Meade stellt Produktion teilweise ein (?)

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Re: Meade macht weiter

Nachtrag:

Allgemeine Zeitung (AZ) - Lokales - Kreis Borken:
Für Bresser geht`s zurück in die Zukunft - Von Katrin Schmidt
Borkener Zeitung (BZ):
Für Bresser geht`s zurück in die Zukunft - Von Katrin Schmidt
"... Zusammen mit Geschäftsführer Helmut Ebbert und dem Hauptlieferanten aus China, Jinghua Optical Company, hat Bresser das Unternehmen zurückgekauft, das er vor zehn Jahren veräußert hatte. 1999 hatte der kinderlose Unternehmer seine Firmenanteile am 1957 gegründeten Familienunternehmen an das amerikanische Unternehmen 'Meade Instruments Corp.' verkauft. Aber: 'Die amerikanische Muttergesellschaft hat große Managementfehler begangen', sagte Rolf Bresser gestern im Gespräch mit der BZ. Die Krise in Amerika habe ihr Übriges getan. 'Da die Muttergesellschaft in Amerika eine Aktiengesellschaft ist und Meade/Bresser in Rhede immer gut gelaufen ist', wurde Ende vergangener Woche also die Notbremse gezogen und die Rheder Meade aus der AG herausgezogen. Eine Kooperation zwischen der hiesigen 'Meade Instruments Europe GmbH & Co. KG.' und der 'Meade Instruments Corp.' in Amerika bleibt aber bestehen. ..."

U.S. Securities and Exchange Commission:
Meade Instruments Europe Corp. Kaufvertrag über KG-Anteile/Purchase Agreement for shares of a German Limited Partnership
 
Re: Meade macht weiter

Naja, das muß jetzt doch abschließend auch noch hier 'rein:

Zitat von Rolf Bresser/BZ 01.02.2009:
'Die amerikanische Muttergesellschaft hat große Managementfehler begangen', sagte Rolf Bresser gestern im Gespräch mit der BZ.
Meade-Chef Muellner ist gerade, neben anderen Verantwortlichen, gefeuert worden, und Meade hat seinen ehemaligen Chef Steven Murdock zurückgeholt, der sich aus seiner Tätigkeit bei Meade 1980-2006 besser auskennen sollte, und zu interessanten Konditionen zurückkommt:

Zitat von Meade:
Meade Instruments Announces Resignation of Steven Muellner
February 5, 2009, 6:25 pm EST
IRVINE, Calif., Feb. 5, 2009 (GLOBE NEWSWIRE) -- Meade Instruments Corp., a leading designer and manufacturer of optical products, including telescopes and binoculars, today announced that Steven Muellner has resigned from his position as President and Chief Executive Officer and as a director of the Company in order to pursue other interests. Steven Murdock, a director of the Company since May 2006, has been appointed to the position of Chief Executive Officer of the Company to replace Mr. Muellner. Previously, Mr. Murdock was Chief Executive Officer of the Company from June 2003 through May 2006. Mr. Murdock has agreed to serve for one year at an annual salary of $1.00. Mr. Murdock was granted 1,250,000 options at an exercise price of $0.22 per share, with 750,000 of these options subject to stockholder approval at the next annual meeting of stockholders.
As previously announced, the Company has sold its European subsidiary and completed its formal review of strategic alternatives. Tim McQuay, the new Chairman of the Board of Directors of the Company, commented, 'The Company's business objectives today are clear. We intend to use the cash infusion from the sale of our European subsidiary to provide working capital for our United States business, so that we can continue to pursue our goal of making the Company profitable again.'
The Company today also announced that Harry Casari resigned from the Board of Directors effective Saturday, January 31, 2009, and that James Chadwick resigned from the Board of Directors effective Wednesday, February 4, 2009. 'We appreciate the many contributions that Harry and James have made to the Company while serving on the Board, and we thank them for their many years of dedicated service,' said Mr. McQuay. Mr. Casari joined the Company's Board of Directors in 1997, and Mr. Chadwick joined the Board of Directors in 2006.
Na dann: Good luck!
 
Re: Meade macht weiter

Hi,

ich möchte mal eine ganz allgemeine Frage stellen, die gar nicht in Zusammenhang mit in diesem Thread genannten Personen oder Unternehmen stehen muss.

Wann wird endlich ein Berufsstand, der sich mit "Niemand schmeisst diesen Laden besser als ich" bewirbt endlich beim unglimpflichen Abgang auch mit "Du hast den dicksten Mist der Firmengeschichte gebaut und nebenbei 2000 Arbeitsplätze und 789 Familien ruiniert" in die Wüste geschickt?

Dieses aalglatte Getue geht einem gehörig auf den Geist. Ein Mittelständler haftet bis auf die Unterhose, aber ein schlicht angestellter Manager geht risikofrei mit Millionenbeträgen (und Abfindungen) nach Hause, auch wenn er den Laden gerade unter "mein erster Konkurs" abheftet.

Wer finanziell so risikolos heimgehen darf, dem muss man auch moralisch mal offiziell den Hintern versohlen dürfen.

"Ihr Geld ist nicht weg - es gehört jetzt nur jemand anderem."

Clear Skies
Sven
 
Re: Meade macht weiter

Zitat von Sven_Wienstein:
?



Wer finanziell so risikolos heimgehen darf, dem muss man auch moralisch mal offiziell den Hintern versohlen dürfen.

"Ihr Geld ist nicht weg - es gehört jetzt nur jemand anderem."

Clear Skies
Sven

Der begriff Moral ist diesen Herren genauso unbekannt wie die begriffe Bescheidenheit, Verantwortung und Pflichtbewußtsein. Wer soll denen einhalt gebieten ? Die Politiker ? Seinem Golfpartner fällt man nicht in den Rücken.
Gruß Rudi
 
Re: Meade macht weiter

Hallo Sven,
das ist exakt auch meine Meinung. Den heutigen Managern ist der Begriff Moral und vor allem soziales Verantwortungsbewusstsein seinen Mitarbeitern gegenüber, völlig aber wirklich völlig abhanden gekommen. Was zählt ist der kurzfristige Gewinn.
Wenn Manager für ihre "Taten" haftbar gemacht werden würden wäre dies meiner Meinung nach der erste Schritt in die richtige Richtung.
Ein gutes Beispiel ist die Situation der Banken, Gewinn wird kapitalistisch und der Verlust wird sozialistisch behandelt.

Gruß
Ralf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Re: Meade macht weiter

Hi,

Ein gutes Beispiel ist die Situation der Banken, Gewinn wird kapitalistisch und der Verlust wird sozialistisch behandelt.

..schön gesagt!

Ich bin auch mal gespannt ob die "Managementebene" je bgreift daß Konsumenten (genug) eigenes Geld brauchen um den Geldkreislauf am kreisen zu halten. Wenn die Umverteilung des Geldes ihr Ziel erreicht hat (einer hat alles) kann der mit den Scheinchen seinen Palast heizen, der Pöbel dagegen verheizt den Palast...
Eine Konsequnz die Konsumenten ohne eigenes Geld nach sich ziehen können wir gerade bestaunen: die Wirtschaft wackelt ganz minimal da der eine oder andere kleine Kredit ein bischen geplatzt ist.
(Zu) viele Arbeitslose ziehen erstaunlicherweise Firmenpleiten nach sich da keiner mehr den Kram kauft (kaufen kann). Schon doof wenn man seine Mitarbeiter die ja auch Kunden sind solange unterbezahlt bis sie zu Hause bleiben.
Sollte da etwa eine gegenseitige Abhängigkeit bestehen? Wer weiß...

Viele Grüße Felix



 
Re: Meade macht weiter

Zitat von Felix42:
Schon doof wenn man seine Mitarbeiter die ja auch Kunden sind solange unterbezahlt bis sie zu Hause bleiben.
Der globale UNernehmer sagt sich: "Wenn ich sie nicht unterbezahle, dann unterbezahlt sie ein anderer!". So will's z.B. Microsoft machen. Die wollen (zumindest in USA) eine Menge Arbeitnehmer "abbauen" und ihnen gleichzeitig ein Jobangebot in ihren Niederlassungen in Indien machen. Der globale Wanderarbeiter ist im kommen!

Thomas
 
Re: Meade macht weiter

... und dann kommt wieder einer, der dem kleinen Mann alles verspricht und das auf irgendeine Weise auch eine Zeit lang schafft. Das Plötzlich irgendeine Bevölkerungsminderheit nicht mehr auf der Straße gesehen wird, fällt im allgemeinen Jubel gar nicht auf, und weiter möchte ich das Modell gar nicht durchdenken!

Was den Wanderarbeiter angeht: Warum sind denn in Billiglohnländern Arbeitskräfte billiger? Weil man sich dort nicht die soziale Absicherung leistet. Wer Arbeitsplätze dorthin verlegt, streicht damit auch die Sozialleistungen und nebenbei tötet der auch seinen eigenen Binnenmarkt. Im kleinen rechnet sich das ganz toll, die Produktivität explodiert, weil Arbeit kaum was kostet, und das wird dann als Wettbewerbsvorteil ausgewiesen. Blos... weil das Modell nicht erfasst, dass das alle tun, die Konkurrenz, und die anderen Branchen auch, kommt dann beim globalen Versuch dabei heraus, dass man Geld nicht essen kann! Entweder, wir werden alle zu 1-Euro-Bimbos, und sind froh, den hohen Herrschaften bei der Verwendung von (Luxus-)Klopapier helfen zu können, oder der neue Adel muss seinen Großgrundbesitz selbst mit Kartoffeln bepflanzen, um etwas im Kochtopf zu haben! Irgendwas dazwischen schließe ich mal aus, denn in Deutschland ist ja Rasen betreten verboten.
 
Re: Meade macht weiter

... und dann kommt wieder einer, der dem kleinen Mann alles verspricht und das auf irgendeine Weise auch eine Zeit lang schafft. Das Plötzlich irgendeine Bevölkerungsminderheit nicht mehr auf der Straße gesehen wird, fällt im allgemeinen Jubel gar nicht auf, und weiter möchte ich das Modell gar nicht durchdenken!

In Anbetracht der Tatsache daß selbstständiges Denken unmodern ist leider alles andere als unmöglich...


Trotzdem: siehe Signatur, alles wird gut...
 
Re: Meade macht weiter

Zitat von Sven_Wienstein:
Was den Wanderarbeiter angeht: Warum sind denn in Billiglohnländern Arbeitskräfte billiger? Weil man sich dort nicht die soziale Absicherung leistet.

Nicht nur - es geht auch um fehlende soziale Teilhabe. Die Löhne sind so billig, weil die Leute arm sind. Und umgekehrt. Bei uns war es ja genau so - vor dem Krieg und nach dem Krieg. Arbeiterbewegung, Gewerkschaften, Demokratie, soziale Marktwirtschaft - das waren alles Prozesse, die dazu führten, dass bei uns Arbeit teuer wurde.

Wie sich das in den aufstrebenden Ländern entwickeln wird (so ähnlich wie bei uns? Oder gewaltsam?) wird man sehen. Schaut z.B. mal nach Thailand. China ist schwierig zu beurteilen, weil die (noch) den Deckel der allmächtigen Partei auf haben.

Thomas
 
Re: Meade macht weiter

Und so ging weiter (Gratulation!) ...

"2008 geriet der große Mischkonzern Meade in Schwierigkeiten und wurde peu à peu veräußert, zuletzt verblieb das attraktive Optik-Geschäft und das hieß in erster Linie: die europäische Tochter, die Kronjuwelen sozusagen. Ende 2008 stand der Verkauf von Meade Instruments Europe an. 'Niemand schien damit zu rechnen, dass wir – die bisherigen Macher – selbst das finanzielle Heft in die Hand nehmen könnten und würden', so Ebbert. Unmittelbar vor Weihnachten 2008 stimmten sich Helmut Ebbert, He Jian und der bereits ausgeschiedene Rolf Bresser ab, nahmen alle vom Mutterkonzern aufgestellten, stellenweise kaum zu realisierenden inhaltlichen wie zeitlichen Hürden und unterbreiteten ein Angebot. ...
... Was sich seit der Übernahme geändert hat, ist nicht sofort zu sehen: 'Es ist der neu erwachte Teamgeist, die Aufbruchstimmung', sagt Bresser, 'das positive Betriebsklima und der frische Innovationsschwung'. Sie stehen hinter dem ersten Jahresergebnis, das – in einem weltweiten Krisenjahr – dem Unternehmen ein Umsatzplus von gut 15 Prozent bescheren wird, bei einem Exportanteil von 65 Prozent."

Quelle: "Gute Aussichten" (IHK-Wirtschaftsspiegel 12/2009)

... was u.a. mal mit 200.000 verrosteten Teleskopen angefangen haben soll. :super:

Wie's mit der ehemaligen US-Mutterfirma Meade weitergeht, steht bei dort weiter andauernden Millionenverlusten leider weiter in den Sternen.

Gruß+cs,
Dietmar
 
Jetzt hole ich mal dieses „alte“ Thema mal wieder raus , allerdings top aktuell . Orion USA kauft Meade.Die Frage ist nun , wie weit Syntageräte mit Meadeaufklebern versehen werden und was aus den guten , alten LX200 etc. Geräten „Made in Mexico“ wird. Aktuell ist ja weltweit kaum noch was von Meade zu bestellen . LG Stefan
 
Jetzt hole ich mal dieses „alte“ Thema mal wieder raus , allerdings top aktuell . Orion USA kauft Meade.Die Frage ist nun , wie weit Syntageräte mit Meadeaufklebern versehen werden und was aus den guten , alten LX200 etc. Geräten „Made in Mexico“ wird. Aktuell ist ja weltweit kaum noch was von Meade zu bestellen . LG Stefan
Das ist wohl kaum zu erwarten. Orion hat gegen Synta (Skywatcher) und Sunny (Meade) wegen Preisabsprachen geklagt. Synta hat sich mit Orion außergerichtlich geeinigt. Sunny hat es auf den Prozess ankommen lassen und wurde zu einer Millionenstrafe (es sollen 50 Mill US Dollar sein) verurteilt. Das Gericht hat eindeutig festgestellt dass es zu einer Kartellbildung gekommen ist. Amerikanische Gerichte verhängen da drakonische Strafen. Daraufhin hat Meade Insolvenz angemeldet. Nachdem wohl kein tragfähiges Konzept für Meade dargelegt werden konnte hat Sunny Meade an Orion verkauft. Dazu gehören wohl alle Patente, Maschinen usw.
Meade ist jetzt wieder in amerikanischer Hand. Das wird in den USA sehr begrüßt, Meade hat dort nach wie vor einen klangvollen Namen und das Kartell Synta+Celestron einerseits und Sunny+Meade andererseits ist aufgebrochen. Orion will Meade weiterführen. Inwieweit ein Handelshaus wie Orion Meade als Hersteller wieder zu alter Marktbedeutung bringen kann bleibt abzuwarten. Auch für uns in Europa wäre es gut wenn Meade wieder als Hersteller präsent wäre. Man kann ja an den Preissteigerungen in letzter Zeit ablesen dass im Teleskopmarkt auch hier der Wettbewerb nicht mehr funktioniert.
Hans-Peter
 
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