Hallo Forum!
ich freue mich, dass mein
Beitrag so viele interessante Antworten gebracht hat. Vielen Dank Euch allen die sich hier beteiligt haben und noch weiter mitdiskutieren.
Interessant fand ich, dass offensichtlich anders als ich gedacht hatte viele bereits auf GoTo Techniken setzen und auch verwenden. Was ich in meinem Beitrag nicht erwähnt habe, da hat Peter darauf aufmerksam gemacht ...
Betonen solltest Du noch, dass der StarSense nur bei einer Alt/Az Montierung in der beschriebenen Weise funktioniert.
... ja das ist richtig, ich habe eine
Azimutale Montierung und bis jetzt nur damit Erfahrung. In der Tat weiß ich nur von der Celestron Seite wie die Starsense Option mit parallaktischen Montierungen arbeitet. Die
Celestron Seite ist etwas ungeschickt aufgebaut, man muss oben erst eine Auswahl für die gewünschte Starsense Ausführung (Celestron/Skywatcher) einstellen und erst danach wird die ausführliche Info zur Starsense Option inklusive einer Liste der kompatiblen Montierungen unten eingeblendet.
Auf der
Celestron Seite steht dann für parallaktische Montierungen ...
... StarSense an parallaktischen Teleskopen
Auch an parallaktisch montierten Teleskopen (wie Celestron Advanced VX (Bild links), CGEM, CGEM DX, CGE Pro oder SkyWatcher SynScan Montierungen wie EQ6, EQ8, AZ-EQ5, AZ-EQ6) lässt sich das StarSense-Modul betreiben. Bei fest aufgestellten Montierungen haben Sie dann den selben Luxus wie bei den azimutalen Montierungen. Wenn Sie die Montierung aber mobil betreiben, müssen Sie sie weiterhin einnorden – schließlich muss die Nachführ-Achse parallel zur Erdachse stehen. Aber auch dabei hilft Ihnen das StarSense-Modul: ...
Es scheint auf Grund der unterschiedlichen Technik für azimutale und parallaktische Montierungen gibt es quasi zwei GoTo-Technik Welten. Der von mir beschriebene und
vollautomatische Ablauf gibt es offensichtlich nur mit azimutale Montierung wie z.B. von Celestron die NexStar SLT, NexStar SE Serie, NexStar Evolution. So gesehen legt man mit der Auswahl des Montierungs Typs von Beginn an sich auf die mögliche GoTo Technik:
- vollautomatisch
- mit nötiger anfänglicher Einnordung
fest.
Ein gerade für Astrofotografie wichtiger Umstand bei azimutalen Montierungen ist die "Feldrotation". Ich kenne dies von meiner EAA Anwendung dass sich am oberen und unteren Rand mit der Länge der "Stacking-Zeit" ein schwarzer Rand bildet. Hier mal eine wenig gelungene Aufnahme von M101 die dies gut zeigt.
Mich stört dies bei EAA überhaupt nicht, selbst wenn ich Aufnahmen 60 Minuten und länger stacke. Die Größe des Randes hängt von der Position des Objekts am Himmel ab. Bei Verwendung eines "Wedge" / "Polhöhenwiege" - das ist ein mechanischer, keilartiger Unterbau zwischen Stativ und der azimutalen Montierung wird die Feldrotation aber verhindert. Damit wird aus der azimutalen Montierung eine parallaktische Montierung. Ob mit einer Wedge dann ein vollautomatischer GoTo ohne Einnordung möglich ist, weiß ich nicht. Es wäre interessant, falls wer damit Erfahrung hat bzw. von Celestron sich hier dazu melden würde.
Einige Sternfreunde haben auch auf das "software-mäßige" Goto per Platesolving verwiesen. Ich bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen dies mit Shaprcap selbst auszuprobieren. Vom Ablauf her ist es mir schon klar wie es arbeitet. Sharpcap macht ja laufende Fotos die man auch zur Orientierung und Nachregelung/Nachführung verwenden kann/könnte. Bei Sharpcap werden dazu externe Software Module verwendet. Aber es stellt sich mir die Frage, wenn ich wie beschrieben die (azimutale-) Montierung irgendwie in den Garten stelle, gleicht ja das per Autoalign erzeugte Rechenmodell des Starsense beim Nachführen zum Beispiel aus, wenn ein Fuß der Montierung kürzer/schräger steht, als die beiden anderen Stativfüße. So habe ich schon Aufnahmen mit Sharpcap von gut 70 Minuten gestackt ohne dass mir das Objekt davon gelaufen ist. Hier ein Stack von M106 (leider mit Satelitten-Spur).
Falls ich kein Alignement mit der Starsense Option zuvor gemacht hätte, sondern lediglich grob in die Richtung von M106 gefahren wäre, dann per Platesolving mir M106 mittig in den Kamera Sensor geholt hätte, wer macht dann die Nachführung in den folgenden 70 Minuten und korrigiert dabei? Die azimutale Montierung, da ja kein Positionsmodell zuvor berechnet wurde, könnte ja besten falls automatisch wie Eieruhr die Position nachführen aber keinerlei Ausgleich zu einer Fehlstellung der Montierung/Stativ machen?
Bei einer parallaktischen Montierung, die ja eingenordet ist und werden muss ist die Nachführung bei Platesolving kein Problem, da würde dann die "Eier-Uhr" Technologie ausreichen um ausreichend nachzuführen. So gesehen wäre der "Software-mäßige" Platesolving Ablauf kein Ersatz bei azimutalen aber bei parallaktischen Montierungen! Oder muss man bei einer azimutalen Montierung und Plate-Solving halt laufend in einem Zeitintervall immer wieder neu "plate-solven" und dann neu mittig positionieren? Und kommt dann zum gleichen Ergebnis?
Vielleicht kann jemand etwas Licht in mein schwarzes Loch des Platesolving bringen?
MünchenBeiNacht - Ewald