Goodbye Mars (Sammelthread)

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Hallo zusammen.
Bei mir ists zur Zeit mehr ein Wochenabstand. Damit war heute Abend wieder was möglich, seit Langem mal bei unterdurchschnittlichem Seeing. Es war ziemlich zittrig, mitten drin immer mal wieder ein paar scharf erscheinende Bildchen. Herausgekommen ist der Anhang, wieder 1,5x gedrizzelt. Polkappe oder NPH (ich weiß es auch noch nicht, was es ist) schmal und weiß. Ein bisschen Dunst ganz im Süden und am p-Rand. Auflösung angesichts des Seeings ok.
CS
Rudolf
 

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Bei mir hält der 2-Tages Rhythmus immer noch. Könnte evtl heute aber unterbrochen werden, im positiven Sinne, evtl geht heute auch was. Bei mir hat sich das Seeing in den letzten Tagen nach und nach verbessert. Und gestern (23.) ein deutlicher Verlauf von mittel bis gut, am besten war es, als Mars schon weiter im Westen stand, hat sogar die grössere Horizontnähe mehr als ausgeglichen.
Echt schade, dass Mars so weit weg ist, wolken-mässig scheint jetzt deutlich mehr los als letzten Herbst.

mars_2021-03-23_enh.jpg
-cb
 
Na, dann schiebe ich mal den von gestern nach, den ersten von dreien. Aufgenommen noch am Taghimmel, und ich habe den Eindruck bewusst so gelassen.
Inzwischen fange ich langsam an daran zu glauben, dass da tatsächlich bereits die NPC zu sehen ist. Schön weiß und wirklich sehr weit im Norden. Ansonsten Dunst im Bereich von Hellas und am westlichen Rand neben der Syrte.
Mehr später.
CS
Rudolf
 

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Mit dem blauen Hintergrund siehts gleich nochmal geheimnsivoller aus :). Irgendwann demnächst versuche ich das mit den Tagaufnahmen auch mal, mit entsprechender Vorbereitung. U.U. brauchts dafür aber auch mehr Öffnung?? Die letzten paar Wochen nehme ich jetzt noch auf normale Weise mit, d.h. ab der Dämmerung.Am 24. sah man dann später den Dunst über Hellas u. Syrte nur noch als hellen Rand.
Im Norden ist wohl beides sichtbar, NPC und NPH, vor allem am Morgenterminator scheint es einen fliessenden Übergang zum Morgennebel weiter herab in südlichere Breiten zu geben.
Heute, bzw. gestern abend (25.) habe ich ganz unerwartet auch noch mal aufnehmen können, Transparenz liess aber sehr zu wünschen übrig. Muss ich aber erst noch auswerten. Das war dann wohl die vorerst letzte Aufnahme des langen 2-Tages Rhythmus, kommende Tage solls ja wolkiger werden. Regnen müsste es mal, ist schon wd. alles ziemllich trocken hier.

mars_2021-03-24_enh.jpg

-cb
 
Damit der Mond hier nicht total Überhand gewinnt :cautious:
Mal wieder was vom Mars :sneaky:
Gestern Abend (26.3.) noch vor Reinziehen der Wolkenfront, die uns das heutige Aprilwetter beschert hatte ich eine knappe halbe Stunde für Mars. Da für mich eine Serie von knapp sechs bis acht Minuten reicht, war's das dann auch. Ein Bild, aber das wieder bei ziemlich gutem Seeing (7/10).
Ergebnis anbei. Sinus meridianii immer noch getrennt (bei genauem Hinsehen sogar fast in die 3 Teile...). NPC oder NPH ausgeprägt. Wolken bzw. Dunst im Hellas-Becken. Sonst nichts Ungewöhnliches.
Solche Luft hätte ich mir mal zur Opposition gewünscht - da wären Bilder bei rausgekommen... Leider war's im September und Oktober oft grauselig, dafür jetzt serienmäßig umso besser.
CS
Rudolf
 

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Auch wenn's die chronologische Reihenfolge durcheinanderbringt, hier noch meine Aufnahmen vom. 25. NPC/NPH ist gut erkennbar, aber vermutlich nicht nur wg. schlechteren Seeings (v.a. bei d. 2. Aufnahme) nicht so ausgeprägt wie noch vor Tagen. Weiter östlich über Acidalium scheint sie weiter nach Süden zu reichen. Über dunkleren Gebieten kommt sogar der Dunst am Morgenterminator etwas zur Geltung (im ersten RGB). Auch in hohen südlichen Breiten gibts Wolkenaktiviät, aber anscheinend immer noch keine umspannende SPH. Scheint auch an weiterne Stellen noch Atmospähreneffekte zu geben, wird aber immer schwerer, dass mit 6" Öffnung noch aufzulösen. Demnächst, spätestens bei ca 5", wirds dann mit mn. Equipment endgültig Zeit, aufzuhören. Hätte ohnehin nicht gedacht, überhaupt so weit zu kommen.

mars_2021-03-25_enh.jpg

Was den Eindruck bzgl. besseren Seeings aktuell verglichen zur Oppositionszeit anbelangt, könnte das auch daran liegen dass man damals mehr erwartet hat, und jetzt erstaunt ist, was noch geht trotz Mini-Durchmesser, und daher mit positiverem Blick an die Sache geht. Hmm ?? Direkt die 2 Wochen um die Opposition im Okt war's hier auch oft schlecht, aber es gab davor und danach auch viele gute Phasen.
-cb
 
> Hätte ohnehin nicht gedacht, überhaupt so weit zu kommen. <

Würde mich freuen, wenn unserer kleiner "Wettkampf" hier dazu beigetragen hätte, dran zu bleiben.

Seeing im Sept/Okt.: Nein, war objektiv eine Katastrophe. Ich musste bei den Rotbildern sehr oft auf das IR-Pass 807 zurückgreifen, um überhaupt halbwegs Ruhe ins Bild zu bekommen. Das hat jede Menge an Auflösung gekostet. Heute nehme ich selten noch das IR-Pass 685 zu Hilfe. Die Rotbilder sind meistens besser und aufgelöster. Grün und Blau waren um die Opposition herum manchmal unschräfer als jetzt im März. Es war einfach eine grausleige Seeinglage. Ich hoffe auf 2022, wenn die Opposition spät im Jahr ist. Winter ist zwar oft auch nicht toll, aber schaun mer mal.
CS
Rudolf
 
Würde mich freuen, wenn unserer kleiner "Wettkampf" hier dazu beigetragen hätte, dran zu bleiben.
Ja, hat er :) Und ausserdem hat er sowohl den Wunsch nach einer grösseren Öffnunge genährt, sowie gleichzeitig die Freude darüber, wieviel auch mit 6" und guter Optik möglich ist. Schön widersprüchlich, wie so vieles im Leben.
Was das Wetter anbelangt, hat man es anscheinend oft mit länger anhaltenden Lagen zu tun, wenn dann eine schlechte Phase genau zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt, schaut man -buchstäblich - in die Röhre. Und in guten Lagen kommt man mit dem Auswerten dann nicht hinterher.
Weiss aber mangels Erfahrung nicht, ob das früher nicht auch schon so war, od. sich da im Klima wirklich 'was geändert hat.
Zudem kam/kommt uns aktuell noch der deutlich reduzierte Flugverkehr zugute. Wenn man die komplette Unfähigkeit d. Politik in Sachen Pandemiemanangement anschaut, könnte das ja noch bis 2022 halten. Es bleibt spannend.
-cb
 
> Und ausserdem hat er sowohl den Wunsch nach einer grösseren Öffnunge genährt, sowie gleichzeitig die Freude darüber, wieviel auch mit 6" und guter Optik möglich ist. Schön widersprüchlich, wie so vieles im Leben. <

Tja, es gibt nur eins, was besser ist als Öffnung: mehr Öffnung. Diese Begehrlichkeiten kenn ich auch. Bis ich beim C14 angekommen war - und meinen 7-Zoll-Refraktor trotzdem behalten habe. Jedes Fernrohr hat seinen Himmel und damit auch seine Berechtigung, zu bleiben. Den Spagat muss man sich dann nur noch finanziell leisten können, dann ist alles gut und ohne Widerspruch.
Im Übrigen liebäugelt man wohl immer nach noch mehr Öffnung. Realistischerweise wird von meinem Standort aus der Stadt heraus eine größere Öffnung viel zu selten gute Luft bekommen. Deshalb lohnt es nicht, da mehr Geld reinzustecken. Bin mit meiner jetzigen Traumkonfiguration bestens bedient.
CS
Rudolf
 
PS: bzgl. Wetter/Seeing-Erfahrungen meinte ich übrigens, dass ich in den Jahren, in denen ich nicht beobachtet habe, nicht so im Detail drauf geachtet habe. Mitbekommen was für'n Wetter war hat man ja schon. Ansonsten gabs ja auch mal das bekannte Liede von "Mr. dolle Show" Rudi Carrell, "Wann wirds mal wd. richtig Sommer" :)

Und bzgl. Öffnung: durch die Entwicklung bei der Bildverarbeitung kann man ja heute dem Seeing schon viel mehr abtrotzen als ohne, und da wird sicher in Zukunft noch mehr möglich sein (Hard u. Softwaremässig), d.h. man kann auch eine grosse Öffnung mehr nutzen. Durch (teilweisen) Eigenbau kann man auch die Kosten im Rahmen halten. Ich habe noch eine schwere Montierung hier 'rumliegen, wurde damals nicht ganz fertig, aber das lässt sich nachrüsten(Nachführung) . Darauf dann ein umgebauter 12" Dobson/Newton, wäre alles noch halbwegs erschwinglich. Aktuell ists noch nicht dringend, aber es bleibt somit in mehrfacher Hinsicht spannend :)
 
Dann läuten wir mal die -zumindest für mich - letzten paar Runden des Mini-Mars Wettlaufs ein. Perseverance kommt wd. in Sicht :). Und im Süden nahe dem P-Rand zeigt sich Hellas weiter von Wolken bedeckt. Visuell fällt das auch mehr auf als die NPC/NPH als nur noch sehr dünner Streifen im Norden.

mars_2021-03-27_enh.jpg
-cb
 
Es war tatsächlich ein klarer Abend mit passabler Luftruhe und guter Durchsicht. Ich hab die Brennweite verlängert ; AP-Barlow, Verlängerungshülse und T2 Prisma, diesmal ohne ADC. Cropping 150x 150 ergab 150 fps. Bei dem in dieser Periode hoch stehenden Mars hatte der Tak Mewlon gegenüber dem 5" AP einen deutlichen Vorteil. Mal sehen, wie es bei Jupiter ab Sommer sein wird bei minus 13 ca.
Es sind immer noch deutlich Oberflächenstrukturen erkennbar bei 5,4" und ich habe die 45 Minuten Sichtbarkeit, die mir jetzt noch bleiben , sehr genossen. Visuell sieht es natürlich nicht detailreich aus, nur ein Hauch von Schattierungen in einem fast blass-pastell Planeten.
Autostakkert Drizzle 1,5x, Registax und etwas fitswork
 

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  • 2021-03-29.jpg
    2021-03-29.jpg
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Das Wetter ist schon der Wahnsinn, richtiges Mars-Wetter :) Leider ists hier auch fast schon so trocken wie auf dem Mars. Auch wenns fürs Beobachten nicht so günstig wäre, es fehlt Regen. Gestern (30.) war zudem die Luft sehr ruhig, und man konnte visuell Syrtis Major gut erkennen auf dem Mini-Scheibchen. Überhaupt kommt Mars mir aktuell wesentlich kontrastreicher vor als vor einer od. 2 Wochen. Die NPC ist allerdings visuell nur noch schwer auszumachen, vor allem mit kleinerer Öffnung. Muss die Aufnahmen aber noch auswerten.
Hier kommt erstmal die vom 29., bei ebenfalls schon recht guten Bedingungen. Zeigt auch erfreulicherweise viel Übereinstimmung mit dem Bild aus obigem Post.
mars_2021-03-29_enh.jpg
-cb
 
Hallo CB,

tolle Bilder - vielen Dank fürs Teilen! Und ja, auch mir kommt Mars aktuell sehr kontrastreich vor. Noch vor ca. 14 Tagen hatte ich die Mars-Saison schon fast abgeschrieben, kaum Details auf der Oberfläche zu erkennen. Gestern und Vorgestern dagegen schon mit 10" und geringer Vergrößerung durchgängig Details. Habe gestern dann auch noch den 12-Ender rausgeschleppt und war überwältigt! Ich bin wirklich sehr dankbar für Eure Fotos und den großen Aufwand, die auch einen Abgleich mit der aktuellen visuellen Beobachtung dokumentieren.

CS Roman
 
Hallo.
Melde mich zurück, nachdem ich mir gestern mal im Urlaub auch einen Tag woanders als zuhause gegönnt habe. Da stand das Beobachten mal zurück. Draußen läuft aber heute schon wieder das Fernrohr und folgt dem Mars, den ich bereits gegen 15:40 MESZ gefunden und auch schon aufgenommen habe.

Aber zunächst ein Rücksprung auf den 29. März.
Genauer: den Abend vorher. Da entdeckte ich in der Japan ALPO unter dem 25. März dieses Bild von Damian Peach:

Nachdem ich die Kinnlade wieder eingefangen hatte, kam das Grübeln: Mit seinem C14?? Ich trau ja Damian viel zu, aber solch einen Vorsprung im Know how? Leider wird kein Instrument benannt, ich hatte zuerst die Vermutung, er hätte wieder, wie schon öfter, das Chilescope genützt, aber dass dürfte mit diesem Anblick zeitlich nicht gegangen sein.
Also doch sein C14? Und wenn ja, mit was für einen irren Brennweite?
Bevor ich die Frage weiter klären konnte, kam der Nachmittag des 29. März und ich fand Mars in gutem bis sehr gutem Seeing. Das hat mich dann zum Experimentieren verlockt. Ginge da vielleicht noch mehr, wenn ich die an sich schon irre lange Brennweite nochmals verlängern würde? Möglich wäre das mit meinem Okularprojektionsadapter.

Also, nach den Schüssen mit gewohnter Konfiguration noch deutlich größere Marsbilder probiert. Kurzfazit: Ja, es bringt tatsächlich noch ein bisschen. Nicht unbedingt Auflösung, aber Betrachtungskomfort, der sich in "gefühlter Mehrauflösung" niederschlägt, denke ich. Wie am beigefügten Bild zu sehen. Die beiden noch am hellen Taghimmel aufgenommenen Bilder sind mit den seit Wochen schon verwendeten f:36 aufgenommen, das Bild später rechts mit f: zu irgendwas (ich hab's noch nicht ausgemessen) jenseits der 40.
Zum Vergleich: Die beiden Taghimmelaufnahmen sind bereits auf 150 Prozent gedrizzelt, das Bild rechts ist Originalgröße!!
Sowas geht natürlich nur bei besonders guter Luft. Gestern Abend als ich heimkam, war die schon im Eimer, da machte das keinen Sinn und selbst die f:36 gingen nicht wirklich gut.
Mal sehen, ob sich heute Nachmittag wieder ein Seeing für mehr als f:40 einstellt. Ich probier mal weiter.
Und gut schlafen kann ich auch wieder, nachdem ich weiß, dass Damians Bild an einem 1-Meter-Spiegel entstanden ist, dem ASA 1000 von Herrn Enzmann. In einer Facebookgruppe stand was dazu.
CS
Rudolf
 

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Na, wenn das so ist, dann hole ich doch heute auch meinen 1m raus :cool:.
Ansonsten versuche ich auch noch einmal zu verlängern
Bis denne, Holger
 
Mit Tagaufnahmen habe ich weiterhin kein Erfolg. Da seh ich nix :( Mein Setup ist ja nicht stationär, und auch nur ganz grob eingenordet jedesmal beim Aufstellen. Es müsste aber doch reichen, die Deklination einzustellen, und dann ungefähr dorthin zu schwenken, wo er Stundewinkelmässig stehen müsste. Wenn er irgendwann zu späterer Dämmerung aus den Hellen auftaucht, habe ich ihn auch im Sucher, ohne 'was zu verstellen. d.h. die Höhe stimmt. Aber vorher kann ich schwenken wie ich will, nix zu sehen. Richtung Westen macht sich hier ld aber auch stark die Dunstglocke Frankfurts bemerkbar..
F40 habe ich neulich auch probiert, hatte mir eine neue Barlow besorgt, m.E. war das aber dann zuviel des Guten, das kann aber auch damit zusammenhängen, dass bei mn. geringeren Öffnung die BZ dann sehr lang wird.
D. Peachs Bild habe ich auch gesehen, sieht aber stark nach KI-Tool-Bearbeitung aus, d.h. es hat mir keine schlaflosen Nächte beschert.
So, werde schonmal anfangen, das Geraffel rauszustellen. Man muss wirklich schnell sein, nach Sonnenuntergang geht das Seeing rapide in den Keller wenn die aufgeheizten Gebäude ringsrum auskühlen. Ausserdem muss ich selbst während der Aufnahme ein paar mal nachfokussieren, bei dem Temperaturabfall in der Dämmerung gerade. Ein Carbon-Tubus wäre da schon 'was. Oder das Ding isolieren. Gibt viel zu tun .. warten wir's ab :)
-cb
 
Ich hab die gleichen Schwierigkeiten, Planeten am Taghimmel zu entdecken, baue auch immer auf und ab, und lasse vorsichtshalber nichts im Garten stehen. Warte den Polarstern ab und stelle mit Polsuche 2 ein. Diese Genauigkeit reicht für einige wenige Aufnahme-Minuten auch bei Cropping. Jetzt ist aufgebaut. Das Mewlon wird schon seit 1 Stunde von einem kleinen mobilen USB-Ventilator durchpustet; war ein Tip von Daniel Mounsey . Hat sich bewährt. Hab alles an T2 Verlängerungshülsen zusammengeschraubt, aber die Brennweitenangabe in firecapture kann man ja nicht so wörtlich nehmen.
Holger
 
Das mit der Taghimmelaufsuche ist mit mobilem Equipment natürlich sehr sportlich. Selbst mit meiner schweren Festmontierung ist es oft mit Schwenken um den Suchpunkt verbunden, aber irgendwann hab ich ihn dann. Selbst das Umschlagen an der Säule ist oft mit erneuter Nachsuche verbunden... Aber alles Übungssache. Allerdings wird es mit abnehmender Größe und zugleich sinkender Helligkeit immer schwieriger.
Heute habe ich ab 14:30 MEZ bis eben beobachten können. Jetzt ist das Seeing durch; übereinander wabernde Scheiben... Vorhin indes - und ich bin mit Superlativen sehr sparsam - hatte ich mal seit einer Ewigkeit eine 9/10 Seeing. Da waren alle Details im Livebild sichtbar. So krass wie selten.
Meine f:36 bleiben der Standard. Wenn es wirklich mal top ist, werde ich noch ein bisschen draufpacken. Das geht mit einem 26er Plössl in Okp. Ergbnisse von heute gibt's aber erst morgen. Das ist zuviel zum Aufarbeiten.
CS
Rudolf
 
Nein, solch ein seeing gab es hier nicht; im Gegenteil, nach 30 Min war der Himmel zu. Vorher zogen ständig Schleier durch, sodass zwei unbefriedigende Avis die einzige Ausbeute waren. Auch bei f 35 ca. Da bin ich gespannt, was bei dir 14" ergeben haben.
 

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Ich weiss nicht, was du hast, da ist doch viel drauf zu sehen. NPC/NPH sieht auf einmal wd. deutlich augeprägter aus. Interessant finde ich aktuell auch die hellen Stellen beiderseits von Syrtis, wobei aufgrund der geringen Auflösung eine definitive Interpretation schwierig ist.
Hier kommt (sorry für den Zeitsprung, aber ich komme mal wd. mit dem Auswerten nicht nach) mn. Aufnahme vom 30. Zeigt wd. viel Übereinstimmungen. Das war Seeing-mässig vermutlich der beste Tag d. Woche. Gestern (31.) war es nicht mehr ganz so gut, aber immer noch deutlich überdurchschnittlich, hat sogar noch für eine späte Aufnahme gereicht. Und heute geht evtl auch noch mal was, ist aber schon etwas diesig. Uff.. .

mars_2021-03-30_enh.jpg


-cb
 
Ich hätte es gern auch ein wenig größer aufgenommen, kam aber nicht mehr dazu. Abbau war angesagt:(. Ich hatte das beste seeing im Sept/ Okt.2020, passend zu Opposition. Da konnte ich manchmal meinen, firecapture sein abgestürzt und nur ein Standbild auf dem Monitor. Aber dass trotz des schlechteren seeing jetzt immer noch Strukturen erkennbar sind, lässt mich als schon ewiger " Marsfan" freudig am Ball bleiben. Zumal NASA mit Perseverence meinen Namen in digitaler Form mit hochgeschickt hat. Das gibt ein weiteres I-Tüpfelchen.
Gruß Holger
 
Auf die Schnelle: Mal mit gleichen Waffen geschossen. So habe ich gestern den Mars aus dem 7-Zöller herausgeholt:
Sehr ähnlich dem Deinen, Carsten. Ich habe die Farbe etwas zurückhaltender gemischt. Leider war das Seeing hier schon wieder auf bestenfalls 6/10 zurückgefallen, vorher hatte ich deutlich besseres Seeing am C14. Die Ergebnisse folgen, ist eine Menge auszuwerten. Bin über eine Beobachtungspause schon nicht mehr böse.
CS
Rudolf
 

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Hallo zusammen.
Nicht ganz in der Reihenfolge, aber weils schneller ging hier mal der Mars vom 1. April. Seeing war diesmal unterdurchschnittlich bei bestenfalls 6/10. Das drückt vor allem auf die Wiedergabe von Dunst und Wolken in B und G. Von solchen ist diesmal leider so gut wie nichts zu sehen, was nicht heißen muss, dass sie nicht da waren.
CS
Rudolf
 

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    Mars_200200_200707_010421_R-RGB.jpg
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Nach einem ganzen Vormittag Auswertungsarbeit habe ich nun auch den 31. März geschafft.
Nach frühem Aufsuchen habe ichausnahmsweise mal vier Stunden Rotation beobachten können. Gegen 18 Uhr MEZ gab es dabei hervorragendes Seeing, schon im Livebild waren viele Details erkennbar, es war kaum zu glauben, dass ich da gerade einen Planeten mit nur etwas mehr als fünf Bogensekunden vor mir hatte. Anfangs bei schlechtem Seeing habe ich bei f:36 beobachtet, die Ergebnisse werden hier dann mit 1,5x gedrizzelt. Bei besserer Luft habe ich längere Brennweiten genutzt. Die längste zu Zeiten ausgezeichneten Seeings muss laut Bildausmessung (Marsdurchmesser ca. 220 Pixel bei 2,9 mü) bei ca 24,5 Metern gelegen haben. Das würde knapp f:70 entsprechen... Ob sie Sinn macht, mag jeder selbst am Tableau beurteilen. Ich denke, die Auflösung wie Darstellbarkeit spricht für sich. Mir jedenfalls ist noch nie ein bessere Marsbild bei dieser geringen Scheibchengröße gelungen.
Später bei wieder nachlassendem Seeing bin ich wieder auf kürzere Brennweiten zurückgegangen.

Zu den Beobachtungen selbst: Die NPH oder NPC zeigt hier bei unterschiedlichen Längen auch unterschiedliche Ausprägung. Bei den Aufnahmen nach 16 UT scheint sich im Elysium Nebel zu bilden. Die hohen Breiten der Südhalbkugel sind mit einem steten Dunstschleier überzogen.
CS
Rudolf
 

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Wenn man genau hinschaut, sieht man auf dem einen Bild sogar Perseverance :). Da hast du echt einen guten Tag erwischt, und es auch zu Nutzen gewusst. Wie beim Fussball, gute Chancenverwertung :). Und es beruhigt mich, dass du auch hier und da mal die Regler weit aufgezogen hast. :). Was den Effekt der höheren Brennweite anbelangt, bin ich noch unschlüssig in der Beurteilung. Muss viell. auch selbst nochmal Testläufe machen.
Bei mir war es am 31. noch gut, danach eher durchwachsen bis lousy. Ich habe mal die Aufnahme vom 31. - 02. zu einem Bild zusammengestellt. Am 31. könnte sich gegen Abend Dunst gebildet haben, was über dunklem Grund dann auffällt, (Syrtis kommt bläulich über im 2. Bild.). An allen 3 Tagen zeigt sich Hellas weiterhin dunstig/wolkig, wenn auch nicht mehr so stark. Der Süden zeigt sich auch generell neblig. NPC/NPH zeigt sich wechselhaft, was aber weitgehend vom Seeing abhängig sein dürfte, in Kombination mit der geringen Aufkösung.
Ich habe noch 2 Aufnahmen, vom 3. u. 4., ab morgen soll ja das schlechte Wetter kommen, sogar mit Schnee. Schau'n wir mal. Je nachdem wie lange das dann anhält, könnten das langsam die letzten Marse von mir gewesen sein für diese Saison. Das hat auch mit den örtlichen Gegebenheiten zu tun, Mars steht zunehmend ungünstig bei mir (über Gebäuden), mit merklichem Einfluss aufs Seeing. Gemäss einer Abwandlung eines bekannten Spruchs, "jedes Teleskop hat seinen Mars" :) wirds dann für mit mn. Equipment nun wirklich mal Zeit zum Aufhören (auch wenns schwerfällt ..)

mars_2021-03_31-04_02.jpg
-cb
 
Hallo Zusammen, Respekt für die tollen Aufnahmen. Wenn man bedenkt, dass Mars nur noch knapp 5“ scheinbare Größe aufweist.

Habe mich selber die Tage mal wieder dran gewagt. Meine letzten Aufnahmen sind von 2003 :)

Sind Eure Rohaufnahmen auch so blass? Durch das reine Stacken sind die Details nur ganz fein zu sehen. Macht Ihr die Lagekorrektur noch manuell oder kann das die software nun automatisch?
Ich erinnere mich, dass ich damals in Photoshop die Lage des Rotkanals immer manuell ausrichten musste.

Ich habe ein paar Sessions mit einem Mewlon 250 in f/24 aufgenommen mit einer ASI MC 224 und IR Block von Astronomik, wobei ich vom Livebild schon enttäuscht war. Da sieht man mit viel Fantasie ganz leichte Strukturen.

Habt Ihr einen Vergleich für mich bei den Rohbildern?

CS
Eike
 
Hallo,
zu obigem Bild habe ich mal für den 31. die Stacks der ersten Aufnahme zusammengestellt, so wie sie aus AS3 kommen. Seeing war zu dem Zeitpunkt gut, überdurchschnittlich, aber jetzt auch nicht super, d.h. durchaus repräsentativ. Da ich mit einem Refraktor arbeite, und die ED Optik kein echter Apo ist, habe ich vor allem bei Okul. Projektion deutlich unterschiedliche Fokuslagen, nehme also Mono auf in R, G& B. Die Bilder sind dadurch zeitlich versetzt, da ich etliche Minuten pro Kanal brauche, plus Zeit zum Fokussieren. Da kann schonmal 20 min bis eine halbe Stunde für ein RGB Set zusammenkommen. (Die Einzel-Zeiten d. R,G und B Aufnahmen habe ich jetzt im Bild unten nicht aufgeführt)
Selbst der gemültiche Mars (im Vgl zu Jupiter od. Saturn) hat sich da schon merklich gedreht, d.h. ich nutze WinJupos, um die Bilder zu derotieren und dann zu einem RGB Komposit zusammenzufügen. Das allerdings nach der Schärfung, man muss die Bilder in WinJupos jeweils manuell in die am Bildschirm anzeigte Schablone ausrichten, das ist je geringer die Auflösung ist umso schwieriger.
Wenn du in Farbe aufnimmst, sind die Kanäle doch schon ausgerichtet. D.h. cum grano salis, bei tieferen Ständen wirkt natürlich die Atm. Dispersion, d.h. hier kann dann evtl. manuelles Nachjustieren nötig sein. Oder mit ADC aufnehmen.

mars_2021-03-31_1839_stacks.jpg

-cb
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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