ISS vor Saturn (Transit)

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Hallo Jan,

passt schon!
Nun stell Dir mal vor, die Jungs hätten noch Farbe da rein gebracht und sich nicht nur auf Stifttechnik mit Graustufen beschränken müssen. Die "Auflösungsgrenze" wird wohl teilweise eher von Paier und Stift vorgegeben.
Teilweise sieht man den Zeichnungen auch an, dass es eifach zu viele Details waren oder das die Technik nicht gut genug beherrscht wurde (ich selbst kann das nicht so gut wie dort dargestellt). Wer viel visuell unterwegs ist und auch das Zeichnen eventuell mal versucht hat weiß aber, dass die Jungs richtig was gesehen haben und Spass hatten.

Gruß
*entfernt*
 
Zitat von Jan_Fremerey:
Veranschaulichung visueller Jupiter-Ansichten
Hier noch eine wahre Fundgrube mit Tausenden von Jupiterzeichnungen aus der vorelektronischen Zeit.

Gruß, Jan

P.S. - Immerhin hat der Mogeltransit uns noch zu einer ganz aufschlussreichen Diskussion über Unterschiede zwischen visueller und elektronischer Planetenbeobachtung geführt. ;)
 
Hallo Jan,

das ist aber mal ein guter Fund und ja, so ist das, die komplette Ernte übersieht der Sämann nicht! :/

Man sehe sich mal die Instrumente und die angelegten Vergrößerungen an mit denen die Leute solche teils hervorragenden Detailbeobachtungen gemacht haben.
Die Informationen sind nicht immer vorhanden, aber oft genug.
Da war man mit System und Verstand über lange Zeit bei der Sache.

Da Du solches Interesse daran hast, mal zwei Links zu BBs die ich veröffentlicht habe. Es sind zu wenige, ich weiß, aber die akriebische Beobachtungsdokumentation von Einzelheiten ist nicht so mein Ding, eher der grobe Überblick.

Jupiter im 114/660er

Jupp im 12er

Ein dritter Bericht befasst sich mit Mond und Jupiter, es geht aber auch mehr um einen Equipmenttest, nur zwischendurch sind mal beobachtete Details eingestreut. Das kann für Dich trotzdem interesssant sien, denn da wird offenkundig, was der visuelle Mond-/Planetenbeobachter *entfernt* so alles hin und her denkt und schraubt damit es dann auch passt.

Mond und Jupiter mit 6" f/6

Gruß
*entfernt*



 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Günther,

vielen Dank für diese sehr lebendig und nachvollziehbar geschriebenen Beobachtungsberichte, danach kann man ja fast schon Zeichnungen anfertigen. Bevor ich anfing zu fotografieren, habe ich auch erlebt, wie man sich visuell mit viel Geduld durch die Luftunruhe hindurch in die Einzelheiten der beobachteten Objekte hineinarbeitet, so lange, bis man sich ihrer Erscheinungsform gewiss fühlt. Offenbar durchlaufen also die z.T. nur blickweisen visuellen Eindrücke auch eine Art von selektivem Bildbearbeitungsprozess im Gehirn, bevor der Gesamteindruck steht.

Gruß, Jan
 
Hallo Günther,

ich möchte eine kleine Begebenheit beitragen, die Deine Aussage unterstützt ohne daraus nun ein Dogma machen zu wollen, denn dazu bin ich zuwenig visueller Beobachter und auch noch zu wenig in der EBV.

Anfang des Monats habe ich meinem 10" Newton mit Velourauskleidung und einen neuen OAZ versehen. Den ersten klaren Abend wollte ich dann die Justage am Stern testen und mal kurz sehen, ob die Velourfolie tatsächlich was gebracht hat. Leider musste ich feststellen, dass durch den Umbau das ganze Teil etwas kopflastig geworden ist und seine Position nicht dauerhaft halten konnte. Filmen war somit für den Abend gestrichen.

Als ich aber dann Jupiter im Okular hatte, entfuhr mir doch ein "Wooow, was für ein Anblick". Es herrschte sehr gutes Seeing würde ich sagen. Ich konnte mich lange nicht von dem Anblick lösen und nach und nach entdeckte ich immer mehr Details.
Am Tag danach hat dann Holger ein Bild veröffentlicht, das meinem visuellen Eindruck in etwa entspricht, nur das Rot des GRF war nicht so auffällig, allerdings war ich etwas früher dran und der GRF kam gerade erst um die Kurve :biggrin:.

Jan hat das im Vorpost sehr schön beschrieben, was neben dem Seeing in meinen Augen den Hauptunterschied zwischen weißer LED und Detail-Planetenbeobachtung ausmacht. Sich Zeit nehmen für die Beobachtung, ja wirklich Minuten sich an den Planeten herantasten und immer wieder neues entdecken.

Und wenn man dann noh anfängt zu zeichnen, kommen noch eine Spur mehr an Details raus.

Leider ist mein Gedächtnis nicht das beste und über meine Zeichenkünste reden wir besser nicht deshalb werde ich beim Fotografieren bleiben ;), aber dieser visuelle Eindruck und der Thread hier haben in mir den Vorsatz reifen lassen zukünftig mehr noch visuelle Eindrücke in den Fotografien einfliessen zu lassen.

CS
Volker

P.S: Am Mond ist es tatsächlich so, ich habe noch kein Bild hinbekommen, dass wirklich annähernd an den visuellen Eindruck herankommt.
 
Hallo Volker,

keine Sorge, astronomische Beobachtungsberichte und deren Bestätigungen haben m.E. wenig Dogmapotenzial.

Es geht (mir) doch nur darum, dass mögliche Fehlschläge bei der Mond- und Planetenbeobachtung nicht automatisch auf menschliche, biologische Unzulänglichkeiten, die so wie sie hingestellt wurden auch noch für die hier diskutierten Beobachtungen völlig irrelevant sind, abgestellt werden.

Der visuelle Beobachter braucht passendes Equipment, muss verstehen wie er damit umgeht und was die äußeren Bedingungen hergeben, dann kommt er auch zu den für seine Verhältnisse angemessenen Beobachtungen.
Das ist beim Fotografen exakt genau so.

Wer dagegen argumentiert, andere Menschen und deren Argumentationen entstellt dadurch fragwürdig erscheinen lassen will, der hat schon eher was mit Dogmatismus (oder auch mit Deiner Fußzeile) am Hut, benötigt aber doch beträchtliches Gefolge und auch eine andere Bühne um wirklich Schaden anzurichten.

Also Bälle flach, es ist ja auch ein Konsens gefunden. Die Mißverständnisse sind durch Verständigung ausgeräumt.
Viel Wind um Nichts.

Gruß
*entfernt*

 
Hallo an alle Fotoexperten,

um den Thread wieder ein wenig auf Kurs zu bringen, hätte ich da eine Frage an euch bezüglich dieses APOD vom 18 Juni 2003.
Ist dies nicht auch eine Komposition aus Fotos mit unterschiedlicher Belichtung?
*
CS Mike


* Link entfernt, da er nichts mit dem Thema zutun hat.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Mike, glaube ich nicht, das sieht genau wie meine Dias von diesem Tag aus. Die aufgehende und schon verfinsterte Sonne ist noch vom Horizondunst geschwächt. Das war kein Problem für einen Diafilm, ein Negativfilm hätte noch mehr Reserve.

Noch mal was zum Thema hier zum ineinander kopieren von Bildern (hier ISS als Einzelbild in ein Stackingbild vom Saturn):
Hier die Frage: was ist eigentlich, wenn z.B. beim bald stattfindenden Merkurtransit im Mai der Planet an einem schönen Sonnenfleck vorbei wandert? Mit einer Videokamera kann der Fleck schön gefilmt werden aber der Merkur wandert ja weiter (würde also einen schwarzen Strich hinterlassen) und müsste doch auch einkopiert werden, also der gleiche Fall wie hier ISS-Saturn. Es wäre eine Montage. Abhilfe kann also nur ein Einzelbild sein ??? Was meint ihr?
Viele Grüße Olaf.

 
Hallo Mike,

schwer zu sagen. Es scheint sich um ein Bild aus der Analogfotografie zu handeln. Aber auch damals hat man im Profibereich Hochlichtmasken erzeugt, die zusammen mit dem Orginal vergrößert wurden um den Kontrast zu reduzieren.

Deshalb habe ich mit Deiner Aussage meine Schwierigkeiten.

Zitat von MikeWölle:
Es wird also etwas dargestellt, wie es in Wirklichkeit so einfach nicht zu sehen ist.

Wer kennt nicht die unzähligen Urlaubsfotos " Sonnenuntergang über dem Meer "? Glutrote Sonne und schwarzer Strand. Hast Du sowas schon gesehen? Nein, der Strand ist nicht schwarz, sondern der Film ist mit dem Kontrast überfordert. Wenn jetzt ein Profi für ein Kalenderblatt alle Register zog - Verlaufsfilter, Hochlichtmaske - dann sah es so aus, wie das Auge es sieht.

Heute übernimmt die HDR-funktion der Digitalkamera diese Aufgabe. Meine macht in Sekundenbruchteilen 3 Belichtungen und verrechnet sie. Ist das schon unzulässige Manipulation?

Eine rothaarige Katze ist auch dann rot, wenn Du sie nur bei Nacht siehst.

Etwas in ein Foto zu kopieren, was nicht vorhanden war, geht gar nicht. Aber das letzte Quäntchen Information aus einem Bild zu holen, ist meiner Meinung nach legitim.

Gruß Uwe
 
Moin Olaf,
Zitat von CaptainKirk:
Hier die Frage: was ist eigentlich, wenn z.B. beim bald stattfindenden Merkurtransit im Mai der Planet an einem schönen Sonnenfleck vorbei wandert? Mit einer Videokamera kann der Fleck schön gefilmt werden aber der Merkur wandert ja weiter (würde also einen schwarzen Strich hinterlassen) und müsste doch auch einkopiert werden, also der gleiche Fall wie hier ISS-Saturn. Es wäre eine Montage. Abhilfe kann also nur ein Einzelbild sein ??? Was meint ihr?
Nein, das ist faktisch falsch!

Ein Merkurtransit dauert mehrere Stunden. Da fällt seine Bewegung bei den kurzen Belichtungszeiten bei Sonnenaufnahmen absolut nicht auf.

Selbiges gilt auch für die Venus bei ihren Transits ;)


 
Moin Mike,
Zitat von MikeWölle:
Ist dies nicht auch eine Komposition aus Fotos mit unterschiedlicher Belichtung?
Mit Sicherheit nicht!

Ich habe diese SoFi damals mit einer Consumerkamera auf dem Weg zur Arbeit an einem Bahnhof aufgenommen. Das Erscheinungsbild war sehr ähnlich der von Peters Aufnahme. Soll ich das Bild mal raussuchen (ist nicht besonders geworden, so dass ich es nie veröffentlicht habe)?
 
Hallo *,

der liebe Julian hat sich das Leben einfach selbst schwer gemacht.
Der Fall zeigt aber auch , wie es um den Journalismus der Sternstunde und Abenteuer Astronomie bestellt ist. Ein ähnliches Licht wirft das Thema auf die Jury beim APOD. Scheinbar werden dort Fakten nicht mehr überprüft. Von daher....
CS
Gerrit
 
Moin Gerrit,
Zitat von MountyPython:
Das ist prinzipiell das Hauptproblem!
Es gab wohl jahrelang das Vertrauen, dass in einer so kleinen Gemeinschaft, wie den Astrofotografen, solche Manipulationen ausgeschlossen sind.

Wenn man mal über den Tellerrand blickt, findet man aber so viele Fakes in der gesamten Fotografieszene :krank:

Hier mal ein aktuelles Beispiel des Fotografen K. Sauer (kein Astrofotograf), der vom Zillertal aus die südliche(!) Milchstraße fotografiert haben will:
https://scontent-arn2-1.xx.fbcdn.ne...747_978171825588809_2894401243374305600_o.jpg

Entsprechend sauer hat verständlicherweise auch unser "Kopfgeist" Jens Hackmann darauf reagiert.
Die Photoshop-Fakerei geht weiter... neben über den Saturn kopierten ISS Raumstationen leuchtet seit neuestem nun auch schon Alpha Centauri und die Sternbilder der Südhalbkugel über dem Zillertal...
Foto bzw. "Collage": K. Sauer Photography.
https://www.facebook.com/jens.hackmann/posts/1207372682626017

Und wir wissen doch alle auch um sämtliche anderen Berichte, die sich nachträglich als Fake herausgestellt haben...

Es ist schon sehr traurig, dass wir keiner Nachricht, keinem Foto mehr trauen können.
Die sozialen Medien verbreiten falsche Informationen dermaßen schnell, dass niemand mit der Korrektur dagegen an kommt :smiley64:



 
Thread geschlossen

Hallo!

ich denke das Thema ist in der Sache durch und alles was jetzt noch kommt, gehört eh nicht in diesen Themenbereich.

Von daher schließe ich diesen Thread.

cs
Alexander
 
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