Haifisch-Suppe ... Nachschlag! :)

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Okke_Dillen

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Moin,

sooodele, heut gibts frischen Fisch!! :cool:

Den ersten Hai hatte ich vor ziemlich genau 1 Monat gefangen, ebenfalls um Neumond rum, konnte ihn aber nur 2,5h lang "garen" lassen, weil astrodunkel eben nicht mehr hergab und das Wetter nur eine Session zuließ. Neumond ist leider Pflicht für den trüben Fisch!

Nun gelangen mir in 2 Nächten insgesamt 76 Frames à 4min, also gut 5h "Garzeit". Den Bildausschnitt habe ich nochmal neu angesetzt. Doppelte Belichtungszeit verhieß mehr Licht. Allerdings mußte ich schon 2mal hingucken, bis mir das so richtig auffiel, zB das Hai-Auge zeigt auf der neuen Aufnahme mehr Abstufungen von Dunkel (fifty shades of dark ?) als zuvor. Auch die 3 kleinen GXn wurden besser, auf dem neuen Bild erkennt man zB, daß nicht nur eine davon eine schöne Spiralstruktur hat, sondern alle drei! Auch daß unten rechts weitere wolkige Strukturen hervortreten, ist der längeren BZ zu verdanken.

Ob es eine so gute Idee war, zwischen den beiden Nächten den Hyper auseinander zu bauen, den Spiegel zu putzen (ouhä, in der Dreckschicht hätte ich Spargel anbauen können ?, nötig war das schon) und neu zu kollimieren, bin ich jetzt nicht so ganz überzeugt... dusseligerweise achtete ich nämlich nicht genau genug auf die Drehlage und prompt haben die hellen Sterne nicht nur vier, sondern acht Spikes.... eine ergebnisverkleinernde, winklige Überlappung gabs obendrein, naaa toll... :rolleyes: (hier wäre der :wall-smiley: angebracht). Da half nur croppen.

BB-mäßig hab ich wieder kaum was gemacht, vor-entrauscht mit MLT, Hintergrund mit ABE (ob es DBE besser gemacht hätte? Mir gefiel's so gut, daß ich darauf verzichtete), MaskedStretch, farbkalibriert komplett von Hand (hat sich beim ersten Hai schon bewährt), ein wenig maskiertes SCNR, natürlich ACDNR, natürlich LRGBCombination (zur finalen Farb- und Kontrasteinstellung), Sterne zuguterletzt doch noch geringfügig geschrumpft mit MorphTrans und Deconvolution
Nunja, ich will mal nicht jammern, mit standard-f/6 hätte ich 20h draufhalten müssen für dasselbe Ergebnis, mit f/2,8 kann der Fisch nach 5h aufn Tisch! ?

hai_2020082324_2k-cl_p_fc.jpg


Daten:
- Hypergraph 150/f2,8
- Eos R(a)
- 76x 240sec @ iso200
- Skywatcher AZEQ6GT (mal nicht die iEQ30)
- Mgen2
- Bortle 4 lt. CO

Für meinen Himmel hier ist die Grenze des Sinnvollen erreicht, denke ich, noch mehr nachlegen würde Aufwand und Wirkung in ein unausgewogenes Verhältnis setzen. Da brächte nur Alpenhimmel noch mehr.... ?

Wohlan, auf zu neuen Taten! Zur Abwechslung das nächte Mal vielleicht was "Kurzgebratenes"... ?

Möge uns der Himmel nicht auf den Kopf fallen!
Viele Grüße
Okke
 

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Dankeschön!! :)
 
Schicker Hai, Okke!

BB-mäßig hab ich wieder kaum was gemacht, vor-entrauscht mit MLT, Hintergrund mit ABE (ob es DBE besser gemacht hätte? Mir gefiel's so gut, daß ich darauf verzichtete), MaskedStretch, farbkalibriert komplett von Hand (hat sich beim ersten Hai schon bewährt), ein wenig maskiertes SCNR, natürlich ACDNR, natürlich LRGBCombination (zur finalen Farb- und Kontrasteinstellung), Sterne zuguterletzt doch noch geringfügig geschrumpft mit MorphTrans und Deconvolution

Wenn Du das kaum was gemacht nennst ...

CS,
Ecki
 
Hallo Okke, sehr beeindruckend. Gratuation!
Ich wollte ihn auch angeln, musste aber abbrechen da zu windig :(

Meinst du wirklich ich hätte mit meinen f/5,5 ca. 20h gebraucht?
Auch bei ISO 800 (wie ich vor hatte)?
(Bortle 4)

VG, Sebastian
 
Gratulation für den extrem dicken Fang!!! Ich glaube besser geht es nicht. Die Arbeit hat sich enorm gelohnt???????
 
ja habs gemerkt, meine Frage war doof. Wegen der höheren ISO wird ja nicht mehr Licht gesammelt
(leider) :)
CS
 
Danke euch!!
najaa, minimal-Standard halt, man hätte ja noch mit Masken und Gedöns, Starnet etc drauf los können und was ich früher sonst noch so alles rumprobierte....;)
Und DSLR im Sommer braucht schon ein bissl Hilfe...

Meinst du wirklich ich hätte mit meinen f/5,5 ca. 20h gebraucht?
Auch bei ISO 800 (wie ich vor hatte)?
(Bortle 4)
Hallo Sebastian,
grob sind es ja Faktor 2 je Blendenstufe. F2,8 zu F4, F4 zu F5,6. Faktor 4.
Ein Refraktor hat aber keine Obstruktion, das macht schon was aus. Im derzeitigen Astrodunkel sollte, voll ausgenutzt, durchaus schon ein Fisch erkennbar sein, auch bei f5,5.

iso800: die iso ist wurschd! Sie legt nur fest, mit wieviel elektronischer Verstärkung die Photonen aufgezeichnet werden. Entsprechend weniger mußt du in der BV strecken. Hohe iso hat Sinn, wenn man seinen eigenen Entrauschungsfähigkeiten weniger zutraut, als denen der Kamera. Die Menge der Photonen ergibt sich ausschließich aus Öffnung und Integrationszeit, nicht iso!
Inzwischen glaube ich besser entrauschen zu können als die Kamera und verstärke die Photonen lieber selber ;)

Herzlichen Dank Matthias!! Ja, unter dem Himmel hier würde es nur noch mit "Gewalt" besser - aka unvertretbar hohem Aufwand :oops:

Nu ist erstmal gut mit Fisch! ?

Viele Grüße und CS!!
Okke

PS:
Wegen der höheren ISO wird ja nicht mehr Licht gesammelt
jepp, letztendlich ist es die Frage: wer soll stretchen, du oder die Kamera? :)
 
Vielen Dank Michael!
Ja der Hai ist ne Nuß, vor allem, man sieht halt nix von Nebel auf den Einzelframes, goarnix... immer schwebt die Frage über einem, ob man auch wirklich getroffen hat?! :oops: hopp oder top? Man beruhigt sich mit "hast dich doch vorbereitet", aber die Spannung bleibt trotzdem bis zum ersten Rohstäkk erhalten ;)

Viele Grüße und CS!!
Okke
 
iso800: die iso ist wurschd! Sie legt nur fest, mit wieviel elektronischer Verstärkung die Photonen aufgezeichnet werden.
....
jepp, letztendlich ist es die Frage: wer soll stretchen, du oder die Kamera? :)
Hallo,
das ist bei ISO- invarianten Sensoren so, ja.
...und die Ra zählt auch dazu.

Bei älteren Sensoren wie der 6D oder 600D spielt das bei Kurzbelichtungen schon ne Rolle.
....kann man auch austesten, was ich schon gemacht habe.

Gruß Norbert
 
Zu:
meinst du mit Kurzbelichtungen solche im Sekundenbereich?

Ja, im Sekundenereich, also alles was so unter 30s ist. Da spielt das Ausleserauschen voll rein.
Ich hatte nur ausprobiert, ob ein Bild mit ISO 800 aufgenommen und eins mit ISO 3200 aufgenommen (selbe Zeit, 5s waren es) das gleiche zeigt. Und eindeutig war mit höherer ISO mehr erkennbar.
 
Hallo Okke, sehr beeindruckend. Gratuation!
Ich wollte ihn auch angeln, musste aber abbrechen da zu windig :(

Meinst du wirklich ich hätte mit meinen f/5,5 ca. 20h gebraucht?
Auch bei ISO 800 (wie ich vor hatte)?
(Bortle 4)

VG, Sebastian
Hallo Sebastian,

ich schätze, je nach Standort geht es auch mit einem Refraktor, F/5.5 und ISO 800 ganz gut. Ich habe den dicken Fisch schon mal mit F/7.0 und ISO 800 mit einer unmodifizierten Pentax K3ii ganz schön hingekriegt. Die letzte Aufnahme vom Hai hatte zwar etwa 9 Stunden Licht, aber es gab eine Vorversion mit ca. 6 Stunden, die auch schon recht ansehnlich war. Ich fotografiere vom Balkon aus in einer 10.000 Seelen Gemeinde bei Bortle 4-5.

VG Peter
 
Ich hatte nur ausprobiert, ob ein Bild mit ISO 800 aufgenommen und eins mit ISO 3200 aufgenommen (selbe Zeit, 5s waren es) das gleiche zeigt. Und eindeutig war mit höherer ISO mehr erkennbar.
Ah ok, ja klar zeigt es mehr, es wird ja höher verstärkt, noch bevor das Signal in den A/D-Wandler kommt (der das Ausleserauschen erzeugt). Geht dort also wenig rein, ist das Ausleserauschen im abgespeicherten Bild anteilig hoch im Vergleich zum Verstärkerrauschen und auch Sensorrauschen. Das SNR des noch ungewandelten Signals wird aber schlechter, weil aus wenig Photonen vergleichsweise viele Elektronen gemacht werden.

ZB Biasse mach ich nicht mehr mit 1/8000s (bzw 1/4000s bei der 6D), sondern mit 1/1000s. Bei beiden. Seither empfinde ich den Untergrund meiner Aufnahmen als deutlich weniger Banding-anfällig - nachdem sie kalibriert wurden. Geradeso als hätte die Höhe des Eingangssignals in den A/D-Wandler einen Einfluß auf das Ausleserauschen.... nun, keiner weiß, was da genau wirklich passiert außer der Hersteller selber. Ich habe zumindest den Eindruck, daß da was Situationsabhängiges passiert.


Anderes Thema, da gab es noch ein paar Photonen, die sich unterbewertet fühlten und Revision reklamierten. Na guut , ließ mich breitschlagen und hab nochn bissi Pixel-Mining betrieben... Joa, kann man machen.

Dann hatte ich die Idee, doch mal dieses gehypte TopazDenoiseAI auszuprobieren. Mein erster Eindruck war ohgoddogoddogott, :eek:, das bügelt ja alles kaputt! Die Sterne, ein Graus, ein Hintergrund aus "Hochglanzplastik" und bei 8k-Bildern hauts die SW "ins Eck" beim Versuch, abzuspeichern. Naaa toll..., Bananenprodukt, reift beim Kunden... :rolleyes:

Nach einer Weile experimentellen Reglergeschubses befand ich allerdings, daß bei gaaanz vorsichtiger Dosierung doch was Sinnvolles dabei rauskommen kann. Auch die andere Methode, das "AI Clear", kann ansehnliche Ergebnisse liefern, teilweise bessere als das "DeNoiseAI". Auf älle Fälle ist der LowLightMode unerläßlich, sonst sind die Sterne kaputt, egal wie niedrig andere Regler eingestellt werden.

Hauevver, die Software behalte ich mal im Auge, Potenzial hat sie schon und könnte auch für Astrofotografie noch sehr interessant werden. Hier mal die jüngste Bearbeitung mit mehr "Push" und mit Finish in TDN:

hai_2020082324_2k-dnp_fc.jpg


Achso, eine 4k-Version gibts auf astrobin: More Sharkfin Soup à la Okkelaise - LDN1235

Viele Grüße und CS!!
Okke
 
Dankeschön Peter, da freut sich der Koch!! :)
 
Hallo Okke,

das ist ein sehr schöner Hai geworden. ?

Ich habe ebenfalls einen Hypergraphen und fotografiere mit einer EOS 700da.
Bei meinem Hypergraphen habe ich das Problem mit „eckigen“ Sternen.
Hab mir da schon einen „Wolf“ justiert mit mäßigem Erfolg.

Hast du an deinem Hypergraph auch anfangs mit eckigen Sternen zu kämpfen gehab?
Hast du deinen Hypergraph gepimpt?

Gruß
Holger
 
Hallo Holger,

dankeschön!

Eckige Sterne? :oops: Könnte das von Spikeansätzen kommen? Der Hyper produziert unflätige Spikes im Ausliefrungszustand, vllt hängt es damit zusammen?

"getunt": allerdings! Guckmal.... hier:

und hier:

Gruß
Okke
 
Hi Okke,

danke für die beiden Threads.
Den Hypergraph finde ich klasse, keine Frage. Er benötigt halt ein paar Streicheleinheiten.

Verkippung ist auch bei mir ein Thema.

Hier mal Beispiele von mir mit den eckigen Sternen.

Gruß
Holger
 

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Jepp, jetzt sehe ich, was du meinst. Und nochmal jepp, es sind die Spikes, die den Eindruck entstehen lassen. Bzw. ein Deconvolution und/oder ein MultiscaleTransform können da verstärkend wirken.
Mit den Maßnahmen aus dem Spikes-Fred von oben wird das aber besser ;)

CS Okke
 
Hab die Seite von André angeschaut und das ist es.
Jetzt brauche ich nur noch jemanden der den Umbau durchführt. Ich habe dazu kein besonderes Talent. Oder auf gut deutsch: zwei linke Hände
 
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