Hallo,
@Thorsten und Marcel,
ich glaube ihr habt keine Ahnung in welches Zustand sich die Ökosysteme befinden, wie sich der Mensch verhält und was Technik unter welchen Bedingungen wirklich zu leisten im Stande ist. Ich weiß nicht ob ihr einfach nur Machbarkeitsutopien anhängt oder ob euch die Realität so verschreckt, dass ihr sie ausblendet. Beides solltet ihr dringend unterlassen.
Technisch ist vieles möglich, aber längst nicht alles. Die Chemie wird funktionieren wie bisher, die Ausbeute wird also weiterhin nicht unbegrenzt sein und das bedeutet für das Recycling leider nichts gutes. Es wird selbst bei stark optimierten Prozessen relativ viel Verlust geben, d.h. gewisse Metalle wie Kupfer, Zink und andere sind in endlicher Zukunft nur noch in relativ kleinen Mengen verfügbar, ähnlich verhält es sich mit Phosphor. Womit wir direkt zur Landwirtschaft kommen. Geht mal in einen Unibib und nehmt euch mal alte Bücher aus den 70ern zum Thema Geologie aus dem Schank. Was da zum Thema Degradierung von Böden durch Düngung steht gilt weiterhin. Es ist also gerade in den Industrieländern mit schwindenden Erträgen zu rechnen. Da hilft auch nicht mehr Dünger oder irgendeine Technik der Bodenbearbeitung, da hilft nur Zeit. Ich meine mich an die Faustformel 1cm Boden pro 1000y zu erinnern. Diese Zeit haben wir aber einfach nicht. Wir verlieren zusätzlich durch die Erwärmung landwirtschaftliche Fläche, denn im Norden und vor allem Süden gibt es kaum noch Fläche. Ihr könnt euch natürlich per vertical farming in eine bessere Zukunft träumen, aber wenn ihr die benötigte Fläche mal ausrechnet, dann seht ihr, dass diese Träume zerplatzen wie Seifenblasen.
Bisher verhält sich der Mensch, und es gibt keine sichtbare Wende, wie jedes andere Tier auf diesem Planeten. Er setzt alle erreichbaren Resourcen in Wachstum um. O.k., der Mensch setzt es nicht nur in das Wachstum der Population um, sondern vor allem in den Industrieländern in ein Wachstum der Müllberge, aber das Ergebnis ist im Endeffekt gleich.
Die notwendigen Technologien, um in großem Maßstab technische Lösungen umzusetzen, sind zur Zeit entweder schlicht nicht vorhanden oder aufgrund von Energiemangel nicht flächendeckend umsetzbar. Dazu kommt eine Politik, welche die Größe der Probleme seit Jahrzehnten konsequent ausblendet oder die sich lieber damit beschäftigt ihre Lieblingskinder zu hätscheln und sich anschließend von ihnen die Taschen vollstecken lässt. Bestenfalls gibt es blumige Absichtserklärungen was alles gemacht werden soll.
Nein, ich sehe das nicht negativ. Wie wäre es, wenn ihr euch mal die vorhandenen Fakten anseht. Die liegen nämlich seit Jahrzehnten vor. Ihr könnt jetzt wählen. Bringt den Leuten ein anderes Verhalten bei oder der Laden fliegt uns in absehbarer Zukunft, mit oder ohne eure technischen Spielzeuge, um die Ohren.
MfG
Rainmaker