• Sperrungen von Accounts auf Grund einer Fehlfunktion

    Liebe User,

    durch eine technische Fehlfunktion wurden heute Mittag um 12.23 Uhr bedauerlicherweise etliche User-Accounts versehentlich gesperrt.

    Einige Accounts konnten wir mittlerweile wieder aktivieren. Sollte euer Account weiterhin gesperrt sein, so schreibt uns bitte über das Kontaktformular eine Nachricht, damit wir auch euren Account wieder reaktivieren können. Gebt uns dafür bitte aber auch gegebenenfalls etwas Zeit.

    Wir entschuldigen uns bei euch für entstandene Unannehmlichkeiten und wünschen allen weiterhin viel Spaß in unserem Forum.

    Die Moderation

Neues vom JWST: Erster Spiegel kann poliert werden

Im Zusammenhang mit der erhöhten Temperatur der sechs Motoren, welche die Segel vom Schutzschild aufspannen, war dauernd die Rede vom "Duty Cycle". Was ist damit gemeint? Ich schätze mal, die Motoren laufen für eine Weile, und dann pausieren sie für eine Weile ...
 
Im Zusammenhang mit der erhöhten Temperatur der sechs Motoren, welche die Segel vom Schutzschild aufspannen, war dauernd die Rede vom "Duty Cycle". Was ist damit gemeint? Ich schätze mal, die Motoren laufen für eine Weile, und dann pausieren sie für eine Weile ...
Je nach Motorenbauart werden diese über eine Pulsweitenmodulation angesteuert. Der Tastgrad (Duty Cycle) gibt dabei das Verhältnis zwischen Motoran- und Motorauszeiten an.
 
Zur Telekonferenz von gestern. Da hätte ich mir ganz gerne etwas Aufklärung über diesen Punkt erhofft:

"When switches did not trigger to indicate the sunshield covers were rolled up, team members used temperature data & gyroscope sensors to confirm that they had. This analysis took extra time, but allowed the team to move forward."

War das jetzt eine "Malfunction", ein Funktionsfehler des Schalters, oder woran lags?

Thomas
 
Schön auch, dass die Zeit-/Entfernungsskala auf Where is Webb inzw. umschaltbar ist und sinnvolle Beschriftungen erhalten hat.
 
Es geht flott voran!
Drei von den fünf Folien sind wohl schon gespannt.
Die fehlenden zwei kommen heute dran.
Komisch finde ich noch folgendes:
These three layers are the ones closest to the Sun. Tensioning of the final two layers is planned for tomorrow.
In den animierten Grafiken ist doch aber die Reihenfolge umgekehrt dargestellt, da bewegen sich die Folien der Reihe nach Richtung "Innenseite" des Teleskops, oder was verstehe ich falsch?
 
Gute Frage.
Ich denke das sind zwei verschiedene Schritte.
Zuerst die Ecken an den Säulen in die richtige Position schieben,
und dann die Segel stramm ziehen.
Letzteres in der genannten Reihenfolge.
Eine bessere Erklärung fällt mir dazu sonst nicht ein.

Gruss
Thorsten
 
Richtig gut! :y: Ich hoffe, dass zum Schluss nicht noch was beim Ausklappen des Sekundärspiegels oder der Ausrichtung der Primärspiegel schief läuft, wo man ja irgendwie gefühlt am wenigsten Bammel vor hat ... :D
 
Ich frage mich, ob der Primärspiegel auch benutzt werden könnte, wenn die "Ohren" nicht ausgeklappt würden... :unsure:

Thorsten
 
Ich frage mich, ob der Primärspiegel auch benutzt werden könnte, wenn die "Ohren" nicht ausgeklappt würden... :unsure:
Das ausklappen der Seitenspiegeln wird ganz sicher klappen, nur... wie genau?
Es muss ja die höchste Präzision abgeliefert werden.
Ob da noch wenn die Vorgaben nicht erreicht werden können ein zurückklappen und reduzierter Betrieb mit 6 Spiegeln weniger geplant ist?
 
Die einzelnen Segmente sind ja justierbar, d.h. wenn die "Ohren" einmal in ihrer Position sind, dann sind die möglichen Probleme auf Segmentebene verlagert, unabhängig ob im "Gesicht" oder im "Ohr".

Thorsten
 
Mir ist noch schleierhaft, wie man bei Langzeitbelichtungen die Lage von dem Ding stabilisiert. Natürlich mit den üblichen Gyros (Drallrädern) und Gasdüsen. Aber Im Unterschied zu Hubble ist das Konstrukt ja extrem asymmetrisch und dann ändert sich auch noch die Schwerpunktlage mit jeder Neuausrichtung der Optik ...
 
Mir ist noch schleierhaft, wie man bei Langzeitbelichtungen die Lage von dem Ding stabilisiert. Natürlich mit den üblichen Gyros (Drallrädern) und Gasdüsen. Aber Im Unterschied zu Hubble ist das Konstrukt ja extrem asymmetrisch und dann ändert sich auch noch die Schwerpunktlage mit jeder Neuausrichtung der Optik ...
Natürlich wenn da ein Typhoon oder Hurricane weht, muss man die Beobachtung auf kürzere Belichtungen einschränken. Aber sonst dürfte es ruhig genug sein, dass nix schaukelt. Thrusterbetrieb wärend der Blichting halte ich für unwahrscheinlich.
 
Ich habe heute Mittag im französischen Kultursender eine Sendung über den JWST gehört.
Ich musste nicht schlecht staunen: da fragte ein Gast wie lange die Radio-Übertragung zum JWST dauert.
Da waren zwei Mitarbeiter der ESA da und einer sagt "Ich weiß es nicht, weißt du das?" Der andere sagt, ich weiß es auch nicht genau...
Schauen wir mal: der L2 ist ungefähr 1 Million km entfernt, die Lichtgeschwindigkeit ist 300.000 km/s... Hat jemand einen Taschenrechner?
Ehmm... Ich denke es wird mehrere Sekunden sein. Ja, es wird mehrere Sekunden sein...
Also anscheinend hat man bei der ESA das Kopfrechnen komplett verlernt.
:D
 
Mir ist noch schleierhaft, wie man bei Langzeitbelichtungen die Lage von dem Ding stabilisiert

Es gibt eine JWST User Documentation, bin durch einen Link in einem anderen Forum darauf gekommen.


"Fine guidance is a closed loop system, in which a guide star in the FGS FOV is used to stabilize the observatory during science exposures. The FGS makes measurements of the guide star position in the plane of the sky and sends these to the ACS every 64 ms. Using the FGS data, the ACS determines the telescope pointing error to be removed, using a combination of the fine steering mirror (FSM) and the spacecraft's reaction wheels."


"Note that "slews" <0.06" do not actually involve slewing the telescope; instead they are executed by moving the fine steering mirror."

Viele Grüße
Mark
 
Der Schwerpunkt selbst ändert sich nicht, der ist beim JWST quasi konstant (kleine Änderungen durch den Verbrauch von Treibstoff mal vernachlässigt). Bedeutend ist er aber trotzdem, da der Einfallwinkel der Sonnenstrahlen, wenn das Teleskop verschiedene Himmelsausschnitte beobachtet, variabel ist.
Durch unterschiedliche Einstrahlwinkel wird tatsächlich ein kleines Drehmoment auf das JWST gebracht (Wenn der resultierende Kraftvektor des Strahlungsdrucks vom Sonnenschild nicht mehr durch den Schwerpunkt verläuft). Dies würde das Guiding tatsächlich beeinflussen. Aber dafür haben die findigen Ingenieure ja die "Aft Momentum Flap" eingesetzt, welche durch entsprechende Positionierung dem Drehmoment des Strahlungsdrucks entgegen wirkt (ebenfalls durch Strahlungsdruck hervorgerufen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist noch schleierhaft, wie man bei Langzeitbelichtungen die Lage von dem Ding stabilisiert. Natürlich mit den üblichen Gyros (Drallrädern) und Gasdüsen. Aber Im Unterschied zu Hubble ist das Konstrukt ja extrem asymmetrisch und dann ändert sich auch noch die Schwerpunktlage mit jeder Neuausrichtung der Optik ...
Natürlich wenn da ein Typhoon oder Hurricane weht, muss man die Beobachtung auf kürzere Belichtungen einschränken. Aber sonst dürfte es ruhig genug sein, dass nix schaukelt. Thrusterbetrieb wärend der Blichting halte ich für unwahrscheinlich.
Hi,

bei JWST ist das nicht der Fall, aber so unwahrscheinlich ist das nicht. Euclid zum Beispiel wird durch den Strahlungsdruck der Sonne kontinuierlich "von der Sonne weg" gekippt. Dem wird waehrend den Aufnahmen durch Kaltgasduesen entgegengewirkt. Die dazu notwendige Kraft liegt im Bereich einier Mikronewton (wenn ich mich richtig erinnere). Man haette auch teurere Kreiselsysteme verwenden koennen, aber die sind so viel teuerer, dass sie die Kosten der Mission erheblich nach oben getrieben haetten.

mischa
 
Aber dafür haben die findigen Ingenieure ja die "Aft Momentum Flap" eingesetzt, welche durch entsprechende Positionierung dem Drehmoment des Strahlungsdrucks entgegen wirkt (ebenfalls durch Strahlungsdruck hervorgerufen).
So wie ich das verstanden habe ist das Ding aber starr, d.h. man kann damit nicht wie ein Surfer im Sonnenwind segeln. Der Grund ist (wie immer) dass wenn was kaputt geht dass dann die Klappe nicht in einer ungünstigen Position feststeckt.

Thorsten
 
So wie ich das verstanden habe ist das Ding aber starr, d.h. man kann damit nicht wie ein Surfer im Sonnenwind segeln. Der Grund ist (wie immer) dass wenn was kaputt geht dass dann die Klappe nicht in einer ungünstigen Position feststeckt.

Thorsten
Stimmt, da hast du Recht. Die Flap ist dann in einer Position, bei der die Asymmetrie des Sonnenschildes bestmöglich ausgeglichen wird. Der Rest wird dann wohl mittels der Gyroskope/Reaktionsräder und dem 4ten Spiegel gelöst.
 
Könnte man den Drift nicht auch digital rausrechnen?
Also mehrere kürzer belichtete Bilder und die dann stacken?

Grüße Jochen
 
Also mehrere kürzer belichtete Bilder und die dann stacken?

Hallo Jochen,

das hatte ich mir auch schon überlegt. Und ich denke, das wird auch teilweise gemacht. Aber Webb hat hier wohl das gleiche Problem wie wir, wenn wir mit langer Brennweite kurzbelichtete Aufnahmen Stacken oder Livestacken wollen. Man muß in kurzen Aufnahmen genügend helle Sterne finden, auf die man genau registrieren kann oder man muß die Belichtungszeit erhöhen, sonst funktioniert das nicht. Das ist bei extrem kleinen Bildfeldern wahrscheinlich nicht immer gegeben.

Gruß

*entfernt*
 
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