Venus mit ZWB2 & IR-Cut Filter

Hallo,

am 03.05.2023 sah es erst gar nicht gut aus aber um 20 Uhr kurzzeitig ein besseres Bild:
Venus_030523_summe.jpg


Und das Endergebnis:
Venus_030523_4er.jpg


Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
dein Bild ist für mich ein guter Vergleich, da ich ebenfalls am 3.Mai aufnahm. Das freut mich, da nur wenige das Wagnis Venus hier angehen. Auf Alpo ist es auch eher dünn!
Ich erkenne eindeutig die gleichen Strukturen im UV Kanal! Für mich ist das Filmen der Venus Neuland.
Bei mir war es ähnlich mit den Bedingungen. Tagsüber eher warm und die Atmosphäre wollte sich kaum beruhigen. Habe mit IR Aufnahmen gegen 18:30 begonnen...nur Mist! Erst gegen 20:30 wurde es besser, aber nicht optimal. Der Himmel war einfach zu dunstig! Aber Venus ist nun schon 18" groß, da geht schon was. Wenn du möchtest kann ich dir mein UV Bild schicken?
VG Frank
 
Danke Frank,

ja dein Bild in der Galerie habe ich schon gesehen. Die Strukturen lassen sich gut wiederfinden.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,
melde mich hier selten im Forum. Du gibst Dir hier echt wahsinnig viel Mühe. Respekt! Wenn Du die Kurven der Kameras anschauen willst, mußt Du auf cloudy nights gehen. Die ASI Scheiben machen wohl bei 380nm bereits ziemlich zu. Hast Du bei Dir die Scheibe ausgebaut? Die Barlow scheinen im UV ja auch Lichtschlucker zu sehen. Auch die wurden da untersucht.Chrstophe Pellier war da sehr aktiv. Welche Barlow nimmst Du?

Ich ab Bilder aus 2020 mit Schüler UV (380 nm, 40% Durchlaß), die im UV auch eher unscharfen Rand zeigen, trotz guter Bedingungen auf La Palma und sehr guter Optik. Im IR hingegen war der Rand gestochen scharf, auch schon vor Schärfung. Möglicher Störfaktor könnte neben Seeing im UV die Televue 3x Barlow oder die Scheibe der ASI290mm gewesen sein. Oder einfach die Streuung in der Erdatmospähre

Wenn ich TS47 und IR cut oder alternativ ein Schott Kombi mit max. Durchlaß bei 420 nm oder alle 3 kombiniere, hab ich immer noch ein Rotleck und dazu schöne Reflexe, weil die Filter nicht genau zueinander ausgerichtet sind. Wie sieht es bei Dir damit aus? Hast Du die Filter zueinander mal verdreht? Ich stelle die Filter absichtlich schräg, damit die nicht aufeinenderfallen.

Würde mir jetzt die QHY5III-200 holen, die deutlich mehr im UV und IR kann und wohl nun der Standard bei Venus ist. Hätte mir dazu den Baader U geholt. Du räts davon ab? Olivetti hat damit am 05.05.2023 schöne Bilder in ALPO eingestellt. Sein Kontrast ist dabei nicht so gut als bei Veccia (Astrodon Venus-UV) und Morrone (Chroma U-Bessel). Seine 500mm Öffnung helfen ihm da wenig.

Was sagst Du?

LG
Robert

PS: wenn Du ASI Scheiben für die ZWO 120MM brauchst, ich hätte noch zwei unbenutzte liegen. Meine ASI120MM war noch ein Prototyp und hatte Bläschen in der Scheibe. Leider passen die neueren Scheiben nicht
 
Zu deinem Bild oben vom 03.05.2023 gibt es einen tollen Vergleich von Christian Viladrich mit Chroma U Bessel, 250er Mewlon und 1,5x ED-Extender auf f/15, in der Alpo. Große Öffnung ist im UV nicht die Lösung. Beeindruckend die Belichtungszeit von 6,6 ms trotz ASI290mm, nur 270 gain und dem ganzen Linsengraffel in den neuen Mewlons. Ob er seine Scheibe aus der ASI rausgebaut hat? Wir haben auf La Palma bei f15 mit dem Schüler Filter 4 ms bei erheblich höherem gain 336 benötigt. Das spricht dann doch für den Chroma U-Bessel, der halt ein Vermögen kostet....

LG
Robert
 
Danke Robert,

habe mir das angesehen, lässt sich gut vergleichen und zeigt mir auch wie viel Glück ich mit meinem ZWB2 habe.
6ms ist natürlich eine feine Sache aber der Chroma Filter ist mir zu teuer.

Ob die Asi290mm da auch nochmal viel besser ist als meine Asi120mm, keine Ahnung.

Gruß,
Holger
 
Moin!
Kann es sein, dass im Moment fast keine Struktur im UV sichtbar ist? Hatte es am 12. und 13. versucht, neben durchwachsenem Seeing fast nichts im UV und IR….

Beste Grüße
Micha
 
Hi, ich hab hier ein Venus Video vom Akatsuki Orbiter aus dem Jahre 2018 im UV Bereich. Das Video geht über einen langen Zeitraum, so kann man sich gut vorstellen, welche tägliche Veränderungen der Wolkenstruktur auf Venus möglich sind.
CS Mike
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wirklich enorm.
Etwas verwundert hat mich die starke Phasenänderung gegen ende des Videos.

Gruß,
Holger
 
Danke für den link! Der Kommentar eines der Poster is böse:
"From the HST, the photos are better, it was possible not to launch."
Hab mir auch die Bilder vom T1M (Pic du Midi) aus 2017, bearbeitet von Peach, angeschaut. So richtig großes Teleskop braucht man da wohl nicht. Für Venus und Seeing im UV braucht es halt sehr spezielle Bedingungen und gute Optik. Bei schlechte Seeing geht da schnell wenig...
Mal schauen, was da noch kommt, Venus wird größer. Zweite Chance gibt es dann im Herbst.

LG
Robert
 
Ja sie wird langsam größer aber je schmaler desto schwerer wird es später mit den Details.

Heute wären die Bedingungen nicht schlecht gewesen aber Wolken machten mir das Leben schwer.
Schon bei der ersten UV Aufahme war nach 4000 Frames Schluss. Erst weit nach 21 Uhr ging es weiter aber bei tieferen Stand geht im UV immer weniger.
Ich musste auch die Belichtungszeit deutlich erhöhen.
Aber ein Vorteil hat der große Abstand zwischen den Aufnahmen. Es reichte wieder für eine Animation:
venus_140523-ani2006-2127.GIF

Gruß,
Holger
 
Hallo,

am 15.05.2023 wieder bessere Bedingungen aber nur eine kurze Wolkenlücke.

Genauer möchte ich kurz auf meine Methode zu Randbearbeitung eingehen.
Um die zarten Details hervorzuheben muss schon kräftig geschärft werden. Dadurch lässt sich das Ausbrennen der hellen Planetenrandes kaum verhindern.
Dieses Randartefakt eliminiere ich durch Einarbeitung eine weichen Version.

Ich berbeite das Summenbild in fitswork und speichere die Zwischenschritte mit ab.
So habe ich später immer eine noch wenig geschärfte weiche Version und am Ende die scharfe mit Randartefakt / heller ausgebrannter Planetenrand.

In gimp öffne ich dann die beiden Versionen als Ebene.
Im Ebenefenster sollte die harte Version oben liegen. Rechtsklick auf die Datei: Alphakanal hinzufügen.
Jetzt mit dem Radierer / weicher Pinsel, Deckkraft ca. 20% den weichen Rand einarbeiten.
Zum Schluss Ebenen zusammenfügen, abspeichern, fertig !
Venus_150523_202219rand.gif

Sieht gut aus und so enthält das Endergebnis von beiden Versionen die Vorteile.
Venus_150523_202219-3er.jpg

IR zeigte wenig Details, so dass ich das nur weich berabeitet habe. IR & UV addiert ergeben dann den Grünkanal.
Für die Luminanz habe ich später das UV Bild verwendet.

Gruß,
Holger
 
Ein kleines Update von eben, bei leider dürftigen Bedingungen:
Venus_160523_190201p150uv-rgb.jpg

Eigentlich ärgerlich, denn es waren interessante Strukturen zu sehen. Auch im Livebild tauchten die hier und da kräftiger auf aber dann war schnell wieder Waschküche angesagt. Leider zogen nach ein paar Avis auch noch Wolken auf, so dass ich nicht mal mehr die Zeit um 20 Uhr herum nutzen konnte.

Gruß,
Holger
 
Hi Holger, hab deine Methode mit der Ebenenmaske ausprobiert, war aber nicht glücklich damit. Erstens hab ichs nicht wirklich perfekt hinbekommen und zweitens widerstrebt es mir lokal mit Pinsel herumzudoktorn, hab auch abwedeln im UV probiert, geht einfacher, möcht ich aber auch nicht. Darum hab ich es gelassen.Das beste wäre eine globale Maske mit verlaufender Transparenz. Was meinst du?
CS Mike
 
Hallo Mike,

ich hatte auch schon den Gedanken die Bereiche unterschiedlich zu schärfen, also den hellen Planetenrand bei den groben Schärfungen nicht zu berücksichtigen.
Das geht aber nicht mit fitswork, mein Bearbeitungsprogramm Nr. 1 !
Auch da müsste man ja einen weichen Übergang schaffen.
Globale Maske mit verlaufender Transparenz, keine Ahnung wie das geht aber wenn man so etwas hinbekommt ist es ja auch gut.

Mit meiner Methode komme ich inzwischen schnell und gut zurecht. Klar arbeite ich da mit dem Radierer am Planetenrand herum aber ja zumindest mit einer weicheren Originalaufnahme/Bearbeitung. Das geht für ich so in Ordnung.

Gruß,
Holger
 
Nun es gibt versciedene Möglichkeiten. Man könnte die Funktion "heiß" in Gimp nutzen, und das Bild invertieren und als Maske nutzen, etc.
Andererseits lösst sich das heller Rand Problem mit der Zeit eh von selbst, da die Venus nun deutlich dünner wird und der Helligkeitsverlauf zwischen Rand und Terminator nicht mehr so extrem verlaufen wird.
CS Mike
 
Hallo Mike,

die Hoffnung habe ich nicht. Im Gegenteil !
Ich hatte schon in der Vergangenheit dann immer das Problem kaum noch Details einfangen zu können.
Der helle dicke ausgebrannte Rand ist bei der harten Bearbeitung dennoch entstanden. Da blieb bei einer schmalen Sichel nicht mehr viel Platz für Details übrig.

Alles im Randbereich geht ja verloren. Wenn ich da den weichen Rand einarbeite sind da natürlich auch keine Strukturen vorhanden.

Gruß,
Holger
 
Ok, du machst das ja schon länger, für mich ist das alles ja noch neu, muss erst Erfahrung sammeln.
CS Mike
 
Hallo Mike und Holger,
das Problem mit dem hellen Rand ist ja allgegenwärtig und bei Venus nochmal deutlich auffälliger. Ich habe gleich 3 verschiedene Möglichkeiten gefunden, wie man diesen Rand vermeidet. Alle ohne Pinsel, Radiergummi oder Lasso, aber eben doch nicht 100 % perfekt. Meine bevorzugte Methode ist die, dass Konturen über die Sobel-Funktion erkannt werden und ich daraus eine Maske erstelle, um dann diese Konturen, also im Wesentlichen den Planetenrand, von einer Schärfung auszuschließen. Auch hier muss man subjektiv eingreifen, z.B. die Weichheit bestimmen, aber so komme ich um das Arbeiten mit Radiergummi und Co. herum. Man braucht ein bisschen, um die richtigen Parameter für seine Bilder zu finden, aber dann klappt das ganz gut. Wen das interessiert, ich habe mir das als PDF mal aufgeschrieben.
Viele Grüße
ralf
 
OK, mehrere Wege führen zum gewünschten Ziel.

Gestern hatte ich Glück mit den Bedingungen, allerdings wieder erst ab 20 Uhr, vorher hatte ich es um 18 Uhr probiert aber schnell wieder abgebaut: Luft einfach noch zu unruhig / aufgeheizt.
So sah das Livebild im IR aus:
Venus_180523_201100irani.gif

und im UV mit ZWB2&IR-Cut
Venus_180523_202023uvani.gif


Das Endergebnis IR / UV / RGB auf 150% vergrößert:
Venus_180523_202023p150-3er.jpg


Gruß,
Holger
 
Hallo Holger, die runde Struktur finde ich bemerkeswert. Sie ist auch durch eiine andere Aufnahme aus Frankfurt bestätigt- siehe Alpo- aber deine Aufnahme zeigt sie bei weitem besser.
Hier bei mir heisst es weiter warten, bis das Italientief weiterzieht.
CS Mike
 
Hallo Holger,

Sehr interessant !
Ich war gestern auch dran aber das Seeing war deutlich schlechter.
Venus steht um die Zeit leider über Nachbars Dach und das bringt bewegte Luft.
Allerdings ist auch bei mir im UV Kanal diese Runde Struktur ansatzweise sichtbar.
Den Schärfepunk zu finden war allerdings eine Herausforderung.

Viele Grüße,

Martin
 
Den Schärfepunk zu finden war allerdings eine Herausforderung.
Dann nehme ich gar nicht mehr auf, das bringt nichts.

Venus steht um die Zeit leider über Nachbars Dach und das bringt bewegte Luft.
Vilelleicht geht auch aschpn ab 19 Uhr etwas aber ds Zeitfenster ist knapp.
19 Uhr bis max. 21 Uhr würde ich sagen. Meine besten Bedingungen hatte ich immer um 20 Uhr herum.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

das kann ich für hier so bestätigen.
Nach 21h wird es schwierig.

Allerdings - so gegen 21h muß der Hund gassi. . . .;)

Viele Grüße,

Martin
 
Hi, ich habe meine Meinung zum Thema heller Venusrand geändert. Hatte ich ihn früher für ärgerlich gehalten und als Bildfehler wie die Marsrinde gehalten, denke ich nun, dass das eben eine Eigenschaft der Venusatmosphäre im UV ist, und dann hat Holger natürlich recht: Es wird schlimmer wenn die Venus dünner wird, denn der Rand bleibt gleich dick, während die beleuchtete Fläche relativ zum Rand gesehen kleiner wird.
Und wenn der helle Rand im UV natürlich ist dann werde ich ihn auch nicht korrigieren. Wie seht ihr das?
 
Hallo Mike,
also ich glaube nicht, dass der helle Rand real ist, ich halte den für eine Schärfungsartefakt. Die helleren Polbereiche sind m.M.n. real, aber der Rand nicht. Du kannst mal folgendes Experiment machen: Fülle den schwarzen Hintergrund mal mit der Planetenfarbe. Der Planet selbst soll natürlich nicht angerührt werden. Ein kleiner, dünner Streifen des Hintergrunds muss also stehen bleiben. Wenn du jetzt schärfst, dann ist der helle Wulst weg. Ich habe noch irgendwo so einen Vergleich, ich suche den mal heraus. VG ralf
 
Danke Ralf,, das ist ein elegante Methode zur Minderung des hellen Randes. Wäre es aber nicht erwartbar , daß Venus bei der dichten Atmosphäre in hohen Schichten( die eben im UV abgebildet sind), so einen hellen Rand produziert? Das Licht wird eben stärker abgelenkt, auch an die dunkle Seite. Ich kann mich noch gut an eine Beobachtung des aschgrauen Lichtes der Venus mit meinem langen 19cm f/9 Newton in den 80er Jahren erinnern. Auch ein zweiter Beobachter war dabei und konnte die Sichtung bestätigen.
CS Mike
 
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