EAA macht glücklich! Mein Weg / First und Second Light mit meiner Ausrüstung

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Hallo Oli,

->paralleles Beobachten: schade, denn ich fand / finde es sehr reizvoll
->Display abdunkeln: Dafür habe ich eine sehr dunkle Plastik -Rot - Scheibe. Mit den Farben hast Du allerdings Recht. Hab schonmal über "Neutralfilter" a la Starbook nachgedacht.
->Klappspiegel: Jede Seite läßt sich separat fokussieren.
->Newton: Nein, es ist (noch) kein Dobson. Der Tubus sitzt auf einer parallaktischen Montierung.
->Stacken: Mit sharp capture hatte ich nicht immer Erfolg. Ich vermute das einfach manchmal die Sternanzahl nicht ausgereicht hat. Die ASI224 ist selbst bei f=830mm kein "Riesenchip". Zwischenzeitlich hab ich ASI Live versucht, aber auch hier fehlen manchmal ein paar Sterne. Notfalls muß man im Nachgang stacken.
Anbei noch NGC 4676 (Arp 242) vom 29.03.2020.
20200810_213848[1].jpg
CapObj_Stacked_2020-03-30_02_47_24_168.jpg
cs eike
 
Hallo Eike,

danke für den Tipp mit dem Klappspiegel. Für das CPC800 aber keine Option. Das Paket setzt im Zenit auf der Gabel auf.

Wenn SharpCap nicht live stackt liegt das nach meiner Erfahrung oft am Fokus. Wenn der nicht stimmt, erkennt SharpCap vor allem schwächere Sterne nicht.

Stacken im Nachgang gilt natürlich nicht - dann ist es kein EAA mehr, sondern Astrofotografie ;) bei CN ist man da ganz pingelig.

CS.Oli
 
Hallo Oli,

bei einem Klappspiegel setzt man das Okular so ein (evtl. mit Verlängerungshülsen), daß die Bildschärfe für Okular und Kamera gleich ist, ähnlich wie bei einer DSLR.

Gruß Gerd
 
bei einem Klappspiegel setzt man das Okular so ein (evtl. mit Verlängerungshülsen), daß die Bildschärfe für Okular und Kamera gleich ist, ähnlich wie bei einer DSLR.

Hallo Gerd,

wenn ich das Fokussierherhalten von meinem C8 vor Augen habe, dann wird das für die Kamera zu ungensu sein. Evtl könnte man Ungenauigkeiten visuell hinnehmen. Mindedtens einen 1,25 " Helicalfokussierer würde ich vor die Kamera setzen wollen.

CS.Oli
 
Hallo Oli,

ich hätte nicht vermutet, dass bei einer eventuellen Zenitstellung sehr wenig Platz zwischen dem Teleskop und der Gabel ist.

cs eike
 
Hallo Eike,

wenn ich einen Baader Steeltrack dran habe, dann passt der Baader 2" Zenitspiegel schon nicht mehr dran (der 2" TS gerade noch).

CS.Oli
 
Hallo Oli,

ok, dass klingt ja wirklich nach relativ wenig Platz zwischen Tubusende und Gabel.
Ich vermute mal, Du kannst den Tubus auch nicht Richtung "Himmel" verschieben, oder?
Funktioniert eigentlich die Nachführung Deines azimutal montierten Gerätes in Zenitnähe zuverlässig?
(Ich hab da aus der Literatur so einen "toten" Bereich von gut 6° in Erinnerung.)

cs eike
 
Hallo Eike,

das ist das Maximum was gerade noch durch passt:

20200812_103717_resized.jpg


Im Zenit wird es zunehmend schwieriger, weil das CPC der Erdrotation kaum noch hinterher kommt. Ob es einen Bereich gibt wo es garnicht geht, hab ich noch nie probiert.

Bei EAA mit azimutaler Montierung ist es sowieso ungünstig, wenn man zu weit im Zenit ist, weil ja auch die Software mehr Rotation ausgleichen muß.

CS.Oli
 
Hallo Oli,

Du hast mein Mitgefühl. Die Zenith-Problematik war mir w/ meines Sichtfeld begrenzenden Dachüberstandes noch gar nicht so bewusst geworden.

Habe deshalb gerade mal nachgeschaut: Bei mir klappt das gerade so, da die Einarmmontierungen von Celestron NexStar bzw. meine StarDiscovery da noch genügend Luft lassen.

Max. geht dann allerdings vom Gewicht her nur C8 und Startravel 150/750 - jeweils abgespeckt ohne schwere Taukappe, nur mit Kamera und mit im Ergebnis schwingungsfreier fotografischer Nachführung.

Gruß,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,

danke aber ich komme eigentlich bestens klar! Mir reicht der Bereich bis 80 Grad locker aus.

CS.Oli
 
Hallo Gerd,

danke für für den Tipp! Aber ich sagte ja bereits, dass ich damit kein Problem habe.

CS.Oli
 
best of last night:

NGC7331rezise Stack_44frames_264s_WithDisplayStretch.jpg

das war ein schöne Überraschung! Aufgenommen mit dem CPC800 f/6.3 und der ASI 224, 44 Frames mit insgesamt 264 s Live-Stacking

Manche Objekte scheinen besonders gut für EAA geeignet. Andere sind schwierig oder kaum machbar - sagt einer, der noch wenig Erfahrung hat.

CS.Oli
 
Ein schönes Statement zum Thema EAA macht glücklich (in English):

 
best of last night:

Den Anhang 151219 betrachten
das war ein schöne Überraschung! Aufgenommen mit dem CPC800 f/6.3 und der ASI 224, 44 Frames mit insgesamt 264 s Live-Stacking

Manche Objekte scheinen besonders gut für EAA geeignet. Andere sind schwierig oder kaum machbar - sagt einer, der noch wenig Erfahrung hat.

CS.Oli

Hallo Oli,

bearbeitet ihr eure Bilder eigentlich nicht? Gehört das zum Flair? :)

Muss ja nicht super sophisticated sein. Aber wenigstens einen rudimentären Weißabgleich und etwas die Sättigung erhöhen. In deinem Bild ist richtig Farbe drin und die Farben sehen auch natürlich aus, wenn man den blauen Hintergrund abzieht und die Sättigung etwas hoch zieht.

Ich mache zwar kein EAA, lasse aber wenn es windig ist gerne mal mein Setup ohne Guiding mit kurzen Belichtungszeiten laufen. Bei mir sind es bei voller Brennweite 10s.

Meine Kamera ist eine ASI533. Die Kamera bringt alles mit, was man für EAA braucht: hohe Empfindlichkeit, kein Verstärkerglühen, niedriges Rauschen, hoher Dynamikumfang.

Meine Bilder nehme ich bei Gain 340 auf, d.h. nicht beim niedrigsten Read Noise (Gain 360). Der Grund ist, dass ich die Belichtungszeit so hoch wähle, dass ich sicher bin, dass der Schneckenfehler meiner Montierung in keiner Weise eine Auswirkung auf meine Auflösung haben kann. Die Kriterien muss man sich selbst überlegen. Bei mir war es glaube ich keine Abweichung >1/2px. Bei 10s kann ich mit dem Gain etwas runter gehen und habe zwar 10% mehr Read Noise aber dafür 10bit Dynamikumfang statt nur 9bit. Der Vorteil ist, dass so die Sterne nicht so schnell zu Klumpen werden und mein Himmelshintergrund im Verhältnis zum Read Noise etwas zulegt.

Das Optimale Gain für die kurzen Frames berechne ich aus meiner Belichtungszeit bei Unity Gain und der maximalen Belichtungszeit ohne Guiding. Das ergibt den Verstärkungsfaktor aus dem ich das Gain berechne. So bekomme ich ein sauberes Resultat mit gut definierten Sternen. Wenn ich das Gain auf 360 erhöhen würde, hätte ich die selbe Ausbelichtung schon bei 5s. D.h. ich würde nicht das Optimum aus den Möglichkeiten meiner Montierung heraus holen. Auch bei kurzen Belichtungen heißt die Devise immer so lange wie möglich. Das ist deshalb wichtig, da man so möglichst viele Details aus dem Ausleserauschen herausheben kann, die sonst in nicht kallibrierbaren Artefakten (Regenrauschen) unter gehen.

Ich mache zwar kein Live-Stacking, aber das Prinzip ist das selbe und daher gelten diese Annahmen auch bei EAA. Es hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach und meiner Meinung nach die Grundlage um mit kurzen Belichtungen die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. So hat man Aufnahmen mit optimaler Auflösung und Tiefe beim bestehenden Setup. Zumindest meine kurzbelichteten Aufnahmen haben ein ganz anderes Level erreicht, seit ich das so mache.

CS Joachim

PS: die Auflösung deines NGC 7331 ist übrigens ausgesprochen gut. Spricht ja nix dagegen, das einfach mal ne Weile laufen zu lassen. Dann etwas bearbeiten und du kannst es an die Wand hängen.
 
Hallo Oli,

kannst du mal bitte erklären, was du unter EAA verstehst? Du nennst im ersten Satz sofort diese Abkürzung, ohne sie zu erklären und setzt diese somit beim Leser voraus. Beim Googeln finde ich nur essential amino acids also essentielle Aminosäuren. Ich kann mit dieser Abkürzung überhaupt nichts anfangen. Wenn du es mit einem einfachen deutschen (oder englischen) Wort übersetzten würdest bzw. es umgangssprachlich formulieren würdest, was würde es dann bedeuten? Wäre es nicht sinnvoller dann einfach dieses greifbare Wort zu nehmen anstatt die Abkürzung (ohne Erklärung derselben) zu verwenden? :)

Welche dieser Definition soll ich nun nehmen?
Ahh okay, Electronical Assisted Astronomy, mein lieber Herr Gesangsverein... :)



Schöne Grüße
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heisst Electonically Assisted Astronomy. Anstatt mit dem Auge durch ein Okular das Objekt zu sehen, nimmt eine Kamera das Objekt live auf und zeigt das Ergebnis auf einem Bildschirm entweder einfach als Live-Bild oder per Live Stack das addierte Ergebnis der kompletten Session.
 
Hallo Joachim,

ist Electonically Assisted Astronomy nicht auch schon, wenn ich eine motorische Nachführung der Gestirne in der Stundenachse der Parallaktischen Montierung verwende? :rolleyes: Du merkst schon, dass ich mit dem Begriff nicht wirklich was anfagen kann. Finde ich irgendwie unnötig aufgeblasen. Warum sagt man nicht einfach Videoastronomie oder wenn man den Stack hat, Astrofotografie? Kennt jeder, hat jeder schon mal gehört und passt genauso. Aber nagut, es wird schon seinen grund haben, warum das so eine separate Sparte ist.
 
Hallo zusammen,

Gatekeeping ist halt schon nicht unwichtig. Wir brauchen unsere Nischen in denen wir uns sehr speziell vorkommen und unsere Schneeflockigkeit ausleben können.

Oder wir nehmen einen Begriff einfach an, ohne über jede einzelne Silbe zu obsessieren, ein Fass auzumachen und lassen Dinge mal ganz ohne Meta mal so stehen. Auch wenn wir, ob unserer Schneeflockingkeit, eh alles besser wissen.

Irgendwie scheint immer hauptsächlich, dass man sich dem Kern der Sache nicht genähert und einfach zusammen keine gute Zeit gehabt hat. Wäre ja auch Quatsch sonst... ;)

Noch mehr Anglizismen (und ne gute Scheibe, wer's tatsächlich googelt, vielleicht leise drehen...): Irony is a dead scene.

Viele Grüße
Sven
 
Hallo Leute,

ich bin grad beruflich unterwegs, deshalb etwas weniger präsent und nur am Smartphone.

Danke Joachim, Deinen Post werde ich mir nochmal genauer anschauen und kann sicher davon lernen! Ich bin noch ganz am Anfang und froh, dass ich inzwischen ein Setup zusammen habe, was mir 'live' oder sagen wir innerhalb weniger Minuten Objekte in in einer moderaten Qualität anzeigt, die ich rein visuell übers Okular überhaupt nicht erreichen könnte. Das ist für mich einfach faszinierend!

Und das ist es auch was ich unter EAA verstehe: elektronidch unterstütztes Spechteln! Wobei die Nachführung zwar eine Rolle spielt, aber der Schwerpunkt sicher die Kamera statt Okular und der Computer mit live Stacking durch SharpCap die zentralen Elemente sind.

Was ich noch lernen muss sind die richtigen Einstellungen in Sachen Gain, Belichtungszeit, Weißabgleich und das Thema Flats und vermutlich noch weit mehr.

Die Aufnahmen sind Snapshots zur Erinnerung und haben nicht den Anspruch von Astrofotografie. Trotzdem heißt das nicht, dass man nicht das beste daraus machen darf. Ob ich das will und stärker in das Postprocessing einsteigen werde weiß ich noch nicht.

Im Moment bin ich einfach nur begeistert davon was ich plötzlich aus meinem Garten alles sehen kann und es liegt eine lange und objektreiche Zeit vor mir, wie sie bisher noch nicht erleben durfte. Zwei Jahre mit grauen und diffusen Nebelgebildchen waren ganz nett, jetzt gibt es mehr Objekte, mehr Details und Farbe! Das ist eine völlig andere Welt und macht einfach sehr viel Spaß!

CS.Oli
 
Mein Highlight der letzten Nacht:

NGC7365Bubble olifASI224UHC_44frames_352s.jpg


NGC 7365 Bubble Nebula mit meinem Eigenbau-Apo und der ASI224, TS UHC-Filter. 44 Frames zu je 8 Sekunden live-Stacking mit SharpCap. Zugeschnitten auf 800 px Breite.

CS.Oli
 
da ist ein Zahlendreher im vorigen Post: der Bubble-Nebel firmiert unter NGC 7635!

CS.Oli
 
Hallo Oli,
ich oute mich mal als EAA-infiziert. Frage: den Olifraktor hast du offensichtlich aus Gewichtsgründen gebaut. Ein käuflicher
80/480 müsste dann auch ein paar vernünftige Ergebnisse liefern, oder habe ich was übersehen?
 
Hallo zusammen

In der neuen SuW ist ein Artikel über EAA drin. Dort wird Astrotoaster als Software genannt, die für EAA entwickelt wurde.

Kennt das jemand?

CS Joachim
 
@ Frank,

der 80/480 Apo von TS dürfte mit Sicherheit besser sein als mein Selbstbau und ist auch flexibler einsetzbar, zum Beispiel visuell mit 2" Zubehör. Das Objektiv alleine gäbe es jetzt auch nicht mehr bei TS zu kaufen.

@ Joachim
Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen mit Astrotoaster, werde aber mal in Cloudynights.com nachschauen, ob ich was dazu finde.

Bisher sind meine Erfahrungen mit 'speziell für EAA entwickelt' eher nicht so gut: mit der ATIK Infinity und der dazu gehörenden Software konnte ich zumindest spontan keine guten Ergebnisse erzielen. Das von ZWO herausgegebene ASI Studio mit einer speziell für EAA entwickelten Software liegt mir spontan auch nicht. Die einzige Software, mit der ich spontan wirklich gut klarkam ist SharpCap pro. Diese Software wird bei CN im EAA Forum allgemein sehr geschätzt.

CS.Oli
 
Hallo EAA-Adepten,

gestern habe ich am Ende der Nacht auch mal "EAA" mit Sharpcap an der Dreiecksgalaxie M33 mit der ASI294MC und dem "Prolo-Epsi" SW130/650 PDS für die Dauer eines hartgekochten Ei's (ca. 8-9 Minuten) gemacht. M33 ist ein dankbares Ziel dafür. Anbei ein direkter Screenshot:
LivestackingM33.jpg


Gruß

*entfernt*
 
Hallo Heiko,

vielen Dank! Ich hab M33 auch schon probiert. Aber ich hab bei Dir gesehen, dass ich mit dem Gain wohl doch zu zaghaft bin. Ich dachte bei 300 ist Schluss... da kann ich wohl noch einen Zahn zulegen. ;)

CS.Oli
 
Hallo Oli,

solange nichts ausbrennt, brauchst Du beim Livestacken mit dem Gain nicht bescheiden sein. Das Ausleserauschen ist bei den meisten Kameras bei hohem Gain geringer und Sharpcap findet dann mehr Alignment-Sterne.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Heiko,

zum neidisch werden!

Keine Ahnung, was ich noch falsch mache. Bei mir hat's gestern nur für dieses magere Ergebnis gelangt. Wie immer SV503ED 80/560, SV305 (IMX290), Discovery Mount, 2x 20x9s, captured mit AstroDMx, stacked mit SIRIL. Unguided. Keine Filter. Kein Postprocessing.

Gruß,
Peter
 

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Hallo Peter,

auch wenn es heißt, bei kurzen Aufnahmen braucht man keine gekühlte Kamera, hilft es, denke ich, doch etwas.
Mit Sharpcap kann man nicht nur livestacken, sondern auch schon während der Liveaufnahme das Anzeigehistogramm und die Farben abgleichen. Damit sieht das dann gleich schon viel besser aus. Onlinekalibrierung mit Darks und Flats hatte ich damit auch gemacht.

Gruß

*entfernt*
 
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