Ich kann Dein Messverfahren für die Obstruktion zwar nicht genau nachvollziehen.
Schade.
(Vermutlich der sog. Taschenlampentest?)
Nicht ganz, aber ähnlicher Grundgedanke.
Aber wenn Du schreibst, es wird "mit einer (fast)Punktlichtquelle im Fokuspunkt für Unendlich projiziert. Eine Messung direkt an der Teleskopkante und eine Weitere in 1m Entfernung führen bei korrekter Durchführung zu gleichen Ergebnissen." Dann klingt das für mich eher nach einer Art selbstreferentiellem Fehler, der Dir da unterlaufen sein könnte.... weil Du den Test nicht richtig ausgeführt hast.
Nein, kein selbstreferentieller Fehler, denn die Messung in einer Entfernung prüft ab, ob das herauskommende Licht tatsächlich kollimiertes Licht ist und damit die Eintrittspupille unverfälscht und ohne Feldausleuchtung abbildet.
Wenn ich in einem Meter Entfernung das selbe Ergebnis habe wie direkt an der Öffnung, war das Strahlenbündel wohl ausreichend parallel.
Es ist ja nicht so, dass diese Art der Messung nicht auch bei zahllosen anderen Teleskopen von mir durchgeführt worden wäre, nur kam da halt immer das raus, was den Angaben entsprach, also kein Grund der Erwähnung dessen in diesem Thread.
Reproduzierbarkeit ist was schönes.
Denn man darf doch eben NICHT mit einer Punktlichtquelle von hinten die Ausleuchtung vorne an der Teleskopöffnung messen, sondern muß die gesamte maximale AP von hinten möglichst homogen ausleuchten.
Dann verfälscht du die Achsausleuchtung mit Feldausleuchtung, genau so ist es dann falsch.
Wenn ich lese: "Die Obstruktion wird hier aber durch den innenliegenden Blendkragen und durch den HS Haltering erzeugt" wundere ich mich jedenfalls. Erstens habe ich bei mir, und bei jedem aktuellen Celestron und Meade das ich bisher gesehen habe noch nie einen Hauptspiegel-Haltering gesehen
Bitte was?
Ich erklärs mal anders.
Diese dunkle, runde, nicht reflektierende Stelle in der Mitte vom Hauptspiegel, die Konzentrisch um das Hauptspiegelblendrohr liegt.
Dieses Teil, was dafür sorgt, dass der Spiegel nicht herausfällt.
Das da:
Hier sieht man den haltering an meinem C8 auch sehr schön, sogar mit einer Schraube, falls man diesen mal lösen möchte
und zweitens war die Blende am Fangspiegel stets zylindrisch und wurde bei diesen Modellen weiter innen nicht größer.
Das ist korrekt, aber die Schmidtplatte weitet die äußeren Strahlen nach außen und die inneren Strahlen nach innen auf, sodass das Licht in der innersten Ringzone nach dem Durchgang durch die Schmidtplatte teilweise mit dem Zylindrischen Kragen kollidiert und teilweise auf dem Hauptspiegel Haltering landet.
Mit Deiner Punktlichtquelle hast Du dagegen sehr wahrscheinlich das System so schräg ausgeleuchtet, dass der innen liegende Rand der Blende die Blende scheinbar vergrößert hat einfach weil ihr in Wahrheit gleichgroßer Rand dort näher an der Punktlichtquelle liegt als die Frontplatte.
Eine Punktlichtquelle, an der Stelle des Fokuspunktes platziert, leuchtet die Optik rückwärts exakt in selber Art und Weise aus, wie der Strahlengang sich auch im normalen Betrieb zeigt, und endet entsprechend vorne in parallelem Licht, welche die tatsächliche Eintrittspupille abbildet.
Sowas nennt man auch Raytracing.
Wie soll man denn bitte eine Optik aus ihrem Fokuspunkt heraus SCHRÄG ausleuchten?
Wenn du mit einer Kondensoroptik hinten rein leuchtest, also von hinten ein paralleles Lichtbündel größer Null hinein schickst, schickst du achsparallele Lichtstrahlen außerhalb der optischen Achse in das System, diese können vorne dann natürlich nicht kollimiert heraus kommen. Das muss zwangsläufig zu Fehlern führen.
Bei den Skymax kommt übrigens sogar ein kleinerer Wert für die Obstruktion heraus, als der Blendkragen innen physisch misst, weil das Licht vom Meniskus auch innen aufgeweitet wird. Der HS Haltering kann beim MC somit also sogar größer ausfallen, als der FS Blendkragen, ohne die Obstruktion zu vergrößern.
Dazu
Diese Grafik. Stell dir vor, die innersten eingezeichneten Strahlen wären die, welche gerade so am FS Kragen vorbei gehen, da sieht man schon dass die Obstruktion vorne tatsächlich kleiner ist, und man sieht auch, dass der Schatten des Kragens am HS größer ist als der Kragen.
Auch zeigt diese Grafik ganz wunderbar, wo die Skymax ihre Öffnung "verkleinern". Direkt im Glasweg des Meniskus selbst. Da die Fassung vom Meniskus an Vorder- und Rückseite die selbe freie Öffnung hat, ist das Lichtbündel, welches hinten aus dem Meniskus herauskommt, vorne eben ein paar mm kleiner gewesen, der äußere Rest der vorne rein ging ist halt leider in der Fassung gelandet.
Ich finde aber, du solltest Dir zumindest in dieser Sache nicht so sicher sein, und bedenken, dass Optik doch noch mal was anderes ist als Maschinenbau.
Wer selbst ein C6 hat und schon viele SCs in den Händen hatte und behauptet, es gäbe keine Halteringe auf deren Hauptspiegeln, sollte vllt etwas zurückhaltender mit Kritik gegenüber Leuten sein, die tatsächlich wissen, was sie tun.
LG
Olli