Hallo Roland,
ich konnte mittlerweile einige Erfahrungen mit der ASIAIR sammeln. Ich betreibe sie mit einer ASI 128MC Pro (Vollformatkamera). Hier gleich das einzige Manko: Die Kamera kann nur per USB2.0 angeschlossen werden, es gibt keinen USB3.0-Port.
Ansonsten bin ich ziemlich begeistert von dem Teil, auch wenn ich sie bislang"nur" für die Bildaufnahme nutze und nicht zum Guiden, Positionieren etc. Ich hatte sie Anfang Januar auf einer Chile-Tour dabei, und dabei sind einige wunderbare Aufnahmen entstanden. Das Handling ist mit der ASIAIR-Software (hatte ich auf meinem IPhone) einfachst, alles lief sofort. Die Verbindung zum Handy/Tablet/Laptop erfolgt dabei über WLAN, die ASIAIR stellt einen WLAN-Hotspot zur Verfügung, mit dem man sich verbindet. Seltsam: Die Kamera (war ja als einziges Gerät angesteckt) wird standardmäßig immer als Guider erkannt, das muss man beim Start manuell ändern. Ansonsten ist die Benutzeroberfläche sehr übersichtlich, die Funktionen findet man schnell. Das Fokussiertool funktioniert sehr gut; die ASIAIR schaltet dann in einen Modus, in dem nur ein Teilbild ausgelesen wird, so dass die Anzeigefrequenz hoch genug ist, um wirklich exaktes Fokussieren zu ermöglichen. Ich war selbst ein wenig überrascht, wie gut ich den Fokus meines EOS 200/4L-Objektivs treffen konnte - und das alles übers Handy!
Eine Aufnahmeserie legt man in der Software einmal fest und startet dann, worauf die Bilder auf der enthaltenen SD-Karte abgespeichert werden - nicht etwa auf dem Handy, die Übertragung würde wegen der großen Datenmengen viel zu lange dauern. Läuft die Sequenz, kann man das Handy/Tablet/... ruhig abschalten oder andere Sachen damit machen, die Steuerung selbst erledigt ja die ASIAIR. Man kann sich dann aber jederzeit wieder drauf schalten, um nach dem Rechten zu sehen.
Designtechnisch hat man sich bei ASI zugegebenerrmaßen nicht weit aus dem Fenster gelehnt; in der ASIAIR werkelt nicht nur ein Raspberry Pi, er ist auch im Standardgehäuse verpackt, nur mit dem ASI-Logo drauf. Aber die Hardware ist ja kein Geheimnis, und man muss sich im Klaren darüber sein, dass man die Funktionalität sicherlich auch selbst durch Konfiguration des RasPi herstellen könnte. Dann allerdings nicht mit der ASI-Software, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe. Und ich suchte eine kompakte Lösung für die Reise, die "out of the box" funktioniert. Und das leistet die ASIAIR vorbildlich.
Ach ja, versorgt habe ich die ganze Einheit - SkyWatcher Star Adventurer, Kamera mit Kühlung, ASIAIR - mit einer Powerbank (XTPower MP-23000A) mit 2x5V und 1x12V. Hat bei moderater Kühlung eine ganze Nacht gehalten, kann ich nur empfehlen!
Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter. Anbei noch ein Ergebnis von meiner Chile-Reise.
Viele Grüße,
Arndt