Reinhard_Lauterbach
Aktives Mitglied
Hallo allerseits,
wie ich im parallel-Thread:
https://forum.astronomie.de/threads...n-2023ixf-in-m-101.346003/page-2#post-1811831
schon angekündigt habe, eröffne ich hier nun einen eigenen Thread, um den von Torsten nicht weiter zu kapern. Wen die gesamte Historie interessiert, dem sei Torstens Thread mit u. A. meinen Beiträgen empfohlen:
https://forum.astronomie.de/threads/spektren-supernova-sn-2023ixf-in-m-101.346003/#post-1805001
2021 hatte ich schon mal ein paar einfache Versuche zur Spektroskopie mit einem einfachen, selber gebauten Objektivgitter und mit der Astromedia Gitterfolie (500Ln/mm) unternommen und das auch hier im Forum gepostet:
https://forum.astronomie.de/threads/spektroskopie-mit-einfachen-mitteln.308002/#post-1586051
Torstens Thread über die Spektroskopie der aktuellen Supernova in M101 (SN 2023ixf) hat mich dann animiert, meine Versuche wieder aufzunehmen. Diesmal habe ich das Gitter, so wie Torsten es gemacht hat, in den konvergenten Strahlengang vor die Kamera gesetzt. Da ich keinen Star Analyzer besitze, habe ich wieder die 500Ln/mm Astromedia-Gitterfolie eingesetzt. Aufgrund der hohen Liniendichte und der damit einhergehenden starken Dispersion, musste ich das Gitter sehr nahe vor den kleinen Chip der ASI 120mm mini setzen, damit Stern und Spektrum erster Ordnung noch gemeinsam auf den Chip passen. Zum Glück hat die 120mm mini ein 1,25" Filtergewinde direkt am Gehäuse und der Chip liegt sehr nahe dahinter. So konnte ich die Filterfolie einfach in einen alten 1,25" Filterhalter einsetzen. Allerdings haben meine früheren Versuche gezeigt, dass es vorteilhaft ist, die Folie zwischen zwei Glasplatten zu klemmen und somit eine gute Planlage zu gewährleisten. Hier die Kamera und der Filterhalter mit eingesetzter Filterfolie:
(ich habe versucht so zu fotografieren, dass die Filterfolie schon etwas Farbe zeigt ;-)
Die im Folgenden beschriebenen Versuche wurden mit dieser Kombination an meinem ED80/600 durchgeführt. Ein typisches Rohbild sieht dann so aus:
Hier sieht man schon deutlich die H-beta und H-gamma Absorptionslinien.
Für die Bild-Vorverarbeitung (stacken, rotieren und ausschneiden) nutze ich Fitswork, weil ich mich damit gut auskenne. Das Zwischenergebnis sieht dann so aus:
Nun geht es weiter in Visual Spec. Mit dem Programm stehe ich noch ziemlich am Anfang und so schlage ich mich mit teilweise trivialen Kleinigkeiten rum, aber die werde ich noch in den Griff bekommen.
Für meine erste halbwegs anschaubare Aufnahme habe ich Wega (alpha Lyra) aufgenommen. In VSpec wird zuzerst aus dem vorverarbeiteten Bild eine Spektrum-Funktion erzeugt:
Diese Funktion wird dann anhand zweier bekannter Linien Wellenlängen-kalibriert. Mit Hilfe eines Referenzspektrums aus einer Bibliothek (Danke Torsten!) wird dann die Instrumentenresponse ermittelt. Die Instrumentenresponse ist die, durch individuelle reproduzierbare Fehler des Aufbaus verursachte, Abweichung eines aufgenommenen Spektrums vom Referenzspektrum. Durch Divison des Rohspektrums durch die Instrumentenresponse lässt sich das Rohspektrum Intensitäts-kalibrieren. Hier der Vergleich meines kalibrierten Spektrums (unten) mit dem Referenzspektrum (oben):
Das sieht ja schon mal nicht ganz falsch aus
.
Am so kalibrierten Spektrum kann man dann in VSpec eine Kontinuum-Subtraktion durchführen. Dazu kann man in VSpec eine Funktion an das Spektrum anfitten und diese dann vom Spektrum subtrahieren. Im Ergebnis-Plot treten die Spektrallinien deutlicher hervor:
Das waren dann meine Ergebnisse an Wega.
Nun ist Wega, ein Stern der Klasse A0, der Parade-Stern für den Einstieg in die Spektroskopie, da er sehr stark die Balmer-Linien des Wasserstoffs zeigt und diese nicht durch andere Linien "gestört" werden. So ist die Interpretation sehr leicht und man kann sein Spektrum sehr gut für die Kalibration anderer Spektren heranziehen.
Aber wie sieht es mit der Spektroskopie anderen Sterne mit diesen einfachen Mitteln aus?
Nachfolgende Recherchen im Internet und im Buch "Sterne und ihre Spektren" von J. B. Kahler stimmten etwas nachdenklich. Es dürfte schwierig werden, mit der geringen Auflösung meines Aufbaus "attraktive" Spektren anderer Sterne zu gewinnen. Trotzdem wollte ich es versuchen, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.
Bis dahin:
Viele Grüße und CS,
Reinhard
wie ich im parallel-Thread:
https://forum.astronomie.de/threads...n-2023ixf-in-m-101.346003/page-2#post-1811831
schon angekündigt habe, eröffne ich hier nun einen eigenen Thread, um den von Torsten nicht weiter zu kapern. Wen die gesamte Historie interessiert, dem sei Torstens Thread mit u. A. meinen Beiträgen empfohlen:
https://forum.astronomie.de/threads/spektren-supernova-sn-2023ixf-in-m-101.346003/#post-1805001
2021 hatte ich schon mal ein paar einfache Versuche zur Spektroskopie mit einem einfachen, selber gebauten Objektivgitter und mit der Astromedia Gitterfolie (500Ln/mm) unternommen und das auch hier im Forum gepostet:
https://forum.astronomie.de/threads/spektroskopie-mit-einfachen-mitteln.308002/#post-1586051
Torstens Thread über die Spektroskopie der aktuellen Supernova in M101 (SN 2023ixf) hat mich dann animiert, meine Versuche wieder aufzunehmen. Diesmal habe ich das Gitter, so wie Torsten es gemacht hat, in den konvergenten Strahlengang vor die Kamera gesetzt. Da ich keinen Star Analyzer besitze, habe ich wieder die 500Ln/mm Astromedia-Gitterfolie eingesetzt. Aufgrund der hohen Liniendichte und der damit einhergehenden starken Dispersion, musste ich das Gitter sehr nahe vor den kleinen Chip der ASI 120mm mini setzen, damit Stern und Spektrum erster Ordnung noch gemeinsam auf den Chip passen. Zum Glück hat die 120mm mini ein 1,25" Filtergewinde direkt am Gehäuse und der Chip liegt sehr nahe dahinter. So konnte ich die Filterfolie einfach in einen alten 1,25" Filterhalter einsetzen. Allerdings haben meine früheren Versuche gezeigt, dass es vorteilhaft ist, die Folie zwischen zwei Glasplatten zu klemmen und somit eine gute Planlage zu gewährleisten. Hier die Kamera und der Filterhalter mit eingesetzter Filterfolie:
(ich habe versucht so zu fotografieren, dass die Filterfolie schon etwas Farbe zeigt ;-)
Die im Folgenden beschriebenen Versuche wurden mit dieser Kombination an meinem ED80/600 durchgeführt. Ein typisches Rohbild sieht dann so aus:
Hier sieht man schon deutlich die H-beta und H-gamma Absorptionslinien.
Für die Bild-Vorverarbeitung (stacken, rotieren und ausschneiden) nutze ich Fitswork, weil ich mich damit gut auskenne. Das Zwischenergebnis sieht dann so aus:
Nun geht es weiter in Visual Spec. Mit dem Programm stehe ich noch ziemlich am Anfang und so schlage ich mich mit teilweise trivialen Kleinigkeiten rum, aber die werde ich noch in den Griff bekommen.
Für meine erste halbwegs anschaubare Aufnahme habe ich Wega (alpha Lyra) aufgenommen. In VSpec wird zuzerst aus dem vorverarbeiteten Bild eine Spektrum-Funktion erzeugt:
Diese Funktion wird dann anhand zweier bekannter Linien Wellenlängen-kalibriert. Mit Hilfe eines Referenzspektrums aus einer Bibliothek (Danke Torsten!) wird dann die Instrumentenresponse ermittelt. Die Instrumentenresponse ist die, durch individuelle reproduzierbare Fehler des Aufbaus verursachte, Abweichung eines aufgenommenen Spektrums vom Referenzspektrum. Durch Divison des Rohspektrums durch die Instrumentenresponse lässt sich das Rohspektrum Intensitäts-kalibrieren. Hier der Vergleich meines kalibrierten Spektrums (unten) mit dem Referenzspektrum (oben):
Das sieht ja schon mal nicht ganz falsch aus
Am so kalibrierten Spektrum kann man dann in VSpec eine Kontinuum-Subtraktion durchführen. Dazu kann man in VSpec eine Funktion an das Spektrum anfitten und diese dann vom Spektrum subtrahieren. Im Ergebnis-Plot treten die Spektrallinien deutlicher hervor:
Das waren dann meine Ergebnisse an Wega.
Nun ist Wega, ein Stern der Klasse A0, der Parade-Stern für den Einstieg in die Spektroskopie, da er sehr stark die Balmer-Linien des Wasserstoffs zeigt und diese nicht durch andere Linien "gestört" werden. So ist die Interpretation sehr leicht und man kann sein Spektrum sehr gut für die Kalibration anderer Spektren heranziehen.
Aber wie sieht es mit der Spektroskopie anderen Sterne mit diesen einfachen Mitteln aus?
Nachfolgende Recherchen im Internet und im Buch "Sterne und ihre Spektren" von J. B. Kahler stimmten etwas nachdenklich. Es dürfte schwierig werden, mit der geringen Auflösung meines Aufbaus "attraktive" Spektren anderer Sterne zu gewinnen. Trotzdem wollte ich es versuchen, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.
Bis dahin:
Viele Grüße und CS,
Reinhard
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