Ideale Blende für L-eNhance / Halpha -Filter

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Gernot

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Hallo Leute!

Ich habe derzeit einen Optolong L-eNhance und einen Astronomik 12nm Halhpa -Filter in Verwendung. Beim Modell von Astronomik steht auf der Verpackung, dass man ihn ab f2,3 verwenden kann. Beim L-eNhance gibt es keine Angabe aber Videos auf Youtube zeigen, dass er ab f2.8 gut performt.

Ich habe Optiken die bis f1.4 gehen und möchte euch fragen, ob ihr schon Erfahrungen mit Blenden kleiner als f2.8 gemacht habt.
Macht das Öffnen der Blende Sinn oder funktionieren die Filter dann nicht mehr richtig bzw. lassen echt weniger Bildinformation durch!?

CS

Gernot
 
es wurde mal ein Test gemacht mit den L Extreme, ist ja quasi der gleiche bloß das H Beta noch rausgenommen wird, er wurde beim Rasa also f2 angewendet, und war nicht sonderlich gut, also eher nicht zu empfeheln
 
Also handfeste Fakten habe ich bisher auch nur im Test des L-extreme gesehen. Da er vom selben Hersteller ist wie der L enhance, gehe ich davon aus, dass er dieselben Probleme haben wird wie der L-extreme bei schnellen Newtons. Die Tests wurden mit den gefassten 1,25" und 2" Filtern durchgeführt. Durch den Einfallswinkel des gebündelten Lichtes, sinkt die Transmission rapide ab F4 von 60% richtung 0-10% bei F2.

Es kommt wohl, wie bei allem, auf das System an welches du verwenden möchtest. Erkundige dich sonst mal beim Fachhandel oder dem Hersteller ob Probleme mit deiner Optik und dem L enhance bekannt sind?
 
Du kannst auch mal in einem anderen forum gucken, dort würde das auch an Bildern gemacht ?
 
Hi,

ich habe den L-extreme schon bei Blende 1.8 benutzt. Ich hatte dazu mal einen Test gemacht und finde leider die Bilder nicht mehr. Ich habe aber gestern Abend noch mal getestet.

Objektiv Canon 200 EF 1.8L
Kamera Canon 6DAC

1= 240 Sekunden bei Blende 2
2= 480 Sekunden bei Blende 2.8
3= 960 Sekunden bei Blende 4

Das erste Bild wurde mit der Screentransfer Funktion in Pix gestreckt. Diese Einstellungen habe ich alle anderen angewendet. Dazu habe ich noch die Farbsättigung bei allen Bildern gleich angehoben.

Der aufkommende Vollmond hellt wohl nach und nach leider auf. Ich werde den Test sicher noch mal wiederholen. Aber aus meiner Sicht wird der Filter kaum ineffizienter bei größerer Öffnung.

1617188205150.png


Bitte stellt doch mal Links zu den Tests ein. Das würde mich auch interessieren! Harte fakten, zeigt her bitte.

Hier noch ein Crop, entschuldigt bitte die Sterne. Gleiche Reihenfolge wie oben! War nur ein kurzer Test:
1617188689669.png


Gruß Markus
 
Bitte stellt doch mal Links zu den Tests ein. Das würde mich auch interessieren! Harte fakten, zeigt her bitte.
Wie ich schon weiter oben geschrieben habe tritt der Effekt bei schnellen Newtons auf.

Ein Test zu Apo's oder Fotografieobjektiven ist mir nicht bekant.


Hier noch ein link zu einem Beitrag hier im Forum:

Das Test video:

und hier noch der Volle Report in PDF:
 
Hi,

ich habe mir das alles jetzt mal angeschaut. Die Tabelle vom Kollegen Jim Thompson ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar da er nicht schreibt wie der Testaufbau war und was er wie überhaupt getestet hat. Laut der Tabelle müßte der Filter bei mir bei f2 nur noch 10% im ha durchlassen. Das habe ich oben sicherlich schon widerlegt, zumindest in meiner Kombination.

Warum sich das bei Reflektoren und Refraktoren unterscheiden soll ist mir ebenso nicht klar. Ich bin jetzt kein Optiker, aber das Lichtbündel ist bei gleicher Brennweite und Öffnung immer das gleiche. Bei kürzeren Brennweiten wird es dann kritischer. Auch mein kleiner Hypergraph (420mm Brennweite und 150mm Öffnung) harmoniert wunderbar mit dem L-extreme, siehe hier:


@tommy_nawratil kannst Du dazu etwas sagen?

Gruß Markus
 
Danke für die tolle Diskussion :)

Optolong antwortete auf meine Frage ob der Filter mit Lichtstärken Objektiven harmoniert kryptisch:

„Hello Gernot, Thanks for your inquiry. The L-eNhance is a narrowband filter. We don't suggest you use narrowband filter to the fast lens.“

Hab gleich nachgefragt welche Blende Optolong für den Filter empfiehlt! Infos folgen!

CS
 
Hi,

also das der Filter nur bei Reflektoren Probleme machen soll verstehe ich nicht. Das müßte doch dann jede schnelle Optik betreffen. Mein Hyper funktioniert aber einwandfrei damit. Ich habe da im Moment keinen Ansatz wie ich mit das erklären könnte. Vielleicht gibt es doch irgendwelche Fertigungstoleranzen.

Der L-extreme ist einer der besten Filter die ich je hatte.

Gruß Markus
 
hallo,

je größer der Einfallswinkel, desto mehr verschiebt sich der Durchlass Richtung kürzere Wellenlängen.
Einfallswinkel und Filter Transmission
Das ist bei einem sehr schmalbandigen Filter hauptsächlich am Rand bemerkbar,
wo kaum noch senkrecht auftreffende Strahlen in der Geometrie vorkommen.
Merke ich sehr schön am Spektrometer, wenn ich Filter zunehmend schräger in den Teststrahl halte.

Wenn man solche Filter vergleichend testet, so müssten eigentlich alle denselben Filter verwenden.
Die unterscheiden sich von Exemplar zu Exemplar nämlich durchaus in der genauen Lage der Transmissionsfenster.
Da kann schon sein dass einer sagt er merkt nix bei f/2, und ein anderer sagt es ist dramatisch.
Ohne Kenntnis der genauen individuellen Transmissionskurve ist das Äpfel und Paradeiser (öst.: Tomaten).
Damit meine ich nicht nur Optolong Filter. Diese Filter sind sehr schwierig herzustellen.
Der nette Taiwanese von STC auf der NEAF hatte drei Schächtelchen auf seinem Tischlein: A, B und C Ware.
Was glaubt ihr, war der Unterschied...?

lg Tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,

je größer der Einfallswinkel, desto mehr verschiebt sich der Durchlass Richtung kürzere Wellenlängen.
Einfallswinkel und Filter Transmission
Das ist bei einem sehr schmalbandigen Filter hauptsächlich am Rand bemerkbar,
wo kaum noch senkrecht auftreffende Strahlen in der Geometrie vorkommen.
Merke ich sehr schön am Spektrometer, wenn ich Filter zunehmend schräger in den Teststrahl halte.

Wenn man solche Filter vergleichend testet, so müssten eigentlich alle denselben Filter verwenden.
Die unterscheiden sich von Exemplar zu Exemplar nämlich durchaus in der genauen Lage der Transmissionsfenster.
Da kann schon sein dass einer sagt er merkt nix bei f/2, und ein anderer sagt es ist dramatisch.
Ohne Kenntnis der genauen individuellen Transmissionskurve ist das Äpfel und Paradeiser (öst.: Tomaten).
Damit meine ich nicht nur Optolong Filter. Diese Filter sind sehr schwierig herzustellen.
Der nette Taiwanese von STC auf der NEAF hatte drei Schächtelchen auf seinem Tischlein: A, B und C Ware.
Was glaubt ihr, war der Unterschied...?

lg Tommy

Also kann man meine Frage eigentlich nicht allgemeingültig beantworten :)

Welche Erfahrungen hast du mit diesen Filtern bzw. verwendest du die überhaupt?

CS

Gernot
 
hoi Gernot,

ja, hier bei Vollmond:

kleine Story dazu:
Ich bin vor vier oder fünf Jahren meinem Chef auf die Nerven gegangen, so ein ultraschmaler UHC Filter wäre eigentlich sehr fein
in Kombination mit Farbkameras. Wir hatten zwar jemand mit Ionenstrahl, aber das braucht doch sehr fortgeschrittene Beschichtungstechnik
und es gab eh schon zu viele Projekte in der Pipeline. Es lag aber offenbar in der Luft, STC waren glaub ich die ersten die damit auf den Markt gekommen sind.

lg Tommy
 
Eine Frage dazu: Ist das dann so, dass bis sagen wir F4.5 der Filter so wirkt wie er soll und quasi der Rest des Strahlenbündels, welches steiler auftrifft, zu anderen Wellenlängen hin verschoben ist? D.h. man hat dann für schnelle Optiken nicht mehr die Schmalbandwirkung? Kann man in etwa sagen, wie gross die Wellenlängenverschiebung ist? Das sind ja Interefernzfilter, dann sollte das doch irgendwie mit dem Cosinus Einfallswinkel gehen, oder (natürlich nur in nullter Näherung...)?

Wenn ich mir das von Alluxa anschaue, können das ja ein paar nm sein!

Bin mal gespannt, was Optolong dazu sagt, bis zu welchem Öffnungsverhältnis das ganze sinnvoll ist. Und das obwohl auf ihrer Homepage geschrieben steht, dass das Filter auch für schnelle Systeme einsetzbar ist ;-)
 
hoi Gernot,

ja, hier bei Vollmond:

kleine Story dazu:
Ich bin vor vier oder fünf Jahren meinem Chef auf die Nerven gegangen, so ein ultraschmaler UHC Filter wäre eigentlich sehr fein
in Kombination mit Farbkameras. Wir hatten zwar jemand mit Ionenstrahl, aber das braucht doch sehr fortgeschrittene Beschichtungstechnik
und es gab eh schon zu viele Projekte in der Pipeline. Es lag aber offenbar in der Luft, STC waren glaub ich die ersten die damit auf den Markt gekommen sind.

lg Tommy

Danke für die Info und die Geschichte :)


Eine Frage dazu: Ist das dann so, dass bis sagen wir F4.5 der Filter so wirkt wie er soll und quasi der Rest des Strahlenbündels, welches steiler auftrifft, zu anderen Wellenlängen hin verschoben ist? D.h. man hat dann für schnelle Optiken nicht mehr die Schmalbandwirkung? Kann man in etwa sagen, wie gross die Wellenlängenverschiebung ist? Das sind ja Interefernzfilter, dann sollte das doch irgendwie mit dem Cosinus Einfallswinkel gehen, oder (natürlich nur in nullter Näherung...)?

Wenn ich mir das von Alluxa anschaue, können das ja ein paar nm sein!

Bin mal gespannt, was Optolong dazu sagt, bis zu welchem Öffnungsverhältnis das ganze sinnvoll ist. Und das obwohl auf ihrer Homepage geschrieben steht, dass das Filter auch für schnelle Systeme einsetzbar ist ;-)

Schnell ist ja extrem subjektiv... Bei f6 - APOs steht oft in der Produktbeschreibung „schnell und lichtstark“!

Ich benutze oft f2.5 oder f2.8 bei meinem Sigma 105mm und das empfinde ich als „schnell“.

CS

Gernot
 
Das stimmt ;) Schnell würde ich bei F4 oder "schneller" ansiedeln...
 
Hallo,

dass insbesondere Halpha bei einem engen Filter mit sehr schnellen Teleskopen nicht mehr richtig funktioniert, ist ja von den Filterherstellern anerkannt, nicht umsonst macht Baader seine "Highspeed"-Filter und von Astrodon habe ich auch schon Angaben dazu gefunden, bis zu welchem Öffnungsverhältnis man ihre Filter verwenden kann. Dass ein Schmalbandfilter bei z.B. f/2 nicht mehr so effektiv ist, heißt aber natürlich nicht, dass er dann nicht mehr brauchbar ist. Ein RASA mit f/2.2 sollte z.B. ca. 13 mal schneller sein als ein Teleskop mit f/8. Wenn der Durchlass für Halpha sich dann am schnellen Teleskop verschiebt und nur noch ein Teil des Halpha-Lichts auf den Chip kommt, sammelt das schnelle Teleskop vielleicht nur noch vier mal so viel Halpha-Licht wie das langsame, ist aber immer noch besser.

Mit dem STC Duo hatte ich am f/2.2 RASA mal eine Gegenüberstellung mit kleinen Refraktoren gemacht, einmal ein 60mm/f6 mit STC Duo und einmal ein 80mm/f6 mit Baader Schmalbandfiltern und Schwarzweißkamera. Die 14 Stunden Belichtungszeit mit den f/6 Teleskopen haben deutlich weniger gebracht als die zwei Stunden mit dem RASA und STC Duo:
https://www.astronomicum.de/forum/25/1849

Was den Unterschied zwischen Spiegelteleskopen und Linsen angeht habe ich mal irgendwo (eventuell in der "Astronomy Technology Today", wo Jim Thompson ein paar Artikel zu dem Thema veröffentlicht hat) gelesen, dass durch die Obstruktion des Spiegelteleskops der "wichtigste" Teil des Strahlenkegels verloren geht, weil in der Bildmitte, wo die Strahlen noch senkrecht auf den Filter fallen, halt die Obstruktion das Licht abhält. Die effektive Öffnung des Teleskops sinkt dadurch bei Halpha stärker als etwa bei Breitband, wo die Obstruktion natürlich auch Öffnung kostet.
 
Was den Unterschied zwischen Spiegelteleskopen und Linsen angeht habe ich mal irgendwo (eventuell in der "Astronomy Technology Today", wo Jim Thompson ein paar Artikel zu dem Thema veröffentlicht hat) gelesen, dass durch die Obstruktion des Spiegelteleskops der "wichtigste" Teil des Strahlenkegels verloren geht, weil in der Bildmitte, wo die Strahlen noch senkrecht auf den Filter fallen, halt die Obstruktion das Licht abhält. Die effektive Öffnung des Teleskops sinkt dadurch bei Halpha stärker als etwa bei Breitband, wo die Obstruktion natürlich auch Öffnung kostet.

Das leuchtet ein. Und trotzdem funktioniert der Filter auch mit meinem Hyper sehr gut. Von 10% oder weniger Durchlass kann da nicht die Rede sein.

Gruß Markus
 
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