SpaceX-Gefahr d. Starlink

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Hallo Thorsten,

Was das "Versagen" und Produktion von Weltraumschrott betrifft, das ist nicht wirklich ein Problem. Wegen der relativ niedrigen Umlaufbahnen kommen die ohne aktiven Antrieb nach wenigen Jahren von selbst herunter.

das halte ich ja für eine recht sportliche These. Weltraumschrott ist schon jetzt ein Problem, und es wird streng genommen von jedem einzelnen Satelliten nach dem Erreichen seiner Lebensdauer verschärft. Anfang diesen Jahres sollen an die 2000 dieser Geräte aktiv da oben herumgekurvt sein, allein die "Musksche Wolke" wird also in der letzten Ausbaustufe sechs mal so viele enthalten, die alle innerhalb weniger Jahre das zeitliche segnen werden. Selbst wenn man unterstellt, daß alle ausgefallenen Satelliten nach wenigen Jahren ihr Dasein in der Atmosphäre beenden, kann und wird wohl auch in dieser Zeit so einiges passieren. Aber schon in 800 km Bahnhöhe kann die "Lebensdauer" 150 Jahre und mehr betragen (Quelle: DLR ).

Gruß
Achim
 
Hallo!

Spektrum der Wissenschaft hat einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema: Raumfahrt: Wie gefährlich sind Elon Musks Starlink-Satelliten?
Und Spiegel Online hat auch einen, aber der sieht mir sehr danach aus als sei er von den Diskussionen auf diesem (und ähnlichen) Foren inspiriert.

Ich hoffe, dass die gute alte Marktwirtschaft dem Spuk bald ein Ende bereiten wird. Musk braucht 33 Milliarden Dollar für den Vollausbau dieses Irrsinns. Bisher hat er 500 Millionen von Investoren gesammelt, also etwa 2%. Das reicht für ein paar solcher Starts, dann ist Schicht im Schacht. Eigenes Geld wird er nicht einsetzen, denn das ganze Projekt soll ja Gewinn abwerfen und keine zusätzlichen Verluste bringen.

Grüße
Maximilian

PS: Mir als Hobbyastronomen und gelerntem Raumfahrtingenieur ist es bei dieser Sache eher bange um die Zukuft der Raumfahrt als um den Sternenhimmel. Eine einzige Kollision von zwei Objekten in einer so dicht mit Satelliten bevölkerten „Schale“, vor allem wenn es eine in 1000km Höhe ist, würde jede Art von Raumfahrt für hunderte von Jahren unmöglich machen.
 
Hallo Moderation,

wäre es möglich die beiden Themen zu einem einzigen zusammenzufügen?
Sonst sehe ich noch den Kessler-Effekt für Forenthreads kommen ;)

Gruß Okke
 
Ich vermute mal, daß die „möglicherweise Milliarden von ökonomisch benachteiligten Menschen" ganz andere Sorgen als fehlendes Internet haben...

Gruß
Achim
 
Wurde Grade zusammengeschissen, weil ich einen neuen Tread aufgemacht habe zu diesem Thema und eben von dem hier ua. nix wußte. (Elon Musk Ära hat schon begonnen...) Der Geneigte Beantworter meinte, solche Treads lassen sich alle zusammenfassen! Zusammenfassen lässt sich wohl eins: auch er - der geneigte Beantworter - werden wohl noch zig mal und in Zukunft noch mehr - mit diesem Thema konfrontiert werden und ob es dem geneigten Beantworter passt oder nicht: Leute schreibt , schreibt, schreibt!!!
 
Der ökonomische Vorteil einer Durchsetzung von schnellem Internet weltweit ist eines der obersten Direktiven der welteweit angesiedelten Industrien. Es bedeutet soviel wie eine Eroberung mit Bodentruppen von feindlichem Gebiet. Hat man diese erst installiert, bedarf es keiner weitern Übernahme mehr. Jemand, der das über zukünftige Technologien bewältigen kann ist Elon Musk. Sein Plan ist global, wer sind seine Unterstützer? Schon heute global agiernde Mulitkonsortien und Konzerne. WWW Fluch oder Segen? Ein Segen wie Glyphosphat.
 

Genau wie bei den Römern: Brot und Spiele. Glyphosat und schnelles Internet. Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte weil es keine Nachrichtensendung mehr gibt, in der nicht auf „schnelles Internet für alle“ und „Digitalisierung“ als wichtigstes politisches Ziel für die nächsten Jahre hingewiesen wird. Alles andere ist inzwischen Nebensache dagegen. Unsere Volksvertreter kommnunizieren mit uns nur noch via Twitter, Facebook und Whatsapp und damit das ohne Verzögerung und rund um die Uhr passieren kann, ist jedes Mittel recht. Das ist inzwischen so weit gekommen, dass man nichts mehr dagegen sagen kann/darf. Wie beim Glyphosat eben: Was, Glyphosat verbieten? Dann verhungert aber ein Drittel der Weltbevölkerung. Was, kein schnelles Internet? Dann verlieren wir aber den weltweiten Anschluß und müssen alle sofort verhungern...

Und im übrigen bin ich auch der Meinung, dass man zu diesem Thema gar nicht genügend Threads anfangen kann. Wenn eines Tages wirklich 60000 Internetsatelliten da oben sind, brauchen wir kein Astronomieforum mehr. Dann können wir hier nur noch Beobachtungsberichte wie „Gestern habe ich Iridium Serie 2 Nummer 96“ oder „Am Wochenende gelang mir die Beobachtung eines frühen Starlink-Satelliten, vermutlich Nummer 479 - ich füge unten eine Kohlezeichung von seinem Solarsegel der ersten Generation an“ lesen.

Gute Nacht
Maximilian
 
Dein Sarkasmus lässt mich schmunzeln, hast es auf den Punkt getroffen!! Andersw Thema, gehört aber dazu: Was mit der Verstädterung von Speckgürtel-Dörfern der Mittel und Großstädte begann und in kuriosen Nebeneffekten geendet ist (Beleuchtungsverordnungen) die z.B. bei uns im Dorf auf einer 4m breiten Straße (gebrauchte, irgendwo abgebaute) Strassenlampen für eine 4 spurige Straße installiert hat um den Verordnungen zu genügen (heller darfs ja sein, nur nicht dunkler) ist der Witz schlechthin und das gilt überall. Glyphosphat ist gar nicht schlecht, es sterben die Begleit (Wild) Pflanzen, dann die Insekten, dann die Vögel....das hat man anscheinend nicht gewußt, ich meinte immer, da oben wird gedacht. Jetzt denkt man schon wieder in der gleichen Qualität und möchte uns mit Spielen und Medienkonsum all over the World beglücken! Wirklich nur deswegen nmachen die das! Wirklich! Nicht etwa umk die Industrialisierung voranzutreiben, das will keiner!
 
Tja wer meint Netflix wäre das Tollste hat eben noch nie das Leo-Triplett bei besten Bedingungen in Echt gesehen. Aber das wird dann künftig wohl eh nicht mehr gehen. Meine Frage war nicht rhetorisch aber blieb unbeantwortet: Was tun gegen diese Machtlosigkeit? Astroforen vollschreiben?

VG
Klaus
 
Interessant wäre ein Worst-Case-Szenario durchzuspielen, wie folgt:
Man nimmt an, alle, von mir aus, 100 000 Satelliten zerbrechen in 1 mm^3 Partikeln (jeder). Nehmen wir, dass der Zusammenstoß nur mit einem von diesem Partikel wäre für uns gefährlich.

Wie hoch darf man da die Verteilungsdichte im All sich vorstellen? Ist das so als ob man Hundert Orangen auf ganzen Berlin verteilt oder 100 000 Orangen in einem typischen Wohnzimmer?

Viele Grüße
Alex
 
Hallo Alex,

ohne das nachgerechnet zu haben - ich vermute weniger als eine Orange in Berlin. Da die Zerstörungskraft einer solchen Orange aber enorm ist und die Auswirkungen entsprechend fatal sein können, ist das nicht relevant. Allein dass diese Orange, um im Bild zu bleiben, auf Grund der geringen Größe äußerst schwer ortbar ist und entsprechend kurzfristige Ausweichmanöver bei allen potenzielle gefährdeten Satelliten auslöst kommt es zur Potenzierung der Auswirkungen auch für eine Vielzahl intakter Satelliten - deren Lebensdauer dadurch sinkt, die entsprechend selbst zu unsteuerbarem Schrott werden und so weiter - wie eine Kettenreaktion.

Das ist in meinen Augen das eigentliche Problem. Aus dem Grund halte ich eine Regelung, die einen gezielten Deorbit für alle neuen Satelliten vorschreibt, für so wichtig. Die Anstrengungen, das schon da rum kreisende Zeug einzusammeln halte ich bei großen Teilen vielleicht für möglich, für den Kleinkram da oben ist das in meinen Augen eine Illusion.

CS
Jörg
 
Interessant wäre ein Worst-Case-Szenario durchzuspielen, wie folgt:
Man nimmt an, alle, von mir aus, 100 000 Satelliten zerbrechen in 1 mm^3 Partikeln (jeder). Nehmen wir, dass der Zusammenstoß nur mit einem von diesem Partikel wäre für uns gefährlich.
Wie ist das zu verstehen?
100000 Fragmente mit 1mm³ oder 100000 Satelliten die dann in ?wieviele? Fragmente pro Satellit zerbröseln?

Wie hoch darf man da die Verteilungsdichte im All sich vorstellen? Ist das so als ob man Hundert Orangen auf ganzen Berlin verteilt oder 100 000 Orangen in einem typischen Wohnzimmer?
Bei einer Bahnhöhe von z.B. 700km ist die Kugelfläche 630 Mio km².
Berlin hat 891,68km², also 0,00014%.
Der Kehrwert davon ist 700000.
Es müssten also 700000 Fragmente unterwegs sein,
damit im Mittel zu jedem Zeitpunkt eines davon sich über Berlin befindet.
(Rechnung ohne Gewähr :cool: )
Und die sind dann noch auf mehrere 100km Höhe verteilt.
Hört sich nach wenig an, aber da die ziemlich zackig da oben rumflitzen,
ist es wahrscheinlich mehr als nach was es aussieht.

Gute Frage.
Und würden sich die "Partikel" irgendwann mal zu einem kleinen Mond zusammen tun?
Nein. Die sind noch innerhalb der Roche-Grenze.
Aber es könnte sich ein Ring bilden. :eek:

Gruss
Thorsten
 
Wurde Grade zusammengeschissen, weil ich einen neuen Tread aufgemacht habe zu diesem Thema und eben von dem hier ua. nix wußte. (Elon Musk Ära hat schon begonnen...) Der Geneigte Beantworter meinte, solche Treads lassen sich alle zusammenfassen! Zusammenfassen lässt sich wohl eins: auch er - der geneigte Beantworter - werden wohl noch zig mal und in Zukunft noch mehr - mit diesem Thema konfrontiert werden und ob es dem geneigten Beantworter passt oder nicht: Leute schreibt , schreibt, schreibt!!!
Geneigter Schreiberling,

schade, daß du es nicht begriffen hast!
Zusammengeschissen hat dich niemand!
Aber mir ist das Thema wichtig - dir offensichtlich auch - und deshalb ist es sinnvoll, es nicht wie eine Hundehütte zu betrachten - in jeder Ecke einen Knochen - sondern sämtliche "Knochen" an einer Stelle zu sammeln! (ich hoffe, du verstehst das Bild!)

Und, falls dir auch das nicht klar ist: wir sind Verbündete!
Du kannst ja mal die SuFu benutzen, dann findest du raus, daß ich sogar der erste war in diesem Forum, der sich über Starlink Satelliten aufgeregt hat (glaube ich, ist aber völlig wurschd), lang bevor du überhaupt bemerkt hast, daß es welche gibt...

Nur zusammen besteht die Chance etwas zu erreichen und nicht wenn alle in alle Richtungen agitieren! Sonst ist die Wirkung nämlich gleich Null! Und genau DAS ist der Grund, warum ich mich um eine Zusammenlegung der Freds bemühe. NUR wenn wir unsere Energie bündeln, läßt sich etwas bewegen! Wenn du viele Leute darauf aufmerksam machen willst, dann ÄNDERE DEINE SIGNATUR und sei präsent! Aber mach nicht überall ein neues Faß auf, in dem dann ein möglicherweise kluger Vorschlag gleich wieder versinkt und von niemand bemerkt wurde, weil es tausende von Fässern gibt!

Ich sehe grade, dem
Okke_Dillen
hat es schon oben nicht gefallen, dass sich hier mehrere Leute nen Kopf machen, ok, Lieber Moderator...ignorriert ihn!
wie wichtig ist dir das Thema? Offenbar so unwichtig, daß es nicht mal für nötig hältst, zu schauen, was vorher schon dazu geschrieben wurde und wunderst dich dann auch noch, wenn man dich darauf aufmerksam macht.


So, und jetzt komm mal wieder runter von deiner Palme und trage etwas Nützliches zum Thema bei! Zb mal Klaus' (klawipo) Frage zu beantworten. Oder wenigstens drüber nachzudenken! :coffee:

Gruß Okke
 
Hallo zusammen!

Die Zusammenlegung von Themen ist auch nicht ganz problemlos - außerdem werden die Threads dann auch schon sehr lang. Nicht alle Foren-User lesen alle Beiträge, bevor sie ein neues Thema erstellen - es gibt ja auch kein Gesetz, das dies verlangt. ;)

Ich denke, es werden sich daher immer wieder mal mehrere ähnliche Themen ergeben, wenn so brisante und aktuelle Problematiken im Raum stehen. Eine "Super-Lösung" dafür/dagegen gibt es wohl nicht, und solange nicht 10 gleiche oder ähnliche Threads parallel laufen, würde ich mir noch keine großen Sorgen machen. :coffee:
 
Hallo Leute,

das viel größere Problem für die Amateurastronomie ist doch die Lichverschmutzung, dachte ich immer. Die nimmt doch über die Jahre immer mehr zu. Auf meiner Dachterrasse in der Innenstadt in Bonn kann man gerade einmal eine Hand voll Sterne sehen. Dabei ist es auch egal, dass es aktuell nicht mehr richtig dunkel wird (weiße Nächte). Die habe ich auch im Winter.

Für mich ist es darum im Sommer sehr interessant, Satelliten zu verfolgen. Im Sommer ist es Abends noch schön warm und es macht Spaß im Schaukelstuhl zu liegen und den Himmel nach diesen Satelliten abzugrasen. Neben gefühlt unendlich vielen Flugzeugen (mindestens zwei sind immer am Himmel), leuchtet hin und wieder auch mal ein Iridium-Flare auf. Damit ist es ja nun zu Ende. Da bieten die Musk'schen Satelliten für mich neue Abwechslung am Nachthimmel.

Ich denke, das es wie bisher auch Möglichkeiten gibt, die Satellitenspuren aus den Bildern zu entfernen. Zu Glück ändert sich ja am Himmel so gut wie nichts und zur Not greift man auf die große Menge an Bildern zurück die es schon von jeder NGC-Nummer im Netz gibt.

An der Lichtverschmutzung sind wir ja alle irgendwie beteiligt, deshalb ist das nicht so schlimm. Wenn aber einer als Verursacher ausgemacht werden kann, ist er der Sündenbock.

Gruß,
Peter
 
Hallo

ich nehm jetzt mal diesen Thread und möchte auf dieses Video aufmerksam machen, wo die möglichen Auswirkungen der künftigen Satelitennetze ganz gut visualisiert werden. Der Autor ist ein Hobbyastronom:

Ich hoffe das wurde hier oder in den anderen Threads nicht schon gepostet. Alles habe ich nicht verfolgt.

Schöne Pfingsten

Oli
 
Hallo Peter,

Ich denke, das es wie bisher auch Möglichkeiten gibt, die Satellitenspuren aus den Bildern zu entfernen.
Das ist richtig. Allerdings hast Du selbst vor wenigen Wochen in einem anderen Thread einschränkend bemerkt, daß Methoden wie das Sigma-Clipping nur mit vielen Einzelbildern gut funktionieren. Immerhin kann man sich darauf einstellen und die Bildanzahl gegebenenfalls erhöhen.

... und zur Not greift man auf die große Menge an Bildern zurück die es schon von jeder NGC-Nummer im Netz gibt.
Für mich ist diese Aussage von jemandem, der das Hobby Astrofotografie betreibt, zugegebenermaßen ein wenig irritierend - oder hast Du hier einen Ironie-Smiley vergessen? Falls nicht: Darf ich Dich mal fragen, warum Du fotografierst?

An der Lichtverschmutzung sind wir ja alle irgendwie beteiligt, deshalb ist das nicht so schlimm. Wenn aber einer als Verursacher ausgemacht werden kann, ist er der Sündenbock.
Ja, die Lichtverschmutzung ist ein Problem. Wir Hobbyastronomen sind noch am besten dran, wir können weniger betroffene Gegenden aufsuchen, und auch Teleskope für die professionelle Astronomie werden nicht in der Großstadt gebaut;). In der Natur sind die Folgen vielfach gravierender. Und es ist traurig, daß das Thema bisher kaum eine Rolle spielt, angefangen bei Gartenbesitzern über Häuslebauer bis hin zu Architekten und Städteplanern. Spricht man jemanden darauf an, wird man schnell in die Ökospinner-Ecke gestellt. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwischen den Problemen Lichtverschmutzung und "Satellitenverschmutzung": Während das eine die Folge von vielen Jahrzehnten weltweiter technischer und gesellschaftlicher Entwicklung ist, resultiert das andere aus der unternehmerischen Aktivität einer Firma, natürlich nur, um "möglicherweise Milliarden ökonomisch benachteiligten Menschen zu helfen":ROFLMAO: ... ich vergaß. (BTW: Ob der Herr Musk dann diesen Menschen auch die erforderliche Hardware schenkt?) Und ja, SpaceX ist (momentan) der alleinige Verursacher des Problems und muß daher damit leben, die Zieladresse für die zahlreichen Proteste zu sein. Mit Sündenbock hat das nichts zu tun.

Gruß
Achim
 
Da hat er nicht ganz Unrecht der Peter. Vermutlich ist Musk auch nicht gedankenloser in seinem Tun als Hinz und Kunz, nur eben extrem, naja sagen wir mal zielorientiert und groß denkend. Für mich könnten sich ebenso wie Unternehmen viele Menschen insgesamt rücksichtsvoller gegenüber Natur und Allgemeinheit verhalten. Erzwingen lässt sich das freilich nicht, nur regulieren und im Rahmen demokratischer Möglichkeiten (be)steuern. Die Leine gerade für Unternehmen ist m. E. global einfach zu lang geworden. Leider lässt sich das auch wohl nur durch globalen politischen Konsens lösen, aber da sehe ich im Moment schwarz.

VG Klaus
 
Hallo Forum

@klawipo Klaus da bin ich bei dir. Wer zahlt schafft an. Die Reichen werden immer reicher. Wenn du als kleiner Sportdrohnen Besitzer deinem Hobby fröhnen möchtest, musst du diverse Einschränkungen und Auflagen erfüllen. Auch der Flugkontrolle solltest du Meldung machen. Wie verrückt ist das eigentlich.
Nur der "Herr" Musk und Konsorten haben anscheinend alle Möglichkeiten.

Gruß Franz
 
Hallo!

Vermutlich ist Musk auch nicht gedankenloser in seinem Tun als Hinz und Kunz, nur eben extrem, naja sagen wir mal zielorientiert und groß denkend.

Da sehe ich aber einen ganz gewaltigen Unterschied. So gedankenlos Hinz und Kunz auch sein mögen (immer mehr Hinze und Kunze sind das nämlich gar nicht!), sie beeinflussen mit ihren Aktionen unmittelbar nur ihr nahes Umfeld. Mittel- und langfristig und in der Masse dann auch irgendwann im Zeitrahmen von Generationen die ganze Erde.
Musk dagegen wirkt hier und jetzt und sofort auf den gesamten Planeten ein. Ohne irgendwen zu fragen, ob das OK ist. Ohne irgendwem die Möglichkeit zu geben, Bedenken anzumelden. Er schafft Tatsachen, denen wir übrigen sieben Milliarden Menschen tatenlos zusehen müssen. Und gedankenlos ist er garantiert nicht.

Grüße
Maximilian
 
Also die Reaktionen auf Twitter wirkten genauso dass er diesen Aspekt überhaupt nicht vorhergesehen hat. Grad so als hätte Hans oder Lieschen Müller diese brillante Idee ausgeheckt und dank mehrerer 100 Lottogewinne umgesetzt. Das kann natürlich Taktik sein, aber andererseits wirkt das so dumm dass man es auch wieder abkaufen kann. Dass das in der Konsequenz was ganz anderes ist als wenn mein Nachbar den Vorgarten illuminiert ist ja unbestritten.
 
Hallo!

Also die Reaktionen auf Twitter wirkten genauso dass er diesen Aspekt überhaupt nicht vorhergesehen hat.

Der Mann gilt als einer der intelligentesten Menschen, die zur Zeit leben. Was immer er auch twittert ist nicht das, wes er in Wirklichkeit denkt und macht. Er scheint irgendeinen Masterplan zu haben, den er rüchsichtslos verfolgt. Vielleicht will er ja wirklich nur den Fortbestand der Menschheit sichern, indem er ein paar Auserwählte auf den Mars umsiedelt. So schnell wie möglich. Was mit den 7 Milliarden minus X passiert, die hier unten zurückbleiben, ist ihm egal. Die sind sowieso dem Untergang geweiht. (Hab neulich mal wieder „Moonraker“ gesehen. Es gibt einige Parallelen zwischen Musk und Drax...)

Grüße
Maximilian
 
Jaja, Musk ist schon der tollste Hecht im Karpfenteich. Auch besonders schlaue Menschen können die Konsequenzen ihres Handelns wunderbar verdrängen oder ignorieren, vielleicht sogar besser als mittelschlaue, da sehe ich keinerlei Widerspruch. Letztlich auch egal. Kein Unternehmen darf so in die Natur eingreifen nach meinem Empfinden.
 
Das ist richtig. Allerdings hast Du selbst vor wenigen Wochen in einem anderen Thread einschränkend bemerkt, daß Methoden wie das Sigma-Clipping nur mit vielen Einzelbildern gut funktionieren. Immerhin kann man sich darauf einstellen und die Bildanzahl gegebenenfalls erhöhen.

Theoretisch kannst Du in jedem Bild eine Satellitenspur haben (oder auch mehrere). Wenn die nicht immer an den gleichen Stellen in den Bildern auftauchen, ist das kein Problem, die mit den bekannten Methoden zu eliminieren.

Für mich ist diese Aussage von jemandem, der das Hobby Astrofotografie betreibt, zugegebenermaßen ein wenig irritierend - oder hast Du hier einen Ironie-Smiley vergessen? Falls nicht: Darf ich Dich mal fragen, warum Du fotografierst?

Das war ironisch gemeint. Letztlich sollten wir aber trotztdem überlegen, ob wir nicht alle Rohdaten (aufsummiert und korregiert, aber "unbehandelt") ebenfalls der Cloud zur Verfügung stellen, damit wir ein wirklich tiefes Bild generieren können. Irgendwann macht das zwar auch keinen Sinn mehr, weil eine Rauschverbesserung leider mit dem Quadrat der Zeit zu erreichen ist. Wenn jeder nur immer seine "kurz" belichteten Bilder zeigt, kommt man ja nie weiter.


Allerdings, um Deine Frage zu beantworten, frage ich mich langsam auch, warum ich Astrofotografie gerade aus der Großstadt heraus betreibe. Im Netz gibt es wesentlich bessere Aufnahmen, als ich mit meiner bescheidenen Ausrüstung und in der lichtverschmutzen Umgebung machen kann.

Das hat wohl was mit unserer ureigenen Leidenschaft des Jagens und Sammelns zu tun. Ein Relikt aus der Steinzeit, glaube ich. Die selbst "erlegte" Galaxie sozusagen. ;) Vielleicht habe ich ja mal Glück und finde was Neues. Dann darf ich aber nicht auf immer die gleichen Objekte halten, wie ich es bisher mache. Bei Galaxien wäre das z.B. eine aufflammende Supernova.
 
Im Sinne der Versachlichung:

Rein für die fotografische Bildgewinnung dürfte die vorhandene Technik ausreichen, um die Störeinflüsse der Satelliten zu begrenzen, sofern die Ankündigung, auf eine Reduzierung der Reflektivität hinzuarbeiten keine reine Beruhigungsstrategie ist, wird das zudem dazu beitragen.

In wie fern die Großastronomie die gleichen Wege gehen kann wie wir kann ich nicht beurteilen, sofern Langzeitbelichtungen elementar sind und damit ein Entfernen der temporären Effekte schwierig, wäre das sicher ein Thema, ich denke aber, dass man das in den Griff bekommen wird bzw. die Technik dazu hat.

Das Kernproblem ist in meinen Augen die zunehmende Objektdichte im Orbit, der letztlich die Nutzung insgesamt erschwert und die Risiken durch Weltraumschrott in die Höhe treibt, so lange keine klaren Strategien bestehen und in anwendbares Recht und in Handlung umgesetzt sind, wie man das Material, das man dort einbringt, auch wieder geordnet entfernt. Die durch defekte unsteuerbar gewordenen Objekte sind schon genug um hier nicht eine zusätzliche Vermüllung zu tolerieren.

Wir dürfen die Thematik "Satelliten" nicht zu Lasten der Dinge pushen, die wir hier bei uns konkret in der Hand haben! Ansonsten schaffen wir einen Nebenkriegsschauplatz über den man sich gut aufregen kann, da man selbst eh nichts machen kann außer sich zu echauffieren - und dabei die Dinge liegen läßt, die man beeinflussen kann. Die politische Reflektion über das Thema Lichtverschmutzung ist noch viel zu zahm! Letztlich kann vielleicht das Thema effiziente Energienutzung in unserer Richtung wirken - aber das ist weder sicher noch aktuell abzusehen. Es wird z.B. in LED Technik investiert mit dem Ergebnis, dass es bei weniger Energieaufwand heller wird. Solche Fehlentwicklungen gilt es genau so anzugehen wie die Altbeleuchtungen mit ungerichtetem Licht, die es noch massig gibt. Sonst brauchen wir uns über die Satelliten keine Sorgen zu machen, wenn sowieso alles im Lichtsiff untergeht!

CS
Jörg
 
Hallo Jörg,

da gebe ich Dir im Prinzip in allem Recht, was Du geschrieben hast. Ich halte auch nichts davon, hier den Klassenkampf gegen "die da oben" zu führen. Das wirkt nur hilflos und bringt nichts.

Die Berufsastronomen wissen sich in der Regel schon zu wehren gegen die Vorhaben der Industrie und Wirtschaft, nicht nur in der Umlaufbahn, auch was Handy- und Automobilfrequenzen und sogar Windräder angeht. Letztere sind teilweise im Bereich Radioastronomie viel störender als die Satelliten.

Gruß,
Peter
 
(y) Das ist immer sinnvoll!

Ein paar (unstrukturierte) Gedanken:

- Wann kommt die App für die Fotografen, die (mit Hilfe der Ephemeriden) immer die Belichtung dann kurz unterbricht wenn ein Satellit vorbei kommt?

- Lichtverschmutzung vs Satelliten: Die Lichtverschmutzung ist generell klar schlimmer, aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Der Lichtverschmutzung kann man im Prinzip entkommen, indem man wasweissichwohin reist. Die Satelliten sind hingegen überall.

- Das mit dem Weltraumschrott ist der Punkt der eine klare Lösung braucht, und zwar eher früher als später. Das wissen die Verantwortlichen auch, hoffen wir dass auch schnell genug agiert wird. Elon Musk ist sich des Problems bewusst und trifft auch entsprechende Maßnahmen, hoffen wir dass die letztendlich auch funktionieren.

- Vielleicht erledigt sich das Problem der Megakonstellations in LEO ja in ein paar Jahrzehnten, wenn sie durch sehr grosse (500m) Antennen im GEO ersetzt werden. Dafür braucht es allerdings Transportkapazität à la Superheavy/Starship und die wird eben finanziert durch... Starlink.

Gruss
Thorsten
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben