich mit echten Okularen) durchgucken kann und wo man zusätzlich auf der anderen Seite auch Film-/Fotomaterial aus dem Internet einspielen kann, das ganze auch noch auf Monitore oder Großleinwände bringt, das ist dann mal ein Ding.
Gibts auch schon, kann man sich zusammenstellen, ich weiß.

Gruß
*entfernt*

 
Zitat von Sven_Wienstein:
Die Frage ist letztendlich, ob man es als etwas besonderes empfindet, wenn das einzigartige original Photon nach Millionen Jahre währender Reise im eigenen Auge landet, oder ob das digitale Okular etwas sehr leicht reproduzierbares wiedergibt.

Clear Skies
Sven

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand dem dieses besondere Empfinden fehlt, dauerhaft von der praktischen visuellen Astronomie fasziniert bleibt. Und für Hobbyhopper wahrscheinlich preislich nicht attraktiv genug. Bleiben vielleicht innerstädtische Volkssternwarten, die dem Durchgangsbesucher mal Deep sky zeigen möchten....

Gruß Becky
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich bin doch sehr erstaunt über welch unglaubliche sensorische Leistung hier einige verfügen oder es sich zumindest einbilden wenn sie glauben das sie merken ob das Photon das sie sehen ein „Original“ ist oder nicht.
Man könnte sich ja mal den Spaß machen und diesen Leuten ein Dia vor ihr so heiß geliebtes „richtiges“ Okular setzen.
Oder man könnte wie bei einem Head-Up-Display etwas einblenden.
Da ließe sich schon eine Lösung finden wie man sowas dezent und unauffällig bewerkstelligt.

Man könnte die Projektion sogar mit dem Teleskop „mitschwenken“ lassen so das immer der passende Himmelsausschnitt gezeigt wird.
Wenn man das geschickt macht merkt das keiner ob das was man da sieht nun alles Original ist oder ob vielleicht die ein oder andere Stelle über eine Head-Up Projektion ein wenig aufgehübscht wurde.
Auffallen würde dass nur wenn man vergisst den Deckel vom Teleskop zu nehmen und die schöne Galaxie ist trotzdem zu sehen. :/
Man muss es ja nicht übertreiben und Hubble Aufnahmen in knalligen Farben einblenden sondern könnte realitätsnahe Nebelflecken statt Galaxien mit Spiralarmen reinprojizieren. :/
Klar das wäre natürlich wenig sinnvoll aber es wäre ein schöner Spaß die Leute einmal vorzuführen die meinen sie könnten spüren ob ein Photon ein original ist oder nicht.

Und wer mit original Photonen argumentiert der hat den Sinn der Video Astronomie und auch des Live-Stacking ohnehin nicht verstanden.
Es geht hier nicht darum irgendeine Illusion zu erzeugen und darüber zu feilschen ob das Photon nun original ist oder nicht sondern genau wie in der klassischen Astro-Fotografie darum ein Potential zu erschließen das man rein visuell niemals erreichen kann.
Wer nur original Photonen akzeptiert der darf sich dann auch kein Astro-Foto anschauen. Der muss also auch über die große Schaar der Astgro-Fotografen herziehen egal ob Amateur oder Profi und sich über sie lustig machen.
Denn egal ob nun das eigene Astrofoto oder die von Hubble, der heimische Bildschirm auf den man es betrachtet strahlt nun mal keine „original“ Photonen aus sondern er gibt lediglich eine Bildinformation auf Basis des Originals wieder.

Der besondere Reitz der Video-Astronomie und auch des Live-Stacking gegenüber der klassischen Astro-Fotografie besteht darin das man das Bild in Echtzeit oder im Falle des Live-Stacking nahezu in Echtzeit bekommt.
Das daraus resultierende Live Erlebnis hat man bei der klassischen Astro- Fotografie nun mal nicht.
Und das Live-Stacking hat den Vorteil das wir hier einen sehr hohen Automatisierungsgrad haben der den Aufwand gegenüber der klassischen Astro- Fotografie beträchtlich mindert.
Damit können auch Leute das große Potential das moderne Sensoren in der Astronomie bieten nutzen die sich nicht mit dem erheblichem Aufwand den klassische Astrofotos nun mal erfordern rumplagen wollen.

Grüße Gerd
 
Hallo Tommy,

Ich kann mir auf meinem Monitor aber alle möglichen Bilder anschauen, eigene und fremd produzierte. Warum soll man das für so ein Monitor Scope denn ausschliessen? Wäre einfach zu implementieren, naheliegend und ist ein Mehrwert.

na ja als Mehrwert sehe ich das nicht denn über einen Monitor auf den man sich mal ein paar Astrofotos anschauen kann dürfte ja wohl jeder verfügen so das man rein zu diesem Zweck nun wirklich kein Teleskop benötigt.
Der Zweck eines Teleskops ist und bleibt immer noch damit zu beobachten, egal ob man nun rein visuell beobachtet oder ob man damit Fotos macht oder eben Video Astronomie inklusive Live-Stacking betreibt.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd,


das Liveerlebnis ist das eine, ich frage mich die ganze Zeit etwas was von Tommy angedeutet wurde: was für eine "Bildqualität" kann man da eigentlich erwarten? Ich tue mich schwer da auch nur irgendetwas konkretes zu erwarten und bin mal ganz provokant: ist das "pixelig"? Oder scharf wie im Ortho am f8 APO bei gemütlicher Vergrößerung? Oder wie im dejustierten f4 Newton bei 0,3 mm AP?



Viele Grüße Felix
 
Naaa Gerd,


wieder mal

Zitat von Gerd_Duering:
......
ich bin doch sehr erstaunt über welch unglaubliche sensorische Leistung hier einige verfügen oder es sich zumindest einbilden wenn sie glauben das sie merken ob das Photon das sie sehen ein „Original“ ist oder nicht.
Man könnte sich ja mal den Spaß machen und diesen Leuten ein Dia vor ihr so heiß geliebtes „richtiges“ Okular setzen.
Oder man könnte wie bei einem Head-Up-Display etwas einblenden.
Da ließe sich schon eine Lösung finden wie man sowas dezent und unauffällig bewerkstelligt.....

freundlich zu Andersenkenden! Deine Sensorik am Rechner bemerkt doch ansonsten jede Obstruktion bis auf das Birkenblatt auf einer Linse und Du rechnest doch den Augen der Menschen auch die Fähigkeit zu den eklatanten Farbfehler eines Achromaten allein durch Ansehen zu eliminieren.
Oh, Smilli nicht vergessen :/

Ja, vorführen willst DU

Zitat von Gerd_Duering:
.... aber es wäre ein schöner Spaß die Leute einmal vorzuführen die meinen sie könnten spüren ob ein Photon ein original ist oder nicht.

Und wer mit original Photonen argumentiert der hat den Sinn der Video Astronomie und auch des Live-Stacking ohnehin nicht verstanden.
Es geht hier nicht darum irgendeine Illusion zu erzeugen und darüber zu feilschen ob das Photon nun original ist oder nicht sondern genau wie in der klassischen Astro-Fotografie darum ein Potential zu erschließen das man rein visuell niemals erreichen kann.
Wer nur original Photonen akzeptiert der darf sich dann auch kein Astro-Foto anschauen. Der muss also auch über die große Schaar der Astgro-Fotografen herziehen egal ob Amateur oder Profi und sich über sie lustig machen....

die Leute und wer mit einem originalen Photon argumentiert hat die Videoastronomie nicht verstanden.
Sorry, dass ich dich wieder mal persönlich ansprechen muss, aber Du hast nicht verstanden, dass weder Das Photon noch die Videoastronomie dem Prüfstand steht, sondern nur dieses Gerät und das Marketing dazu.

Videoastronomie kann viel, sie kann auch interessant sein, aber dieses Gerät ist für dienenigen die es negieren nicht interessant. Darum geht es.
Auch wenn für jemanden die Videoastronomie komplett uninteressant ist hat das mit Deinem Sinn von Verständnis oder Unverständnis mit Sicherheit in den allermeisten Fällen nichts zu tun. Bei mir z.B. nicht, auch wenn das Dein Verständnis übersteigt. ;)

daher ist auch das

Zitat von Gerd_Duering:
.....
Der besondere Reitz der Video-Astronomie und auch des Live-Stacking gegenüber der klassischen Astro-Fotografie besteht darin das man das Bild in Echtzeit oder im Falle des Live-Stacking nahezu in Echtzeit bekommt.
Das daraus resultierende Live Erlebnis ......

noch mal etwas näher zu betrachten.

Das Bild in Echtzeit ist so gut oder so schlecht wie es die Öffnung, die der Sensor und die Bildgebungstechnik komplett und qualitativ zulässt.
Das wird wohl ind er Regel etwas schlechter als im Original, gerade wenn man den Preis bedenkt.
Das Gestakte, zeitverzögerte Bild wird dann heller und löst im Rahmen des Vorgenannten besser auf.

Was ist nun Original daran und was ist Live.
Ich bin der Meinung, dass Beides darauf nicht zutrifft, wer das anders sieht bekommt von mir keine "Nettigkeiten" Deiner Art ;) aber mal ein Beispiel:

Ich gehe ins große Fußballstadion und zahle ordentlich Geld für die Karte, obwohl ich ziemlich oben und hinten sitze, also gerade am fegenüberliegenden Tor nur "Ameisen" auf dem Platz sehe. Dafür hab ich mein Fernglas und nutze das wenn es passt.
Das ist Live und Original für mich. :cool:

Mein technisch versierter Nebenmann macht das ganz anders.
Der kauft auch die Karte, hockt sich dann hin und schaut nicht ein einziges Mal ins weite Rund oder auf den Platz, sondern macht ein Paar Einstellungen, bedient ein paar Tasten und drückt einige Male okay. Dann schaut er sich das Spiel auf nem ollen Smartphone an, wobei er nur die Kameragroßeinstellungen geliefert bekommt. Bis auf Standbild und dann etwas Zoom funktioniert der Stream mangels Kapazität nicht.
Klar, der sieht mehr als ich, auch wenn eventuell das Bild nicht sooo dolle ist.
Aber live ist das nicht und Original ist das auch nicht und.....die Karte fürs Stadion hätte der sich m.E. auch sparen können. ?)

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Felix,

das Liveerlebnis ist das eine, ich frage mich die ganze Zeit etwas was von Tommy angedeutet wurde: was für eine "Bildqualität" kann man da eigentlich erwarten?

schau es dir doch einfach mal an.
Von dem was man bei der Video Astronomie inklusive Live-Stacking sieht lässt sich schließlich auch eine Aufzeichnung machen.

https://www.youtube.com/watch?v=C6HfaIv_VAY

https://www.youtube.com/watch?v=MEwmzyyrt5I

Das Rauschen bekommt man denke ich durchaus in den Griff, das größte Manko das ich sehe ist der ungenügende Dynamikumfang.
Das heißt helle Bereiche wie der Kern von Galaxien oder beim Orionnebel brennen bereits aus während andere Bereiche noch zu dunkel sind.
Man muss aber sehen das Live-Stacking noch in den Kinderschuhen steckt und das da noch deutlich Luft nach oben ist.
Den Dynamikumfang sollte man deutlich steigern können, bei HDR Aufnahmen und klassischen Astro Fotos bekommt man das ja schließlich auch hin und die Grundvoraussetzung für HDR ist ja beim Live-Starking gegeben, man muss halt nur etwas draus machen.
Live-Stacking sollte eben etwas mehr sein als bloßes aufaddieren von Bildern damit das summen Bild heller wird.
Prinzipiell könnte man die ganze Palette der zur Bildverbesserung klassischer Astro Fotos verwendeten Methoden auch beim Live-Stacking anwenden.

Grüße Gerd
 
Hallo Günther,

ist ja schön das du das von mir hier ja schon gebrachte Beispiel mit dem Fußballspiel aufgreifst.

http://forum.astronomie.de/phpapps/...48/Re:_eVscope_von_Unistellar_-_W#Post1312548

Zitat von Gerd_Duering:
Warum geht man wohl zu einem Fußballspiel und zahlt viel Geld für die Eintrittskarte wenn man das Spiel auch bequem zuhause im Pantoffelkino sehen kann.
Weil es eben vor Ort noch mal etwas ganz Anderes ist und das ist bei der Video Astronomie nicht anders.
Die Arbeit mit dem eigenen Teleskop unter freiem Himmel ist niemals durch das runterladen irgendwelcher Datenbanken ersetzbar.

Das du es in deinem Sinnen Uminterpretierst stört mich da nicht weil du ungewollt sehr schön beschreibst was den Live Charakter den man eben auch bei der Video Astronomie erlebt ausmacht.
Man schaut sich eben auch bei der Video Astronomie ganz nach belieben um und bekommt eben keine von Anderen gewählten Voreinstellungen.

Man merkt wenn das Teleskop wackelt und man sieht wenn man es schwenkt.
Man bemerkt einen Meteor der vielleicht durch das Bild huscht, man merkt wenn sich die Sichtverhältnisse ändern, wenn vielleicht ein Auto vorbeifährt und es mal kurz hell wird.
Ja das ist dann eben Live .
Auch wenn diese Interaktion beim Live-Stacking mit einer gewissen Zeitverzögerung stattfindet so bleibt der Interaktive Charakter der das Live Erlebnis ausmacht dennoch erhalten.
Man ist bei der Video Astronomie und auch speziell beim Live-Stacking eben aktiver Beobachter und nicht einfach nur Zuschauer.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd,

entschuldige bitte, das ist für mich nicht live und nicht original und auch nicht das visuelle Erlebnis das Objekt direkt anzusehen. Ich habe es auch nicht nötig dich umzuinterpretieren, woher nimmst Du nur immer solche Ideen? Stell dir einfach mal vor, dass ich selbst eine eingen Interpretation eines Themas hinlegen kann. :biggrin:

Wenn es so wie beschrieben für Dich original, life und visuell ist, dann sind wir halt verschiedener Meinung und können einander weder bestätigen, noch überzeugen, es findet also auch keine Diskussion in der Sache mehr statt, was Du mit der Aussage, dass meine Interpretation Dich nicht stört, schön belegst.
Deine Interpretation stört mich auch nicht, allerdings
wäre doch deinerseits nur noch die Störung durch versuchte "Vorführungen" und unterstellte "Einbildungen" von Leuten mit anderem als deinem Standpunkt einzustellen und eventuell noch zum Thema zurückzukehren:

eVscope von Unistellar - Wie ist eure Meinung


Die Videoastronomie allgemein wird wie jeder andere Zweig in unserem Interessensgebiet ihren guten Weg gehen.
Bist Du aber sicher, dass wenn man in diese Röhre guckt die Qualität rauskommt die in den von dir verlinkten Videos zu sehen ist?
Ich melde da mal erhebliche Zweifel an, nicht nur unter schlechten Bedingungen und selbst dafür.....sehe ich bei mir(!!!) keinen Bedarf wenn ich stattdessen ein Teleskop mit (sorry) richtigen Okularen zu diesem Preis kriegen kann, welches mir diesen Preis wert ist. Da geht schon was für 1500-2000 Euro, gerade als Dobson.

Das ist also wirklich kein Streit- und schon gar kein Vorführthema, denn wir dürfen gerne unterschiedlicher Meinung sein und ich kaufe Dir demnach bestimmt nie sowas vor der Nase weg.

Gruß
*entfernt*

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.

Als vor gut zwei Jahren die Atik Infinity erschien, dachte ich, damit wäre den Besuchern an der städtischen Sternwarte wieder etwas von der Beobachtungsfaszination zu vermitteln, die heutzutage durch Licht- Luft- und Wetterverschmutzung in dicht besiedelten Gebieten weitgehend verloren gegangen ist. Ein Jammer, wenn man an die vielen stationären Geräte denkt, die längst kaum mehr zeigen können, was in ihnen steckt. Mehr noch, ich erwartete, ein Gewinn von 4 oder 5 Grenzgrössen zum Preis eines Bildschirmblicks mit leichter Zeitverzögerung müsste diesen Verlust überkompensieren. Schliesslich erlebt man bei jeder Fussballübertragung eines spannenden Spiels sehr wohl ein Live-Gefühl hautnah dabei zu sein. Wenn die Kameraführung gut ist, für meine Begriffe in gewisser Hinsicht sogar stärker, als wenn man im Stadion sitzt, auch weil man durch den Vergleich beider Erlebnisse irgendwann gelernt hat, die elektronisch übertragenen Bilder entsprechend zu interpretieren.

Ich rechnete insgeheim mit Neugier und Begeisterung für diese Ergänzung und Erweiterung zu den herkömmlichen Sternführungen. Aber weit gefehlt. Von verantwortlicher Seite kamen genau die gleichen Statements und Interpretationen wie man sie hier liest. Wollen wir nicht, hat nix mehr mit richtigem Beobachten zu tun, ist nicht live, nicht echt, gehört nicht an ein historisches Teleskop - und so weiter.

Ich fasste es nicht. Mit den gleichen Argumenten könnte man nicht nur Sport- oder Konzertübertragungen ablehnen, sondern auch jeden gut gemachten Tierfilm, jede Reisedokumentation usw. abtun, auch jedes spannende Buch. Wenn das alles nicht wirklich faszinieren kann, weil es zu indirekt passiert und nicht streng genug authentisch ist - warum tun sich dann viele Leute solche schnellebigen "Verfälschungen" mit Begeisterung an? Weil sie anders gar nicht die Zeit und die Gelegenheit hätten und selbst bei entsprechendem Aufwand letztlich sogar weniger erleben würden. Dafür dann allerdings das angeblich "Richtige". Was immer das sein soll. Originale Photonen eben mit authentischem Ursprung ohne Umweg. Am besten wäre wohl eine Optik irgendwie ganz ohne Glas. Egal.

Wiederholte Vorschläge vielleicht doch etwas in Richtung EAA zu tun stiessen jedenfalls bis heute beharrlich auf freundliches Desinteresse. Man engagiere sich lieber bei einem städtischen Umweltpreis mit Appellen und Aktionen gegen die Lichtverschmutzung und wünsche sich dringend mehr politische Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema im Stadtbau... Ich nahm es enttäuscht zur Kenntnis.

Inzwischen gibt es sogar bessere CMOS-Sensoren, die bei geringerem Preis das CCD der Atik-Infinty übertreffen. Aber das nutzt alles nichts, denn was der Bauer nicht kennen will, das wird er nie futtern. Eher noch anderen schlechtreden... Lieber mit schwerem astronomischen Gerödel weit unter dunklen Himmel fahren und dafür genau die Umwelt und das Wetter und damit auch den Himmel verpesten, dessen schlimme Verschmutzung durch andere man lauthals beklagt. Ich finde auch an sowas kann man gut ablesen, wie innovationsfeindlich die Mentalität in Deutschland inzwischen in Wahrheit auf vielen Gebieten geworden ist. In Amerika mögen sie sich manchmal seltsamw Leute zum Regieren wählen. Aber dafür kleben sie auch weniger an alten Vorstellungen und lösen politische Probleme nicht wie wir durch jahrzehntelanges beharrliches Aussitzen und gepfegtes Wegschauen und Weiter so. Und sie lassen sich das Festhalten am Hergebrachten auch nicht als Dynamik verkaufen. Die haben weniger Bedenken und weniger Angst vor Neuerungen. Die sind weniger befangen und können sich daher auch leichter von elektronisch unterstützter Himmelsbeobachtung faszinieren lassen.
Gute Nacht
 
Hi,

ich denke, wenn dieses Teleskop nächstes Jahr auf den Markt kommt, werden etliche davon verkauft werden. Weniger an uns erfahrene Beobachter mit den dicken Pötten oder an die Fotografen, sondern an eine komplett neue Zielgruppe. Der Preis spielt dabei aus meiner Sicht dann auch nur eine untergeordnete Rolle.

Es werden sich Käufer finden, die keine Theorie büffeln wollen, die keine Sternbilder lernen möchten, nicht selber anhand von gedruckten Sternkarten (Oldschool, Starhopping) Objekte aufsuchen möchten. Die sich auch das Einnorden und Alignment einer Goto Montierung nicht antun wollen. Sie werden auch keine Hilfe von anderen Sternfreunden (Beobachtungsgruppen/Vereine) erbitten wollen, sondern das Teleskop als "Livestyle-Objekt" begreifen. Und Ihre Freunde oder Familie beeindrucken wollen mit dem Teleskop.

Ich denke, die Besitzer dieser Teleskope werden glauben, daß sie ganz im Sinne von "Entdecker", "Forscher" völlig auf sich gestellt den Himmel erkunden. Ich verstehe etwas anderes unter "Forschung", aber das ist ein anderes Thema.

Schaue ich mir die Werbung aus den Links auf der ersten Seite an, spielt "Citicen Science" eine immer größer werdende Rolle. Da jetzt das Seti-Institut als Partner eingestiegen ist, wird ein Schwerpunkt in der Werbung auf dem Satz "eVscope Connects You to the Scientific Community" liegen. Ob damit wirklich mehr "Forschungspotential" zu Stande kommt und Ergebnisse produziert, oder es ein reiner "Werbegag" ist, kann ich im Moment nicht beurteilen. Das muß die Zeit zeigen.

Der Teleskopbesitzer hat dann Null Ahnung von Astronomie, braucht sich um nix zu kümmern. Er sagt seinem gewohnten Lieblingsspielzeug (Handy), daß er jetzt Bock auf den Nachthimmel hat und das Handy spuckt ihm aus, was denn gerade so beobachtbar ist. Das Teleskop richtet sich dann vollautomatisch auf das Ziel aus und dann beginnt die Aufintegrierung der Kamera. Innerhalb von 10, 20 oder 30 Sekunden, eventuell auch erst nach 1 oder 2 Minuten erscheinen dann aus dem zunächst schwarzen Display im "Okular" immer mehr Sterne und ein Nebel, eine Galaxie oder ein Kugelsternhaufen wird immer klarer und in Farbe dargestellt.

Wenn die Software hält, was sie verspricht, werden die Bilder im "Okulardisplay" so dargestellt, daß sie nicht verpixelt oder verrauscht wirken. Und man bemerkt nach dem Bildaufbau auch nichts mehr von den Aufintegrierungszeiten. Man betrachtet ein relativ ungestörtes/ruhiges Bild, Seeing ist nicht zu bemerken.

Ich sehe jedoch neben all diesen Vorteilen auch gravierende Nachteile:
- wenn der Akku vom Teleskop oder dem Handy als Steuerung leer ist, geht garnix
- man hat nur eine einzige Vergrößerung
- falls die Optik nicht gut justiert ist, hat man keine Eingriffsmöglichkeit
- Planeten sind auf Grund der kurzen Brennweite wenige Pixel durchmessende Lichtpunkte
- ausgedehnte Nebelgebiete (Nordamerikanebel, Orionnebel, Californianebel, Cirrusnebel, ...) oder M31, M33 passen bei einer Brennweite von 450 mm auch nicht komplett auf den Sony IMX224 Chip

Als "Konkurenz" zu visuellen Teleskopen sehe ich diese Teile nicht. Aber ich werde auch keinen "Support" zur Bedienung leisten.


 
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