Stativ für ein 10x50W Fernglas

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Waldkamel

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Hallo liebe Leute,

ich besitze ein 10x50W Porrostar von Omegon seit März und benutze es oft und gern zum Beobachten. Es ist immer wieder ein Genuss, die Andromeda-Galaxie zu finden und zu bewundern :) oder z.B. die Peljaden und den Mond...

Leider hört der Spaß nach ca. 8 Minuten auf: das Fernglas ist einfach zu schwer für längere Beobachtung. Ich konnte auch leider bisher die Jupitermonde damit nicht erkennen, was mich etwas traurig gemacht hat. :(

Eine mögliche Lösung könnte ein Stativ sein, oder? Ich besitze nämlich noch Keins.
Was muss ich dabei beachten? Würde jedes Kamerastativ dafür passen?

Zudem möchte ich gerne auch ab und zu die Kamera meines Handys verwenden, um durch das Fernglas ein paar Bilder aufzunehmen. Habt ihr aus eurer Erfahrungen auch irgendwelche Vorschläge für Adapter?

Klare Nächte
Elias
 
Hallo Elias,
ich habe gerade eine Stativ-Empfehlung ausgesprochen, ich habe ja ein 20x80. Natürlich
müssen wir da die Köpfe recken, wenn's in den Zenith geht, aber das wussten wir ja.
Das Videostativ hat aber keinen Mittelauszug und funktioniert nur im Sitzen so richtig, je nachdem wie
groß du bist. Nicht unwichtig ist die Stativ-Aufnahme! Ich hatte erst eines aus Plastik, absoluter Schrott,
obwohl von namhaftem Hersteller. Jetzt habe ich ein Metalladapter (für das 10x50) von TS, ein Traum
und auch noch preiswerter.
 
Hallo Frank,
vielen Dank für die Antwort!

Ich bin 1.84m groß, d.h. ich müsste dabei immer sitzen, oder?
Und ist 50€ dafür lohnenswert?

Hättest Du vielleicht einen Link zum TS Metalldapter? :) Das wäre prima!

Viele Grüße
Elias
 
Servus Elias,
bei Stativadaptern sollte man meiner Erfahrung nach einen mit Schlitz nehmen, sodass man ihn fest genug einschrauben kann.
Ich habe den:
Screenshot_20200925-111752.png
Taugt mir für mein 10x50 seit 1 Jahr; kann man einfach mit einer Centmünze schrauben.
Gruß
 
Servus Simon,

Danke für die Empfehlung! Klingt gut.
Welches Stativ verwendest Du denn, wenn ich fragen darf? :)

Viele Grüße
Elias
 
Das Cullmann Alpha 2800- derzeit 32€.
Ich bin nicht unzufrieden damit, aber empfehlen würde ich es nicht dringend :LOL: : Die Säule wackelt leicht u. der Schwenkkopf ruckelt etwas, mit Öl in dessen Gelenkachsen geht es ne Zeit lang. Für ein 10x50 Fernglas noch gut brauchbar, auch locker hoch genug - für ein Großfernglas oder Videokameranutzung mit Drehbewegungen nicht.
Man sollte m.E. etwas mehr als die 32€ (bei mir noch 37€) für ein Stativ ausgeben.
Gruß.
 
Moin!
Ich selber benutze für mein 20x80 das Titania 600 mit 3-Wegeneiger von Omegon mit dem ich eigendlich ganz zufrieden bin. Für das 80er fast zu klein, aber ein 10x50 ist ja ein bisschen leichter. Das ganze lag so bei 100€.
CS Erik
 
Moin!
Ja genau, das aus Aluminium. Hab den Neigekopf aber auch. Ohne geht schlecht ;)
Wobei so eine Teleskopmontierung mit diesen Wellen zum drehen sicher auch was hat. Ist sicher schöner, als den Kopf immer neu einzustellen.
CS Erik
 
Moin,
also bei dem Neigekopf drehst du die achsen lose, welche du bewegen willst, stehlst die Optik ein und drehst die dann wieder Fest. Bei den Teleskopmontierungen hast du ja Schalter für die grobe Ausrichtung, um aber dann die Feineinstellung zu machen oder das Objekt im Blickfeld zuhalten hat diese noch drehbare und oft biegsame Wellen. Z.B. bei den SW EQ-Montierungen.

CS Erik
 
Ich bin 1.84m groß, d.h. ich müsste dabei immer sitzen, oder?
Und ist 50€ dafür lohnenswert?

Also das Stativ, solltest du dich für diesen Typ entscheiden, kostet bestimmt halb so viel wie die vielen
baugleichen, welche du in Amazo. oder Eba. sehen kannst. Vielleicht unterscheiden sich die Köpfe geringfügig,
aber da erwarte ich keine Wunder.
Auf das Stativ kann man ja später eine spezielle Bino-Montierung draufschrauben, aber die kosten halt auch noch mal
Geld..
Und wenn du bei 1,84 unter einem Stativ stehend in den Himmel schauen willst, müsstest du das ja auf 2,30m hochschrauben können :rolleyes:
 
Und wenn du bei 1,84 unter einem Stativ stehend in den Himmel schauen willst, müsstest du das ja auf 2,30m hochschrauben können :rolleyes:

Ist dies zu empfehlen? Da ich keinerlei Erfahrung mit Stativen habe, frage ich Dich bzw. euch, ob man normalerweise beim Stehen beobachtet. Oder sitzt man eher dabei, auch bei größeren Winkeln?

Ich schaue mir gerade auch ein Angebot in meiner Stadt, in dem jemand ein Manfrotto 190XPROB Stativ + 804RC2 Stativkopf für "wenig" Geld verkaufen möchte. Leider ist die maximale Höhe ca. 147 cm. Daher meine Frage.

Viele Artikel empfehlen das Orion Tritech II. Hat jemand Erfahrungen damit?
 
@Antares
vielen Dank für die Erklärung und Stativempfehlung!

Das C6i Stativ kommt mit einem Kugelkopf - ist das nicht schwieriger zu stabilisieren, wenn man mit einem Gradesichtfernglas beobachtet?

Viele Grüße
Elias
 
Hi Elias,
Mein Olympus 10x50 DPS setze ich auf das Neewer Camera Rig für ~ 55€ (die kleine modulare Version nur mit Schlitten) und halte das dann in der Hand. Das wiegt zwar noch mal mehr, aber das merke ich nicht, weil die Hände an den Griffen in Brusthöhe bleiben und Ellenbogen auch mal abgestützt werden können.
Für mein 12x60 geht das nicht, weil bei 12x der atmende Brustkorb doch schon ablenkt und das Gesichtsfeld auch so klein ist. Das 12x60 setze ich auf einen Kugelkopf mit speziellem Pistolengriff und der steckt auf 1 Bein des Rollei C5i als Monopod.

Screen Shot 2020-10-05 at 18.09.21.png

Das Rig gibt mir ein direkteres, immersiveres Beobachtungserlebnis als der Monopod, u.a. weil bei dem ständig das Gefühl dabei ist, ich muss Bodenberührung halten und das schränkt meine Bewegungsfreiheit beim Schwenken und ziellosen Grasen eben ein.
Man kann den Monopod aber auch ähnlich freihändig halten wie das Rig, mit den Händen in Brusthöhe, am Körper anliegend. So braucht man den Pistolgrip Ballhead nicht. Das enge Umgreifen macht das Gewicht dann aber gefühlt größer und das Atmen dann halt etwas mehr fühlbar. Für Dich bei 10x aber vll ja noch auszuhalten.

Beobachte im Sitzen.
Habe kurze, schwache Mädchenarme, vll hilft das Rig besonders deshalb.

CS Silver
 
Hallo Elias,
War vor langerzeit auch mit dem Fernglas immer schwer beschäftigt. Habe so ein kleines Fotostativ dann mal drunter gemacht, am Zenith war das dann sehr sehr unbequem.
Also baute ich mir einen Arm mit Gegengewicht, das dann auf ein Stativ kam. Das Ging dann einiges besser.
Noch ein regulierbaren Liegestuhl drunter zuhause, dann war bei mir gut mehr oder weniger.
Benutzte damals ein 7x50 Porro.
Es gibt sehr viele Anleitungen und Fotos zu auf der Web.
Auch kann man solche Arme kommerziell kaufen, sind halt nur groß und sperrig, wie auch die Eigenbauten. Die nennt man meistens Parallelogramm.

CS, Martin
 
Ich habe mich immer gefragt, ob diese Stabilisierungstechniken aus der Filmbranche (Rig, Gimbal) für Ferngläser sinnvoll sein könnten. Daher vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, Silver!

Viele Grüße
Sebastian
 
Ja, geht gut. Jemand anders würde die Stangen abschneiden, auf denen der Schlitten ruht. Dann kann man das Gestell umdrehen und hat den Schwerpunkt der Konstruktion zu sich hin geneigt, statt von sich weg, wie es für die Kameraführung (umgekehrt eben) gedacht ist. Da die Stangen im Weg sind, muss ich es quasi falsch rum halten und dadurch hat die Konstruktion einen leichten Kippwunsch nach hinten, von mir weg. Ist easy auszugleichen. Aber ohne wär entspannter. Ich kann aber keine Stangen schneiden. *achselzuck*
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

@ Silver
Sehr interessant! Das wusste ich auch nicht, dass sowas für Ferngläser funktionieren kann. Danke dafür! Ich werde aber eher bei der klassischen Lösung eines Stativs bleiben. :)

@ Antares
Danke sehr! Dieses Stativ ist auf jeden Fall auf meiner Top 3 Liste gerade.

@ Martin
Ah, ein Parallelogramm. Ich meine es auf YouTube mal gesehen zu haben. Vielleicht kann ich es mal irgendwann als Bastelprojekt angehen. Danke!

@ alle
Wie vorhin erwähnt, betrachte ich ein Angebot auf Kleinanzeigen für ein Manfrotto 190XPROB Stativ mit einem 804RC2 Stativkopf für 70€ (gebraucht).
Habt ihr zufällig Erfahrung mit diesem Stativ? Ich werde morgen Abend bei dem Verkäufer vorbeischauen und das Stativ mir mal anschauen.

Ich würde mich aber freuen, wenn ihr aus eurer Erfahrung mehr darüber sagen könnt :).
 
Hallo Elias,

Hatte vor vielen vielen Jahren ein 055er kaki Manfrotto Stativ mit sehr einfachem Schwenkkopf für ein Spektiv und Kugelkopf für Macrofoto, deswegen ein 055er. Mein Kollege hatte zur selben Zeit ein 190er, das höher ist mit Videokopf.
Mit nässe lassen die Klemmen an der Beine nach. Der 804RC2 ist für die Fotografie ausgelegt, für Ornithologie ist das schon mal nix in meinem Falle. Astronomie ist noch mal ein ganz anderes paar Schuhe, da wird nach oben meistens geguckt. Fals du jetzt Langzeitfotografie machst kann es sich lohnen, aber fürs Fernglas sehe ich das nicht so, speziell bei dem Thema Astronomie.
Guck dir mal diese Seite an,
Da war ich auch vor langer Zeit dran am stöbern.

CS, Martin
 
Hi Elias, ich kenne "Manfrotto 190XPROB Stativ mit einem 804RC2 Stativkopf" nicht.
Aber 70€ ist okay für den Anfang; Mist wird Manfrotto NICHT sein, wenn's noch heile ist.

Du wirst erst bei der bewussten Nutzung des Stativs bemerken, welche Feature Dir bei Stativ-Beobachtung gefallen und welche nicht und welche weiteren ergonomischen Bequemlichkeiten Du Dir wünschst. Für diese Lernkurve sind die 70€ wahrscheinlich nicht zuviel und Manfrotto ist sowieso okay, also Fremdnutzung sicherlich möglich, falls es Dir zur Unterstützung Deiner Beobachtungsabende mit dem 10x50 doch nicht gefallen sollte.

Mir wär der 804RC2 Stativkopf wohl zu kompliziert zu handeln für die spezielle Dynamik in Fernglas-Beobachtung. Aber das Stativ alleine, in halb-freihändiger Benutzung, geht bei dem 10x50 auf jeden Fall auch. Dann kippt man das Stativ auf den Beinen halt zu sich hin, um den Blickwinkel zu ändern, statt im Dunkeln immer wieder erst 2 Knöppe am Stativkopf verstellen zu müssen.

CS Silver
 
Hallo zusammen,

Ich würde mich gerne mal in die Runde hier einschalten. Mein Name ist Thomas und ich bin auch noch relativ neu unterwegs auf dem Gebiet der Astronomie.

Zur Zeit stehe ich vor einem ähnlichen Problem wie Elias. Habe mir zum Einstieg erstmal ein 10x60 von TS besorgt. Für einen schnellen Blick in den Himmel vollkommen ausreichend. Für längere Beobachtungen aufgrund des Gewichts dann ohne Stativ nicht mehr zu stemmen bzw. lässt sich so einfach nicht entspannt beobachten.

Jetzt stellt sich mir eben auch die Frage nach einem Stativ und einer entsprechenden Montierung.

Was mir ganz gut gefallen hat sind diese Parallelogramm Montierungen. Bei einer Sternwarte in meiner Nähe habe ich so eine in Marke Eigenbau schon gesehen und damit mal beobachtet. Jetzt bin ich nicht unbedingt der erfahrene Heimwerker und habe mal nachgeforscht was es so im Handel gibt.

Es gibt von Orion die Paragon Plus Montierung. Ist zwar nicht ganz billig, da auch noch ein entsprechendes Stativ zugekauft werden muss, aber wäre zumindest etwas was für mein Vorhaben geeignet wäre. Hat jemand damit schon Erfahrungen gesammelt?

Und @Elias: zu welcher Lösung bist du inzwischen gelangt?

Danke schonmal für jegliche Hilfe, Anregungen, Empfehlungen.

CS
Thomas
 
Ich habe mich immer gefragt, ob diese Stabilisierungstechniken aus der Filmbranche (Rig, Gimbal) für Ferngläser sinnvoll sein könnten. Daher vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, Silver!

Viele Grüße
Sebastian
Ich hatte mich auch damit beschäftigt und vor allem diese zwei Seiten gefunden:
Jedoch bezweifle ich stark dass man die Wartezeit in Kauf nehmen mag bis die Umdrehungszahl erreicht ist. Das Geräusch der Apparate ist sicherlich auch nicht angenehm.
Andere Gedanken mit Schwingungsentkopplern aus dem HiFi-Bereich habe ich auch entworfen wegen des Zusatzgewicht (TritonAudio NeoLev).
Am Ende bin ich bei einem Stativ mit Fluid-Head geblieben. Ein großes Parallelogramm wollte ich mir nicht leisten und habe, wenn ich in der flachen Liege sitze, das Stativ neben mir, darauf die "Omegon Fernglasmontierung mit Gegengewicht". Nur das am Ende nicht das Bino direkt aufgespannt ist sondern ein kleiner Kugelkopf und meine Kombination, siehe: IMG_20201217_164907.jpg
 
Hallo zusammen,

ich find´s immer schön, selbst was zu basteln. Ist zwar jetzt kein Parallelogramm, hat mir aber im Sommer mit dem TS 20x80 am Komet Neo enorme Freude bereitet. Ich hatte mein Recycling-Stativ hier mal vorgestellt: Stabiles Recycling-Stativ ... ;-)

grüße+cs, volker.
 
Hallo zusammen,
ich habe mit dem "TS-Optics FVT Aluminium Fotostativ mit 3D Neigekopf - bis 172 cm Höhe" gute Erfahrungen gemacht. Ist schön stabil und mit meiner Bastel-Polhöhenwiege schon fast parallaktisch ;-)
Sollte mit dem Adapter auch bei 1,84 m großen Sternfreunden das Fernglas auf "Augenhöhe" bringen. Gut, zenitnah müsste man sich ggf. etwas bücken ...
 
Hallo,

@Specht: Danke Volker für den Link. Das war ja mal ein Schnapper den du da gemacht hast. So eine Montierung wie deine würde für meine Zwecke und den Start wahrscheinlich auch schon reichen. So eine Parallelogramm Montierung kann man immer noch dazu basteln.

@Sheepy: Ich hab mir das Stativ mal angeschaut. Welchen Adapter meinst du genau? Und was genau ist eine Polhöhenwiege?

Ich hab auch schon viel über die Stative von Berlebach gelesen. Hat da jemand Erfahrungen mit? Bin mir noch unsicher, ob ich erstmal was rein für Fernglasbeobachtungen kaufen soll für etwas schmaleres Geld oder gleich etwas mehr in ein ordentliches Stativ investiere wo später vielleicht auch ein Teleskop drauf kann.

Fragen über Fragen als Anfänger... ^^

CS
Thomas
 
Status
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