Selsbtbau Montierung

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Astro-Fritz

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Hallo erstmal...

In Ermangelung diverser Eigenschaften, die ich von einer guten Montierung, egal welcher Größe, erwarte, fange ich den Bau einer eigenen Montierung an. Das Herzstück, das R.A.-Schneckenrad nahm ich mir als Erstes vor, dies ist nach zwei Tagen in der Werkstatt fertig.

Es soll auf großen Axiallagern liegen und mit dem Deklinationsblock spielfrei einen ruhigen Lauf gewährleisten, während am unteren Ende wieder ein Axiallager sitzt und die gesamte Axe noch von jeweils (oben) einem größeren und (unten) einem kleinen Radiallager gestützt wird. Das obere Radiallager sitzt genau im höchsten lagerfähigen Punkt : im Schneckenrad, etwas eingepreßt. Darauf soll dann reibend die Dec-Axen-Basis liegen mit der Stahlaxe daran, durchgehend bis zum unteren Axiallager.

Durchmesser 122mm, berechnet auf 255 Zähne, Rotguß/Bronce, 10mm stark, eine 18mm Edelstahlschnecke wird es antreiben.

Ein paar Eindrücke der meiner Meinung nach doch gelungenen Arbeit...

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Hier der Teller, der zum Einen das Axiallager aufnimmt und zweitens das Radiallager zur Zentrierung des Rohlings

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Das Axiallager in Position, nach einer weiteren Stahlplatte auf den Rollen kommt gleich das radial gelagerte Bronce-Rad

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Absolut zentrisch auf dem Drehmaschinen-Quertisch liegend, Mitte Schneckenrad-Stärke (10mm) genau auf Mitte Spindel. Für eine abschließende Bearbeitung gab ich je Seite einen halben mm Reserve, sprich roh 11mm.

4.jpg
Damit auch vertikal nichts, aber auch gar nichts wackeln oder sich Spiel holen kann, auf das Ganze nochmal das gleiche Axiallager wie drunter.

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Der "Deckel" zentriert zum Einen wieder das Axiallager, aber auch das Radiallager ist nochmal zentrisch gehalten durch entsprechende Bearbeitung des Deckels.

In der Maschine ein Gewindebohrer hoher Güte mit 18x1,5, daran axial zur Stütze eine mitlaufende Körnerspitze gegen jede Art von Schlag. Das Schneckenrad kann sich erstaunlich frei drehen, es bedarf nur einer sehr geringen Zustellung, um die Zahnzahl sauber in das Rad zu fräsen, wobei der erste Einstich nach einer Umdrehung genau getroffen wurde. Die Berechnung war also richtig.
Langsame weitere Zustellung erreicht irgendwann die erforderliche Mindest-Tiefe für einen gesunden Transport an der Schnecke. Der Schneidkopf ist stets spanfrei gehalten durch einen harten Pinsel, Petroleum und Spiritus als Schneidmittel, zuletzt superfeines harzfreies Öl aus der Raumfahrt (!) zum Glätten der Flanken in beiden Richtungen.

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Neben meinem Hauptnahrungsmittel / Treibstoff, angelehnt an dessen Eimer, zeigt sich nach Entfettung eine sehr gute Oberfläche in den Zähnen, die Einstichtiefe werde ich noch etwas erweitern, damit die 60° gut vom Schneckemzahn gepackt werden können und fast Gleitlager-Eigenschaft besitzen, wenn Zahn komplett auf Zahn liegt, was eigentlich ja nur an einem einzigen Zahn pro Zeiteinheit der Fall ist.

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Das Ergebnis kann sich doch durchaus sehen lassen... meine Meinung.

Exakt die gleichen Lager werden in der Monti dann das Rad halten und stützen. Ein Freilauf ist geplant mit einer "Klemmung", die auf Friktion basiert von Schneckenrad auf Dec-Basis-Platte oben drauf. Diese soll aber immer fest genug sein, daß der Dec-Block auch unter Last nicht einfach auf dem Schneckenrad verdreht werden kann. Dies ermöglicht erst eine Entsperrung der Schnecke vom Rad, damit ist ein echter Freilauf zum Ausbalancieren der Axe erreicht, wobei sich das Schneckenrad und die gesamte Axe ungehindert mitdreht.
Dies ist leider auch bei den teuersten Montierungen kaum der Fall, eine der Eigenschaften, die mich zum Selbstbau anregen.

Ich kann mich kaum sattsehen an der Präzision des Rades.. mancher Astro-Kollege hat es schon Kunstwerk genannt :)
Dies ist aber wohl der frischen Bearbeitung geschuldet, die das gesamte Rad mit seiner nagelneuen Zahnbahn edel aussehen läßt, und das Ganze in Bronce.

Kritik ist, in welcher Richtung auch immer, willkommen !

Nette Grüße an alle, und hoffentlich bald mal cleared skies...

Helge
 
Sehr schön! Ich hatte so etwas mal in Alu gemacht. Das sah natürlich nicht so edel aus. :)
Prinzipiell funktionierte das am Ende aber erstaunlich gut.

Wirst Du die Schnecke auch auf der Drehbank fertigen?

Woher hast Du das Bronzerad? Bronze oder Messing war mir damals zu teuer.

Gruß + CS
Guido
 
Hallo Guido

Klar, Bronce oder Messing ist natürlich gleich ein Edel-look, hält besser als Alu, schmiert sich selbst (grad in Verbindung mit Niro).

Die Schnecke werde ich selbstverständlich auch auf der Drehmaschine fertigen... aus Niro. Rohlinge sind da, auf 20mm Stangenware, 20cm pro Stange, krieg ich 4 Schnecken raus. Leider ist Niro sehr zäh, aber nicht so hart wie gehärteter Stahl. Den müßte man aber wer weiß wie gut polieren... aber wie soll man einen Gewindegang polieren... läppen, honen, der selbst schon Härte 55-60 hat... Schwierig. Ergo Niro ! Die Lagerpassung muß ich serhr genau machen, da Niro mit der Zeit etwas nachgibt, das läßt aber irgendwann nach, dann hat der sich "gesetzt". Dann paßt es ! Hauptsache keine Durchbiegeung, deshalb 18mm Durchmesser.

Die großen Bronce-Räder hab ich als durchborten Rundklotz mal bei ebayKlein erwischt... sofort natürlich an Scheiben für Schneckenräder gedacht. Der gute Mensch hat mir die tatsächlich aus dem fetten Rundstück gesägt (Maschine) die Bohrung war schon drin mit etwa 60mm. Hochgradig geeignet zum Selbsteinpassen von Lagern ! Auch Bronce-Stangen hab ich da, aber die kommen nur auf ein Alu-Rad... aber solange ich Bronce- bzw. Messingräder fertigen kann, kommt nur das infrage !

Wer weiß, vielleicht mal testweise Bronce/MessingSchnecke auf Alu-Rad...

Der Durchmesser war natürlich begrenzt, so krieg ich eben gut 122mm Bronceräder raus, auch etwas kleinere Scheiben hab ich da ohne Bohrung. Messing ist auch vorhanden, alles schon gesägt auf Scheiben mit gut 12-15mm Stärke. Ein paar Stangen für 16 oder 18mm Schnecken sind auch noch da.

Alu.Scheiben und dickere Rundstücke hab ich da, etwas größer, bis knapp 145mm kann ich da Schneckenräder draus herstellen.
Aber wie gesagt, ich nutze lieber die Bronce, bis die aufgebraucht ist :) Ein paar Montierungen werd ich damit herstellen können.

Gruß

Helge
 
Hallo Fritz,

das mit dem Schnecke polieren konnte ich mal bei LIEBHERR sehen, dazu gibt's spezielle Scheiben - natürlich nix für den Selbermacher. Insofern bin ich bei Dir, da ist Niro mit den passenden Plättchen geschnitten besser. Da kriegt man auch einwandfreie Oberflächen hin.

CS
Jörg
 
Moin Jörg

Jo, so denke ich auch. Hab extra Plättchen für Edelstahl, und auch da kann man nachher noch polieren. Werde mir vielleicht einen extra "Polierer" basteln, der mit diamant-freier Hon-Paste arbeiten kann, ohne halt die Flanken zu verformen. Fast ganz genau die Form der Schnecke selbst (vielleicht ein zwei Hundertstel kleiner), bloß als Werkzeug. Dann dürfte (darf) es keinen Abrieb mehr geben. Spezielles (vorhandenes) Fett vorausgesetzt... So kann sich auch kein Zahn festfressen durch den Konus (Querschnitt). Bei 55° oder 60° Zahnspitze entsteht sowieso so etwas wie ein Gleitlager von Rad-Zahn zu Schnecken-Zahn...
Da hat es tatsächlich Vorteile, keine steilen Zähne zu machen. Bei dem Umfang / Durchmesser greifen eh genug Zähne pro Zeiteinheit ins Rad, daß genug Grip entsteht. Wenn ich nicht grad einen 2-Meter-Refraktor draufsetze, dann reicht es allemal für alles, was ich an Rohren hab. Diverse Richfielder-Voll-Apos und gar einen 130er Voll-Apo mit 910mm Brennweite.
Den 8" SC (Hyperstar) schafft auch die kleine GEM45 noch, der Eigenbau dann natürlich selbstredend.

Gruß

Helge
 
Hallo Helge,

das mit den Bronzerädern war natürlich schon praktisch.

Achja, wie gut ist die Leitspindel Deiner Drehmaschine? Kennst Du diese Seite?
Ich habe eine baugleiche Maschine und hatte denselben Rundlauffehler wie auf der Seite beschrieben. Hier sieht man die Thematik nochmal im Detail.

Gruß + CS
Guido
 
Hallo Guido

Ja, die Seite hab ich wohl mal gesehen... Jetzte sehe ich auch, daß dessen Maschine meiner gar nicht so unähnlich ist. Meine ist tatsächlich etwas moderner... Nun mußte ich erstmal lesen... Er schreibt z.B. von einem Versatz beim Erreichen des ersten Einstiches nach einer vollen Umdrehung... dann ist doch aber etwas falsch gerechnet !

Die Spindel meiner Maschine ist ziemlich genau, mit einer Meß-Uhr an einen sehr harten eingespannten Zapfen hab ich kaum 0,0025mm radiale Abweichung messen können von gesetzter Null aus, digital ! Axial trat kein Schwanken auf. Der Rundlauf sollte also genau genug sein. Das hat sich schon bei anderen Lagerpassungen oder Linsenfassungen bewährt !
Mit dieser Maschine und genau diesem Futter könnte ich glatt ein Triplet fassen !

An seiner Arbeitsweise hätte ich sofort was auzusetzen, schon die Lagerung des zukünftigen Rades ist Fehler-fördernd. Womöglich liegt es auch daran, daß er ein Mit-dreh-Getriebe da einbauen mußte. Ich hab lediglich mit Hand, ohne Kraft, etwas das Rad in seiner Drehung unterstützt, damit eben genau dieser Versatz NICHT kommt. Es hat super funktioniert ergo völlig ausgereicht. Ob die Drehunterstützung nötig war, kann ich nicht sagen, vermute aber, daß nicht ! Nun war mein Rad aber auch auf größtmögliche Auflagefläche aufgehängt und konnte sich trotz relativ hohen Druckes sehr leicht drehen, ohne daß ich noch irgendwo ein Kugellager hätte anbauen müssen. Solche Sachen, denke ich, machen sehr viel aus bei derartigen Vorhaben.

Auch ist die Spur nicht mittig ins Rad gefräst. Warum er ein Span-Problem hat, weiß ich auch nicht. Aber selbst Automaten-Alu "krümelt" ja nicht so wie Messing oder Rotguß. Bei mir fielen wirklich alle Späne einfach runter... Bronce ist ja auch um Einiges schwerer als Alu.

Auch die Stegung der Schnecke gegenüber dem Umfang des Rades spielt eine Rolle. Je enger die Zähne an der Schnecke /Gewindebohrer sind, desto mehr Zähne des Gewindebohrers greifen gleichzeitig ins Material. Nachher die Schznecke genauso. Das fördet zum Einen die Minimierung des Rad-Fehlers, zweitens natürlich dann den besseren Lauf des Rades an der Schnecke. Die Schnecke ist für mich sozusagen eine Herzkammer, wenn das Rad das Herz des Antriebes ist.

Da werd ich wohl keine Probleme bekommen mit Ungenauigkeit... hoffe ich zumindest. Werde mein Möglichstes tun, um alle potentiellen Fehler so klein wie irgend möglich zu halten. Der PE läßt sich am Lauf ja sehr gut messen, das macht man wenns geht so früh wie möglch... logisch.

Teilungsfehler schließe ich mal prollig aus, da ich sehr genau ausrechne, was und wie und wie tief, damit dies und das, und wenn ja, wieviele ! :) Hauptsache sauberst gefräst, absolut zentrische Bohrung, Schnecke nicht zu klein.

Ich vertraue erstmal auf meinen Hang zur Präzision bei meiner Arbeit und meinen Werkzeugen, mehr kann ich kaum tun.
Ein Bißchen Wissen und genug Erfahrung in der Metallbearbeitung sollte man natürlich schon haben.

Grundsätzlich hab ich aber ein gutes Gefühl bei all dem. Gespannt bin ich dennoch :)
Meine Maschine wurde vor Auslieferung auf Ganggenauigkeit geprüft mit Meßprotokoll, genau wie meine Fräsmaschine gleichen Herstellers... deren beider Antreibe sind ähnlich aufgebaut.

Die Maschine selbst wiegt gut 100 Kilo, ist also auch gegen ein gewisses Schlackern gewappnet durch die eigene Masse. Trägheit halt. Nur bei einer bestimmten Geschwindigkeit merke ich eine Resonanz irgendwo, kann sie aber keinem Bauteil zuordnen. Etwas weniger oder mehr Tempo, und die Vibration ist sofort wieder weg !

Gruß

Helge
 
Hallo Helge,

klingt als kennst Du Dich aus. Gut! Ich habe keine Ausbildung im Maschinenbaubereich und kann nicht beurteilen was an Martins Lagerung fehlerfördernd sein sollte. Immerhin ist sein Gesamtergebnis überzeugend. +-3 Bogensekunden ist wirklich gut. Ich kam bei meinen Versuchen auf +-6". Ich bin damit aber auch sehr zufrieden, weil ich mit Guiding eine ausreichende Genauigkeit erreiche.

Der Zwangsantrieb des Schneckenrads sollte in der Tat eventuelle Teilungsfehlern minimieren. Ich hatte es etwas anders gelöst und mit meiner CNC-Maschine kleine Rillen in den Aussenradius gefräst, damit der Gewindeschneider auf den ersten Umdrehungen zwangsgeführt wird.

Und Du hast ohne jegliche Führung die Schnittpunkte nach einer Umdrehung exakt wieder getroffen? Nicht schlecht. Ich dachte das wäre nahezu unmöglich. Ich hab's aber auch nie probiert, sondern immer meine präparierten Rohlinge genommen.

Zur Drehmaschine: Ich habe eine Optimum TU2304V. Der Grundkörper und die grundlegende Mechanik ist offensichtlich identisch mit der HBM von Martin.

Gruß + CS
Guido
 
Hallo Guido

Naja, fehlerfördernd war wohl etwas hart... liegt an meinem ultrahohen Anspruch an mich selbst, den ich natürlich nicht übertragen darf / sollte /kann.

Sein Ergebnis sieht in der Tat sehr gut aus, wenn auch aus Alu. Aber das werde auch ich mal versuchen, mangels Bronce in ausreichenden Mengen. Messingstangen ür Schnecken kriegt man eher als Bronce oder Messing in ausreuchendem Maß für Schneckenräder. Und Alu-Platten rund hab ich satt, ebenso Messing oder Bronce für Schnecken.

Die Zwangs-Rotation ist ein gutes Mittel, doch aber mit furchtbar viel Aufwand verbunden, extra Teilen und Lagern, und das für jedes Schneckenrad, für jede Zahnzahl. Ich will es (mir) aber so einfach wie möglich machen, ist der Bau einer ganzen Montierung doch aufwändig genug, wenn man wirklich alles selbstmacht.

Ich hab tatsächlich nur nach Gefühl das Rad etwas mit-gedreht, in den ersten Runden auch einen Hauch gegen den Gewindebohrer, um eben den Versatz zu vermeiden. Genaue Rechnungen sind aber nötig ! Sonst hat man am Ende keinen guten Schlupf oder kann nicht tief genug fräsen. Beides muß schön ausgeglichen sein.
Der Zug des Gewindebohrers in den schon vorhandenen Spuren reicht bei ausgezeichneter Lagerung des Rades völlig aus, um tatsächlich einwandfreie Verzahnung bei ausreichender Tiefe zuerlangen. Das Gros erledigt sich nach den ersten Runden doch fast von selbst. Gefühlvolles Zustellen, aufpassen, Späne entfernen wenn nötig (kein Öl als Schmiermittel ! ... nur in den letzten 10 Runden zum Glätten jeglicher Unreinheiten, ohne jede Zustellung). Gut ist eben auch die Glättung mit einer schon bestehenden Schnecke, die einen Hauch unter Sollmaß ist. Da kann man einen Hauch zustellen (1/100mm). Das fegt jede noch so kleine Unreinheit, Rauheit oder unregelmäßigkeit aus den Zähnen. Dann mit der Soll-Schnecke ordentlich ein paar Runden laufen lassen. Schon da sollte man sehen, ob die Spindel z.B. rund läuft. Wenn nicht, zeigt sich das in kleinen Bremsvorgängen beim Schlichten, wenn man den Finger auf der Oberfläche des Rades mitlaufen läßt. Dann ist die Schnecke nicht so rund wie soll, dann kann aber auch der Gewindebohrer krumm sein, was ich aber erstmal ausschließe bei nagelneuem und präzise hergestelltem Werkzeug.

Mancher macht gar auf einem Teilapparat die Einkerbungen am Rad-Rohling.. auf der Fräsmaschine halt, oder wie Du an der CNC. Dafür aber noch einen gesteuerten Teil-Tisch beschaffen, gleichzeitig mit der CNC ansteuern... puh das geht ins Geld... und ist dann irgendwie keine Kunst mehr. Tatsächlich distanziere ich mich etwas von der Methode, solange ich mit meiner gute Ergebnisse bekomme. Das wird sich alles noch zeigen, wenn ich weiterkomme...

Meine Drehmaschine ist eine vom Paulimot Maschinenvertrieb, bei dem ich auch schon meine Fräsmaschine gekauft hatte.
120er Futter plus ein 4-Backen mit einzeln verstellbaren, 500 Spitzenweite, Längs und Querschub ( ! ), Gewinde aller Art. Klein aber fein. Macht alles, macht keine Zicken.
Mit 1KW etwas schwach, dennoch teuer genug (wie auch die Fräse), aber reicht für meine Kellerwerkstatt und das, was ich damit machen will. Als Hilfe für Kreisanordnungen für Schraublöcher ein großer, massiver manueller 120er Teilapparat , dann noch einen kleinen Teil-Tisch mit 80mm... und natürlich ausreichend Stähle in guter Qualität. Die üblichen Gewinde schneid ich immernoch per Hand :) Den Apparaturen zum Gewindeschneiden trau ich nicht, die lassen mir zu oft den Schneider im Sackloch stecken :-( Gebrochen natürlich. Gewinde kann ich bis M0,9mm machen, alles über 12mm nur noch auf der Drehmasachine.

Ich selbst habe keine Ausbeutung ... ach ja, die nennen es Ausbildung... gemacht, was nicht heißt, daß ich nichts gelernt hab.

Alle meine Musik-Instrumente sind in der Welt unterwegs, diverse Schlittenmikrotome werden seit Jahrzehnten schon in der Histologie benutzt, allerhand Leute benutzen von mir modifizierte Skope und andere teleskopische Technik, Adapter, was weiß ich. Ich eloxiere, pulverbeschichte, und versuche immer, alles zu optimieren oder dem Bedarf anzupassen.

In den letzten zwei Jahren komme ich erst wirklich wieder dazu, mit Metall zu werkeln, eben aus dem Bedarf heraus... Optik, Astronomie. Vorher ging es etwa 20 Jahre nicht, aus diversen Gründen.

So versuche ich heute, endlich mal das zu machen, was ICH will... und was für MICH gut ist. Nach mehr als 3 Herzinfarkten erlaube ich mir, selbst zu beurteilen, was gut für mich ist und was nicht. Was nicht, ist immer nur gut für andere. Und das ist das Einzige, was dieser Dreck-Staat will.

Ich schweife ab... bin aber übel geprägt, läßt sich also nicht vermeiden. Ich versuch´s dennoch...

Beste Grüße

Helge
 
Hallo Helge,

Dann genieße jetzt Dein Hobby und Deine Fähigkeiten. Klingt so, als könnten wir von Dir noch das ein oder andere lernen.
Gegen hohe Ansprüche habe ich nichts. Auch wenn ich schonmal zu "gut genug für mich" tendiere.

Nein, ein Teilapparat habe ich nicht. Auch nicht für die CNC-Maschine. Ich habe den Rohling tatsächlich flach aufgespannt, Innen und Aussenradius gefräst und dann mit einem 1.5mm Fräser in die Aussenkontur Dellen reingefräst. :)

Insgesamt funktionierte das Ganze zwar, aber so richtig glücklich wurde ich mit dem Prozess nicht. OK, ich nahm beim Schneiden auch Öl, Du sagst "kein Öl". Ich fertigte Schnecken (16x1.5) mal aus Automatenstahl und mal aus Messing. Ich ließ das Ganze einschleifen mit einer Schleifpaste, war aber mit dem Tragbild nie zufrieden. Und wenn man (zu) lange einschleifen läßt, verliert auch die Stahlschnecke gegen das Alurad. D.h. die Schnecke bekam schon eine Delle, wohingegen beim Alu-Schneckenrad sich noch kaum etwas geglättet hatte. Trotzdem funktionierte die Paarung dann in der Praxis erstaunlich gut.

Offensichtlich müsste ich meinen Prozeß mal verbessern, aber ich ging dann irgendwann der Idee einer riemenbasierten Untersetzung nach, mit der ich jetzt recht zufrieden bin.

Und eine Edelstahlschnecke zu schneiden ist kein Problem für Dich? Ich hatte mal die verwegene Idee eine fertige M16 Gewindestange an den Enden runter zu drehen, um sie dann zu lagern. Aber das war ein elendes Gewürge. Ich hab's irgendwann aufgegeben.

Gruß + CS
Guido
 
Moin Guido

Hobby ist "gut"... bei mir ist es wirklich Leidenschaft... riesiger Unterschied.
Doch, ich genieße das Basteln, jetzt, wo ich mich etwas austoben kann. Es reimt sich halt mein Basteldrang mit einigen andere Dingen, Foto-Technik, alles reparieren, was irgend geht, jetzt natürlich dazu die Astronomie mit allem, was es da zu basteln gibt... und das ist allerhand ! Ich laß mir natürlich auch viel einfallen...

Lernen kann man immer voneinander ! Hier gibt es sicher auch Leute, die weit mehr als ich über bestimmte Dinge wissen, ich bin mehr der Anwender und Praktiker, mach mir halt einiges möglich. Dennoch ziemlich am Anfang, was die Astrofotografie betrifft, auch wenn ich viel richtig gutes Zeug hier hab. Meine Ausrüstung ist super, nur komme ich schon des Wetters wegen kaum dazu, mal richtig was zu starten. Das habe ich aber vor... und wenn ich ne Ecke suchen muß, wo was geht... hab da schon was gefunden, wo es wohl recht dunkel ist, keine Autos, keine (wichtiger) Menschen, die einem entweder alles klauen oder wenigstens zerstören, wenn man mal ne Sekunde nicht hinkuckt. So hier am Mietblock, hier kann ich unmöglich was aufstellen. Mehr als 1000 Watt Licht brüllt mich hier zu, und und und

Ich versuche eben grad, mir noch besseres Equip herzustellen, als man es kaufen kann... und kaufen kann jeder. Richtig zufrieden ist man aber nie. Irgendwas ist immer !

Mit dem, was ich habe, kann ich einiges herstellen, verwirklichen. Da gibt es immer irgendwas, wo ich was machen kann und will, schon des Anspruchs wegen :)

Was insgesamt von so ner Schleifpaste zu halten ist, weiß auch ich nicht so recht. Ich hab so eine Hon-Paste da, diverse abrasive Schleif- und Polierpasten, auch sehr feines Zeugs dabei. Alles mal testen, wo es angebracht ist.

Riemen sind insofern gut, daß eben noch weniger die Steps der Stepper rütteln können, auch wenn Mikroschritt schon ne Hausnummer isch. Dennoch... der Riemen fängt mikroskopisch, sich in Ultrazeitraffer vorgestellt, jeden noch so kleinen Schritt mit einer "Federung" durch das Riemenmaterial ab, der Riemen wird kurz länger, dann wieder in Ausgangsspannung (kinetische). Innerhalb oder ultrakurz nach der Zeit, die der Riemen braucht, um wieder "normal" zu werden, kommt der nächste Schritt, das Gleiche von vorn, wenn die Zeiten und Steps und die Riemensteifigkeit aufeinander abgestimmt sind.
Da kann man fast ne Doktorarbeit drüber schreiben, denke ich...

Riemen werde auch ich einsetzen, vom Vorgelege zur Schnecken-Axe, aber sonst ist alles festes Material... Planetengetriebe, Kugellager, sehr feste Motor-Aufhängung ohne Gummipuffer. Ich halte von den Dingern nichts. Sorgen immer für etwas Labberigkeit... mag ich nicht.

Ich hab mal in eine richtig fette Niro-Stange (Gegengewichtsstange für meine WS 180 GT) ein Gewinde reingeschnitten, war schon recht übel. Also erst auf den passenden Außerdurchmesser, dann gaaanz langsam das Gewinde. Als es mit würgen paßte, hab ich aufgehört :) Niro ist zäh, nicht so zerspanbar wie Automatenstahl. Wird auch sehr heiß. Aber mit sehr feinen Zustellungen und entsprechendem Schneid-Material (Plättchen für Niro), ultrascharf und sehr hart, geht das. Das Gute an Niro ist, daß es weich genug ist, um sich selbst mit Messing oder Bronce zu schmieren (natürlich mit Fett), aber doch hart genug, um gelagert werden zu können, nur eben axial nicht, das ist kritisch. Stauchkräfte sind da das Übel, zerdrücken auf lange Sicht die Passungen. Radial aber seh ich da kein Problem. Nur passen muß es halt. Und spannen darf man nicht zuviel... Stauchkraft ist böööse !

Bei Niro ist das Zusammenspiel von Geschwindigkeit des Werkzeugs und Zustellung noch wichtiger / kritischer als bei anderen, zerspanbaren Materialien. Das hab auch ich an der Stange gemerkt, wo das Gewinde reinkam. Geklappt hat es, aber Gewürge trifft es schon ganz gut. Okay, ich hatte da keine Lünette am Langen Ende der Stange, aber durchs Maschinenfutter paßte die nicht.

Eine Gewindestange hatte ich auch mal, die runtergedreht werden mußte, um sie zu lagern. War auch keine schöne Arbeit, aber irgendwann ist mans leid... und wenns paßt, reichts.

Jetzt hab ich ne bessere Maschine, und wenn Niro nun wirklich nicht geht, nehm ich halt Automatenstahl für die Schnecken, wenn ich Messing- oder Bronce-Räder hab. Härten und Anlassen kann man ja fast mit nem Gasbrenner gut genug. Da läßt sich dann für die Lagerpassung auch gut Hon-Paste verwenden. Es schmiert nicht so wie bei Niro. Nur eben nicht in Öl abschrecken, sondern stinknormal in Wasser. Dann greift auch das Korn gut, egal wie fein die Paste isch.

So... genug fachgesimpelt... macht aber auch mal Laune :)

Beste Grüße

Helge
 
Hallo Helge,

Die Schritte des Schrittmotors sind bei 16x Mikroschritten und 256x Microschrittinterpolation (zB Trinamic TMC2100) kein Thema mehr.
Ich habe bei meiner alten Selbstbau-Montierung beim Schneckengetriebe eine Untersetzung von 1:360. Also eine Umdrehung der Schnecke in 4 Minuten. Das sind 26.66 Mikroschritte pro Sekunde. Das läuft absolut ruhig und sogar lautlos. Überhaupt nicht zu vergleichen mit dem tuckernden und brummenden Antrieb meiner alten NEQ3 (die auch der Grund war eine Montierung selbst zu bauen).

Mit dem Riemenantrieb hast Du leider recht. Das Problem ist aber nicht von Schritt zu Schritt sondern bei einem Richtungswechsel. Ich habe da einen gewissen Gummibandeffekt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sich der RIemen dehnt, oder ob sich nur die Zähne nun etwas in die andere Richtung verformen.

Nunja, ich bin jedenfalls gespannt auf Deine Montierung und die Ausführung Deiner Schneckengetriebe. Vielleicht packt es mich doch nochmal mich an einem Schneckengetriebe zu versuchen. :)

Gruß + CS
Guido
 
Hallo Guido

Gummiband-Effekt, genau das Wort ist mir nicht eingefallen, aber es triffts genau !

Der Richtungswexel darf aber auch kein "Spiel" haben, sonst ist Guiding ja sinnlos... bei den kleinen Abweichungen und Korrektur-Bewegungen... Fraglich ist, ob auch beim Richtungswexel des Guiding-Prozesses der eingetragene Backlash berücksichtigt wird, den man für das normale Slewing eingetragen hat in die Parameter-Oberfläche.

Die Trinamix 2100 schaffen das tatsächlich ? Inzwischen gibts doch gar neuere Versionen wie 2130 und weitere... eigentlich müßten die von Version zu Version besser werden... aber was gibt es wirklich zu verbessern. Strom-Management vielleicht, wie bei den 5160ern, die 2,5 A schaffen, fast ohne warm zu werden. Die benutz ich ausschließlich.

Ich hab noch bißchen was zu rechnen, bevor ich mich für bestimmte Zahnriemenräder, Riemenlänge und die Step-Einstellungen entscheide. Aber es soll natürlich so genau wie möglich werden, was sonst. Mal sehen, wie weit ich mit meinem Gedankenwerk komme.

Geräuschlos selbstverständlich auch, mikroskopisch ruckelfrei sowieso :)

Ich denke schon, daß ich mit meiner Ausrüstung eine gute Monti zusammensachrauben kann, wenn mir alle Teile gut gelingen. Woran soll es dann noch scheitern ? Eben... ich bin ganz guter Dinge :cool:

Das, was man selbstmacht, ist ganz und gar nicht mit irgendeiner kaufbaren Monti zu vergleichen... EQ3 und EQ5 sowieso nicht, die haben doch nicht mal durchweg Kugellager ? Vixen GP und wie se alle heißen... Hatte nicht die NEQ5 als einzige dieser Klasse mal nicht nur Teflon-Gleitlager sondern Kegelrollenlager ? Oder zumindest Kugellager ? Und wenns nur in R.A. ist...

Die HEQ5 hat ja wirklich Kegelrollenlager... erstaunlich. Das war die Einzige, die demnach für mich infrage kam damals. Aber der Lauf war so brutal pfeifend laut, da wäre der übernächste Häuserblock noch wachgeworden von ! Für mich ein absolutes NoGo.

Ich habs mir aber gespart, da die TeenAstro einzubauen, weil ich eh nicht auf so kleine Schneckenräder stehe... sind mir zu kritisch. Jeder noch so kleine Fehler zeigt sich überproportional deutlicher, je kleiner das Rad ist. Ergo Selbstbau, wenns geht ohne Fehler ...
Das mußte ich aber auch erstmal rauskriegen, feststellen... das nennt man Lernen. Schade ums Geld, und der Käufer aus Mering hat die immernoch nicht bezahlt.
Gemäß Forenregeln durch Moderation entfernt.
Unverschämt dreist dann auch noch, MIR anlasten zu wollen, daß ER sich nicht meldet... Das war das letzte Telefonat. Seitdem schuldet er mir einen Gegenwert für die Monti, einer fetten Stativ-Säule original passend, plus den Versand natürlich für 3 teurte Pakete... diversen Bastelsachen (hochwertige), die ich ihm auch noch mal zugeschickt hatte im Glauben, er würde seinen Teil tun und mir wenighstens EINE TeenAstro bauen. Damals hatte ich mir das komplexer vorgestellt mit dem Bauen und Programmieren.

Nichts ist passiert, der reagiert weder auf Einschreiben noch Handy irgendwas. Diesen Betrüger aus Mering wird doch auch hier sicher jemand kennen ?

Gruß

Helge
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Große Schneckenräder verursachen eine kleinere Periode der Schnecke, d.h. sie erhöhen die Frequenz des Schneckenfehlers und das ist nicht gut zum Guiding. Bei kleineren Schneckenrädern wirkt der absolute Fehler von Schnecke und Schneckenrad stärker, aber die Frequenz ist nicht so hoch. Das Optimum liegt irgendwo in der Mitte, oder sagen wir mal, in der Mitte ist es nicht so schlecht wie bei extremer Auslegung. ;-)

Die Genauigkeit ist aber nur ein Thema bei einer Montierung. Ich hielt es lange für den wichtigsten Parameter, aber faktisch muss man nur gut genug für Guiding werden, und alles danach bringt nichts mehr. Die Steifigkeit ist mindestens eben so wichtig, aber weit schwieriger zu erreichen. Zur Messung der Steifigkeit stellte ich hier mal einen Aufbau mit einem Arduino und einem Beschleunigungssensor vor, mit dem man das Spektrum der Eigenschwingung ermitteln kann. Das Verfahren ist schonungslos ehrlich. Ich habe noch eine sehr schöne Montierung mit guten Schneckenrädern/-wellen auf dem Speicher liegen, die nach einem im Netz verbreiteten Design mit Stehlagern und Stahlwellen gebaut wurde, aber leider nicht die Steifigkeit einer EQ5 erreicht.

Die TMC5160 sind tolle Treiber, keine Frage, und meine aktuelle Empfehlung. Die TMC2100 sind aber bei langsamem Lauf schon lautlos und vibrationsfrei und alle Treiber danach haben zwar noch Detailverbesserungen, aber es ist nicht mehr der Riesenschritt wie von konventionellen Treibern zur Mikroschrittinterpolation und Stromregelung. Es sind die schlechten Treiber und die Getriebemotoren, die die EQ5/HEQ5 laut machen, nicht die Mechanik. Meine EQ5 war mit den alten Motoren und Treibern auch deutlich zu hören und seit OnStep ist das nicht mehr so.

Wenn Du grundsätzlich Arduino bedienen (Sketch laden und ins Board flashen) und Dinge nach Stromlaufplan verkabeln kannst, dann solltest Du OnStep mit minimalen Lötarbeiten (Stecker und hier und da eine Verbindung machen oder ein Teil entfernen) ans Laufen bekommen, weil man z.B. ein Mainboard fertig kaufen kann und nicht selbst löten muss. Die meiste Arbeit ist mechanischer Natur: Gehäuse und Stecker. Der große Unterschied zu TeenAstro ist, dass Du die meisten Dinge im Programm konfigurieren und es dann neu in die Steuerung laden musst, statt restlos alles zur Laufzeit konfigurieren zu können, und dass Du dafür eben Hardware von der Stange einsetzen kannst. In Details ist mal die eine und mal die andere Software besser.

Michael
 
Hallo Michael

gemäß Forenregeln durch Moderation entfernt.

Dein Argument klingt plausibel, mit eben den kleineren Schneckenrädern. Klar reicht es, wenns fürs Guiding reicht, Aber ein schöner ruhiger Lauf ohne viel Guiding-Notwendigkeit ist mein Ziel, grad, weil wirklich alles Handarbeit isch. Zu kleine Räder wollte ich dann aber auch nicht machen, die Verfügbarkeit an gut geeigneten Gewindebohren für den Fräs-Zweck ist begrenzt, und die Zahnzahl muß ja auch zum Durchmesser / Umfang passen, sonst wirds entweder zu eng oder zu weit mit den Zahnabständen.

Die Steifigkeit ist sicher gegeben durch die Abmessungen der Rohlinge, die ich grad verwende. Für das, was ich mit der Monti machen will, fast überdimensioniert, aber lieber über- als unter- ! Ich brauch nur noch die Stahlaxen, den Rest hab ich schon. Mal sehn, bei welchen Abmessungen ich da lande.

Die Messung der Steifigkeit stell ich mir auch nicht ohne vor... Torsion, sonstige Verbiegung, Druck, Eigenschwingung gelagerter (dann noch beweglicher) Bauteile und dann als Ganzes ... Aber interessant wäre es mal, sowas als Werkzeug zu entwickeln für ambitionierte Selbstbauer !

Klar war es die Elektronik der HEQ5, die diese Geräusche (verharmlost gesagt) verursachte... das war wirklich grauenhaft.

Als ich dann meine erste TeenAstro fertighatte, war ich nicht wenig erstaunt, wie leise die isch, da mußte man wirklich den Mot auf eine harte Fläche stellen (Arbeitsplatte) und andrücken, damit man seinen Dienst hört... oder sich eben gegen den Kopp drücken.

Mit Arduino hab ich´s nicht so, möchte mich aber auch nicht da reinvertiefen, denn ich nutze die Geschichte ausschließlich für den Montierungsantrieb, und da ist die OnStep doch etwas weiter weg inzwischen... oder sehe ich das falsch ? Ich bin mit der TeenAstro mehr als zufrieden, umstellen werd ich sicher nichts mehr.

Klar kann ich nach Schaltbild verkabeln, aber jetzt nochmal auf was anderes, und sei es testweise, umsteigen.... neee :)

Nun bastel ich doch gerne, und die Lötarbeit ist Teil davon... da schon fängt bei mir die Möglichkeit zur Modifikation an, ich ändere doch eh alles irgendwie ab.
So ist grad diese Arbeit etwas, das ich dann vermissen würde, als Löt-Spezi eben... Meine Ausstattung (auch dahingehend) läßt es zu, daß ich so gut wie alles löten kann, was irgend gelötet werden muß, egal wie klein, egal wie tricky... egal wie unmöglich. Das gehört für mich zur Gesamtaufgabe, wenn ich eine Montierung baue... natürlich auch eine Eigenbau-Steuerung, auch wenn sie nicht aus meiner Feder kommt. Der Selbstbau isses !

Nun bin ich inzwischen aber auch überzeugter TeenAstro-User, da ist es schwer wenn nicht unmöglich, dem zum Trotz was anderes zu machen, wenn man doch zufrieden ist. Ich kenn mich wirklich nicht aus mit dem ganzen Arduino-Kram, und das Einzige, was ich von der Technik will, ist eben ein reibungsloser Betrieb der Montierung, an der die TeenAstro angeschlossen ist.

Auch Werbung will ich sicher keine machen... es hat niemand was davon !, aber doch bin ich recht begeistert vom der Klarheit des Aufbaues, der Mühe der Entwicklung und Umsetzung in Hardware, abgesehen von der ganzen Software-Geschichte, die doch überschaubar ist und problemlos zu njutzen, auch wenn man kein Programmierer ist. Das allein war anfangs meine Befürchtung, denn ich schnall nicht mehr so viel und vergeß ziemlich schnell.

Bei Gehäuse und Stecker hab ich mir ja eh beholfen mit eigenen Sachen, die erstens schöner sind als die häßlichen gedruckten Dinger da... zweitens zweckmäßiger und stabiler, plus Glasfenster z.B. für die Handbox. Angenehmer in der Haptik, und modifizieren kann ich, was ich will :p

Das ist irgendwie langsam zu meinem Hauptmerkmal geworden, wenn ich was herstelle...

Das mit dem Echtzeit-Konfigurieren mußt mir dennoch mal genauer vor Augen führen, das kann ich nachvollziehen. Ich weiß, was Du meinst.
Aber ist es nicht auch für den relativ unbedarften User sicherer, wenn die Basis der SW drin ist, und nur noch an die Monti angepaßt werden muß ?
Das krieg ja sogar ich hin ! :sneaky:

Aber erzähl ruhig, was bei der OnStep anders ist... gibts die überhaupt noch ?

Gruß

Helge
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Helge,

es klang so, als ob Du die Fertigung einer TeenAstro an jemand abgegeben hättest, der es leider nicht erledigte, und nun stündest Du blockiert ohne Steuerung da. In dem Fall hätte ich Dir OnStep nahegelegt, um mit fertiger Hardware halt eher zum Ziel zu kommen, mehr nicht.

Ich schätze an OnStep die geringere Komplexität, dass ich die Konfiguration der Hardware nicht zerstören kann und in Textform auf einen Blick vor mir sehe. Das ist aber eine persönliche Geschmacksfrage. Ich mag auch Standardhardware, denn sollte mir das Mainboard kaputtgehen, kaufe ich halt ein Neues. Ansonsten wird OnStep wie TeenAstro nach wie vor aktiv entwickelt und Fehler haben beide.

Die Messung der Steifigkeit kann man auf die Analyse der Schwingungen reduzieren:


Hier ist etwas Lesestoff dazu:


Zum Verständnis, was schwingt, gibt es Bildverarbeitungsalgorithmen, die Videos analysieren. Das Stichwort ist "motion amplification". Man hat also das Mittel, die Steifigkeit zu messen, und die Visualisierung, was weich ist. Der schwierige Teil ist, eine steife Montierung zu bauen.

Michael
 
Hallo Helge,

Nein, RIchtungswechsel (eh nur auf DEC) sind kein Problem. Der Riemen hat da kein Umkehrspiel, nur ist die Reaktion zunächst klein, weil der Riemen wohl nachgibt. Guidingergebnisse sind trotzdem ziemlich gut.
Probleme gibt es bei langen Brennweiten mit der Kalibrierung in PHD2. Also zB mein Setup mit Off-Axis-Guider am 8" F5 Newton, also 1000m Brennweite. PHD2 braucht bei langer Brennweite die Achsen halt nur wenig auszulenken um die Bewegung zu erkennen. Da ist meine Montierung aber noch im Gummibandeffekt. Mit Sucher (180mm Brennweite) als Guidescope muss PHD2 beim Kalibrieren viel weiter auslenken. Da ist die Montierung längst aus dem Gummibandeffekt raus.
Bei kurzen Brennweiten scheint aber die Performance zu leiden. Ich komme dann auf RMS Werte von 1". Die besten Ergebniss hatte ich mit einem Skywatcher ED80 als Hauptteleskop und einem TravelScope 70 (400mm Brennweite) als Guidescope. Da hatte ich schon RMS Werte um die 0.6". Das Setup ist aber auch deutlich leichter.

TMC2100 funktionieren ganz gut. Ich nahm diese, weil sie mit dem MKS Gen-L Board (eigentlich für 3D Drucker entwickelt) gut funktionieren. Wie Michael nehme ich ebenfalls OnStep, weil das zusammen mit dem MKS Board die einfachste Fertiglösung ergab. Naja, fast. Ich unterschätzte, dass ich noch alles in ein Gehäuse einpacken und die ganzen Buchsen händisch verkabeln musste.
Und ja, bei aktivierter Nachführung hört man die Motoren nicht. Nur beim GoTo.

Gruß + CS
Guido
 
Erst jetzt seh ich, daß nicht mal meine Themen-Überschrift korrekt ist.... also orthographisch... aua aua aua. Ich werd alt :confused:

@Michael
Nein, ich traute mich nur deshalb nicht sofort an den Eigenbau der TeenAstro, weil ich davon ausging, daß die Programmierung einen Großteil ausmacht... das ist aber nicht der Fall, hab ich dann festgestellt. Ich bin wirklich nicht der Programmierer, eher wohl Fein-Mechaniker, aber ich wollte halt diese Steuerung haben, wegen der guten vielen Funktionen, grad für den Eigenbau. Der Typ aus Mering, dem ich dafür allerhand gutes Equip (und einiges mehr) gegeben hatte, hat mir nicht eine einizige gebaut, obwohl er´s versprach und defintiv zusagte. Der betrog mich letztendlich um gute 1000 €. Möglich, daß der hier bekannt ist... Verbrecher der...
Löten ist eine meiner Fähigkeiten, behaupte ich mal, und so machte ich mich daran, es doch komplett selbstzubauen, sonst hätte ich wohl nie eine dieser Steurungen bnutzen können. Nun hab ich mehrere, kleine, große, und bastel und bastel und bastel... Und es macht mir Spaß !

Schwingung und dergleichen mehr hab ich mit meinem CAD-System recht gut im Griff, da kann ich Materialeigenschaften, Festigkeiten und Zähigkeiten implizieren und an fertig konstruierten "Werkstücken" virtuell simulieren. Selbst Legierungen kann ich da analysieren... Grad zusammenhängende Stücke mit Abhängigkeiten... aber ich frage mich manchmal, ob das soweit getrieben werden muß/sollte ?

Bei ausreichend festem Material und großzügig dimensionierten Bauteilen seh ich nicht wirklich das Problem, bei einer schwabbeligen Montierung zu landen. Lager sind ja auch so ein Punkt... mit dem viel gemacht werden kann, grad an den offenen Axen-Teilen innerhalb der Axen-Rohre... und und und
Auch denke ich nicht, daß sich die meisten Hersteller um dergleichen so intensiv kümmern, wie es wohl unsereiner macht, um etwas wirklich Gutes zustandezubringen.

Mal sehen, wie weit ich mit meiner Ausrüstung komme, es muß ja auch alles noch be- und verarbeitbar sein :cool:

Bis denne


@Guido
Ich glaub gar nicht mal, daß der Riemen nachgibt, denn viel Kraft ist doch nicht für die Drehung des Zahnrades notwendig, an dem der Riemen und vorher der Motor sitzt. Die Schnecke dreht sich doch so weich (sollte zumindest), daß der Riemen sich nicht dehnen dürfte... dazu ist, wie ich meine, eine recht große Kraft erforderlich.
Eine gute Lagerung sorgt für den Rest an Gängigkeit, die es braucht, um eben keine Riemen dehnen zu müssen... Puh das wär übel ...
Evtl reicht ja auch eine Anpassung der Anzahl der Guding-Impulse pro Zeiteinheit... um eben NICHT in den Schwingungszeitraum zu takten oder zu schnell grad außerhalb der Periode nochmal zu takten, also Korrektur-Takte.

Schwierig, was zu sagen, wenn mans nicht sieht, fühlt... weißt schon. Man wird ja echt sensibel für solche Sachen...

Ich bin mit der TeenAstro hochzufrieden... nun hab ich mich aber auch drauf eingeschossen... Ich hab die OnStep gar nicht so kennengelernt wie jetzt die TeenAstro... wahrscheinlich, weil ich durch die OnStep gleich auf die TeenAstro gestoßen bin... als Nachfolger, besser, stärker, mehr propagiert, was weiß ich. Nun bin ich da und bleib da :)

Ich mag ja diese 3D-Druck-Sachen nicht, deshalb mach ich immer irgendwie eigene Gehäuse, suche mir was, das gefällt, und dann ab dafür !
So sind meine Steuerungen natürlich auch mal was ganz Eigenes, denn ich bau die ja grundsätzlich erstmal für mich selbst :)
Jede ist unikativ irgendwie, jede hat was anderes.

Ach jedem das Seine, ganz einfach... eigentlich...
Die Zufriedenheit ist beim Equip ziemlich wichtig, finde ich... sonst jagt man immer nur dem neuestem Kram hinterher, der ja auch immer mehr kostet, meist aber weniger taugt.

Na denn... bis näxte Mal :)

Helge
 
Ein weiterer Schritt Richtung Monti Eigenbau...

Nun hatte ich mich genötigt, endlich zum Bronce-Rad auch die entsprechende Edelstahl-Schnecke anzufertigen. Brutal zähes Material, ultra-kleine Zustellungen, relativ kleine Drehzahl, viel Schmierzeugs...

DrehFertig.jpg
Dem Rad entsprechend Niro V2A 22mm Stange auf 18mm Schneckendurchmesser abgedreht, Schneckenganglänge festgesetzt, ab dafür... stundenlang.
Bis die erforderliche Einstichtiefe erreicht ist, dann noch ein paarmal ohne jede Zustellung die Bahn entlang-gedreht, bis jeder Span raus war.
Mit einem sehr harten HSS-Eisen mit 60°Spitze den Gewindeboden und die Flanken geglättet mit etwas Druck, desgleichen dann mit Honpaste.
Diverse Körnungen Siliziumkarbid-Papier bis 2000er und etwas Bohr-Öl noch- und nochmal die Flanken in beide Richtungen drehend geglättet, jeglicher Mikro-Grat ist weg ! Nochmal Test der Passung am Gewindebohrer, da solls identisch sein... auch wenn ich die Zähne nicht absolut spitz mache, damit nachher am Rad die Flanken IMMER anliegen ! Dann nur noch Polierpaste und Messingbürste, desgleichen mit Tuch und Klinge, um in die tiefen Spuren zu kommen.
Schneckenrad eingespannt... minutenlang die Schnecke mit Honpaste dann ins Rad eingeschliffen... Paaaßt ! Null Schlupf, null Spiel, liegt satt im Rad !

Lageranstoß.jpg
Dann gings ans Abdrehen auf Lager-Anstoß 10mm... also biegen wird sich die Schnecken-Axe wohl eher nicht :giggle:

Der Abstand der Lager für die Schneckenwelle ist gegeben durch den Mindestabstand der Lager-Halterung, wobei das Rad natürlich luftig daran vorbeidrehen können muß. Nach dem "Verdünnisieren" der anderen Seite auf 10mm ist das der nächste Schritt... Dann bekommt die Welle auch das endgültige Maß in Länge.

Furchtbar viel Arbeit...

Erstmal nen Kaffee...
 
Hallo Helge,

Mit dem Nachgeben der Riemen bezog ich mich auf meinen reinen Riemenantrieb. Da vermute ich, dass der Gummibandeffekt bei einem Richtungswechsel daher kommt, dass die Zähne jetzt in die Gegenrichtung belastet werden und sich minimal verformen. Da Du aber noch die Schneckenuntersetzung dazwischen hast und die Belastung auf den Riemen deutlich niedriger ist, sehe ich da bei Dir auch kein Problem.

Ich denke TeenAstro ist für Dich die bessere Wahl, weil man das zur Laufzeit konfigurieren kann und nicht wie bei OnStep den Sourcecode anfassen muss (auch wenn's nur eine Datei ist). Ich war damals zu faul mir auch noch die Steuerelektronik zu bauen und nahm deswegen OnStep, weil es eins der typischen 3D Drucker Steuerboards unterstützt (MKS Gen-L V1.0). Jedoch hat man dann wieder Mehrarbeit, wenn man es ordentlich in ein Gehäuse einbauen will und die ganzen Buchsen verkabeln muss.

Sieht ja ansonsten super aus. Ich wollte mal testweise eine Edelstahlgewindestange herunterdrehen und bin fast daran verzweifelt. Nach über einer Stunde rumquälen hatte ich es aufgegeben.

Gruß + CS
Guido
 
Sieht ja ansonsten super aus. Ich wollte mal testweise eine Edelstahlgewindestange herunterdrehen und bin fast daran verzweifelt. Nach über einer Stunde rumquälen hatte ich es aufgegeben.
Legierter Stahl für Gewindestangen / Schrauben ist etwas anderes als Edelstahl (z.B. 1.4305) für leicht zu bearbeitende Maschinenteile.
Beide lassen sich bearbeiten, Legierter Stahl für Gewindestangen / Schrauben ist aber wesentlich fester. Wichtig hierbei ist aber, dass der Drehmeißel schneidet und nicht drückt. Mit einem richtig angeschliffenem Drehmeißel lässt sich z.B. 1.4305 bearbeiten wie Butter.
Die Spindel meiner Maschine ist ziemlich genau, mit einer Meß-Uhr an einen sehr harten eingespannten Zapfen hab ich kaum 0,0025mm radiale Abweichung messen können
An meiner Drehmaschine von WEILER habe ich ein Präzisionsfutter von RÖHM, mit geschliffener Auflage und geschliffenen Backen mit einer garantierten Genauigkeit besser als nach DIN6386. Da bist Du mit Deinem China-Futter 5x besser (Respekt).
Ich selbst habe keine Ausbeutung ... ach ja, die nennen es Ausbildung... gemacht
Ja, stimmt, sonst würdest Du viele Sachen anders angehen und beurteilen.

Gruß *entfernt*
 
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Euer Moderationsteam
 
Na dann... hier ein weiterer Schritt Richtung Montierung.

Um die Axen-Rohre mit Lagerpassungen zu versehen, muß eine Lünette her... woher nehmen ? Eben... gar nicht, weil gibts nicht. Nur für kleine Durchmeser, dann abaer auch nur mit Bronce-Gleit-Schmier-Stiften.

Da meine Rohre aber schon 70 oder 80mm Außendurchmesser haben, muß was Anderes, Festeres her, das die Rohr-Enden richtig starr in der Bahn hält, zentrisch, und knallfest, damit man am langen Ende eben in das Rohr hineindrehen kann.

So dachte ich mir, daß ich eine meiner größeren Alu-Scheiben (150mm Durchmesser, verschiedene Stärken) opfere und daraus einen großen Ring mache, wo die Rohre dann locker durchpassen. Erstmal einspannen können... das schafft die Maschine nicht. 30mm Loch reingebort, mir der Fräse etwas erweitert, dann etwas tiefer, damit das Drehfutter was zum Packen hat. Funktionierte... soweit super. Eingespannt, plangedreht, von beiden Seiten langsam ausgehöhlt. Ergo 100mm Innendurchmesser, blieben nach Glättung aller Unebenheiten außen noch 149mm. Also ein fast 25mm breiter Ring-Kranz, der noch die Führ-Spuren für die Stößel bekommt. Die Stößel werden Kugellager haben, die dann am zu bearbeitenden Rohr anliegen. Die Zentrizität werde ich dann mit einer Zentrier-Hilfsscheibe an der Körnerspitze einstellen, damit auch die weiteren Bauteile alle lotrecht aneinanderliegen.

Lünette 1.jpg
Eine Seite schon mal plan, auch der Außendurchmesser ist bearbeitet...

Lünette 2.jpg
Schonmal auf etwa 99mm aufgedreht, damit ich die Scheibe auch randnäher ins Futter kriege... mehr Kraft, mehr Halt, für die andere Seite, die soll ja auch erstmal plan werden.

Lünette 3.jpg
Endlich... geschafft ! Sehr viel Arbeit, sehr viele Späne, sehr viel Material weg...
Aber genau so wollte ich es haben. Diese Scheibe montiere ich dann, wenn sie fertig ist, an einem Sockel, der eigentlich die ursprüngliche Lünette der Drehmaschine war. Das sollte stabil genug sein als Basis für diese Führung.

Lünette 4.jpg
Überall noch etwas angefast, geschliffen... Fertig soweit.

Jetzt brauch ich Material für die Stößel, Kugellager sind schon ausgesucht...

Fortsetzung folgt !

Gruß

Helge
 
Ich finde das zeigt, warum manchmal auch kleine Teile aus Metall sündhaft teuer sind - wenn man sie denn kaufen kann.

Für einen ganz bestimmten Zweck gefertigte Teile brauchen neben der Idee eben auch die aufwändige Fertigung.
 
Während ich nachts Kugel, Kegelrollen- und Nadel- bzw. Walzenlager in das CAD-System einpflege, hab ich tagsüber wieder mal meine WS180 GT zerrissen, um die endgültig mit Pulverlack zu beschichten, was auch gut und zügig vonstattengeht. Also wieder komplett den Lack abbeizen, den ich grad letztes Jahr sooo mühsam aufgetragehn hatte nach vollständiger Abbeizung der häßlich bläulich-weißen Original-Lackierung... Lack hält einfach nicht auf Metall.

Nun also tatsächlich nochmal alles zerlegt, Lackfarbe Teil für Teil mit Abbeizer runter, der RAL 9010 seidenmatt wird durch die gleiche Farbe in Pulverlack Feinstruktur ersetzt. Bis jetzt macht es nen sehr guten Eindruck.

WS 180 GT 1.jpg
Hier die fertige Basisplatte für den Polblock, die dann aber noch auf einem weiteren Teller liegt, auf dem sie drehbar für die Azimut-Einstellung fixierd wird.
(Der aber liegt seit Tagen in der Abbeiz-Suppe, weil der alte Original-Lack brutal widerspenstig ist)


WS 180 GT 2.jpg
Eine der Stützen, zwischen denen dann die Axen-Hülse sitzt.
Blankes Alu... mit Bremsenreiniger behandelt, geschliffen, und nochmal mit Aceton gereinigt.


WS 180 GT 3.jpg
Die erste Stütze steht schon, auch die stabilisierende "Brücke" (für die Rechtwinkligkeit) in RAL 9005 tiefschwarz Feinstruktur.


WS 180 GT 4.jpg
Ein paar weitere Teile sind fertig, der Polblock nimmt wieder Gestalt an. Die stehende Axe da ist aber die Dec-Axe, hatte ich halt vor der RA in der Hand.
Die Stützen und die Brücke sind noch nicht fest verschraubt, die Axen-Hülse kommt ja noch dazwischen, da hab ich lieber noch etwas Spiel und Platz, um Kunststoff- oder Pertinax (echtes) -Scheiben zwischen die Teile legen zu können, was bei festen Stützen nahezu unmöglich ist.

Das Schöne am Pulverlack ist, daß man das fertige Teil sofort (natürlich nach einer Abkühl-Phase) weiterbe- und verarbeiten kann. Nix mit wochenlang Teil für Teil einsprühen und immerwieder warten, bis alle Teile dick genug belegt und durchgetrocknet sind.

So geht es mit dem Pulverlack recht schnell, daß die Monti bald wieder komplett aufgebaut ist.

Gruß
Helge
 
Es geht weiter... inzwischen sind alle Teile fertig (bis auf die 2 Gegengewichte)... nur, daß ich mich entschieden hab, das Schneckenrad (180mm Durchmesser) durch ein neues zu ersetzen, und die Schnecke durch eine aus Messing zu ersetzen, damit Messing auf Alu greift und nicht Stahl (Original-Schnecke) auf Alu. Böse Kombi.
Ansonsten bin ich recht zufrieden mit dem Ergebnis soweit...

WS 180 GT 4 1.jpg
Die Dec-Hülse als Roh-Teil...

WS 180 GT 6.jpg
Fertige RA-Hülse mit schon aufgesetztem Teller für das Axial-Lager. Das weitere Kugellager ist nicht original, das hab ich zusätzlich eingebaut, damit das Schneckenrad nicht Alu auf Stahl "reibt", sondern ein eigenes Lager hat für die Zenztrizität.

WS 180 GT 5.jpg
Die letzten beiden Teile kurz vor Pulver, die jeweils den Schneckenblock tragen sollen.

WS 180 GT 7.jpg
Soweit so gut...

Bald aber wieder zum kompletten Eigenbau, denn für diese hier gibts bald einen neuen Antrieb in beiden Axen,
der dann auch aus meiner Werkstatt kommen soll... später...
 
Die RA-Axe ist halb fertig...

Rund-Stahl,
  • WERKSTOFF: Rundstahl S355J2+C // ST52K // 1.0045
  • NORM: DIN EN 10277 // DIN EN 10278 TOLERANZ: h9
abgedreht auf Kegelrollenlager-Innen 35mm mit Gewinde 26mm am Ende plus Führ-Ansatz für die Anschlußplatte, auf die dann der Dec.Block geschraubt wird...

Axe 1.jpg
Noch ohne Gewinde...

Axe 2.jpg
Gewinde 26x1, mitsamt Führ-Ansatz brüniert.

Das Lager wird dann gegen die aufgeschraubte und gegen Aufdrehen gesicherte Alu-Platte geklopft, dann sitzt es fest und spielfrei auf der Axe.

Die Lagerschale sitzt dann in der RA-Alu-Hülse. Am unteren Ende der Axe das Gleiche, nur daß ich da eine extra Passung aus Messing machen werde, da in der längsgedrehten Axe ein Konus hineingeraten ist... warum auch immer, wo ich doch nun wirklich geprüft hab, daß sich Futter-Mitte und Reitstockmitte (mitlaufende Körnerspitze) genau gegenüber sind. Jedenfalls sitzt unten der Innenteil des Kegelrollenlagers mit Spiel auf der Axe. Das kompensiere ich dann mit einer extra Messinghülse, die auf die (an entsprechender Stelle dann dünner gedrehte) Axe gepreßt wird. Dann hat auch das untere Lager festen Sitz und kann spielfrei gegen das andere Kegelrollenlager gespannt werden.

Die Axe ist dann insgesamt mit 35 mm Durchmeser ganz sicher stark genug, daß ich eine Biegung zwischen den Lagern ausschließen kann. Außerdem ist oben unter dem Anschluß-Teller zusätzlich ein Axiallager untergebracht, so vermeide ich jede Kipp-Bewegung des Axen-Teiles oberhalb des oberen Kegelrollenlagers. Das Axiallager muß dann auf Höhe so eingepaßt sein, daß es die Spannung der Kegelrollenlager NICHT wieder herauszieht... aber eben fest genug, daß beide Lagerarten sich gegenseitog stützen. Dann kann die Mini-Monti recht hoch belastet werden. Führung der Axe durch die Kegelrollenlager, Lastaufnahme durch Axiallager.

Gruß
Helge
 
Fortsetzung Lünette Selbstbau

Nun hatte ich mich umentschieden und kleine Nadellager ausgesucht, so mußten auch die Stößel anders dimensioniert sein.

Aus ner 15mm Alu-Platte also eine Bahn für die Rohlinge bearbeitet und abgetrennt :
Stößel 1.jpg

Auf ner WIDIA-bestückten Mini-Kreissäge getrennt und weiterbearbeitet :
Stößel 2.jpg

Dannoch die Slots für die Nadellager :
Stößel 3.jpg

So sollen dann die Stößes im großen Alu-Ring liegen :
Lünette 5.jpg

Dann nur den Kreis noch auf einen Sockel bringen zum Einspannen auf dem Maschinenbett...

Puh...
 
Update ...

Stößel 4.jpg
Die Stößel haben ihre Lager bekommen !

Stößel 5.jpg
So etwa soll das Ganze dann am langen Ende das drehende Rohr stützen...
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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