VisuSCor
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Liebe Forenkollegen,
über das Thema EAA wird hier relativ wenig diskutiert und wenn, dann wird es oft nicht ernst genommen. Und das obwohl es ein hervorragende Möglichkeit ist, Himmelsobjekte in einem lichtverschmutzten Umfeld live sichtbar zu machen, ohne stundenlanges Belichten und aufwändiges Postprocessing. Hier mein Bericht:
Wie ich zu EAA kam
letztes Jahr berichtete mir mein Astrofreund Gerd Waloszek von seiner Beteiligung als Kickstarter bei dem eVscope projekt, in diesem Jahr bekam er sein Gerät und ich durfte schon dabei sein und es begutachten. Mehr zum Thema EAA allgemein und zu eVscope insbesondere kann man auf Gerds Homepage nachlesen.
Ich muss gestehen, dass ich seine Pläne zunächst auch nicht so richtig ernst nahm und die ganze Sache für Spielerei hielt. Nun war es aber so, dass meine ursprüngliche Idee von Astronomie - öfter auf die Schwäbische Alb zum Beobachten zu fahren - sich nicht umsetzen ließ. Ich war gefangen im Dreieck: Wetter - Mond - Arbeit. Hatte ich Zeit, war entweder das Wetter nichts oder Mond, war das Wetter gut und kein Mond, hatte ich garantiert keine Zeit.
Ich hatte mir im Frühjahr 2019 ein C8 gekauft und eine glückliche erste Nacht auf dem Nachhauseweg von den Teleskop-Spezialisten erlebt, wo ich zum ersten Mal wirklich DeepSky visuell erlebt habe. Danach hatte ich das Glück, dass ich ein Wochenden in die Dolomiten konnte, wo ich das C8 dabei hatte... und das war es schon fast. Wenn ich letztes Jahr im Frühjahr 5mal vernünftig beobachten konnte was das viel. Dann kam ein sehr schlechter Sommer, wo ich praktisch garnichts machen konnte und der Herbst war nicht besser, abgesehen von ein paar Reisen in den hohen Norden, wo ich aber nur den 120er Fraunhofer mitnehmen konnte.
Den Rest der Zeit saß ich mit meinem schönen Equiment im Garten und der Lichtglocke eine internationalen Flughafens - zum Glück im Norden. Aber viel sehen war nicht. Es gab zwar einige glückliche Momente aber die Ausbeute war so gering, dass ich eigentlich kaum noch Lust zum Aufbauten hatte und am Ende sogar überlegte, das ganze Astrogerödel einfach wieder zu verkaufen.
Der Weg zu meiner aktuellen Ausrüstung und die Stolpersteine dahin
Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich das was Gerd feritig kauft, doch mit einfacheren Mitteln nachbauen und mal probieren könnte, ob das nicht doch was für mich ist. Inzwischen hatte ich ein CPC800 - mein Traumteleskop - und damit ja ein GoToSytem mit Nachführung. Warum nicht ein zweites Teleskop aufsatteln, Kamera dran und fertig ist das EAA?
Also hab ich einen einfachen 80/400 Fraunhofer gekauft. Die Diskussionen hier und in Cloudy Nights halfen mir leider wenig bei der Auswahl der Kamera. Da ich mir unsicher war und laut den Diskussionen in CN alle möglichen und unmöglichen Kombinationen funktionierten, kaufte ich einfach eine gebrauchte ASI120 mono und setzte alles auf das CPC.
Sah ganz gut aus, das CPC kam mit dem geringen Gewicht auch gut klar und im Prinzip funktionierte es. Nur leider lief das Stacking nicht wirklich reibungsfrei. Ich arbeitete mit SharpCap aber das Software-Alignment für das Live-Stacking funktionierte oft nicht gut und damit auch das Stacking selbst nicht. Ausserdem arbeitete ich zunächst noch ohne Darkframes, was auch relativ schlechte Ergebnisse lieferte.
Das soll M104 sein ... naja - das geht wesentlich besser wie wir weiter unten sehen werden.
Was tun? Ich hatte natürlich auch gelesen, dass eine gute Optik in der Astrofotografie das A und O ist - gute Zutaten machen ein Gericht zum Gourmet-Erlebnis. Ein besseres Teleskop muss also her - an der Kamera wird es wohl nicht liegen. Für EAA ist auch die Auflösung nicht wichtig. Im Grunde reicht ein bildschirmfüllendes Format.
Ein APO muss her. Viel Geld ausgeben wollte ich aber nicht und ein zweites Problem war, dass ich das CPC auch nicht all zu sehr belasten wollte. Ein Versuch mit eine 100/600 Refraktor hatte auch bestätigt, dass das keine gute Idee ist. Also brauchte ich ein besonders leichtes Gerät. Inzwischen hatte ich viele Dinge für die Astronomie gebastelt - warum also nicht ein Teleskop. TS hatte ein 80/480 Triplet Apo sehr günstig im Angebot, das auch nur 700g wog. Daraus sollte sich doch etwas basteln lassen, was deutlich leichter ist als die üblichen Triplet Apos in dieser Größe. Wer hier mitliest hat es vielleicht mitbekommen: der Olifraktor wurde gebaut.
Mit gerade mal 1600 g inklusive Leitrohrschellen ein echtes Leichtgewicht.
Und was soll ich sagen: ab jetzt flutschte alles! SharpCap stackte und stackte wie ein Uhrwerk. Kaum noch Frames, die ignoriert werden un die Bildergebnisse werden besser.
M51 visuell direkt über dem Flughafen - komplette Fehlanzeige! Immerhin kann ich sie nun sehen. Inwzischen hatte ich auch das Thema Darkframes erledig und wirklich eine Erleichterung war, dass diese Kombination von Kamera und Apo wirklich gut zusammen zu passen schienen. Trotzdem fehlte noch was: Farbe!!!
Nach längerem Recherchieren und Lesen im Forum habe ich dann auf Empfehlung des Verkäufers der ASI120 eine ASI224 gebraucht erworben. Die sollte sehr empfindlich sein, gut zum dem Apo passen und für EAA ausreichen...
so... ich mach mal den ersten Beitrag zu. Es folgt ein weiterer Post mit dem First / Second Light. Bitte noch nicht eingreifen, sondern den nächsten Beitrag noch abwarten!
über das Thema EAA wird hier relativ wenig diskutiert und wenn, dann wird es oft nicht ernst genommen. Und das obwohl es ein hervorragende Möglichkeit ist, Himmelsobjekte in einem lichtverschmutzten Umfeld live sichtbar zu machen, ohne stundenlanges Belichten und aufwändiges Postprocessing. Hier mein Bericht:
- wie ich zu EAA kam
- der Weg zu meiner aktuellen Ausrüstung und die Stolpersteine dahin
- first und second light mit der aktuellen Ausrüstung und warum ich darüber glücklich bin
Wie ich zu EAA kam
letztes Jahr berichtete mir mein Astrofreund Gerd Waloszek von seiner Beteiligung als Kickstarter bei dem eVscope projekt, in diesem Jahr bekam er sein Gerät und ich durfte schon dabei sein und es begutachten. Mehr zum Thema EAA allgemein und zu eVscope insbesondere kann man auf Gerds Homepage nachlesen.
Ich muss gestehen, dass ich seine Pläne zunächst auch nicht so richtig ernst nahm und die ganze Sache für Spielerei hielt. Nun war es aber so, dass meine ursprüngliche Idee von Astronomie - öfter auf die Schwäbische Alb zum Beobachten zu fahren - sich nicht umsetzen ließ. Ich war gefangen im Dreieck: Wetter - Mond - Arbeit. Hatte ich Zeit, war entweder das Wetter nichts oder Mond, war das Wetter gut und kein Mond, hatte ich garantiert keine Zeit.
Ich hatte mir im Frühjahr 2019 ein C8 gekauft und eine glückliche erste Nacht auf dem Nachhauseweg von den Teleskop-Spezialisten erlebt, wo ich zum ersten Mal wirklich DeepSky visuell erlebt habe. Danach hatte ich das Glück, dass ich ein Wochenden in die Dolomiten konnte, wo ich das C8 dabei hatte... und das war es schon fast. Wenn ich letztes Jahr im Frühjahr 5mal vernünftig beobachten konnte was das viel. Dann kam ein sehr schlechter Sommer, wo ich praktisch garnichts machen konnte und der Herbst war nicht besser, abgesehen von ein paar Reisen in den hohen Norden, wo ich aber nur den 120er Fraunhofer mitnehmen konnte.
Den Rest der Zeit saß ich mit meinem schönen Equiment im Garten und der Lichtglocke eine internationalen Flughafens - zum Glück im Norden. Aber viel sehen war nicht. Es gab zwar einige glückliche Momente aber die Ausbeute war so gering, dass ich eigentlich kaum noch Lust zum Aufbauten hatte und am Ende sogar überlegte, das ganze Astrogerödel einfach wieder zu verkaufen.
Der Weg zu meiner aktuellen Ausrüstung und die Stolpersteine dahin
Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich das was Gerd feritig kauft, doch mit einfacheren Mitteln nachbauen und mal probieren könnte, ob das nicht doch was für mich ist. Inzwischen hatte ich ein CPC800 - mein Traumteleskop - und damit ja ein GoToSytem mit Nachführung. Warum nicht ein zweites Teleskop aufsatteln, Kamera dran und fertig ist das EAA?
Also hab ich einen einfachen 80/400 Fraunhofer gekauft. Die Diskussionen hier und in Cloudy Nights halfen mir leider wenig bei der Auswahl der Kamera. Da ich mir unsicher war und laut den Diskussionen in CN alle möglichen und unmöglichen Kombinationen funktionierten, kaufte ich einfach eine gebrauchte ASI120 mono und setzte alles auf das CPC.
Sah ganz gut aus, das CPC kam mit dem geringen Gewicht auch gut klar und im Prinzip funktionierte es. Nur leider lief das Stacking nicht wirklich reibungsfrei. Ich arbeitete mit SharpCap aber das Software-Alignment für das Live-Stacking funktionierte oft nicht gut und damit auch das Stacking selbst nicht. Ausserdem arbeitete ich zunächst noch ohne Darkframes, was auch relativ schlechte Ergebnisse lieferte.
Das soll M104 sein ... naja - das geht wesentlich besser wie wir weiter unten sehen werden.
Was tun? Ich hatte natürlich auch gelesen, dass eine gute Optik in der Astrofotografie das A und O ist - gute Zutaten machen ein Gericht zum Gourmet-Erlebnis. Ein besseres Teleskop muss also her - an der Kamera wird es wohl nicht liegen. Für EAA ist auch die Auflösung nicht wichtig. Im Grunde reicht ein bildschirmfüllendes Format.
Ein APO muss her. Viel Geld ausgeben wollte ich aber nicht und ein zweites Problem war, dass ich das CPC auch nicht all zu sehr belasten wollte. Ein Versuch mit eine 100/600 Refraktor hatte auch bestätigt, dass das keine gute Idee ist. Also brauchte ich ein besonders leichtes Gerät. Inzwischen hatte ich viele Dinge für die Astronomie gebastelt - warum also nicht ein Teleskop. TS hatte ein 80/480 Triplet Apo sehr günstig im Angebot, das auch nur 700g wog. Daraus sollte sich doch etwas basteln lassen, was deutlich leichter ist als die üblichen Triplet Apos in dieser Größe. Wer hier mitliest hat es vielleicht mitbekommen: der Olifraktor wurde gebaut.
Mit gerade mal 1600 g inklusive Leitrohrschellen ein echtes Leichtgewicht.
Und was soll ich sagen: ab jetzt flutschte alles! SharpCap stackte und stackte wie ein Uhrwerk. Kaum noch Frames, die ignoriert werden un die Bildergebnisse werden besser.
M51 visuell direkt über dem Flughafen - komplette Fehlanzeige! Immerhin kann ich sie nun sehen. Inwzischen hatte ich auch das Thema Darkframes erledig und wirklich eine Erleichterung war, dass diese Kombination von Kamera und Apo wirklich gut zusammen zu passen schienen. Trotzdem fehlte noch was: Farbe!!!
Nach längerem Recherchieren und Lesen im Forum habe ich dann auf Empfehlung des Verkäufers der ASI120 eine ASI224 gebraucht erworben. Die sollte sehr empfindlich sein, gut zum dem Apo passen und für EAA ausreichen...
so... ich mach mal den ersten Beitrag zu. Es folgt ein weiterer Post mit dem First / Second Light. Bitte noch nicht eingreifen, sondern den nächsten Beitrag noch abwarten!