Raspberry Pi 5 - Fallstricke bei Installation

steins-ursel

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Hallo!

Ich eröffne mal für den "Neuen" einen eigenen Thread, um hier die gesammelten "Problemchen", Lösungen und Feststellungen einzufangen.
Die ersten Beträge liegen schon ab hier zum schmöckern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema VNC:
Nach einigen Experimenten läuft nun dioch RealVNC, der "Haus VNC-Server" vom Pi.
Dabei gilt es folgendes zu Beachten:
1. Verzicht auf Wayland (kann man aktuell IMHO verschmerzen)
2.Reihenfolge beim Einrichten

Als hilfreich dafür erwies sich diese Seite, im unteren Teil.
Wichtig ist nur, die Reihenfolge einzuhalten beim Einrichten, dann klappt es.
Und bitte das raspi-config aus der Kommandozeile nutzen
1. bei Bedarf voher alle anderen VNC-Server deinstallieren, WayVNC stört dabei nicht, kann bleiben
2. über "sudo raspi-config" zuerst X11 auswählen Punkte 6 - A6 - W1 auswählen
3. Neustart - wichtig
4. Schnitstelle VNC auswählen (raspi-config) 3 - I2
5. Installation abwarten, Neustart
6. ggf. die Auflösung noch wählen entweder über raspi-config oder manuell über die Framebuffereinträge in der config.txt

Sollte so funktionieren, jedenfalls bei mir hatte ich Erfolg damit.
 
Thema: Übertragungsraten:
von einem USB-Stick auf die micro-sd (nicht die schnellste)werden schon mal 60MB/s erreicht, ergo scheinen die Herstellerangaben erstmal zu stimmen.
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Thema Geschwindigkeit:
ein PlateSolve mit EKOS, oder die Bilderkennung beim Autofokusieren bzw. -Nachführung ist wirklich schnell gegenüber dem 4er. Sollte die Software auch noch dann wirklich fehlerfreier laufen, ist dies ein wirklicher Gewinn bei marginaler Mehrleistungsaufnahme.
 
Thema Kompatibilität:
Um das Medium eMMC oder SSD zu testen, schraubte ich einfach den HAT für eine Solche einfach unter dem Pi5 . Beim 4-er liegen die USB Buchsen schön unter einander, beim 5 er - Fehlanzeige. Ein versetzter Steckeradapter würde es wieder richten, bedeutet aber zusätzlichen Aufwand.
So schön der neue Pi 5 sich darstellt, Leistung und Energieaufnahme, so viele Baustellen gibt es da leider noch.
 

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Thema Python:
Um nicht durch das System gemanagte Python-Bibliotheken zu nutzen, muss man ein virtuelles Environment erstellen. Der Editor Thonny unterstützt das unter Einstellungen - Interpreter.
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Nachteil des Ganzen: Man muss sämtliche Bibliotheken die benötigt werden, dort installieren. Warum diese neue Vorgehensweise, kann man sich hier unter Python erlesen.

Auch läuft mein script nicht sauber durch, da die GPIO-Library anscheinend mit dem PI5 noch nix anfangen kann.
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Hi Thomas,

vielen Dank für deine Arbeit. Habe bisher nur einen PI 4.

(Aber irgendwie ist das ganze auch ein Beispiel, warum ich Linux nicht mag. ;) )

Gruß
Peter
 
vielen Dank für deine Arbeit. Habe bisher nur einen PI 4.

(Aber irgendwie ist das ganze auch ein Beispiel, warum ich Linux nicht mag. ;) )
Hallo Peter,
dass was nicht funktioniert, macht es ja so reizvoll. Da wird solange gelesen, geknobelt etc. bis es funzt. Wo wäre sonst der Spaß?

P.S. Das liest sich jetzt aktuell sehr bescheiden an, die Lösungen kommen aber, und gerade unter'm Pinguin, kommt Zeit, kommt Rat. War schon immer so. Unter WinzigWeich, da bist du auf den Hersteller angewiesen, ob Treiber Betriebssystem etc.
 
Thema Python und LCDproc:
Kommt Zeit kommt Rat, wie schon gesagt.
Bei LCDproc musste der Driver Pfad angepasst werden, ein "sudo cme edit lcdproc" und schrittweise abgehen der einzelnen Optionen brachte einen Fallstrick wieder zu Vorschein. Das LCD läuft.

Auch bei Python ging es einige Schritte weiter. Man sollte vor allem nicht vergessen, den I2C-Bus 1 zu aktivieren, es gibt noch zwei mit der Busadresse 11 und 12, da tauchen ein Mengen Geräte auch auf, die gehören aber alle zum System.
Man muss sich halt daran gewöhnen, dass in den virtuellen Enviroment alle library's, auch die systemspezifischen neu installiert werden müssen. Auch helfen die Fehlermeldungen von Thonny dabei sehr, man muss sie nur zu interpretieren wissen. So langsam steige ich dahinter.

Jetzt steht erstmal der gpsd auf dem Plan, mal sehen, was der so alles für Umwege macht.
 
Hallo Steins-Ursel,

das neu installieren aller Libraries im virtuellen Environment ist nicht nötig, wenn du das Environment mit der Option --system-site-packages erstellst.
python -m venv venv --system-site-packages
Ich habe gerade Python auf einem Windows Rechner neu aufgesetzt, da musste ich auch auf virtual Environments gehen für alle Pakete, die über pip nachinstalliert werden. --system-site-packages macht die Environments sehr viel kleiner, vor allem ist Spyder sofort gelaufen. Nur eine Sphinx Option hat bei der Installation gemeckert, das muss ich noch ansehen.

bei Real Python finden sich noch einige interessante Tips, die ich aber noch nicht durchgekaut habe.

CS
Arnold
 
Ja, ist bei allen aktuellen Python Installationen so: die in der Python Distribution enthaltenen (und auf Kompatibilität getesteten) Pakete können mit dem Paket Manager (Conda, Apt, ...) installiert werden, die "fremden" Pakete nur mit Pip in einer virtuellen Umgebung. Die muss nach dem Erstellen natürlich aktiviert werden, damit Pip in dieser Umgebung installieren kann.

Also zuerst:
python -m venv name_environment_ohne_site_packages --system-site-packages
dann
activate in name_environment_ohne_site_packages\Scripts\activate aufrufen

Hab auch erst ein wenig gebraucht um zu verstehen, dass ich etwa das Entwicklungssystem Spyder in der Grundinstallation verwende, daraus jedoch mit "Run" ein Programm in einem beliebigen anderen Environment ausführen kann. Was ich noch nicht getestet habe, ist die Installation ohne pip im Environment. Habe aber noch ein wenig Zeit, Pi5 lässt noch auf sich warten ;). Die noch sparsamere Installation ohne pip im Environment muss ich erst testen. Dieses Abmagern macht vor allem dann Sinn, wenn man auf einem Rechner viele virtuelle Umgebungen erstellt, um sehr verschiedene Programme in minimaler Umgebung zu testen oder zu isolieren. Da führen einige hundert MB mehr oder weniger pro Umgebung schnell zu einem fetten System.

etwa: (das Environment habe ich unmittelbar davor erzeugt)

arnold@raspberrypi:~ $ source test_sys/bin/activate
(test_sys) arnold@raspberrypi:~ $ pip install board
Looking in indexes: https://pypi.org/simple, https://www.piwheels.org/simple
Collecting board
Downloading https://www.piwheels.org/simple/board/board-1.0-py2.py3-none-any.whl (12 kB)
Installing collected packages: board
Successfully installed board-1.0
(test_sys) arnold@raspberrypi:~ $
 
wichtig: zuerst soweit möglich Bibliotheken mit apt install installieren
dann virtuelles Environment installieren und aktivieren
darin mit pip install -r requirements.txt die restlichen Pakte installieren

Ich habe auf diese Weise mit wenigen Zeilen die Solex Auswerte Software zum Laufen gebracht:

(test_sys) arnold@raspberrypi:~ $ pip install -r /home/arnold/python/Solex_ser_recon_EN-main/requirements.txt
in Spyder Interpreter eingestellt, danach mit Run gestartet.
Alternativ wäre der Start in der Console nach Aktivieren des Environments:

spyder_solex_small.jpg


Achtung: Bildschirmkopie funktioniert unter Wayland nur mit PrtScrn Taste, alle alten Programme zum Ausschneiden bekommen kein Bild!
CS
Arnold
 
Hallo Arnold,

Danke für deine Informationen. Mal zum Grundverständnis: Der Raspi ist doch gerade für die Einsteiger interessant, und da wirbt sogar mit Python dafür. Für den Einsteiger legt man dadurch die Hürden höher, eine grundsätzlich einfaches Enviroment wie von Bullseye reicht für die meisten Anwender, gerade für Einsteiger. Die wollen schnell sehen, das da in der Hardware sich was tut. Für die Profis ist dann natürlich eine solche Verwaltung sehr hilfreich, sollte man aber nur auf Bedarf aktiveren sollen. So schreckt das viele ab.
 
Hallo Arnold,
danke für den Tip mit
Also zuerst:
python -m venv name_environment_ohne_site_packages --system-site-packages
dann
activate in name_environment_ohne_site_packages\Scripts\activate aufrufen
Hat mit einigen geistigen Rösselsprüngen geklappt.
Leider lässt sich die hardwarenahe Pythonprogrammierung nur mit gemischten Bibliotheken betreiben.
lgpio ist da so ein schönes Beispiel. Als deb installiert Version 0.2, über pip nur v 0.0.01, und die geht nicht.
Aus meiner Sicht, "Ansatz gut", durchdacht - > "Thema verfehlt, setzen fünf"
 
Eigentlich ist die Handhabung von Python kaum schwieriger geworden, wenn man ein einziges virtuelles Environment für die eigenen Programme anlegt. Leider ist gerade dieser einfache Fall noch nicht ausreichend klar in den Einsteiger Tutorials beschrieben. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis mir Sinn und die Handhabung der virtuellen Environments klar geworden sind. Bin aber jetzt voll davon überzeugt, speziell wenn ich ein weniger übliches oder ein nicht gewartetes Paket testen will.

Der Schutz der Python Installation gegen Fremdpakete ist gerade bei Linux wichtig. In Windows bin ich da etwas entspannter, einfach eine weitere Winpython Installation daneben aufspielen und neu anfangen. Braucht jedoch viel mehr Zeit und Platz verglichen mit virtual Environments. Aber in Linux läuft zumindest an der Oberfläche einiges nicht mehr, wenn ein neu eingespieltes Paket denselben Namen verwendet wie ein bereits vorhandenes.

CS, Arnold
 
Thema serielle Schnittstelle:
Unter Buster, Bullseye hies diese Linux konform /dev/ttyS0. Jetzt führt man wieder die alte Bezeichnung ein /dev/ttyAMA0. Muss man wissen, da gpsd nicht laufen wollte. richtige Schnittstelle, und läuft.

@Arnold3:
Die Pythonumgebung ist dank deiner Hilfe wieder in eine Zustand, wo mein Steuerprogramm läuft, und daraufhin brauch ich erst mal ein Bier :mad::cool::eek:
 
Thema passive Kühlung
heute sind die massiven Kühlkörper zur passiven Kühlung eingetroffen. Gleich ausprobiert mit folgendem Fazit:
1. der 5-er ist passiv Kühlbar
2. die Temperatur pendelt sich in Ruhe so bei knapp unter 60°C ein
3. mit Kstars/Ekos mit einer Simulation so um die 62-65°C , wohlgemerkt in der warmen Bude, draußen im Feld dürfte die Temperatur einiges darunter liegen.
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Da hat wohl der Konstrukteur schnell fertig werden müssen und die Ausschnitte für POE, das zweite Kamerakabel und PCIe nicht mehr hingekriegt :LOL: . Aber mit der SSD darunter wird es am Fernrohr sicher gut passen.
 
Da hat wohl der Konstrukteur schnell fertig werden müssen und die Ausschnitte für POE, das zweite Kamerakabel und PCIe nicht mehr hingekriegt
Hallo Arnold,
ja das könnte ein Thema werden. ;)
"heiße Nadel" und so ....
Aber mit der SSD darunter wird es am Fernrohr sicher gut passen.
Eine ordentliche micro-SD sollte es auch können, die Lese- und Schreibraten sind um Längen besser wie beim Pi.
Alleine der Bootvorgang ist wirklich 'ne Wucht, zeitlich gesehen.
Und wenn die Entwickler das Raspbian so optimieren, dass die Schreibzugriffe minimiert werden, sollte es auch entspannter zugehen.
Klar, eine "erwachsene" SSD, da geht wirklich die Post ab.
Hier stellt sich die Frage, muss dass dann immer nötig sein?
 
Hi zusammen,
könntet ihr bitte mal die Links posten, wo ihr den Raspi, das HAT für SSD, den passiven Kühlkörper bestellt habt?
Danke
 
Im Moment ist die Liefersituation etwas unübersichtlich und unser Bedarf nicht ganz Mainstream. Wird sich wohl erst nach Weihnachten beruhigen. Einfach mal die RPI Approved Resellers durchgehen oder Tante Google fragen. Raspi und LN074 Fisheye hab ich bei Welectron gefunden, herzlichen Dank an steins-ursel für den Tip! Leider ist RPI 5 dort wieder ausverkauft. Gehäuse hat unter anderem der flotte Ali, aber auch ein dänischer Shop . Netzteil von 12V auf 5V werde ich wohl von Semaf bestellen, mein letztes ist etwas zu schwach und hat keinen Chip. Ist aber nicht so dringend, im Moment kämpfe ich noch mit Libcamera und Picamera2 ;)
 
Hallo zusammen,
mein Pi5 hat es leider wegen des Wetters noch nicht unter den Sternenhimmel geschafft, daher kann ich zum Thema Temperatur noch keine Live-Erfahrung erzählen. Ich habe den PI5 mit dem Original-Gehäuse und dessen Lüfter im Einsatz. Compilieren von INDI, KStars etc. funktionierte wirklich gut und dank des Lüfters ging die Temperatur auch maximal auf 72°C. Sobald der Compiler fertig war, fiel die Temperatur auch wieder schnell (ich meine es waren ca. 10sec) auf ca. 60°C und der Lüfter war aus.

Daher muss ich sagen, meine Skepsis über den Lüfter hat sich nicht bewahrheitet. Selbst wenn er läuft ist er um Längen leiser als die Kamera-Kühlung.

In punkto SSD greife ich einfach zu einem externen SSD-Gehäuse und stöpsele es an einen USB-Port an. Bei mir hat tatsächlich USB3 gleich auf Anhieb funktioniert, und dann flitzt der Kleine wirklich.

VG
Wolfgang
 
Thema erhöhte Grundlast:
Aufgefallen ist mir ein Task, welcher so um 25% Grundlast erzeugt, "lcd4linux". Wer ihn nicht braucht, entweder deaktiveren oder deinstallieren. Mal schauen, wann sich diese Entscheidung bemerkbar macht. Ist Dieser nicht mehr aktiv, sinkt die Last in Ruhe auf 0-1%, was zusätzlich die Grundtemperatur senkt. Aktuell pendelt der Pi zwischen 48-50°C hin und her.
 
Hallo Thomas,
ich benutze jeweils die Anleitungen von INDI und KStars etc, die funktionieren eigentlich immer ganz gut. Auf der Basis habe ich mir ein paar Shell-Skripte zusammengenagelt, die es noch einen Tacken einfacher machen. Sie sind aber noch zu neu, um sie irgendwo zu veröffentlichen - man muss sich ja nicht unnötig oft blamieren :)

Falls Du sie haben willst, schicke mir einfach eine PN, kannst sie natürlich haben.

VG
Wolfgang
 
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