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Entgegen meiner Rechercheergebnisse wollte ich mich persönlich von einem der kleinen Rucksackangebote kurzbrennweitiger Refraktoren überzeugen. Und soviel vorab, eine Warnung aussprechen an alle die mit ähnlichen Gedanken spielen.
Es wurde dann für wenige Euro ein Celestron Travelscope 50/360 (gebraucht 15€ ).
Inhalt des Rucksacks:
- Leichtes Alustativ mit üblicher Fotoschraube und Neiger mit Feststellfunktion
- Refraktor 50/360
- Sucherrohr (angeblich 2x 20)
- 20mm und 8mm Okulare
- sowie 3x Barlow und 45° Amiciprisma. Desweiteren CD und Anleitung
Alles fix zusammen gebaut fiel sofort das wacklige Stativ auf. Das Sucherrohr bekam ich leider nicht exakt ausgerichtet, so dass es sich als nutzlos erwies.
Praxistest:
Bei Nacht, in Gegenwart einer dichten Wolkendecke, erfolgte an einer rund 100m+ entfernten Balkonlichterkette.
- Mit dem 20mm Okular (18x Vergrößerung) ließ sich das Teleskop in beiden Achsen sicher bewegen. Auch der Okularauszug lief meinem empfinden nach geschmeidig genug und das Objekt ließ sich einfach Scharfstellen.
- Dann erfolgte der Wechsel auf das 8mm Okular (45x), Die Lichterkette war nicht mehr gut im Gesichtfeld und ließ sich nur schwer wieder einstellen. Bei der 45x Vergrößerung ließ sich der Neiger nicht mehr fein genug bewegen. Ebenso war es die reine Zitterpartie und auch nach eingestelltem Objekt ein Glücksspiel es zu fokussieren. Bei geringester Berührung zitterte das Bild hin und her.
- Ich habe noch ein 10mm Scopos Okular, was deutlich schwerer als die beiden beigepackten Scherben ist. Mit dem Scopos war die „Montierung“ restlos überfordert. Das Einstellen mit dem Neiger war praktisch nicht mehr möglich, da nun ein zu hohes Ungleichgewicht herrschte.
- Heute testete ich es ebenso bei Tageslicht an einem knapp 2km entfernten Hochaus. Ebenso die gleichen Probleme.
Fazit:
Nun habe ich an den eigenen Auge erfahren, wie frustrierend der Umgang mit schlechtem Equipment sein kann. Es hat absolut keinen Spaß gemacht und hinterher hatte ich leichte Kopfschmerzen und Schwindel, dank der Zitterpartie.
Einzig für Mondbeobachtung könnte es taugen, aber hierfür 70, 80€ Neupreis zahlen?
Ehrlich gesagt müsste es ein weltweites Verbot geben, solche Gerätschaften zu produzieren. Eigentliche reine Rohstoffverschwendung. Gut das es kein Lithium oder sonstige seltene Erden zur Herstellung braucht.
Ich bin im Entschluss gestärkt, mich vorab gründlichst über eine adäquate Montierung für mein zukünftiges Teleskop zu informieren und notfalls auch 2,3 Monate länger zu sparen. Die Montierung muss satt, knackig und möglichst schwingungsarm laufen.
Für mich hat sich der Kauf dennoch gelohnt, denn den Rucksack samt leichtem Alustativ werde ich als Fotorucksack zweckentfremden und das zierliche Sucherrohr als sehr leichtes„Monokular“ benutzen.
Ein weiterer Test wird bei Interesse folgen, wenn ich die Möglichkeit habe das Teleskop auf einer vernünftigen Montierung einzusetzen.
Grüße Sven
Es wurde dann für wenige Euro ein Celestron Travelscope 50/360 (gebraucht 15€ ).
Inhalt des Rucksacks:
- Leichtes Alustativ mit üblicher Fotoschraube und Neiger mit Feststellfunktion
- Refraktor 50/360
- Sucherrohr (angeblich 2x 20)
- 20mm und 8mm Okulare
- sowie 3x Barlow und 45° Amiciprisma. Desweiteren CD und Anleitung
Alles fix zusammen gebaut fiel sofort das wacklige Stativ auf. Das Sucherrohr bekam ich leider nicht exakt ausgerichtet, so dass es sich als nutzlos erwies.
Praxistest:
Bei Nacht, in Gegenwart einer dichten Wolkendecke, erfolgte an einer rund 100m+ entfernten Balkonlichterkette.
- Mit dem 20mm Okular (18x Vergrößerung) ließ sich das Teleskop in beiden Achsen sicher bewegen. Auch der Okularauszug lief meinem empfinden nach geschmeidig genug und das Objekt ließ sich einfach Scharfstellen.
- Dann erfolgte der Wechsel auf das 8mm Okular (45x), Die Lichterkette war nicht mehr gut im Gesichtfeld und ließ sich nur schwer wieder einstellen. Bei der 45x Vergrößerung ließ sich der Neiger nicht mehr fein genug bewegen. Ebenso war es die reine Zitterpartie und auch nach eingestelltem Objekt ein Glücksspiel es zu fokussieren. Bei geringester Berührung zitterte das Bild hin und her.
- Ich habe noch ein 10mm Scopos Okular, was deutlich schwerer als die beiden beigepackten Scherben ist. Mit dem Scopos war die „Montierung“ restlos überfordert. Das Einstellen mit dem Neiger war praktisch nicht mehr möglich, da nun ein zu hohes Ungleichgewicht herrschte.
- Heute testete ich es ebenso bei Tageslicht an einem knapp 2km entfernten Hochaus. Ebenso die gleichen Probleme.
Fazit:
Nun habe ich an den eigenen Auge erfahren, wie frustrierend der Umgang mit schlechtem Equipment sein kann. Es hat absolut keinen Spaß gemacht und hinterher hatte ich leichte Kopfschmerzen und Schwindel, dank der Zitterpartie.
Einzig für Mondbeobachtung könnte es taugen, aber hierfür 70, 80€ Neupreis zahlen?
Ehrlich gesagt müsste es ein weltweites Verbot geben, solche Gerätschaften zu produzieren. Eigentliche reine Rohstoffverschwendung. Gut das es kein Lithium oder sonstige seltene Erden zur Herstellung braucht.
Ich bin im Entschluss gestärkt, mich vorab gründlichst über eine adäquate Montierung für mein zukünftiges Teleskop zu informieren und notfalls auch 2,3 Monate länger zu sparen. Die Montierung muss satt, knackig und möglichst schwingungsarm laufen.
Für mich hat sich der Kauf dennoch gelohnt, denn den Rucksack samt leichtem Alustativ werde ich als Fotorucksack zweckentfremden und das zierliche Sucherrohr als sehr leichtes„Monokular“ benutzen.
Ein weiterer Test wird bei Interesse folgen, wenn ich die Möglichkeit habe das Teleskop auf einer vernünftigen Montierung einzusetzen.
Grüße Sven