Hallo Dimi,
Dein 14 - Zöller ist nun in jedem Fall reif für die Tonne. .....Aber sag mir bitte, wo die Tonne steht.......
Nein, so schlimm ist es nicht......
Aber auch nicht toll. Ein verdrehter Sekundärspiegel verschlechtert in der Regel die Eigenschaften des Teleskops.
Die Spiegel und die Korrekturplatte werden beim Zusammenbau aufeinander abgestimmt, und so gedreht, dass die bestmögliche Leistung herauskommt. Im Idealfall erhalten die Teile dabei jeweils Markierungen, damit im Zweifel diese Position wieder herstellbar ist, falls mal versehentlich verdreht wurde. Bei älteren Teleskopen ist das oft nicht so. Bei meinem 14-Zöller, den ich gerade zerlegt habe, ist zwar der Fangspiegel markiert, aber leider fehlen die Markierungen an Schmidtplatte und Fassung, sodass die eine Markierung nicht viel Wert ist. Bei meinem Spiegel zeigt die Markierung ziemlich exakt nach unten. Ob das Zufall ist, oder Absicht war, vielleicht sogar die fehlende Markierung überflüssig macht........ich weiß es nicht.
So sieht die Markierung bei meinem Fangspiegel aus:
Hat aber Dein Teleskop diese (alle) Markierungen, dann ist es ganz leicht, alles wieder in die richtige Position zu bringen.
Fehlen die Markierungen auch bei Dir,
und Du hast den Spiegel bereits verdreht, dann bleibt Dir immer noch die (etwas aufwändigere) Justage. Wenn die drei Justageschrauben unberührt sind, kannst Du am Stern durch verdrehen des Sekundärspiegels recht schnell die optimale Position herausfinden, und dann für die Zukunft Markierungen anbringen.
Das mit dem versehentlich Verdrehen geht übrigens ganz schnell, selbst dann, wenn die Fangspiegelfassung fest sitzt.
Vor Allem bei Fangspiegelhaltern mit einer zentralen Halteschraube lässt sich der Spiegel leider sehr leicht im Halter verdrehen, sobald die Justageschrauben zu weit gelockert werden......
Du weißt heute nicht, ob nicht vielleicht der Vorbesitzer bereits den Fangspiegel verdreht hat.
Deshalb würde ich das in jedem Fall mal überprüfen.
Zum Befestigen der Fangspiegelfassung musst Du die Schmidtplatte ausbauen, damit Du an das Blendrohr kommst, mit dem der Fangspiegelhalter verschraubt ist. Damit sich der Halter auch ohne „Anknallen“ der Verschraubung nicht mehr verdrehen lässt, kannst Du eine Papier-, Fiber-, oder Gummidichtung einlegen. Damit erreichst Du bereits ausreichend Reibhaftung, ohne brutale Drehmomente.
So eine Fiberscheibe meine ich:
Der Fangspiegel bzw die Einheit ist nicht verklebt
Doch Andreas, manche werden auch verklebt.
Auf dem Bild siehst Du die neue Fangspiegelfassung, die ich gerade einbaue. Die hat eine Scheibe aus doppelseitigem Klebeband (remove white film). Einmal in richtiger Position verdreht sich da nix mehr........
Bei der Gelegenheit bietet sich auch immer eine Reinigung an. Das geht ausgebaut viel einfacher als in eingebautem Zustand.
Ganz wichtig ist aber, für alle Fälle die ursprüngliche Position aller Bauteile zu dokumentieren.
Bei mir steht natürlich auch komplettes Kollimieren an.
Ich mache das auch „in der Stube“, mit dem Hotech Advanced Cassegrain Lasercollimator.
Damit habe ich unseren 9 1/4-Zöller kollimiert, eine Feinjustage am Stern war nicht mehr nötig. Das Teil ist echt super.
CS
Dietmar