Ich habe ja nur den Vergleich zwischen meinem Borg 125mm Doppelteleskop und dem 150er AMP
Das Borg hat mir damals schon richtig gute gefallen weshalb ich mich dann entschieden habe die maximal mögliche binokulare Apertur zu wollen.
Die sehe ich bei 150mm, das 160er von Thomas ist da als Unikat eine absolute Ausnahme weil es diese genialen CFF 160mm f/6.5 Triplett APO Objektive leider nur ganz kurze Zeit gab.
Ich hatte aber große Zweifel, ob diese Entscheidung für das 150er APM richtig sei, vor allem auch wirtschaftlich, denn ich erwartete durch den Sprung von 125mm auf 150mm jetzt keinen deutlich sichtbaren Unterschied.
Da das Borg EMS mit 2 Spiegeln hatte, das APM aber Prismen, hätte das im dümmsten Fall durch Lichtverluste in den Prismen sogar schlechter ausfallen können, aber ich wollte nunmal einfach das Größtmögliche Bino, auch weil ich immer vom 150er Fujinon träumte
In der Realität war der Zugewinn an Lichtleistung dann aber viel stärker als ich erwartet hätte.
Das zeigt sich besonders deutlich beim Beobachten schwacher Galaxien z.B. im Leo
Der Sprung war zwischen erahnen können und deutlich sehen und da ich kein Freund der Jagd nach faint fuzzies an der Wahrnehmungsgrenze bin freut mich das ganz besonders, weil es mir sonst unzugängliche Objekte überhaupt erst erschliesst.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass hierbei auch die unterschiedlichen Öffnungsverhältnisse eine Rolle spielen, das Borg hatte f/6.4 und das AMP hat f/5.6
Bei gleichen Okularen ist das APM alleine dadurch schon ne Ecke heller.
Deshalb waren mir ja kurze Brennweiten bei maximaler Öffnung immer so wichtig, die es aber kaum gibt.
Neben mehr Feld gibt es dadurch nämlich auch mehr Licht.
Nein, meine Kritik an den Binoptik war nie das Feld selbst sondern dessen ungenügende Ausleuchtung.
Man muss sich auf den Seiten von Matsumoto mal ansehen warum er mitunter einen riesigen Aufwand treibt um zwei maximal große Spiegel in seine EMS Gehäuse zu bekommen, er schleift die Spiegelformen dafür teilweise von Hand in Form um jeden Millimeter auszunützen.
Das tut er um Objektive mit schnellen Öffnungsverhältnissen in Kombination mit langbrennweitigen und sehr weitwinkligen Okularen noch gut ausgeleuchtet zu bekommen.
Wenn man diese Zusammenhänge mal begriffen hat wird einem klar, dass es mit 3 Spiegeln von der Stange in den relativ kleinen Spiegelgehäusen der Binoptiks diese Ausleuchtung niemals geben kann.
Aber die Optiken in den Binoptiks hatten eh meist langsamere Öffnungsverhältnisse und speziell für Planetenbeobachtungen, bei denen die Feldausleuchtung ja keine Rolle spielt, stört das nicht weiter.
Mein Ziel war aber immer die eierlegende Wollmilchsau mit bestmöglicher Feldausleuchtung für Weitfeldbeobachtungen mit 100° Okularen UND der Möglichkeit auch an Planeten eine gute optische Leistung zu bekommen.
Mit EMS ist dieses Ziel bestmöglich umsetzbar, die Prismen in den 150er APM bedeuten da schon wieder eine gewisse Einschränkung, weil sie eigentlich noch größer sein müssten, was aber wirtschaftlich nicht machbar ist.
Andererseits gibt es aber auch keine 150mm APO Objektive mit 850mm Brennweite, sodass es gar nicht möglich wäre etwas vergleichbares mit EMS zu bauen.
Am Ende ist immer alles ein Kompromiss, für mich ist das AMP 150 SD aber der Beste
Grüße Jochen