EAA macht glücklich! Mein Weg / First und Second Light mit meiner Ausrüstung

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VisuSCor

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Liebe Forenkollegen,

über das Thema EAA wird hier relativ wenig diskutiert und wenn, dann wird es oft nicht ernst genommen. Und das obwohl es ein hervorragende Möglichkeit ist, Himmelsobjekte in einem lichtverschmutzten Umfeld live sichtbar zu machen, ohne stundenlanges Belichten und aufwändiges Postprocessing. Hier mein Bericht:
  • wie ich zu EAA kam
  • der Weg zu meiner aktuellen Ausrüstung und die Stolpersteine dahin
  • first und second light mit der aktuellen Ausrüstung und warum ich darüber glücklich bin

Wie ich zu EAA kam

letztes Jahr berichtete mir mein Astrofreund Gerd Waloszek von seiner Beteiligung als Kickstarter bei dem eVscope projekt, in diesem Jahr bekam er sein Gerät und ich durfte schon dabei sein und es begutachten. Mehr zum Thema EAA allgemein und zu eVscope insbesondere kann man auf Gerds Homepage nachlesen.

Ich muss gestehen, dass ich seine Pläne zunächst auch nicht so richtig ernst nahm und die ganze Sache für Spielerei hielt. Nun war es aber so, dass meine ursprüngliche Idee von Astronomie - öfter auf die Schwäbische Alb zum Beobachten zu fahren - sich nicht umsetzen ließ. Ich war gefangen im Dreieck: Wetter - Mond - Arbeit. Hatte ich Zeit, war entweder das Wetter nichts oder Mond, war das Wetter gut und kein Mond, hatte ich garantiert keine Zeit.

Ich hatte mir im Frühjahr 2019 ein C8 gekauft und eine glückliche erste Nacht auf dem Nachhauseweg von den Teleskop-Spezialisten erlebt, wo ich zum ersten Mal wirklich DeepSky visuell erlebt habe. Danach hatte ich das Glück, dass ich ein Wochenden in die Dolomiten konnte, wo ich das C8 dabei hatte... und das war es schon fast. Wenn ich letztes Jahr im Frühjahr 5mal vernünftig beobachten konnte was das viel. Dann kam ein sehr schlechter Sommer, wo ich praktisch garnichts machen konnte und der Herbst war nicht besser, abgesehen von ein paar Reisen in den hohen Norden, wo ich aber nur den 120er Fraunhofer mitnehmen konnte.

Den Rest der Zeit saß ich mit meinem schönen Equiment im Garten und der Lichtglocke eine internationalen Flughafens - zum Glück im Norden. Aber viel sehen war nicht. Es gab zwar einige glückliche Momente aber die Ausbeute war so gering, dass ich eigentlich kaum noch Lust zum Aufbauten hatte und am Ende sogar überlegte, das ganze Astrogerödel einfach wieder zu verkaufen.


Der Weg zu meiner aktuellen Ausrüstung und die Stolpersteine dahin

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich das was Gerd feritig kauft, doch mit einfacheren Mitteln nachbauen und mal probieren könnte, ob das nicht doch was für mich ist. Inzwischen hatte ich ein CPC800 - mein Traumteleskop - und damit ja ein GoToSytem mit Nachführung. Warum nicht ein zweites Teleskop aufsatteln, Kamera dran und fertig ist das EAA?

Also hab ich einen einfachen 80/400 Fraunhofer gekauft. Die Diskussionen hier und in Cloudy Nights halfen mir leider wenig bei der Auswahl der Kamera. Da ich mir unsicher war und laut den Diskussionen in CN alle möglichen und unmöglichen Kombinationen funktionierten, kaufte ich einfach eine gebrauchte ASI120 mono und setzte alles auf das CPC.

20200414_223913fast fertig.jpg


Sah ganz gut aus, das CPC kam mit dem geringen Gewicht auch gut klar und im Prinzip funktionierte es. Nur leider lief das Stacking nicht wirklich reibungsfrei. Ich arbeitete mit SharpCap aber das Software-Alignment für das Live-Stacking funktionierte oft nicht gut und damit auch das Stacking selbst nicht. Ausserdem arbeitete ich zunächst noch ohne Darkframes, was auch relativ schlechte Ergebnisse lieferte.

M104.jpg


Das soll M104 sein ... naja - das geht wesentlich besser wie wir weiter unten sehen werden.

Was tun? Ich hatte natürlich auch gelesen, dass eine gute Optik in der Astrofotografie das A und O ist - gute Zutaten machen ein Gericht zum Gourmet-Erlebnis. Ein besseres Teleskop muss also her - an der Kamera wird es wohl nicht liegen. Für EAA ist auch die Auflösung nicht wichtig. Im Grunde reicht ein bildschirmfüllendes Format.

Ein APO muss her. Viel Geld ausgeben wollte ich aber nicht und ein zweites Problem war, dass ich das CPC auch nicht all zu sehr belasten wollte. Ein Versuch mit eine 100/600 Refraktor hatte auch bestätigt, dass das keine gute Idee ist. Also brauchte ich ein besonders leichtes Gerät. Inzwischen hatte ich viele Dinge für die Astronomie gebastelt - warum also nicht ein Teleskop. TS hatte ein 80/480 Triplet Apo sehr günstig im Angebot, das auch nur 700g wog. Daraus sollte sich doch etwas basteln lassen, was deutlich leichter ist als die üblichen Triplet Apos in dieser Größe. Wer hier mitliest hat es vielleicht mitbekommen: der Olifraktor wurde gebaut.

20200725_193011klein.jpg


Mit gerade mal 1600 g inklusive Leitrohrschellen ein echtes Leichtgewicht.

Und was soll ich sagen: ab jetzt flutschte alles! SharpCap stackte und stackte wie ein Uhrwerk. Kaum noch Frames, die ignoriert werden un die Bildergebnisse werden besser.

M51_20200730ASI120.jpg


M51 visuell direkt über dem Flughafen - komplette Fehlanzeige! Immerhin kann ich sie nun sehen. Inwzischen hatte ich auch das Thema Darkframes erledig und wirklich eine Erleichterung war, dass diese Kombination von Kamera und Apo wirklich gut zusammen zu passen schienen. Trotzdem fehlte noch was: Farbe!!!

Nach längerem Recherchieren und Lesen im Forum habe ich dann auf Empfehlung des Verkäufers der ASI120 eine ASI224 gebraucht erworben. Die sollte sehr empfindlich sein, gut zum dem Apo passen und für EAA ausreichen...

so... ich mach mal den ersten Beitrag zu. Es folgt ein weiterer Post mit dem First / Second Light. Bitte noch nicht eingreifen, sondern den nächsten Beitrag noch abwarten!
 
First und second light mit der aktuellen Ausrüstung und warum ich darüber glücklich bin

Letzte Woche war es dann soweit: die Kamera kam, nur das Wetter war natürlich erstmal schlecht. Dann diesen Mittwoch endlich das gute Wetter und die ersten Erfahrungen standen an.

Nochmal das Equipment:
CPC 800 als GoTo- und Nachführung
Olifraktor Triplet APO 80/480
ZWO ASI 224
Notebook Core i5
SharpCap PRO

Ansonsten lasse ich erstmal Bilder sprechen, wobei zum Teil auch das C8 mit der Kamera zum Einsatz kam

M82 visuell von meinem Standort zu sehen aber keine Strukturen erkenn bar
M82.jpg


M51 visuell praktisch nicht zu sehen
M51.jpg


M27 visuell auszumachen - aber sehr diffus
M27.jpg


M57 hier mit dem C8, man sieht das Oversampling deutlich, aber für eine live-Beobachtung trotzdem beeindruckend! Den Ringnebel kann man mit dem C8 visuell natürlich sehr gut sehen, aber nicht in dieser Qualität und natürlich nicht in Farbe.

M57.jpg


M17 absolut keine Chance visuell
M17.jpg


M20 visuell ebenfalls nicht auszumachen
M20.jpg


und mein persönliches Highlight gestern Nacht: der Adlernebel!
M16.jpg


Ich konnte es fast nicht glauben, als sich nach wenigen Sekunden das Bild aufbaute: die Säulen der Schöpfung!!! Aus meinem Garten live zu beobachten. Visuell kann ich nicht mal den Adlernebel sehen und nun das hier! Leute, das sind Aufnahmen mit 6-8 Sekunden Belichtungszeit!!! Das hat mich komplett umgehauen.

Natürlich habe ich noch weitere Aufnahmen, aber um Bilder geht es ja nicht. Das ist keine Astrofotografie und ich will den Astrofotografen da auch nicht ihre Berechtigung absprechen. Im Gegenteil! Leute ich bewundere Euch, liebe Eure Foto und möchte sie nicht missen! Aber das ist nicht mein Weg. Ich will das Gerät aufstellen und was sehen! Und das kann ich jetzt.

Ich habe mein Gerät noch nie so häufig benutzt wie in der Zeit, seit ich mit EAA angefangen habe. Anfangs natürlich der Kampf mit der Technik und die Suche nach den richtigen Komponenten. Nun scheine ich sie gefunden zu haben und freue mich wirklich auf die kommenden Monte mit M1 (klar sehe ich den visuell, aber ich bin gespannt was mein EAA draus macht!), M78 (nie gesehen) und natürlich hoffe ich auf Flammen- und Pferdekopfnebel und viele andere, die da kommen.

Die beiden letzten Nächte haben mich wirklich glücklich gemacht! So macht mir die Astronomie Spaß.

CS.Oli
 
Hallo Oli,

ich war immer der Meinung, daß man das eine tun kann, ohne das andere zu lassen. Ich bin auch ein Freund der Kurzzeitbelichtungen geworden und wenn man schon mal kurzbelichtete Aufnahmen hat, kann man die auch Livestacken und sie sich am Bildschirm anschauen. Deine Begeisterung kann ich nachvollziehen. Das braucht einen aber nicht daran hindern entsprechend viele Livestacks abzuspeichern und später offline "richtige" Astrobilder daraus zu machen. Deshalb ist EAA für mich nichts, was ich separat stellen würde. Die Amis machen da ja fast immer 'ne neue Religion drauß.
Ich schaue auch ab und zu bei Gerds Websitz vorbei, um zu schauen, was er so mit dem eVscope macht. Ich bin immer noch der Meinung, daß das eVscope eigentlich noch mehr können müßte, aber das Konzept und die gezeigten Ergebnisse von Unistellar "over-hyped" sind. Aber ich sehe mittlerweile auch, daß wenn man vom rein visuellen Beobachten kommt, ein Teleskop wie das eVscope schon verblüffen kann. Aber, wie gesagt, da ist mir zuviel Hype dabei und das geht auch mit anderen Setups. Ich würde es gerne mal ausprobieren, aber wahrscheinlich nicht für mich kaufen. Da wird in Zukunft sicher noch mehr von anderen kommen.
Jedenfalls schöne Ergebnisse die Du erzielt hast. Mit der Hardware und Software heutzutage leben wir wirklich in einer tollen Zeit, die viele Möglichkeiten eröffnet.

Gruß

*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Oli @VisuSCor und andere,

super Beitrag, will auch in EAA einsteigen, bin aber kein Astrograf, wills auch nicht werden.

Die ZWO Kameras gelten ja als sehr gut. Ich will aber erstmal billiger mit einer SVBONY SV305 einsteigen.
Hast du bei deinen Recherchen etwas zur SV305 und EAA gesehen?
Ist die geeignet?

Gruss Peter
 
Hallo Peter,

ich hatte mal geschaut wegen ganz billigen Kameras. Ich kenne sie nicht, würde aber vom Bauchgefühl her abraten. Du hast ja den Beitrag Deines Namensvetters Peter aka Casasti gelesen. Dort könntest Du mal wegen dem Live-Stacking fragen wie das läuft mit AstroDMx Capture. Das ist die Software, mit der er arbeitet.

Meine größtes Poblem war, das Live-Stacking zum Laufen zu bekommen. Und da zählen die Komponenten und die Software. Ich benutze SharpCap PRO. Kostet 10 EUR oder 12 EUR pro Jahr ist aber die Software, die mir bisher am besten gefallen hat.

Das Stacking funktioniert aber nur, wenn SharpCap Bilder von guter Qualität bekommt. Der "Flaschenhals" dabei ist das Software-Alignment. Die Software ersetzt im gewissen Umfang das Guiding und das Fehlen der parallaktischen Ausrichtung. Das heißt sie verschiebt und dreht die jeweiligen Aufnahmen und legt sie dann übereinander. Das macht SharpCap hervorragend - wenn die Qualität der Aufnahmen passt und die Sterne scharf und klar sind.

Passt nun die Qualität der Aufnahme nicht, dann funktioniert das Live-Stacking nicht. Bei mir war das anfangs durch die Verwendung des preiswerten 80/400 Fraunhofer der Fall. Hier half dann ein IR/UV Cut Filter. Ich würde annehmen, dass eine zu preiswerte Kamera ähnliche Probleme bereiten könnte.

Ich bin jetzt ca ein halbes Jahr an der Geschichte dran und so richtig Spaß macht es eigentlich erst seit ich die richtigen Komponenten zusammen habe! Anfangs waren die Ergebnisse, insbesondere bei DSO, so schlecht, dass ich es auch hätte wieder bleiben lassen können.

Die ZWO Kameras habe ich gebraucht gekauft. Die ASI120 für 100 EUR, die ASI224 für 200 EUR. Das ist nicht wirklich teuer.

Was Du machen könntest: in Cloudy Nights sind gibt es einen eigenen Bereich für EAA, vielleicht hat da jemand Erfahrungen oder - wie gesagt - Peter/Casati äussert sich noch dazu, wenn Du ihn fragst.

Was hast Du denn für ein Teleskop?

CS.Oli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,

ich hab mal ein bissl recherchiert:

Der Preis der SVBONY SV305 liegt bei ca 150 EUR, also auch nicht wirklich billig und die Kamera verwendet einen SONY IMX290 Sensor, das entspricht also vom Sensor der ZWO ASI290. Das ist zunächst mal nicht schlecht.


Jetzt kommt es drauf an was die aus dem Sensor gemacht haben. Leider finde ich keine Angaben zu den möglichen Belichtungszeiten. Darauf kommt es letztendlich an: ist die Kamera in der Lage, längere Belichtungen durchzuführen. Manche PlanetenCams sind da auf 5 Sekunden beschränkt, was auch bei EAA für DSO zu wenig wäre. Die SVBONY wird auch ausdrücklich als Planetenkamera beworben.

Als Verschluß wird bei SVBONY ein "electronic shutter" angegeben. Bei der ASI290 ist es ein rolling shutter mit Verschlußzeiten von 32 microSek bis 2000 Sek.

Ausserdem hat die Svbony einen eingebauten IR-Cut Filter. Ob der ausgebaut werden kann ist nicht klar. Das wäre unter Umständen ein Nachteil, wenn nicht. Meine ASI224 ist explizit für IR durchlässig. Ich bin in diesem Thema noch nicht firm aber die Aufnahmen, die ich hier präsentiert habe sind ohne IR/UV Cut entstanden und sprechen wohl dafür, dass der Filter zumindest nicht fehlt.

Als Software empfielt Svobony ausdrücklic SharpCap, das hört sich für mich nicht so schlecht an.

In Cloudy Nights habe ich nichts gefunden, was Dir weiterhelfen würde.

Soweit das was ich auf die Schnelle finden konnte...

CS.Oli
 
Hallo Peter und Oli,

aus diesem Post (SVBONY SV305) kann man schließen, daß die SV305 auch längere Belichtungszeiten (30+ sec) zulässt. Das sollte zumindest bei "normalen" Windowssystemen mit Sharpcap funktionieren. Ich denke, für den Preis kann man es riskieren, sollte sich aber nicht wundern, wenn es doch an der einen oder anderen Stelle hackt.

Gruß

*entfernt*
 
Danke Heiko,

Wichtig ist auch, dass man für reines EAA ja auch nicht mehr Auflösung braucht als die ASI120 oder die 224! Die Brennweite muss natürlich passen, deshalb die Frage nach dem Teleskop von Peter.

Ich hab anfangs auch immer nach den höheren Auflösungen geschielt, vermisse diese aber nicht. Das würde erst relevant, wenn ich tatsächlich den Schritt in die Astrofotografie machen würde.

CS.Oli
 
Hallo Heiko,

da die StarDiscovery eine Alt-Az Montierung ist, beschränke ich mich derzeit (ohne Möglichkeit exakt einzunorden w/Westbalkon) auf Exposure Times im 5 - 10 Sekundenbereich. Sonst werden mir die Sterne zu länglich.

Gruß,
Peter
 
Hallo Peter,

das reicht meiner Erfahrung nach für viele Objekte auch aus. Die Live-Stacks meiner Bilder hier sind alle unter 10 Sekunden.

Kannst Du mal in Deinem Thread über Deine Erfahrungen mit dem Live-Stacking berichten? Würde mich interessieren.

Danke
CS.Oli
 
Danke für die vielen Hinweise.

...

Was hast Du denn für ein Teleskop?

CS.Oli
Ich habe einen Dobson 12"/1500 und 6"/700. (Im Lager: parallaktisches Cellestron SC C8/2000 ;) )
Demnächst, wenn er endlich geliefert wird, einen Dobson Taurus T500 20"/2150.

Eigentlich würde ich Life-Stacking gerne mit allen betreiben.
Was ich bisher so gelesen habe, denke ich, dass es bei dem Preis einen Versuch wert ist mit der SV305.

Übrigens: ;)
Wer kann mir schnell die Formel geben des erreichten Öffnungswinkel bei Nutzung des Primärfokus aus Grösse des Chips und Brennweite?

Gruß
 
Hallo AstroPZ,

schau doch mal in Stellarium rein - dort wo neben Teleskopen, Okularen auch Sensoren eingetragen werden können. Dann suche ein Beobachtungsobjekt Deiner Wahl und spiele die möglichen Kombis durch.

Gruß,
Peter
 
Hallo AstroPZ,

schau doch mal in Stellarium rein - dort wo neben Teleskopen, Okularen auch Sensoren eingetragen werden können. Dann suche ein Beobachtungsobjekt Deiner Wahl und spiele die möglichen Kombis durch.

Gruß,
Peter
Klar, danke für den Hinweis.

Ach, die modernen Möglichkeiten. Ich denke gar nicht an sowas.
Früher hatte man das ausgerechnet. ;)

Gruß
Peter
 
Hallo Peter,

Hast Du für alle eine Nachführung? Das sollte schon sein. Man kann prinzipiell auch manuell nachführen, aber das stelle ich mir eher stressig vor.

CS.Oli
geht jetzt mal raus, die Maschine anwerfen...
Nee, Nachführung hab' ich nicht.
Ich hatte gedacht man kann das Live-Stacking so einstellen, dass Live-Bilder ohne Nachführung möglich sind.
Klar das DSO muss man dann wie bei visueller Beobachtung durch Schubsen im Zentrum behalten.

Hatte ich mir so gedacht.
Ich muss mal auf YT nach Videos dazu suchen.

Gruß
Peter
Ich schau mir jetzt 2 Hälfte Champions League Bayern gegen Chelsea an (falls man so etwas hier überhaupt erwähnen darf ;) ).
 
Ich habe dazu heute noch einmal SharpCap angeworfen. Im Vergleich zu AstroDMx bringt die SW für Livestacking keinen Mehrwert. Bei gleichem Objekt (M53) verweigerte SC das Livestacking. Trotz Exposure 20 Sekunden KEIN Bild zu erreichen (zuwenig Sterne) ....

AstroDMx hat KEIN Livestacking, zeigt aber nach 10 Sekunden ein Bild! Und ich muss kein Win7 in VirtualBox dafür installieren.

Gruß,
Peter
 
Hallo Peter,

mit welchem Teleskop war das? M53 ist ja ein Sternhaufen - da sollten also genug Sterne sein.

Ich hab letzte Nacht zufällig mit dem CPC800 ohne Reducer und der ASI 224 auch auf M56 gehalten, eigentlich nur weil ich da auch einen Reducer testen wollte. Das Live-Stacking mit SharpCap hat problemlos funktioniert. Das einzige Mal wo es bei mir tatsächlich auch nicht funktioniert hat war am Saturnnebel. Aber da war auch wirklich nur ein Stern auf dem Bildschirm zu sehen und SharpCap braucht mindestens 10.

Allerdings wird auch im Live-Stacking bei SharpCap immer ein Frame erstellt und angezeigt. Wenn das bei Dir nicht funktioniert hat, dann hat das andere Ursachen. SharpCap verweigert lediglich das Stacken weiterer Frames, wenn es mit dem Software-Alignment nicht klar kommt.

Hier mein M56 mit der ASI 224 am C8 (ohne Reducer), 28 Frames Live-Stacking mit SharpCap

M56mitC8ASI224_Stack_28frames_168s.jpg



Mein Highlight der letzten Nacht war NGC 891, um wieder was zum urprünglichen Thema beizutragen:

NGC 891 C8ASI224_Stack_47frames_564s_.jpg


Eigentlich wäre hier ein Reducer angesagt, aber da mein Testobjekt unbrauchbar ist, hab ichs ohne gemacht. Kommt so für ne Live-Stacking-Version (47 Frames von je 12 s) nicht schlecht, finde ich. :)

CS.Oli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,

wenn die Sicht nicht total grottig oder der Fokus daneben ist, sollte SharpCap es eigentlich immer schaffen bei mehr als 5 Sekunden genug Sterne zum Livestacken zu finden. Das ist dann wahrscheinlich eine Frage der Einstellungen. Versuche mal z.B. den "Black Level Threshold zu ändern" oder "Minimum-" und "Maximum Star Width". Vielleicht ist auch der Gain bei der Kamera zu niedrig (nicht der digital gain).

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Oli,

ja EAA hat schon seine Faszination.
Das erkennen mittlerweile immer mehr und auch Leute die dem Thema prinzipiell ablehnend gegenüberstehen müssen anerkennen das immer mehr von EEA fasziniert sind und es ein ernstzunehmender Zweig in der Hobby Astronomie geworden ist über den man sich nicht mehr so einfach abfällig äußern kann wie das noch vor nicht allzu langer Zeit oft geschehen war.
Ich denke hier haben Entwicklungen wie das eVscope dem Thema EAA einen großen Schub gegeben und ihm bedeutend größere Aufmerksamkeit verschafft.
Wie ich sehe ist ja auch dein Interesse an EAA durch das eVscope angeregt worden.
Ich kenne die HP von Gerd Waloszek auch schon eine ganze Weile und er ist da ja sehr fleißig mit Berichten und Bildern zum eVscope.
Ich denke man kann auch eine spürbare Verbesserung der letzten Aufnahmen gegenüber den ersten erkennen.

Ich finde auch das in EEA eine ganz besondere Faszination liegt und es ist schon phantastisch was da heute trotz schlechter Bedingungen so geht. Du hast da ja gerade selber sehr schöne Beispiele gebracht. Auch mein Interesse an EAA wurde durch das eVscope angeregt.
Ein wesentlicher Punkt bei EAA ist ja das man relativ einfach und schnell zu Ergebnissen kommt ohne stundenlang mit der Bildbearbeitung zubringen zu müssen. Gerade das Live oder zumindest Live nahe Beobachtungserlebnis macht ja die besondere Faszination von EAA aus.

Grüße Gerd.
 
Hallo AstroPZ,

Wer kann mir schnell die Formel geben des erreichten Öffnungswinkel bei Nutzung des Primärfokus aus Grösse des Chips und Brennweite?

das geht ganz simpel über den Tangens.
tan alpha = Gegenkathete / Ankathete
alpha = arctan Gegenkathete / Ankathete
Gegenkathete = Sensorgröße/2
Ankathete = Brennweite
Feldwinkel = 2alpha
Für kleine Winkel genügt auch die einfache Rechnung Feldwinkel = arctan Sensorgröße/Brennweite
Ach, die modernen Möglichkeiten. Ich denke gar nicht an sowas.
Früher hatte man das ausgerechnet.

Ja eben ich finde es schade das selbst für derart einfache Rechnungen mittlerweile irgendwelche Tools verwendet werden.
Ich denke es ist wichtig auch die Formel zu kennen um überhaupt den Zusammenhang verstehen zu können.
Vor allem bei derart einfachen Zusammenhängen

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oli & Heiko,

nun muss ich doch die Bedienungsanleitung lesen ;-)

Danke. Probiere es heute Nacht erneut.

Gruß,
Peter
 
Hallo Peter,

wenn Du ASCOM installiert hast, dann kannst Du statt einer realen Kamera den ASCOM Camera Simulator (V2) auswählen. Unter Properties kann man die Eigenschaften der zu simulierenden Kamera einstellen. Unter anderem kann man das Bild unter Image auswählen, mit dem simuliert wird. Das heißt, Du kannst ein Bild was Du in einer vorigen Nacht vielleicht abgespeichert hast zum Simulieren wählen und damit verschiedene Einstellungen durchprobieren, ohne auf die nächste Nacht warten zu müssen - nur so als Tip.
Sharpcap hat auch einen eigenen Kamerasimulator, aber ich finde der von ASCOM hat mehr Einstellungsmöglichkeiten.

Gruß

*entfernt*

PS: Ich lese Bedienungsanleitungen auch nur im allerhöchsten Notfall ... Sonst macht es ja keinen Spaß ;)
 
Hallo Elektroastronomen,

wir benutzen auch eine Atik Infinity Color bei öffentlichn Führungen. Wir haben einige Bilder (bearbeitet und roh) aus der Testphase in unserer Bildergalerie:


Grüße, Gerd
 
Hallo Oli,

ich finde es toll, dass Du hier so einen thread aufgemacht hast und Deinen Weg mit all seinen Höhen und Tiefen so ausführlich dargelegt hast.
Was mir aber besonders gefällt, ich hoffe ich habe es richtig interpretiert, ist die Tatsache, dass bei Dir die EAA nicht einfach heißt "Kamera rein und glücklich sein", sondern dass Du vorher oder nachher einen visuellen Vergleich anstellst.
Ich habe das zumindest im März und April so gemacht. Hat irre viel Spaß gemacht. Davon mal abgesehen, wann hat man schon mal 10 bis 12 Nächte pro Monat klaren Himmel?
Bei mir sieht der Geräteaufbau etwas anders aus. Ich verwende einen 14,5" Newton, bei dem mittels Klappspiegel das Licht entweder zum Okular oder zu einer Kamera gelangt. Dadurch spare ich mir ein zweites Teleskop auf der Montierung. Vor der Kamera sitzt noch ein 0,5x Reducer, so dass die Belichtungszeiten kurz gehalten werden können. Sollte visuell nichts oder nicht viel zu erkennen sein, läßt sich noch ein Restlichtverstärker / Nachtsichtgerät hinter das Okular schwenken.
Egal wie man es macht, es sollte jedem auf seine Art und Weise Freude bereiten. Deine Bilder & Schilderungen geben Dir Recht, Du bist wohl auf dem richtigen Weg.

cs eike
 
Hallo Eike,

danke für Deinen Beitrag!

Das mit dem parallel Beobachten hat sich für mich inzwischen leider als wenig praktikabel erwiesen. Für die Kamera brauche ich ja den Bildschirm und der verhindert eine Dunkeladaption. Stelle ich den Bildschirm auf dunkel und Nachtmodus, dann fehlt die Farbe und man sieht zu wenig.

Was mich interessieren würd wäre einerseits die Sache mit dem Klappspiegel. Wie kriegst Du das Bild der Kamera beim umstellen wieder scharf, wenn Du auf einem lichtschwachen DSO bist?

Ich nehme an, Dein großer Dobson hat keine Nachführung. Wie läuft das Live Stacking bei Dir? Du musst ja irgendwie das Objekt halten.

CS.Oli
 
Ich habe gestern Nacht noch einmal SC Livestacking probiert. Komme abe nicht mit den Settings klar (trotz Handbuch). Da ich das gute Wetter nicht verschwenden wolte habe ich dann mit AstroDMx & SIRIL weitergearbeitet - ist halt einfacher:

Object-Alignment (5 Sek. One-Shot Live) - Capture - Register - Stack

Dann habe ich nach einer Minute (plus Capture-Zeit) eine optimale Darstellung der üblichen Highlites mir 6 Sek x 10 Frames mit meinem Refraktor 102/460.


Gruß,
Peter
 
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