Gedanken zur Dunklen Materie

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Ich stelle für den Anfang ein Postulat auf, von welchem ich ziemlich überzeugt bin dass es stimmt.
Wer dazu anderer Meinung ist, kann mir gerne ein konkretes Beispiel nennen, wo dies nicht zutrifft bzw. wie dieses Postulat widerlegt werden kann.

Alles was in unserem Universum real existiert, hat eine (äquivalente) Energie ungleich 0 (und weist in aller Regel einen positiven Energie-Level auf).

So mE natürlich auch die Raumzeit, bzw. auch Raum und Zeit wenn man diese einzeln behandeln / betrachten möchte.

Ich möchte auch noch ein weiteres Postulat aufstellen, bei dem ich allerdings nach aktueller Einschätzung sagen würde, dass kann, muß aber nicht stimmen.

Alle bekannten Faktoren des Universums basieren letztendlich (auf kleinster Ebene) auf Quanten-Basis;
bei einigen davon (Licht -> Phtonen, starke Wechselwirkung -> Gluonen, Elektronen, etc., etc.) ist das ja schon Teil des Standard-Modells, bei anderen wie der Gravitation wird noch in diese Richtung geforscht.
Bei der Raumzeit wird sich mE früher oder später die Erkenntnis durchsetzen dass es sich auch hier nicht anders verhält.

Ich denke dass es auf der Hand liegt dass man Raumzeit als einen Energie-Faktor anerkennen muß und nicht zuletzt wegen dessen Allgegenwärtigkeit (sowohl räumlich als auch zeitlich) auch als einen bedeutenden.

Nur wo findet dieser Faktor im Standard-Modell seine gebührende Berücksichtigung ?

Der einzige anerkannte Faktor welcher in diese Richtung deuten könnte ist die Dunkle Energie.

Dazu zitiert aus


...Ein Vorschlag ist, die Dunkle Energie als Vakuumenergie des „leeren Raumes“, die in der Quantenfeldtheorie auftritt, zu verstehen. Da mit der Expansion des Universums der Raum zunimmt, wächst auch die Vakuumenergie und beschleunigt die Expansion. Dies ist die gegenwärtig bevorzugte Erklärung. Allerdings gibt es bislang (2020) keine überzeugenden quantitativen Herleitungen...

...Alternativ wird Dunkle Energie als die Wirkung eines zeitlich veränderlichen Skalarfeldes, Quintessenz genannt, angesehen. Die Fluktuationen eines solchen Feldes breiten sich typischerweise fast mit Lichtgeschwindigkeit aus. Aus diesem Grund neigt ein solches Feld auch nicht zu gravitativem Klumpen: Die Fluktuationen in überdichten Regionen strömen sehr schnell in unterdichte Regionen und führen so zu einer praktisch homogenen Verteilung...


Das erste Zitat könnte mE so interpretiert werden dass hier von einer Energie geschrieben wird, welchem dem Raum zugeordnet werden könnte.

Das zweite Zitat hingegen könnte mE in diese Richtung ausgelegt werden, dass hier eine Energie thematisiert wird, welche mit der Zeit in Zusammenhang stehen könnte.

Die beiden Erklärungsversuche sehe ich deswegen weniger alternativ als einander ergänzend.

Aber davon unabhängig bin ich überzeugt davon dass es zum besseren Verständnis des Universums eine hohe Priorität sein sollte, in diese Richtung (Energie der Raumzeit) sowohl theoretisch als auch forschungstechnisch einen besseren Einblick zu bekommen.

So sollte z.B. extrem gekrümmte Raumzeit eine sehr hohe Energie-Dichte aufweisen wenn diese für die entsprechend starke Gravitation verantwortlich sein soll, welche vom Zentrum eines SL ausgeht.
 
Vakuumfluktuation(en) wird für mich etwas überraschend in Wikipedia summa summarum sehr kritisch dargestellt:


In anderen, relativ modernen Quellen ist dies so nicht der Fall, u.a. auch nicht bei unserem guten alten Bekannten Andreas Müller welcher unter Quantenvakuum
auch auf das Thema Vakuumfluktuation eingeht.

Aber es kann sich ja jeder diesbezüglich selbst anhand weiterer relevanter Artikel ein noch besseres Bild machen bzw. sich seine eigene Meinung bilden.

Über Vakuumfluktuation bin ich jedenfalls auf das für mich neue Thema der 'Vakuum-Katastrophe' gestoßen;

siehe dazu z.B. Die Katastrophe der Vakuum-Energie (auch geschrieben von einem 'alten Bekannten'...)

Die etwas wilde, bizarre Theorie des 'Quantenschaums' wird im Link unterhalb vorgestellt und knüpft u.a. an das Thema 'Vakuum-Katastrophe' an, für mich trotzdem lesenswert:

 
Da wohl nicht jeder der hier mitliest mit dem Begriff Vakuum-Katastrophe vertraut sein dürfte (ich war's ja bis vor kurzem auch nicht...), hier noch die Definition dazu:

Als Vakuum-Katastrophe wird der Umstand bezeichnet, dass der theoretisch vorhergesagte Wert der Vakuumenergie des Universums um den Faktor 10^120 größer ist als der tatsächlich beobachtete Wert.

Das ist natürlich schon 'starker Tobak', speziell die Größenordnung (knapp daneben ist auch vorbei trifft da wohl nicht so ganz zu....)

Informationen zu diesem Thema sind nach meiner Recherche im WWW relativ dünn gesät; ein einigermaßen passender Link (allerdings schon aus dem Jahr 2002) wäre


Daraus läßt sich ableiten:

...Denn die Vakuumenergie der Teilchenphysik entspricht der von Albert Einstein eingeführten kosmologischen Konstanten, die die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Universums bestimmt. Man geht heute von einem tatsächlichen Wert von etwa 100 Trilliardstel Wattsekunden pro Kubikmillimeter Raumvolumen aus...


Das entspricht der Angabe des tatsächlich beobachteten Werts.

...Eine plausible Möglichkeit, von dem unendlich großen Wert wegzukommen, ist die Annahme, dass die Energiezustände der virtuellen Teilchen nicht die so genannte Planckenergie überschreiten dürfen. Das ist eine fundamentale Größe, die bei der Quantelung der Raumzeit auftaucht. Auf diese Weise gelangten die theoretischen Physiker zu dem Wert 100 Billiarden Trilliarden Trilliarden Trilliarden Trilliarden Wattsekunden pro Kubikmillimeter, mit dem sie um unglaubliche 120 Größenordnungen daneben liegen...

Das entspricht der Angabe des theoretisch vorhergesagten Werts.
 
Die Evidenz dafür dass es Vakuum- / Quantenflutuationen tatsächlich gibt, dürfte durch die Forschungsergebnisse der letzten 10 Jahre schon ziemlich hoch sein, so z.B.:



 
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Begriff des 'Falschen Vakuums', siehe z.B. hier:

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Die tatsächlich berechnete Vakuumenergie im Universum sollte wohl von der Größenordnung her in etwa der sog. Dunklen Energie entsprechen.

Auch das entspräche also schon dem größten Energiedichte-Faktor im Universum.

Wenn man jetzt postuliert dass die Messung (aus welchen Gründen auch immer) nicht stimmt, sondern dass der Wert doch höher ist, dann hätte das wohl gigantische Auswirkungen sowohl für das Standard-Modell als auch überhaupt.

Der berechnete Wert beträgt ja ^120; aber wenn auch 'nur' ^2 tatsächlich zutreffend wäre, dann hätte das wohl schon immense Auswirkungen für unser Verständnis des Universums.
 
Ich halte die Hypothesen von der dunklen Energie und von der dunklen Materie für Unfug. Sie sind meiner Meinung nach Konstrukte für eine nicht verstandene Physik.
Genau wie bei der Äthertheorie, mit der man bis in das 20. Jahrhundert hinein die Ausbreitung von Licht und elektromagnetischen Wellen erklärte und die später durch die Relativitätstheorie abgelöst wurde, fehlt hier noch die richtige Theorie.

Eine Alternative zur dunklen Energie bietet z.B. die MOND-Hypothese.

Ich gehe davon aus, dass man mit dem James-Webb-Weltraumteleskop mit seinen Infrarotkameras feststellen wird, dass das Universum doch älter als 14 Milliarden Jahre ist. Spätestens dann wären die Urknalltheorie, dunkle Energie und dunkle Materie Vergangenheit.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
Eine Alternative zur dunklen Energie bietet z.B. die MOND-Hypothese.

Da meinst Du wohl eine Alternative zur Dunklen Materie. ;)

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Wie man's nun nennt: kosmische Konstante, Dunkle Energie, Vakuumfluktuationen - dafür gibt es mE schon eine reale (energetische) Entsprechung.

Nur hängt das Ganze ziemlich in der Luft, es konnte noch nicht in ein übergeordnetes, erläuterndes System integriert werden.

Neue Impulse könnte hier mE eine direkte theoretische Verknüpfung zur Raumzeit bringen.

Ich denke dass z.B. Vakuumfluktuationen energetische Manifestationen (auf Quanten-Ebene) der Raumzeit sein könnten.

Ich glaube weiters dass Vakuumfluktuationen / Quantenfluktuationen nicht nur im Vakuum stattfinden, sondern überall im Universum.

Und zwar deswegen weil sie so wie die Raumzeit 'omnipräsent' sind bzw. die (energetische) Basis für die Raumzeit bilden.

In Bereichen mit viel (sonstiger) Aktivität (wie z.B. in Galaxiekernen) treten sie zwar entsprechend in den Hintergrund, finden aber mE genauso statt.
 
Ich gehe davon aus, dass man mit dem James-Webb-Weltraumteleskop mit seinen Infrarotkameras feststellen wird, dass das Universum doch älter als 14 Milliarden Jahre ist. Spätestens dann wären die Urknalltheorie, dunkle Energie und dunkle Materie Vergangenheit.
Und wenn James-Webb-Weltraumteleskop die Urknall-Theorie weiter bestätigt? Wirst du dann deine Aussagen revidieren?

Viele Grüße
Alex
 
Und was weißt aktuell daraufhin? Das ist soweit ich das beurteilen kann schon eine recht gewagte Annahme...wie kommst du darauf?

CS
Kalle
Je weiter Galaxien entfernt sind, um so stärker sind sie rotverschoben, so dass bei großen Abständen nur noch Infrarotstrahlung hier ankommt, für die wir momentan kein Instrument haben. Das JWST hat sehr leistungsfähige Infrarotkameras an Board und kann damit Sterne und Galaxien aufspüren, die unter dem Infrarothorizont liegen und dann eventuell älter als 14 Milliarden Jahre sind.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ein paar Zahlen zu meinem letzten Post herausgesucht.
Die älteste bekannte Galaxie GN-z11 ist 13.4 Milliarden Jahre alt und hat sich damit 400 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet. Das z11 im Namen gibt die Rotverschiebung an. Eine UV-Kohlenstoff-Linie von ursprünglich ~190nm wurde bei 2280nm oder 2.28µm beobachtet, s. Link.
z = (λ beobachtet / λ 0) -1
Zum Vergleich: Eine umgebaute C-MOS-Kamera geht bis etwa 1000nm oder 1µm.
Die NIRCam (Near Infrared Camera) des JWST ist ein Projekt der NASA und detektiert Licht bis 5µm.

Quellen:
Wikipedia und:


Viele Grüße,
Wilhelm
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meiner Recherche läßt sich im WWW herzlich wenig über das Thema Raumzeit und deren energetische Basis / Struktur finden.

Deswegen möchte ich das mal ganz schlicht und quasi vom Nullpunkt aus angehen, um ein bisschen herausfinden zu könnnen wie diesbezüglich hier das Meinungsbild ist.

Folgende beiden Optionen stelle ich zur Auswahl, und es würde mich freuen wenn es ein Feedback in der Form gäbe welche der beiden als die zutreffende(re) eingestuft wird (mit Begründung / begleitenden Text wär's dann natürlich besonders fein... :)).

A) Der Raumzeit kann man keine eigene Energie zurechnen; diese ist einfach immanent im Universum und stellt über ihre 4 Dimensionen Koordinaten bereit.
(Eine weiterführende Darstellung der anerkannten Raumzeit-Eigenschaften erspare ich mir, die lassen sich ja vielerorts nachlesen soweit das Wissen dazu nicht schon vorhanden ist).

B) Raumzeit benötigt (so wie alles was wir im Universum real wahrnehmen und messen können) eine energetische Grundlage.
Über die (Gesamt-)Größe dieser Energie bzw. der Energie-Dichte sowie über deren Struktur ist allerdings das meiste noch nicht geklärt bzw. noch zu erforschen.
 
Je weiter Galaxien entfernt sind, um so stärker sind sie rotverschoben, so dass bei großen Abständen nur noch Infrarotstrahlung hier ankommt, für die wir momentan kein Instrument haben. Das JWST hat sehr leistungsfähige Infrarotkameras an Board und kann damit Sterne und Galaxien aufspüren, die unter dem Infrarothorizont liegen und dann eventuell älter als 14 Milliarden Jahre sind.
Hi Wilhelm,

die kosmologische Rotverschiebung "z" berechnet sich aus "z = a(t0) / a(t) - 1", wobei "a(t0)" die Groesse des Universums heute ist, und "a(t)" die Groesse, als das Photon ausgesandt wurde. Das am weitesten entfernte "Objekt" ist der Mikrowellenhintergrund, mit einer Rotverschiebung von etwa z=1100. Noch weiter laesst sich nicht zurueckblicken, da das Universum fuer Photonen nicht durchsichtig war.

Die Groesse "a(t)" des Universums und auch dessen Alter errechnet sich ueber die Friedmann-Gleichungen, welche u.a. den Anteil dunkler Materie und Energie, Kruemmung, Hubble-Parameter als Variablen enthalten, die durch Beobachtungen bestimmt werden.

Das JWST kann evtl noch Galaxien bis zu einer Rotverschiebung von 15 nachweisen, das entspricht einem Alter von etwa 280 Millionen Jahren, oder einer Lichtlaufzeit (look-back time) von 13.58 Mrd Jahren.

mischa
 
Es ist schon interessant dass hier zu oft auch recht diffizilen Detail-Fragen in der Regel postwendend meist sehr akkurate Antworten zu erhalten sind, während bei der in Post 703 zumindest vordergründig geradezu banalen Fragestellung das 'Schweigen im Walde' herrscht.

Ich sehe diese Thematik sowie auch eine tiefergehendes Verständnis in die Vorgänge und Struktur des Vakuums jedenfalls als ganz wesentlich an, um zu einem besseren astrophysikalischen Verständnis zu gelangen, so z.B. konkret was den Themen-Komplex 'Dunkle Energie' betrifft.

Für mich ist jedenfalls Szenario B) erheblich wahrscheinlicher.
Mit Szenario A) werden sich Phänomene wie 'Raumzeitkrümmung', 'Raumzeit-Rotation' oder gar was sich im Inneren von SL möglicherweise abspielt (dass (salopp formuliert) Materie in Raumzeit transformiert wird) kaum erklären lassen.
 
Hi Kirk,
sorry. Ich lese deine Beiträge (auch schon seit längerem) mit Interesse, kann dazu aber nichts beitragen.
Einen schönen Tag wünsche ich Dir,
viele Grüße,
Wilhelm
 
Hallo Micha,
von Dopplerverschiebung habe ich doch nichts geschrieben.
Die Kameras detektieren eine bestimmte Linie, z.B. bei 2280nm in dem verlinkten Artikel in #702. Als das Licht emittiert wurde, betrug die Wellenlänge 190nm. Die NIRCam des JWST kann diese Linie theoretisch noch bei 5000nm detektieren, was einem z von 5000nm/190nm-1 = 25 entspricht.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
Hallo Micha,
von Dopplerverschiebung habe ich doch nichts geschrieben.
Die Kameras detektieren eine bestimmte Linie, z.B. bei 2280nm in dem verlinkten Artikel in #702. Als das Licht emittiert wurde, betrug die Wellenlänge 190nm. Die NIRCam des JWST kann diese Linie theoretisch noch bei 5000nm detektieren, was einem z von 5000nm/190nm-1 = 25 entspricht.
Viele Grüße,
Wilhelm
Ja, mathematisch kommt NIRCAM soweit raus, in Wirklichkeit ist das aber nicht so, aus verschiedenen Gruenden, z.B.
(1) Die entsprechenden Galaxien muessen ihre Leuchtkraft erstmal entwickeln
(2) Die entsprechenden Galaxien sind im Fruehstadium noch optisch relativ dick, d.h. da kommt nur wenig Licht raus
(3) Von z=15 auf z=25 verlierst du einen Faktor ~3 an Fluss durch Zunahme der Leuchtkraftentfernung
(4) Hinzu kommt noch das kosmologische Surface brightness dimming, das mit 1/(1+z)^4 skaliert, etc ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist schon interessant dass hier zu oft auch recht diffizilen Detail-Fragen in der Regel postwendend meist sehr akkurate Antworten zu erhalten sind, während bei der in Post 703 zumindest vordergründig geradezu banalen Fragestellung das 'Schweigen im Walde' herrscht.
Auf konkrete Fragen lassen sich halt einfacher kompakte Antworten geben.

Zu deinem post 703 laesst sich nur sagen, dass die moderne Kosmologie und Interpretation von Dunkler Energie und allgemeiner Relativitaet im Sinn von deinem Punkt "B" zu verstehen ist. Siehe auch hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Euclid_(spacecraft)

mischa
 
Zu deinem post 703 laesst sich nur sagen, dass die moderne Kosmologie und Interpretation von Dunkler Energie und allgemeiner Relativitaet im Sinn von deinem Punkt "B" zu verstehen ist. Siehe auch hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Euclid_(spacecraft)

Die duch diesen Link vermittelten Informationen sind durchaus sehr interessant; allerdings wird nicht gerade punktgenau auf das Thema Raumzeit / dessen Energie(struktur) eingegangen.

Dass Dunkle Energie einen Konnex zum Faktor 'Energie' hat, liegt auf der Hand bzw. ergibt sich ja schon aus der Namensgebung.

Wodurch unterscheidet sich z.B. 'normale' Raumzeit von gekrümmter Raumzeit ?

Natürlich aus geometrischer Sicht (z.B. auf die Bewegungsbahn von Himmelskörpern welche in den Bereich der gekrümmten Raumzeit gelangen); aber verändert sich dadurch auch die Energie-Struktur der Raumzeit (wenn man vorraussetzt dass Raumzeit eine solche hat) ?
Ich würde das schon für relativ naheliegend halten, allerdings ist eben der diesbezügliche konkrete Kenntnisstand in der etablieren Astrophysik diesbezüglich mW sehr dünn und daran etwas zu ändern scheint auch kein sonderlicher Schwerpunkt der aktuellen Forschungsbemühungen zu sein.
 
Die duch diesen Link vermittelten Informationen sind durchaus sehr interessant; allerdings wird nicht gerade punktgenau auf das Thema Raumzeit / dessen Energie(struktur) eingegangen.
Das ist ja auch nicht der richtige Platz dafuer. Da wird nur die Mission beschrieben.

Wodurch unterscheidet sich z.B. 'normale' Raumzeit von gekrümmter Raumzeit ?

Natürlich aus geometrischer Sicht (z.B. auf die Bewegungsbahn von Himmelskörpern welche in den Bereich der gekrümmten Raumzeit gelangen); aber verändert sich dadurch auch die Energie-Struktur der Raumzeit (wenn man vorraussetzt dass Raumzeit eine solche hat) ?
Diese Zusammenhaenge und Antworten auf deine Frage finden sich allesamt in den Feldgleichungen der Allg. Relativitaetstheorie.

Ich würde das schon für relativ naheliegend halten, allerdings ist eben der diesbezügliche konkrete Kenntnisstand in der etablieren Astrophysik diesbezüglich mW sehr dünn und daran etwas zu ändern scheint auch kein sonderlicher Schwerpunkt der aktuellen Forschungsbemühungen zu sein.
Das ist jetzt aber schon eine anmassende, kurzsichtige und wenig durchdachte Aussage. Wir werden zwar aus oeffentlichen Geldern bezahlt, und unsere Rohdaten, reduzierte Daten und wissenschaftlichen Veroeffentlichungen sind allgemein zugaenglich, zum grossen Teil auch die verwendete Software. Aber wir haben keine Verpflichtung, all das jedem Aussenstehenden hinterherzutragen und in normalverstaendliche kommerzielle Buecher zu uebertragen, die eine groesstmoegliche Bandbreite der Bevoelkerung verstehen kann. Die allermeisten von uns haben dazu keine Zeit. Wir arbeiten uns teilweise koerperlich und mental in der Grundlagenforschung kaputt, und das tun wir alle aus purem Idealismus weil wir das Universum besser verstehen wollen, trotz reichlich maessiger Bezahlung und auf befristeten Stellen (soviel zu "etablierter Astrophysik").

ich wuerde hier gerne viel mehr schreiben und euch an dem teilhaben lassen, was wir tun, aber das ist schlichtweg jenseits dessen, was ich am Tag leisten kann.
Daher kannst du nicht erwarten, dass dir jemand alles auf dem Tablett fertig praesentiert, und aus der Abwesenheit des Tabletts darfst du nicht schliessen, dass daher auch die Inhalte nicht existieren. Die musst du selbst suchen. Aber damit du nicht ganz leer ausgehst:

https://sci.esa.int/web/euclid/home

Ein Blick ins redbook ist sehr lehrreich:

https://sci.esa.int/web/euclid/-/48983-euclid-definition-study-report-esa-sre-2011-12

Und wenn du es genauer wissen willst, hier ist ein exzellentes paper das die Methoden aufzeigt, die auch generell in der Kosmologie verwendet werden:

https://www.aanda.org/articles/aa/pdf/2020/10/aa38071-20.pdf

Und damit ziehe ich mich hier wieder zurueck, LG,

mischa
 
@ Mischa

Zuerst vielen Dank für die Bereitstellung der Links - jede Hilfestellung dieser Art ist natürlich sehr willkommen.

Das ist jetzt aber schon eine anmassende, kurzsichtige und wenig durchdachte Aussage.

bezogen auf meine Aussage

Ich würde das schon für relativ naheliegend halten, allerdings ist eben der diesbezügliche konkrete Kenntnisstand in der etablieren Astrophysik diesbezüglich mW sehr dünn und daran etwas zu ändern scheint auch kein sonderlicher Schwerpunkt der aktuellen Forschungsbemühungen zu sein.

Es ging da um die Energie / Energiedichte der Raumzeit.

Meine Recherche nach diesem (sowie) sonstigen Themen kann ich nur über das WWW durchführen (Fach-interne Bibliotheken oder ähnliches stehen mir leider nicht zur Verfügung);
bei manchen Themen gibt es sehr viele (relevante) Treffer, bei manchen in mittlerer Menge, bei anderen wiederum sind die Treffer eben dünn gesät.
Hier konkret kann das ja jeder gegenchecken, indem er die betreffenden Suchbegriffe eingibt, z.B. die Kombination Raumzeit / Energie, Raumzeit / Energiedichte oder auch Energie der Raumzeit, etc.

Und damit meine ich tatsächlich Energie welche der Raumzeit direkt zuzurechnen ist und nicht eine sonstige Energie- oder Gravitationsquelle welche die Raumzeitstruktur beeinflußt.

Wirklich relevante Treffer (in dem Sinn dass dort direkt und hauptsächlich auf das vorgegebene Thema eingegangen wird): 0 (zumindest was meinen diesbezüglichen Anspruch / Erwartungshaltung betrifft), egal welche Such-Kombination man wählt.

Desweiteren ist auch im Lambda-CDM-Modell keinerlei Hinweis auf einen Energie-Anteil der Raumzeit für unser Universum zu finden.

Ich hatte meine Frage auch extra so formuliert, dass ein einfaches Ja / Nein bzw. A / B ausreicht (also nichts was mit hohem Zeitaufwand verbunden sein sollte).

So sehr ich darüber nicht glücklich bin wenn Du (bzw. auch andere Kollegen) keine einfachen Arbeitsbedingungen hast - diese kann ich leider sicher nicht beeinflußen.

Ich habe oft genug geschrieben, dass ich hier genau gar nichts einfordern kann oder will (und ich habe mich auch in keiner Weise ungeduldig gezeigt, als für einige Zeit dazu keinerlei Reaktion erfolgt ist), aber es liegt halt in der Natur von Diskussionsforen dass (teils widersprüchliche bzw. kontroversielle) Meinungen und Theorien vertreten werden.

Prinzipiell denke ich dass die Themenbereich Energie der Raumzeit sowie auch Quanten-(Vakuum-)Fluktuationen / Quantenfelder nur unter Berücksichtigung / Einbeziehung auch quantenphysikalischer Ansätze früher oder später wirklich verstanden werden können.
 
Also wenn ich hypothetisch eine entsprechende Ausbildung und Jahrzehnte-lange Praxis hinter mit hätte und dann noch dazu in einer Position wäre, dass ich als Institutsvorstand frei über nicht unbeträchtliche Forschungsgelder verfügen könnte, dann würde ich nach aktueller Vorliebe die Bereiche Energie der Raumzeit & Quanten-(Vakuum-)Fluktuationen / Quantenfelder als Forschungsschwerpunkt wählen.
Wobei ich zwischen den beiden Bereichen Berührungspunkte bzw. Überschneidungen sehe.

Ich würde mir jeweils ein halbes Dutzend Experten im Bereich ART + im Bereich Quantenphysik auswählen sowie zur Abrundung noch einen gestandenen Stringtheoretiker.

Was relevantes Datenmaterial betrifft, könnte man (neben eigenen Forschungen) auch versuchen ob man Zugriff auf schon durchgeführte Untersuchungen bekommt (von CERN etc.) und dann versuchen diese sinnvoll zu durchkämmen / zu analysieren.
Datenmengen sollten ja prinzipiell reichlich vorhanden sein.

Fortschritte in den genannten Bereichen könnten den Wissensstand bezüglich der Grund- & Energiestruktur des Universums erhöhen;
relativ direkt wäre die Verbindung zur Dunklen Energie, indirekt könnte so eventuell auch ein besseres Verständnis von Dunkler Materie und SL möglich sein.
 
Also wenn ich hypothetisch eine entsprechende Ausbildung und Jahrzehnte-lange Praxis hinter mit hätte und dann noch dazu in einer Position wäre, dass ich als Institutsvorstand frei über nicht unbeträchtliche Forschungsgelder verfügen könnte, dann würde ich nach aktueller Vorliebe die Bereiche Energie der Raumzeit & Quanten-(Vakuum-)Fluktuationen / Quantenfelder als Forschungsschwerpunkt wählen.
Wobei ich zwischen den beiden Bereichen Berührungspunkte bzw. Überschneidungen sehe.

….
Wenn du so eine Ausbildung hättest, würdest du gar nicht erst solche Fragen stellen ;)
 
Wenn du so eine Ausbildung hättest, würdest du gar nicht erst solche Fragen stellen ;)
Ich wüßte nicht dass ich beim diesbezüglichen Post (was ich gerne mit einem größerem Team erforschen würde) eine Frage (an das Forum) gestellt hätte.
Ansonsten würde mich noch interessieren welche solche Frage(n) (offensichtlich von früheren Posts) Du konkret meinst und ob Du darauf eine Antwort hast (wenn diese Fragen aus Deiner Sicht offensichtlich eh so banal und/oder überflüssig sind)... ;)
 
An sich ein interessantes Thema aber teilweise stehen da Dinge, dass man sich doch echt auf den Kopf greifen muß:


So z.B.:

"Das war wirklich ein Bruchteil einer Sekunde nach dem Urknall. In diesem Rahmen hat sich das Universum von sagen wir 10-30 Zentimeter auf die heutige Größe oder noch größer aufgebläht."
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Zum Thema Ausbreitungsgeschwindigkeit der Raumzeit (konkret unmittelbar nach dem Urknall) möchte ich folgendes zu bedenken geben:

Hier wird mW quasi die Geschwindigkeit für die Ausbreitung in alle Richtung summiert bzw. herangezogen.

Um meinen nachfolgenden Gedankengang besser nachvollziehbar zu machen, postuliere ich folgendes:

1. c ist (und bleibt) die Maximalgeschwindigkeit, auch für die Raumzeit
2. Die Raumzeit besteht aus (Energie-)Quanten (welche sich mit maximal c fortbewegen können).

Wenn sich nun nach dem Urknall 2 Raumzeit-Quanten in genau gegengesetzte Richtungen fortbewegen, so ergibt das die Geschwindigkeit c für die betreffenden Quanten, allerdings c x 2 für die insgesamte Ausbreitungsgeschwindigkeit der Raumzeit.

Wenn man statt Raumzeit(-Quanten) Licht(quanten) einsetzt, dann könnte man das äquivalent darstellen.

Von einem zentralen Lichtimpuls aus breiten sich Lichtquanten mit c aus;
unter Berücksichtigung von sich in entgegensetzter Richtung bewegender Lichtquanten beträgt die insgesamte Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts (weg von dieser Lichtquelle) allerdings c x 2.

Um Mißverständnissen vorzubeugen:

es geht mir hier nur um die Darstellung des Sachverhalts, dass es einen Unterschied macht ob man die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Bestandteil des Ganzen (Quanten) oder des Ganzen (Raumzeit, Licht) analysiert.

Ob sich Raumzeit tatsächlich über Quanten ausbreitet bzw. ausgebreitet hat & mit welcher Geschwindigkeit (nach dem Urknall), dazu sollen die obigen Ausführungen keine konkrete Meinungsäußerung darstellen.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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