[Projekt: 21cm Wasserstoff-Linie]

Hallo Wolfgang,

mittlerweile habe ich auch noch ein Filter aus Blech, nach den Maßangaben des Filters auf Eurer Web-Seite, gebaut und die erste Messung, diesmal mit dem NWT4000, versucht:

CF-NWT4000_cut.jpg


Das Ergebnis ist erst mal ermutigend, finde ich:

NWT-01.jpg


Ich hoffe, dass ich das noch besser hin bekomme, z. B. könnte der Deckel mehr Schrauben vertragen. Der Deckelkontakt ist wichtig, wie ich bei meinen Versuchen mit der Al-Kaschierten Kavität gelernt habe. Außerdem sind noch ein paar kleine mechanische Verbesserungen möglich. Wenn das klappt, dann stelle ich hier mehr Informationen rein.
Allerdings Eines vorweg: Arbeit spart man sich damit nicht, es sei denn man ist vom Fach und hat die entsprechenden Maschinen. Ich hab's von Hand gemacht, sowas macht mir halt Spaß (jeder Jeck ist anders … ;-).

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Reinhard
 

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Hallo nochmal,

das Filter im Blechgehäuse scheint doch ganz gut zu funktionieren. Ich habe mal mein zweites Alu-Rohr Filter auch mal mit dem Netzwerktester gemessen und da habe ich die beiden Peaks und das wellige Plateau auch drauf. Scheint am Messaufbau zu liegen, denn bei der Messung mit der Rauschquelle waren die Peaks nicht drauf, die wären mir aufgefallen. Ich habe dann mal die Ein- und Ausgangs-Leitung des NWT direkt miteinander verbunden, dann habe ich die Peaks nicht.
Allerdings habe ich auch noch keinerlei Erfahrung mit dem NWT, da habe ich noch viel zu lernen. Hier mal der Vergleich der beiden Filtervarianten mit dem NWT:

NWT_Alu-Vierkant-2_vers_Blech.jpg


Soweit ich das in Erinnerung habe hat Fritz auch einen NWT, vielleicht kann der mal was dazu sagen.

Viele Grüße & CS,
Reinhard
 
Das sieht dann am ehesten nach einem Kalibrierungsproblem aus. Hast Du vor der Messung eine Referenzmessung gemacht, indem Du die beiden Kabel die sonst am Filter angeschlossen sind, direkt miteinander verbunden hast?
Gruß
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

nachdem ich die beiden Messungen gemacht hatte, habe ich die beiden Leitungen direkt miteinander verbunden, dabei traten die beiden Peaks nicht auf. Natürlich wurde diese Kurve bei den vorherigen Messungen nicht abgezogen, da gibt es bestimmt eine Kalibrier-Prozedur für, aber ich habe den NWT heute Nachmittag erst in Betrieb genommen und bin da noch ein totales Greenhorn. Ich vermute eine Reflektion an evtl. nicht exakt passenden Impedanzen, viel Stoff zum weiter forschen.
Hier noch zwei Fotos vom Bau des Blechdosen-Filters:

blech-1_4.jpg


blech-1_5.jpg


Viele Grüße und gute N8,
Reinhard
 
Das sieht ja recht schick aus. Du scheinst so einiges an Werkstattausrüstung zu haben und auch viel Spaß an den mechanischen Arbeiten.
Was den NWT angeht, kann ich wenig raten weil ich so ein Teil nicht habe. Normalerweise müsste eigentlich vor der Messung eine Kalibrierung gemacht werden. Da kann aber wahrscheinlich Fritz besser sagen wie das beim NWT gemacht wird.
Viele Grüße
Wolfgang
 
Hallo nochmal,

ja beim NWT gibt es eine Kalibrier-Routine, die gleicht aber auch die Steilheit der ADC-Funktion ab und benötigt deshalb einen 40dB Abschwächer für den zweiten Punkt auf der Geraden. Ein Satz Abschwächer ist in Fernost bestellt und das wird wohl noch etwas dauern. Trotzdem wundern mich die beiden Peaks etwas, da diese beim Messen der miteinander verbundenen In- und Out-Leitungen nicht auftreten. Bei der nächsten Messung werde ich mal eines der Kabel durch ein kürzeres ersetzen und schauen ob sich an der Peak-Position etwas ändert.
Mittlerweile habe ich das Filter auch noch mechanisch etwas verbessert. Jetzt da ich mir recht sicher bin, dass es tatsächlich funktioniert, mache ich es auch vernünftig damit man es verwenden kann (ich habe da so einen Plan... ).

LG, Reinhard
 
@Wolfgang
Hallo deine Bilder mit der Galaktischen Ebene haben mich nach längeren Studien schwer beeindruckt. Du zündelst bei mir und ich glaube auch bei Reinhard ein Feuer an das sich nicht leicht löschen lässt. Und das wirft schon einige Fragen auf. Meine Antenne hat jetzt einen Standort von wo ich solche Spektren aufnehmen könnte. Allerdings komme ich mit meinem Öffnungswinkel nicht unter das Sternbild Schild. Das ist bei mir Deklination 26°aber darüber geht es recht gut. Bei einem Abstand von Spektrum zum Nächsten von 1° ist das ohne Nachführung schwierig. Die Steuerung für meinen 2m Spiegel ist noch eine Baustelle und so hab ich mir überlegt den Spiegel auf einer alten EQ 5 zu montieren. Das ist schon in Arbeit. Da habe ich zumindest eine Nachführung in Rektaszension. Deklination muss ich dann nach jedem Spektrum händisch durchführen.
Das wirft nun aber einige Fragen auf:
1. Wie sollen die Spektren ausgearbeitet werden damit man solche Bilder anfertigen kann? Klar ist "set mode x -150 150 aber soll ich auch bei "set window" weitermachen oder nicht ? Doch zuerst müsste ich wohl noch eine Eichung mit der Temperatur machen. Bisher habe ich immer „multiply 40/0.03 eingesetzt.
2. Wo ist diese Stelle am Himmel die bei 11° Antennenöffnung eine genaue Temperatur hat?
3. Und wie geht das mit der Eichung?
Damit bin ich dann schon mal einige Wochen beschäftigt.
Aber für Später, nur Interesse halber welche SW brauche ich noch für das Diagramm oder geht das auch mit CLASS?
Und noch eine Frage kann ich mit Spectrometer II auch ein demoduliertes Rauschen als wav oder mp3 aufnehmen oder hörbar machen?
So das hast du nun von deinem angezündeten Feuer viele Fragen die du nicht wolltest. Musst ja nicht alles auf einmal beantworten. Am wichtigsten ist die Temperatur-Eichung.
Herzlichen Dank auch für die Antwort an Christian und herzliche Grüße
Fritz
 
Hallo Fritz und alle anderen,
ja, unsere Milchstraße mit ihrem Wasserstoff kann einen schon faszinieren. Und das Schöne ist, dass es einen über lange Zeit beschäftigen kann :)
Nun muss man nicht unbedingt mit einen Scan der galaktischen Ebene anfangen. Das habe ich mit einem steuerbaren Spiegel gemacht, der so eine Geschichte innerhalb eines Tages erledigen kann. Aber man kann mit einer einfacheren Sache anfangen:
Wenn man den Spiegel einfach stationär lässt und fortlaufend Spektren aufzeichnet, dann bekommt man innerhalb eines Tages einen Schnitt mit einer festen Deklination und der Rektaszension von 0-24 h. Da sieht man sehr schön, wie die galaktische Ebene durchläuft. Beispiele dafür findet man in dem Artikel auf unserer Webseite bei https://astropeiler.de/sites/default/files/Hydrogen_4.pdf. Eines der Beispiele ist hier zu sehen, dass ist mit einer 90-cm Schüssel gemacht. Die hat genau nach oben gesehen, bei unserem Standort ist das dann eine Deklination von ca. 50,5°. Die Intensität ist in dem Fall unkalibriert.

1587322732287.png


Das Bild wie oben (und auch von dem galaktischen Scan) ist mit einer speziell für diesen Zweck von mir geschriebenen Software gemacht. Grundsätzlich geht das wohl auch mit Class, aber das ist dann auch recht kompliziert. Die Software liest die einzelnen Spektren ein, macht dann eine Basislinienkorrektur mit einem Polynom ähnlich wie bei Class und generiert dann das Bild. Die Software ist allerdings nicht in einem Zustand, dass sie ohne weiteres von jemand anderem verwendet werden kann. Dazu ist sie zu schlecht (bis gar nicht) dokumentiert. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich die FITS Dateien von Euch dann mal bei mir durchlaufen lasse.
Mein Vorschlag für Dich und auch Reinhard wäre, es zunächst einmal mit einem solchen Transitscan zu versuchen. Wenn das gut geht, dann wäre ein gezieltes Anfahren und damit ein Scan der galaktischen Ebene ein mögliches nächstes Ziel. Allerdings muss man dabei eines Bedenken: Wenn man das nicht alles händisch machen will, dann muss man eine Kommunikation zwischen der Teleskopsteuerung und der Spektrometersoftware haben. Genau diesen Teil habe ich in der "Community" Version herausgenommen, weil das sehr speziell auf unsere Teleskopsteuerungen ausgerichtet ist und natürlich auf andere Steuerungen nicht passt.
Was schließlich auch machbar ist, wäre die Transitscans nach und nach für alle erreichbaren Deklinationen zu machen. Das ginge mit viel Geduld auch ohne Steuerung, in dem man einfach nach jedem Tag die Deklination ein wenig ändert und den Rest durch die Drehung der Erde erledigt.

Nun noch zur Kalibration: Die Standard-Stelle ist S7, das ist bei galaktischer Länge 132° und -1° galaktischer Breite. Allerdings ist für große Öffnungswinkel die Helligkeit nicht mehr konstant, das muss man dann mit Hilfe der Webseite Argelander Institut für Astronomie - HI Profile Search errechnen lassen. Für 11° Öffnungswinkel hat das Spektrum an der Stelle ein Maximum von 47 K Helligkeitstemperatur. Bei einem Transitscan wird nun diese Stelle nicht unbedingt durchlaufen. Man kann sich aber behelfen, in dem man eine andere Stelle nimmt von der man ein Spektrum hat und die mit der besagten Webseite vergleicht. Das ist dann zwar nicht so genau, aber grob sollte das schon passen.

Was Euch jetzt wahrscheinlich noch fehlt, ist die Möglichkeit fortlaufend automatisch Spektren mit dem Spektrometerprogramm aufzuzeichnen. Hierzu schicke ich Euch noch ein kleines Script zu.

Zum Schluss zu dem wav File: Nein, das lässt sich mit meiner Software nicht machen.

Viele Grüße
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang und Alle,
ein besonderer Dank geht an Wolfgang der sich mit uns so viel Mühe macht. Meine Fragen an Ihn werden immer sehr kompetent und ausführlich beantwortet. Ich habe natürlich gleich mal versucht so einen Transitscan durchzuführen.
Das Ergebnis ist das Bild unten. Leider habe ich von den Sendern um mich herum viel RFI wie man auf dem Bild schön erkennen kann. Die geschwungenen Linien sind Sender oder Produkte aus Kreuzmodulation mit gleichbleibender Frequenz. Diese Sinuswellen kommen von der Umrechnung der Frequenz auf die Geschwindigkeit in km /sec. Es werden also alle Signale ( nicht nur die Wasserstoffwolken) umgerechnet. Wolfgang danke für den Hinweis. Sehr schön sieht man aber auch bei RA 5 und RA 20 das Aufleuchten der Milchstraße. Vorher stand allerdings die Kalibrierung auf dem Programm.
 

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Das Kalibrieren war bei mir ein eigenes Kapitel. Ich hatte an dem Tag eine Einstreuung von einem starken Sender der meine ganze Empfangsanlage auf den Kopf stellte und die Anzeige völlig unbrauchbar machte. Dort wo ich die Wasserstofflinie erwartet habe war nichts und bei 1000 km/sec war ein Doppelträger der extrem stark war. Ich kann auch nicht ausschließen das es sich um eine Schwingung in meiner Empfangsanlage handelt. Also hab ich mal eine Pause eingelegt.
Am nächsten Tag war wieder alles normal, obwohl ich nichts verändert habe, ich konnte meinen Spiegel ordentlich auf das Objekt S7 Ausrichten und bekam sofort ein Spektrum das ich dort erwarten konnte. Bild eins ist ein Spektrum vom 3 m Spiegel vom Astropeiler und Bild 2 ist das Spektrum das ich gerade aufgenommen hatte. Noch einige Spektren von gleichen Ort ergaben immer gleiche Ergebnisse. Also konnte ich nun die Werte eintragen. Die Temperatur dort ist laut Argelander Institut für Astronomie - HI Profile Search für meinen Öffnungswinkel der Antenne von 11° = 47 K und mein Wert auf dem Diagramm war 0.0625 mit diesen Werten ist jetzt meine Empfangsanlage recht gut Kalibriert.
Liebe Grüße aus Niederösterreich. Fritz
 

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Hallo in die Runde,

da ich mich hier nun schon eine Weile nicht mehr zum Thema gemeldet habe, möchte ich mal kurz einen Statusbericht absetzen, nicht dass ihr meint ich wäre in der Versenkung verschwunden oder dem Virus zum Opfer gefallen.
Die letzten Wochen haben mich andere Aktivitäten und Verpflichtungen etwas ausgebremst, z. B. neben der hier schon mehrfach genannten Gartenarbeit auch die Lyriden, die optische Astronomie und zu allem Überfluss kommen noch zwei Baustellen dazu die so gar nicht mein Ding sind, z. B. Steuererklärung brrr und ...
Trotzdem bin ich ein paar kleine Schritte weiter gekommen. Den Raspberry-Pi 4 habe ich in Betrieb genommen, das Image von Wolfgang wurde erfolgreich gebootet und zeigte mir schon mal ein prächtiges Bild vom Astropeiler :). Vorher musste ich aber einen defekten Monitor reparieren, da es mein Einziger ist der einen HDMI-Eingang besitzt, bis auf das TV im Wohnzimmer, aber mit meiner Regierung wollte ich mich nicht anlegen ;). Leider war mein Versuch ein Backup vom Image zu ziehen erfolglos. Ich hatte mir Win32DiskImager installiert, die SD-Karte wurde auch erkannt und mehrere IMG-Dateien unterschiedlichen Namens angezeigt. Beim Versuch diese zu lesen wurde mir aber ein "Schreibfehler" angezeigt. Daraufhin habe ich den Versuch schleunigst abgebrochen, nicht dass ich mir in meiner Unwissenheit noch das Image zerschieße.
Als Nächstes werde ich mich mit der Software befassen, … wenn die Steuererklärung fertig ist :rolleyes:. Dazu werde ich hier bestimmt die ein- oder andere Frage stellen und hoffe, dass Fritz den Wolfgang bei der Beantwortung etwas entlasten kann.

Soweit erst mal für heute, jetzt geht's wieder zurück an die Steuererklärung :confused:.

Viele Grüße und bleibt gesund,
Reinhard
 
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Hallo Reinhard Wolfgang und andere Wasserstoff-Beobachter!

Ja Wolfgang, ich habe auch solche Verpflichtungen vor allem der Garten ist eine Wildnis. Das hätte meine Regierung so nicht genehmigt. Aber da sie mich vor 4 Jahren viel zu früh verlassen hat, habe ich die Regierung selbst übernommen.
Das wirkt sich auf allen möglichen Gebieten aus. Jedenfalls für mein Hobby ist das sehr günstig. Momentan können mich nicht mal die Wolken und der Regen von meinem Steckenpferd abhalten. Sogar Corona ist nicht schlecht. Es kommen keine Leute die mich bei der Radioastronomie stören. In den letzten Wochen habe ich mich mit Linux angefreundet und letzte Woche war Python an der Reihe. Nebenbei läuft der Rasperry weitgehend automatisch 24 Stunden im Dauerbetrieb. Ein Ergebnis dieser Arbeiten habe ich euch nun mit diesem Bild präsentiert.
Zum Sichern und Schreiben von SD-Karten verwende ich einen W7-Rechner mit einem alten Programm
„USB Image Tool.EXE“ USB Image Tool (Windows)
Wenn ich kann werde ich euch gerne unterstützen. Vor allem mit der Handhabung der SW Spectrometer II vom Wolfgang. Das ist einfach, weil ich den Wolfgang mit meinen Fragen gelöchert habe und er mir alle sehr kompetent beantwortet hat. Herzlichen Dank.
TRANS-210az-35el_Fit.1250bis1519png.png
 
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Hallo,
Nun habe ich begonnen die Milchstraße jeden Tag wieder in die gleiche Richtung aber immer 5° höher aufzunehmen.
Für die neue Software in Python bedanke ich mich bei Christian Monstein von der ETH Zürich. Auch diese SW ist frei verfügbar. Wer sie möchte kann sich gerne an mich wenden. Herzliche Grüße aus dem Osten Fritz
 

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Hallo zusammen,

@ Fritz: Du legst da ja ein ziemliches Tempo vor, da kann man ja nur neidisch werden. Tolle Ergebnisse, hoffentlich komme ich da auch irgendwann mal hin.

Auf jeden Fall ereignen sich interessante Zufälle, beinahe schon beängstigende.
Im Moment bin ich dabei, neben meinen beiden unangenehmen Baustellen, dem Raspberry ein einfaches Gehäuse zu verpassen, das auch eine Zug- und Knick-Entlastung der eingesteckten Stecker bietet. Mir ist das etwas unheimlich wenn ich sehe, welch große Stecker mit Kabel in den filigranen Buchsen hängen, da habe ich in der Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen gemacht. Außerdem möchte ich den Rechner vor Kurzschlüssen schützen und ihm einen kleinen Lüfter spendieren.
Während ich da so vor mich hin werkele, läuft mir ein Angebot über eine 1,8 Meter Prime-Focus Parabolantenne, gleich um die Ecke (~10km), für moderates Geld über den Weg. Ich habe es nicht übers Herz gebracht das sausen zu lassen und zugeschlagen, im Laufe der Woche werde ich sie abholen.
Zu Allem Überfluss ist mir gestern bei einem Spaziergang mit Frau und Abstand (nicht zur Frau) auf einem Dach eine weitere Prime-Focus Antenne aufgefallen, bei welcher der LNB am Kabel unter der Antenne baumelte. Die Antenne ist etwas kleiner, würde schätzen 1,2 - 1,5 Meter. Der Eigentümer ist uns bekannt und den werde ich mal kontaktieren...
Ich würde sagen, ich habe Projekte für ein zweites Leben ;-).

Viele Grüße und bleibt gesund,
Reinhard
 
@Reinhard Na siehst Du mal, denn ich bin wiederum neidisch auf Dein Tempo und kenne unangenehme Baustellen leider sehr gut.

Jenseits dessen dachte ich eigentlich, das Thema Teleskopmontierung sei endlich abgeschlossen und ich könnte nun mal drüber nachdenken, die Schüssel auf meine CG5 zu montieren, aber der gestrige Test der Montierung belehrte mich mit einem laut protestierenden blockierten Schrittmotor eines Besseren. Da wartet also noch Arbeit.

Ich bin aber guter Dinge, diesen Sommer das erste Mal Ergebnisse an der Sonne zu sehen und anzufangen.

Was prime focus oder offset angeht, so glaube ich inzwischen, dass es keine Rolle spielt. Prime ist einfacher zu rechnen und zu bauen, offset hat bei kleinen Spiegeln den Vorteil geringerer Obstruktion. Viele prime focus Spiegel haben ein kleineres Öffnungsverhältnis, aber der Feed muss halt zum Spiegel passen, so oder so. Der Feed sieht auf jeden Fall einen runden Spiegel.

Michael
 
Hallo,
@Reinhard Das ist schon bedenklich gleich 2 Spiegel auf einmal. Allerhand bei mir war es aber auch so, einfach Glück gehabt. Der 3m Spiegel war schon nicht einfach zu transportieren auf der Autobahn ist ja die Höhe begrenzt. Wir haben Ihn mit einem Autotransporter transportiert :censored: spiegel.mov
den 2m Offset konnte ich mit meinem Anhänger transportieren und den 136 cm Spiegel ebenfalls. Da hat mich ein Kollege gebeten das Ding zu entsorgen. Jetzt habe ich nur mehr einen Polo und da geht nur ein 80cm Spiegel hinein. Mein Tempo kommt daher das meine anderen Baustellen einfach verschoben wurden. Jetzt hab ich wieder Zeit weil ich mich dem Teleskop nur mehr 1 Stunde pro Tag widmen muss. Dann läuft es wieder automatisch 24 Stunden ohne Pause.
@Michael Mit solchen Problemen habe ich mich nicht aufgehalten. Bisher habe ich mit dem kleinen Spiegel alles ohne Nachführung gemacht. Aber eine Halterung für eine EQ6 mit starken Schrittmotoren ist schon fertig. Kann das aber wegen Corona nicht montieren. Brauche dazu einen Helfer.
Fritz
 
Hallo Fritz,

ein beeindruckendes Video mit beeindruckender Antenne (y). Ich habe das Video eben meiner Frau gezeigt und die hat einen Schreck bekommen, weil sie dachte das wäre die Schüssel die ich gekauft habe :LOL:, ich habe sie dann aber aufgeklärt.
Bei mir wird der Transport hoffentlich einfacher, 1,8 Meter passen auf die Dachreling meines Ford Galaxy ohne über zu stehen. Zwei Kanthölzer quer drunter, mit Panzertape an der Reling fest gemacht und dann ein paar Spanngurte über Schüssel an die Reling, das sollte gehen. Es sind ja auch nur etwa 10km und das über Landstraße.
Die zweite Schüssel habe ich ja noch nicht sicher, aber da rechne ich mir gute Chancen aus. Eigentlich sind es ja schon Schüssel 2 und 3, denn ich habe schon eine 95cm Offset-Schüssel hier stehen... Schüsselsucht! o_O

Viele Grüße und eine schöne Woche,
Reinhard
 
...bei "Schüsselsucht" hilft ein pflanzlicher Extrakt aus der "Schüsselblume"...3 x täglich vor dem Essen 15 Tropfen.... :LOL:
LG Eberhard
 
@Fritz Die Montierung ist auch nicht extra für Radioastronomie da, sondern eigentlich für das visuelle Teleskop. Dennoch habe ich einiges vor, wo eine steuerbare Montierung von Vorteil ist: Ich würde z.B. gerne sehen, ob eine Aufnahme der Sonne tatsächlich die PSF zeigt und wie diese von der errechneten PSF abweicht - quasi ein Sterntest. Die scheinbare Größe der Sonne ist ca. 0,5 Grad, mein 115 cm Spiegel sollte bei 10 GHz 1,8 Grad bringen, also kommt das mit der Punktquelle wohl hin.

Dann würde ich der Herkunft des Spiegels entsprechend gerne mal TV-Satelliten sehen, d.h. einen kleinen Himmelsausschnitt mit verwaschenen Punkten. :) Spielkram, ich weiss, aber mit einem eigenen Radioteleskop kann man sowas ja mal machen. Ein Bild der Milchstrasse wäre toll.

Und dann wäre natürlich, wenn der erste Spieltrieb befriedigt ist, die Wasserstofflinie ein Ziel. Wolfgang zeigte schon, was mit einer steuerbaren Montierung geht, wenn man die Technik im Griff hat. Davon kann bei mir noch keine Rede sein.

Michael
 
...

zieht euch Warm an,
denn die Kälte
greift den Darm an.

Setzt den Hut auf,
denn die Kälte
stört den Blutlauf.

...

Cooles Bild, kann man sich vorstellen, ich wünsch' Dir viel Erfolg für Dein Projekt.

CS
Jörg
 
Hallo in die Runde,

@ Fritz: Das ist eine 1,8m-Schüssel. Die Halterung für den LNB und eine kurze Säule mit Aufhängung und Elevationseinstellung über manuelle Gewindestange ist auch dabei. Der Vorbesitzer hat damit TV über NielSat geschaut. Leider kann ich hier kein Fundament für eine Säule gießen. Jedenfalls werde ich noch versuchen, ob ich die andere, etwas kleinere, Antenne bekommen kann, mal seh'n wie es dann weiter geht.
Ansonsten bremsen mich immer noch andere Dinge aus, aber zwischendurch habe ich das Gehäuse für den Raspberry fertig gebaut und die IO-Ports auf eine Steckverbindung nach außen gelegt. Außerdem befasse ich mich immer wieder mal mit Linux und Python, zumindest theoretisch. Die Linux-Commandos erinnern mich teils stark an die guten, alten DOS-Zeiten, damit sollte ich zurecht kommen. Da ich vor Jahrzehnten mal in PL/M (https://en.wikipedia.org/wiki/PL/M) programmiert habe, werde ich mit Python auf einfachen Niveau wohl auch zurecht kommen, auch wenn es da die ein oder andere Besonderheit gibt, soweit ich gelesen habe.
Eben habe ich die ganzen Post hier durchsucht, um das script für kontinuierliche Spektrenaufnahme zu finden, dass Wolfgang uns hat zukommen lassen. Dann hab ich's kapiert und es in meinen Emails gefunden. Wenn ich das recht verstehe, dann ist das sowas wie ein Batch-File bei DOS, das man aufruft und das wiederum weitere Commandos ausführt, z. B. weitere Software startet, in diesem Fall Spectrometer-II in einer Schleife. Wenn ich nun ein kurzes Python-script mit in der Schleife aufrufe, dann könnte ich doch über einen IO-Pin die Positionssteuerung meines Radiotelesköpchens synchronisieren. Man spinnt halt schon mal in die Zukunft :sneaky:.

So, das wars erst mal für Heute.

Viele Grüße,
Reinhard
 
@Reinhard und Alle
Einige Bilder als Anregung und zum Ideen sammeln. Die haben alle kein Fundament.
 

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Die Befehle für Spectrometer II haben eigentlich nichts mit dem Betriebssystem Raspian zu tun. Linuxbefehle braucht man im normalen Betrieb eigentlich nicht. Das Ändern von Dateien geht am einfachsten mit dem Dateimanager vom Desktop. Ist alles fast so wie mit Windows. Einzig das Aufrufen von Befehlen bei der Fernsteuerung mit PUTTY benötigt den Kommandozeileninterpreter. Auch beim Ausarbeiten und Anpassen der Grafiken von den Fits-Dateien muss man mit Kommandozeilen arbeiten. Das ist ein Programm das man nur so bearbeiten kann. Es wird mit class aufgerufen und hat eigene Befehle die nichts mit Linux oder Python zu tun haben. Für das Python Programm von Christian Monstein das die Grafiken mit der Farbcodierung für die Temperatur macht. Muss man am PC Python installieren und dort das Script laden und an die Gegebenheiten anpassen. Aber zuerst muss man ja am Raspi die Datei observatory.config anpassen. Das ist ja in der PDF-Datei vom Wolfgang schön beschrieben. Ich gebe gerne meine Erfahrung und die Tips vom Wolfgang weiter. Liebe Grüße aus dem Osten Fritz
 
Hallo Fritz,

erst mal Danke für die Anregungen :)! Die nächsten Schritte werde ich aber erst mal mit dem schon vorhandenen Aufbau machen, um die größeren Antennen kümmere ich mich später.
Mit dem Raspberry Pi habe ich in der Zwischenzeit auch schon etwas praktisch rum gespielt und in "observatory.config" auch schon zumindest meine Koordinaten eingetragen. Das geht alles recht einfach wenn man die erste Scheu abgelegt hat. Vieles ist, wie du schreibst, wie bei Windows, zumindest auf der garfischen Oberfläche und im Dateimanager. Auch der Umgang mit dem Command-Fenster funktioniert schon einigermaßen, ich habe mir aus dem Netz eine Kurzübersicht der Kommandos ausgedruckt und mir kommen die langsam erwachenden Erinnerungen aus DOS-Zeiten entgegen. Ich möchte mich aber trotzdem mit Python befassen da ich mich kenne, es wird bei mir nicht nur beim bloßen Starten der Spektrometer-Software bleiben und da liegt auch noch ein R.-Pi 3 im Dornröschen-Schlaf in der Schublade...
Soweit für heute.

Viele Grüße und geht dem Virus aus dem Wege,
(wobei wir ja hier jetzt schon Zwei sind, die in einem Hotspot wohnen :-/ ),
Reinhard
 
@ Reinhard,
Anbei mal eine Anleitung für die Installation von Python vor allem die Module für die Radioastronomie von Christian.
Meine Bemerkung bei mir läuft das nicht unter Windows 10. Bei Windows 7 kein Problem.
Wenn es funktioniert schicke ich dir gerne das Script und Daten zum testen. Anbei noch mein Scan von heute.
 

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Hallo Wasserstoff Beobachter!
Da ist ja gar nichts mehr los……….? Auch mein Filter ist nun so wie das vom Reinhard.
Ich habe am Montag endlich mein Alu vierkant Rohr bekommen allerdings habe ich das mit 4 mm Wandstärke bestellt. Leider liefert bei Amazon keine Firma nach Österreich und auch im Baumarkt war nichts Passendes zu bekommen. Aber nun ging es los. 2 mm versilberter Kupferdraht war auch nicht zu bekommen. Alles andere war schon vorrätig. Die Bohrungen samt Gewinde schneiden in 4 mm Alu war das reinste Vergnügen. Bei 2mm hätte ich Bauchweh gehabt. 1,5 mm Silberdraht hatte ich zuhause. Die Enden habe ich ein wenig mit dem Hammer breitgeklopft und im Schraubstock etwas gebogen so dass das Anlöten kein Problem war. Den Draht habe ich etwas länger gelassen so, dass ich beim Abgleich mit dem Seitenschneider etwas abzwicken konnte. Nachdem alles zusammengeschraubt war ging es an den Abgleich. Das gestaltete sich mit meinem Spectrum Analyzer sehr einfach lediglich die Ein und Auskopplung musste um 5 mm gekürzt werden und um die Welligkeit zu verbessern habe ich den Silberdraht ein wenig verbiegen müssen. Das Ergebnis ist als Grafik im Anhang eingefügt. Die Einfügedämpfung ist etwa 2 db. Die 3 db Bandbreite ist 5 MHz und bei 40 db Dämpfung sind ca. 10 bis 15 MHz. Ideal für die Wasserstoffwolken der Milchstraße. Und vor allem hat es einen riesen Spaß gemacht.
 

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Das sieht doch gut aus!
Was machen eigentlich Deine Aktivitäten mit dem 3-m Spiegel bei der Antares-Sternwarte? Kannst Du da wieder einiges machen?
Ansonsten mache ich gleich noch mal ein neues Thema auf. Das passt nicht hier her, weil es nichts mit Wassestoff zu tun hat. Aber ich will Euch nur mal die Nase lang machen, was noch so mit einem 3-m Spiegel geht ;-)
Viele Grüße
Wolfgang
 
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