Hallo!
Für die die gerne lesen noch ein paar Links:
http://arstechnica.com/the-multiver...o-ars-about-the-science-of-musks-mars-vision/
Meinung von Andy Weir, Autor von "The Martian".
Insbesondere seine Ansichten zur Finanzierung (Preisvergleich mit B777!) sind interessant.
http://arstechnica.com/science/2016...ely-easy-coming-back-is-where-it-gets-tricky/
Da geht's um die Methan/Sauerstoff-Erzeugung auf dem Mars,
wo man dort Eis findet, usw. Schlußsatz:
"None of this is insurmountable. It may just be that we have to accept some level of having Martian infrastructure become a stranded asset as travel continues. But from the chemistry perspective at least, Musk's plan should work for the initial exploration, pending a few choices about whether to make fuel in advance of the first passengers."
http://www.planetary.org/blogs/case...ex-and-the-blank-slate-mars-colonization.html
Ein Vergleich SpaceX vs NASA.
SpaceX hat den großen Vorteil (der gleichzeitig viel Risiko birgt),
dass es mit einem "leeren Blatt Papier" ("blank slate") anfangen konnte.
Und ein Kommentator schreibt sehr treffend:
"And, of course, there WAS a time when NASA had a blank slate. It led to human expeditions to the Moon."
Zitat von maximilian:
Ach, was soll ich sagen. 1986 [...] Mit großen Hoffnungen in die Zukunft der Raumfahrt [...] Was es damals alles für großmäulige Ankündigungen gab. [...]
Ja, da hast du in gewisser Weise leider ziemlich Recht.
Es stellt sich natürlich die Frage, WARUM es nicht so dynamisch weiter ging.
Ich sehe zwei Möglichkeiten:
Entweder ist die Technik einfach schon an einem gewissen Limit angekommen
das nicht mehr überschritten werden kann,
oder die verantwortlichen Akteure waren zu schwach.
Viel spricht für letzteres, siehe Link oben.
Die NASA wird vom Kongress gegängelt und kurz gehalten,
und die beteiligten Firmen (Boeing, Lockheed Martin, ULA...)
haben es sich in den letzten Jahrzehnten doch recht gemütlich
eingerichtet in ihrer wohlbezahlten innovationsfreien Zone.
Das ist jetzt dank SpaceX (und Blue Origin) vorbei.
Mal sehen wie sich die "alteingesessenen" in den nächsten Jahren mausern.
Pläne haben sie ja schon. Ob da doch mal mehr draus wird?...
Zitat von maximilian:
Mit bemannter Raufahrt wird aber nie Geld zu verdienen sein.
Da wäre ich mir noch nicht so sicher...
Zitat von maximilian:
[...] und bin zur Überzeugung gelangt, dass bemannte Raumfahrt beim heutigen technischen Stand überhaupt nichts bringt.
Na dann ist es ja höchste Zeit, diesen "heutigen technischen Stand" zu verbessern!
Selbst Musk sagte (sinngemäss), dass "Fortschritt nicht automatisch kommt. Man muss ihn machen!"
Eine Ohrfeige für die alteingesessenen Organisationen!
Zitat von maximilian:
Dazu kommt, dass der Mars der ödeste Ort im ganzen Sonnensystem ist und es dort nichts gibt, was die Anwesenheit von Menschen rechtfertigt.
Der ödeste Ort im Sonnensystem? Hm, da fallen mir einige "ödere" ein...
Anwesenheit von Menschen s.u.
Zitat von maximilian:
Wir sollten das viele Geld lieber in [...] stecken.
Hm, das wurde ja schon so gemacht. Nach den Mondflügen.
Heraus kam NICHTS, oder zumindest weniger als durch die Mondflüge.
Und der Hunger in der Welt ist kein Geldproblem,
sondern ein psychologisches (zu viele Psychopathen in führenden Positionen).
So gesehen sind Raumfahrtaktivitäten sogar nützlich,
sie fokussieren die Energie der Menschheit auf Kooperation, Bildung, Problemlösung.
Zitat von maximilian:
[...] alleine kann er das finanziell nicht stemmen. Er braucht sehr viel öffentliches Geld [...]
Das ist klar. Schwierig. Aber von vornherein unmöglich?...
Zitat von Martin_D1:
...ich frage mich dann nur, was sollen die auf dem Mars machen? Es gibt dort keinerlei Infrastruktur, das müsste ja auch alles erstmal dorthin transportiert werden.
Das ist ja gerade einer der Vorteile des Konzepts "gigantische Rakete".
Natürlich würde man nicht gleich 100 Personen auf einmal hinschicken
sondern erst Mal ordentlich Infrastruktur. 450 Tonnen pro Schiff ist doch gar nicht schlecht.
Und die Leute wären dann erstmal hauptsächlich mit Installation und Inbetriebnahme beschäftigt.
Zitat von maximilian:
Zitat von ThN:
Die Prämisse des Vortrags lautet: "Weltraumkolonialisierung als Schutz gegen ein irgandwann mit großer Sicherheit stattfindendes Massenaussterben". Da könnte man natürlich schon mal trefflich drüber diskutieren.
Da kann man natürlich schon darüber diskutieren. Und das sollte man auch dringend und in aller Ausführlichkeit, bevor man zu diesem Zweck hunderte (eher tausende) von Milliarden (*) in eine bemannte Marsmission steckt. Denn der Mars ist garantiet nicht der Ort dafür. Dort kann nicht einmal ein einzelner Mensch lange überleben. Und wenn mir jetzt jemand mit „Terraforming“ anfängt, dann soll er doch bitte zuerst ein Konzept vorlegen, wie man den Temperaturanstieg auf der Erde unter Kontrolle halten kann. Hier geht es um 2 Grad, beim Mars müssen es zwischen 50 und 100 sein...
Wenn nicht der Mars, wo denn bitte dann (ausser Erde)?
Das mit dem Terraforming hat Elon Musk ja nicht explizit erwähnt,
es war allerdings dem "Hintergrundmars" zu entnehmen.
Ich selber halte von Terraforming NICHTS,
vermutlich wäre es überhaupt nicht möglich
selbst bei quasi-unendlichem Energieaufwand,
da die Schwerkraft des Mars die Gase nicht dauerhaft halten kann.
Leben kann man natürlich trotzdem auf dem Mars, in Druckkabine oder Raumanzug.
Oder, wenn genug Material da ist, in geschlossenen Hallen.
WARUM man das will, ist natürlich zu diskutieren.
Die menschliche Neugier ist halt so, Mars fasziniert,
und nebenbei eine Rakete zu haben mit der alle bisherigen interplanetaren (unbemannten) Missionen
sozusagen als Nebenprodukt abgearbeitet werden können ist doch auch nicht schlecht.
Die wirklich guten Gründe sind letztlich SEHR langfristiger Natur.
Der von Musk erwähnte Meteroiteneinschlag ist sicher das im Wortsinne schlagendste Argument,
aber der kommt vielleicht in 10 Millionen Jahren.
IRGENDWANN aber werden die Menschen zum Mars reisen und dort bleiben,
also, ganz dumm gefragt, warum nicht jetzt anfangen?
Warten bis alle Probleme auf der Erde gelöst sind heisst ewig warten.
Gruss
Thorsten