APM-Fernglas eine magische Vision des Universums

Der Vinten hat gegenüber der Gabel noch einige Vorteile:

- man kann ihn waagerecht fixieren (zumindest geht das beim Vision 30) dadurch ist der Okularwechsel oder sonstige Umbauten einfach und sicher.
- Man kann die Grundplatte mit dem Instrument verschieben um unterschiedlich schwere Okulare auszugleichen. OK, das geht bei der Gabel auch, ist aber bei der beweglichen Gabel und Gefrickel zwischen den Holmen nicht ganz so smooth. Beim Vision 30 geht das sogar über eine feinfühlige Mikrometerschaube.
- Auch wenn es nicht Sinn der Sache ist kann man unterschiedlich schwere Okulare auch über die Federspannung ausgleichen, auch wenn dann der Beobachtungswinkel, in dem das Instrument sauber steht, reduziert wird. In der Praxis wird man wohl diese Option nutzen, weil sie einfach und schnell anwendbar ist.
- Noch weniger Sinn der Sache aber generell möglich ist es auch über die Friktion unterschiedlich schwere Okulare auszugleichen. Das geht prinzipiell auch bei der Gabel, ist aber bei beiden die uneleganteste Lösung.

Grüße Jochen
 
Man kann die Grundplatte mit dem Instrument verschieben um unterschiedlich schwere Okulare auszugleichen. OK, das geht bei der Gabel auch,
Das stimmt, aber bei der Gabel geht das nicht, denn da ist keine hin- und herschiebbare Losmandy Prismenschiene. Das hab ich jetzt bei dem Vinten 10. Wenn man die Okulare rausnimmt, kippt bei der Gabel alles nach vorne, es kann nur über die Friktionsschrauben gebremst werden.
Auch wenn es nicht Sinn der Sache ist kann man unterschiedlich schwere Okulare auch über die Federspannung ausgleichen,
Die Federspannung dafür bemühen scheint mir aufwendig.
Ach ja, der Vorteil der Kompaktheit eines solchen Kopfes ist objektiv da, aber ehrlich gesagt hat mich diesbezüglich die Gabel nie gestört. Und das Instrument da einsetzen ist wirklich ein Kinderspiel, rein und fertig.
 
Das mit den Friktionsschrauben betrifft die Gabel.
Der Vinten hat zwei Feststellhebel an der Seite.
 

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Der Vision 30 hat da noch ein praktisches Center Lock welches mechanisch per Federbolzen in der Horizontalen blockiert, wenn es aktiviert ist.

vision6.jpg


Grüße Jochen
 
Ich frags deshalb, weil in der Anzeige dieses Bild nicht ist und dachte, Du hättest das Teil jetzt zuhause mit den montierten Griffen. :)
Schade, dass ich die Anzeige verpasst habe.
 
Hallo.

Heute Nachmittag, nachdem ich die Arbeit verlassen hatte, lud ich die gesamte Ausrüstung ins Auto und machte mich auf eine 120 km lange Reise. Beobachten.

croc_1681242885938.jpg


Die Nacht scheint sehr gut zu sein. Ich werde berichten, wie alles gelaufen ist.

Grüße José
 
Hallo José,
eine kurze Rückmeldung zum Nitrotech 612:

Den konnte ich gestern im Fotogeschäft abholen und problemlos mit Stativ und Fernglas verbinden. Die N.t.-Prismenschine ist nun über drei Schrauben (2x 1/4" und 1x 3/8") am Arm des Fernglases angeschraubt.
Die Einstellung des N.T-Gegengewichts funktioniert auch mit voller Zuladung (Sonnenfilter, LED-Sucher und 12,5mm APM Okulare) noch gut.
Mit einem Gesamtgewicht von -bei mir- max. 9,2 kg liege ich aber gerade unterhalb der Grenze, die das 612 bewältigen kann. Denn die beworbenen 12 kg beziehen sich auf einen Kameraschwerpunkt von 55 mm über der N.t.-Prismenschine. Das APM 100 hat hier ca. 75 mm und mit diesem Abstand sind laut Tabelle nur noch max. 9,5 kg möglich. Bei 100 mm noch 8,6 kg. Das merke ich dann auch daran, dass die Einstellung des Gegengewichts auf knapp unterhalb des Maximums stehen muss.

Bei korrekter Einstellung (Balance, Gegengewicht und Friktion) bleibt das Fernglas in jeder Position stehen und lässt sich feinfühlig und leicht verstellen.
Ich bin sehr zufrieden und danke Dir für Deinen Rat und die Hilfe.

Nun noch eine Frage, die ich mir nicht beantworten kann:
Der Neigewinkel wird zwischen +90° und -70° angegeben. Tatsächlich komme ich aber nur auf +75°, weil dann bereits die Prismenführung gegen den Feststellhebel der Horizontalbewegung stößt. Zwar kann man die Position des Hebels verändern, trotzdem ist bereits die Drehachse des Feststellhebels im Weg. Ich vermute einen Konstruktionsfehler?! ... oder übersehe ich da was?
Gerade weil ich den zirkumpolaren Bereich nun auch mit dem Fernglas abdecken möchte, muss ich nun diese Feststellschraube komplett ausdrehen. Die Friktion erlaubt mir dann zum Glück eine stabile Position in der horizontalen Achse.

Herzliche Grüße
Frank

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Dann noch etwas zur APM-Einarmgabel für die 100er Gläser:
Ich habe ja momentan beide Ferngläser (45° und 90°) hier und habe sie am Einarm getestet. Und zwar mit dem Wissen um und im Vergleich mit einem 560€ teuren Fluidsystem. Der Einarm bietet mit 200€ eine günstige, leichte, Platz sparende und wirklich gut funtionierende Alternative an 45°-Geräten. Man kann den Komfort der Verstellung zwar nicht mit einem Fluidsystem vergleichen, die flüssige Bewegung und die Positionstreue sind aber vorhanden. Der "Kraftaufwand" ist höher, keine Frage, aber bei korrekter Klemmung ist kein ruckartiges Losbrechmoment spürbar. Die unterschiedlichen Winkelpositionen lassen sich mit max. drei Korrekturen am Klemmhebel einstellen. Die Messingbuchse für die Aufnahme des Zapfens (D=25 mm) hat innenwandig 24 runde Graphittaschen, die die horizontale Bewegung gut gleiten lassen. Der Arm ist stabil und die Neigeachse aufwändig gefertigt. Sie wird trotz des kleinen Achsdurchmessers gut mit der Fernglaspositionierung fertig.
Bei 90°-Geräten sieht das anders aus! Hier ist der Prismenblock ausladender und der Arm schon bei kleinen Beobachtungswinkeln (mit zwei 500 g-Okularen) überfordert. Aber auch nicht so, dass man ihn für Beobachtungen mit niedriger Vergrößerung oder fixen Positionen nicht gebrauchen kann.
Wenn das Portemonaie keine teuren Montierungen zulässt, kann ich diese Einarme empfehlen. Ich hatte das Teil damals von APM noch für um die 140€ bekommen.

Viele Grüße
Frank
 
Hallo Frank,

ich habe schon öfter gelesen, dass man die Manfrotto Köpfe verkehrt herum benutzen muss um auf die 90° zu kommen.
Vielleicht ist es ja hier auch so?
Ich vermute es gibt für die Videofilmer einfach keinen Bedarf senkrecht nach oben zu filmen, senkrecht nach unten möglicherweise aber schon :)

Grüße Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn die beworbenen 12 kg beziehen sich auf einen Kameraschwerpunkt von 55 mm über der N.t.-Prismenschine. Das APM 100 hat hier ca. 75 mm und mit diesem Abstand sind laut Tabelle nur noch max. 9,5 kg möglich. Bei 100 mm noch 8,6 kg.

Diese Thematik habe ich die Tage ja schonmal angesprochen und sie gilt für alle Fluidköpfe.
Nicht die reine Last ist entscheidend sondern das Drehmoment und da geht halt auch der Abstand des Schwerpunktes von der Drehachse mit ein.

Gut, dass es bei Dir gerade noch so eben reicht.
Ansonsten muss man sich überlegen die Halterung am Bino zu ändern um den Hebel zu verkürzen, was ich bei meinem 150er auch so gemacht habe.

Grüße Jochen
 
Brauchst Du den Hebel wirklich?
Ich führe schon immer direkt am Bino nach (greife es am Prismengehäuse) und fand den Hebel eher störend

Grüße Jochen
 
Hallo José,
eine kurze Rückmeldung zum Nitrotech 612:

Den konnte ich gestern im Fotogeschäft abholen und problemlos mit Stativ und Fernglas verbinden. Die N.t.-Prismenschine ist nun über drei Schrauben (2x 1/4" und 1x 3/8") am Arm des Fernglases angeschraubt.
Die Einstellung des N.T-Gegengewichts funktioniert auch mit voller Zuladung (Sonnenfilter, LED-Sucher und 12,5mm APM Okulare) noch gut.
Mit einem Gesamtgewicht von -bei mir- max. 9,2 kg liege ich aber gerade unterhalb der Grenze, die das 612 bewältigen kann. Denn die beworbenen 12 kg beziehen sich auf einen Kameraschwerpunkt von 55 mm über der N.t.-Prismenschine. Das APM 100 hat hier ca. 75 mm und mit diesem Abstand sind laut Tabelle nur noch max. 9,5 kg möglich. Bei 100 mm noch 8,6 kg. Das merke ich dann auch daran, dass die Einstellung des Gegengewichts auf knapp unterhalb des Maximums stehen muss.

Bei korrekter Einstellung (Balance, Gegengewicht und Friktion) bleibt das Fernglas in jeder Position stehen und lässt sich feinfühlig und leicht verstellen.
Ich bin sehr zufrieden und danke Dir für Deinen Rat und die Hilfe.

Hallo Frank,

Ich freue mich zu wissen, dass Sie den Nitrotech 612 so schnell erhalten haben und bereits damit üben, um den Dreh raus zu bekommen. Die Wahrheit ist, dass es sehr einfach ist, aber es ist besser, es tagsüber zu üben.

Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr Fernglas diese 9,2 kg wiegen würde. Mein Fernglas mit den 24mm Okularen geht nur bis 7,2kg. Und alles läuft sehr gut. Ich hoffe, es kann Ihnen mit diesen 9,2 kg auch beim Laufen nützlich sein. Ich denke, so von Ihren Kommentaren, ich bin sehr glücklich.

Über den Verriegelungshebel der horizontalen Achse, wenn das der Fall ist, hätte ich Ihnen das sagen sollen, aber ich konnte mich damals nicht daran erinnern, sorry. Auf jeden Fall kann es, wie Jochen Ihnen bereits gesagt hat, tatsächlich umgekehrt, auf der gegenüberliegenden Seite, verwendet werden. Das setzt voraus, dass der Follow-Stick auf der linken Seite platziert werden sollte. Die andere Möglichkeit ist, wie Sie bereits erwähnt haben, den kleinen Verriegelungshebel zu entfernen, den ich eigentlich nie benutzt habe, da der Druck der horizontalen Achse ohne den Verriegelungshebel eingestellt werden kann. Wie auch immer, ich habe es nicht entfernt, und ich benutze es umgekehrt.

Es sind nur 1 oder 2 mm, sicher könnte man diese Millimeter mit einer Feile absenken und alles lösen. Aber ich bin nicht in der Lage, etwas Neues zu ändern, und es hat schließlich eine Lösung, wie gesagt wurde


Grüße José
 
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Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr Fernglas diese 9,2 kg wiegen würde. Mein Fernglas mit den 24mm Okularen geht nur bis 7,2kg. Und alles läuft sehr gut. Ich hoffe, es kann Ihnen mit diesen 9,2 kg auch beim Laufen nützlich sein....
Ja, das ist einmal der Gewichtsunterschied zwischen dem 45° und 90°, sowie die 12,5 mm APM Okulare.
Viele Grüße
Frank
 
Ja, das ist einmal der Gewichtsunterschied zwischen dem 45° und 90°, sowie die 12,5 mm APM Okulare.
Viele Grüße
Frank
Ist die manfrotto-Platte so kurz (ggf. nach längeren schauen), dass der Gewichtsausgleich nicht funzt mit dem 90er? Ich hab auch das 100/90 mit einer 3"- Prismenschiene (Meiling-Gabel) sowie die 12,5er APM, und komme damit gut in's Gleichgewicht. (Nichtdestotrotz 'trauere' ich immer noch um die ICS-Zapfenmontierung am Miyauchi100 - die ist so schnuckelig und schnell aufbaubar, und das M100 steht sofort in aller Positionen, auch mit der Nase geführt… )

csm
 
Ja Jochen,

ich beobachte in Westrichtung, da wandert alles nach unten und ich kann meine Nase nicht zum Nachführen nutzen. ;)
Und dann beobachte ich im Sitzen auf einem Astrostuhl. Und in dieser Position ist es sehr angenehm, den Unterarm aufzustützen und mit zwei Fingern den Hebel zu bedienen. Ich hatte mir am 45° Bino extra einen Holzstab am rechten Tubus befestigt, weil mit diesem verlängerten Bedienhebel eine feinfühligere Verstellung, bzw. die Nachführung auf Sonne und Mond bei höheren Vergrößerungen möglich war. Bei längeren Beobachtungen mit Nachführung ist es auch nicht so ermüdend, beide Hände immer am Gerät zu belassen.
Das ist aber alles Geschmackssache, trotzdem nicht einfach nur "überflüssig".

Viele Grüße
Frank
 
Hallo Frank,

wenn ich es richtig sehe kann man den Hebel auch an der anderen Seite anschrauben, nur kollidiert er dann mit teilen des Kopfes?
Könnte man nicht einen anderen Hebel anfertigen (biegen) der dann geschwungen ist und nicht mehr kollidiert?

@Manne: Die ICS Zapfenmontierung ist ja auch eine Einarmgabel wie die von APM. Tatsuro hat auch eine sehr gute Einarmgabel für die APM Gläser gebaut, aber ich weiss nicht, ob er die noch anbietet.
Und selbst das 150er Fujinon war auf einer Einarmgabel montiert:

2FU011_0_720x600.jpg


Ich mag die Dinger sehr, für mein Borg hatte ich ja auch eine gebaut.
Das Problem ist, dass die Drehachse fast immer unter dem Schwerpunkt liegt und dass keine großen Achsdurchmesser möglich sind.

Grüße Jochen
 
Hallo Manne,
beim Trockentest funktioniert alles gut mit dem Nitrotech. Nur habe ich noch keine Astrobeobachtungen damit durchgeführt, da gestern erst gekauft. Die Manfrotto-Prismenschiene ist lang genug. Das Fernglas ist im Gleichgewicht und bleibt in jeder Position stehen.

Ich verwende an meinem 72er Lacerta die ICS Skydob. Sieht fast hässlich aus ist aber sehr bedienerfreundlich.
Hatte vor Jahren im J.F. mal eine kleine Verbesserung vorgestellt.

Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Brauchst Du den Hebel wirklich?
Ich führe schon immer direkt am Bino nach (greife es am Prismengehäuse) und fand den Hebel eher störend

Ich habe bei meinem bisherigen Riesenfernglas noch nie Hebel verwendet, wie Sie, ich habe das Fernglas früher gesteuert, indem ich es mit meinen Händen am Gehäuse oder den Prismen gehalten habe. Aber vielleicht, weil ich beim vorherigen Fernglas die Gabel benutzte und keine Hebel hatte. Seit ich die Ferngläser APM 100 und 150 gekauft habe und sie auf Vinten und Manfrotto Nitrotech 612 Montierungen montiert sind, hat sich alles geändert, und ob ich sie verwende.

1681323448410-01_1.jpg


Das ist viel unbequemer und das Anheben der Arme über die Schultern ist nicht gut und kann Rückenschmerzen verursachen. Bei den Hebeln sind die Arme immer unterhalb der Schultern.


Jetzt kann ich nicht mehr darauf verzichten, es ist viel angenehmer und leichter, sich auf Spaziergängen durch die Sternenfelder zu bewegen. Eines Nachts vergaßen sie mich zu Hause, und an diesem Abend gefiel es mir nicht und ich vermisste sie sehr. Ich habe es vergessen, weil ich sie in einer separaten Tasche getragen habe, damit das nicht mehr passiert, jetzt lasse ich sie immer auf dem Vinten-Rahmen.


1681324319563.jpg


1681323939828-01.jpg


Wie gesagt, mit den Hebeln ist es für mich viel angenehmer und ich genieße das Beobachten mehr. Aber wie Frank sagt, es ist alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, und ich verstehe, dass es andere Beobachter wie Jochen selbst gibt, die es vorziehen, sie nicht zu verwenden.


Grüße José
 
Noch eine Frage zu den Vinten. Muss die Federspannung entspannt werden, wenn das Teil nicht benutzt wird?
 
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