Norbert-A
Aktives Mitglied
Hallo Leute,
seit einigen Wochen besitze ich den MGEN II inkl. 9x50 Leitrohr, Kabel und Guidingkamera - Firmware 2.60 (also komplett).
Als Reisemontierung verwende ich den Star Adventurer und als Kamera eine ummodifizierte EOS 5DsR.
Den Star Adventurer benutze ich jetzt seit knapp einem Jahr und bin somit im Bereich Astrofotografie also Anfänger (ansonsten bin ich Fotograf).
Daher habe ich auch superstabile Stative (wie z.B. von Gitzo und Sachtler) Manfrotto Getriebeneiger usw.
Mit lichtstarken Objektiven von 16 bis 135mm bekomme ich (für meine Anfängerverhältnisse) gute Ergebnisse und bin bis dahin zufrieden.
Nun möchte ich mit etwas mehr Brennweite mal etwas mehr…
Mit dem EF 200mm f/2.8 L II komme ich derzeit jedoch bereits an die Grenzen. Bei ISO 1600 und 90 Sek. Belichtungszeit geht das gerade noch so mit runden Sternen. Deutlich lieber würde ich länger belichten um ISO zu verringern.
Viele Kollegen kommen mit 200mm auf dem SA auf Belichtungszeiten von 3 bis 4 Minuten, aber ich habe keine Ahnung wie die das schaffen.
Solche Belichtungszeiten sind derzeit mein Ziel.
Da ich das aber auch bei genauester optischer Einnordung nicht erreiche und weil in der Zukunft eine größere Montierung geplant ist, habe ich mir den MGEN zugelegt in der Hoffnung, auf längere Belichtungszeiten zu kommen. Natürlich ist mir bekannt, dass der SA nur in der RA-Achse nach führt und daher erwarte ich auch keine Wunder - aber doch eine gewisse Verbesserung.
Zunächst habe ich die Daten für den MGEN von Karol übernommen: https://www.youtube.com/watch?v=8B6ZlpSGDBs
162mm für das Leitrohr, Dec-Achse deaktiviert usw.
Rein technisch läuft der MGEN nach meinem bescheidenen Wissen korrekt mit dem SA zusammen.
Kalibrierung 100%, Steuersignale werde nachvollziehbar ermittelt, gesendet und vom SA empfangen - soweit so gut.
Nur eine Verbesserung der Fotos ist (gegenüber ohne Guiding) kaum wahrnehmbar. Nach zig Tests habe ich nach wie vor selbst bei 180 Sek. Striche (von links oben nach rechts unten) statt runder Sterne. Die maximale Belichtungszeit bei 200mm mit Guiding liegt derzeit knapp unter 120 Sek.
Damit möchte ich mich nicht zufrieden geben.
Letzte Woche habe ich einen erfahrenen Astrofotografen besucht, der ebenfalls den MGEN nutzt und der hat meine Tests aus dem MGEN ausgelesen (was ich auf dem Mac leider nicht kann). Demnach sieht alles danach aus, als wenn meine Einnordung nicht stimmt, obwohl ich auf dem Balkon optisch den SA so genau eingenordet habe, dass er über mehrere Stunden korrekt bleibt.
Also habe ich mir gedacht, prima der MGEN bietet ja als Hilfestellung das Scheinern/Einnorden/Polar Alignment. Wenn ich das also optisch mit dem SA angeblich nicht genau genug Einnorden kann, wird der MGEN ja helfen. Nun wird es langsam kurios, da die Kombi von SA und MGEN ja so selten auch nicht ist. Die Bedienungsanleitung für das Einnorden/Scheinern mit MGEN auf größeren Montierung (mit 2 Achsen) liegt mir vor, aber die hilft mir mit meinem bescheidenen Wissen nicht, da ich die Anleitung nicht auf den SA übertragen kann. Denn damit kann ich beispielsweise motorisch (mit Hilfe von 2 Achsen) keine Sterne anfahren.
Somit wird die ganze Anleitung für mich witzlos.
Noch kurioser ist, dass ich bisher absolut nichts im Netz dazu gefunden habe. Selbst Karol hat den MGEN nie zum Einnorden benutzt.
Um die ersten üblichen Antworten vorweg zu nehmen:
- Das Stativ wackelt und bewegt sich nicht.
- Der Polsucher im SA ist nach bestem Wissen justiert.
- Ich betrete den Balkon nicht während der Auslösungen, sondern ich mache das (aus sicherer Distanz) mit einen Funk-Fernauslöser.
- Auf dem Balkon habe ich in einer Ecke freie Sicht auf Polaris.
- Das Leitrohr inkl. der Guidungkamera wackelt nicht.
- Ich guide nicht auf einen toten Pixel, sondern auf einen realen Stern in gleicher Blickrichtung wie die Kamera.
Somit bin ich mit meinem begrenzten Latein nun am Ende und bitte um Eure Hilfe.
Was läuft da (im wahrsten Sinne des Wortes) schief?
Wie kann ich den Fehler einkreisen und ermitteln?
Gibt es denn wirklich keine Anleitung zum Einnorden/Scheinern, die sich explizit auf den SA bezieht?
Bin ich tatsächlich der erste und einzige weltweit, der das Einnorden mit dem MGEN auf SA versucht?
Ist mein Vorhaben überhaupt sinnvoll?
Gibt es andere, bessere Wege nach Rom?
Beste Grüße und CS
Norbert
PS
Der Anhang ist der Test vom 25.04.2019, mit Guiding, 200mm, 240 Sek, ISO 800, ohne Bearbeitung, 100% Ausschnitt aus der Mitte.
seit einigen Wochen besitze ich den MGEN II inkl. 9x50 Leitrohr, Kabel und Guidingkamera - Firmware 2.60 (also komplett).
Als Reisemontierung verwende ich den Star Adventurer und als Kamera eine ummodifizierte EOS 5DsR.
Den Star Adventurer benutze ich jetzt seit knapp einem Jahr und bin somit im Bereich Astrofotografie also Anfänger (ansonsten bin ich Fotograf).
Daher habe ich auch superstabile Stative (wie z.B. von Gitzo und Sachtler) Manfrotto Getriebeneiger usw.
Mit lichtstarken Objektiven von 16 bis 135mm bekomme ich (für meine Anfängerverhältnisse) gute Ergebnisse und bin bis dahin zufrieden.
Nun möchte ich mit etwas mehr Brennweite mal etwas mehr…
Mit dem EF 200mm f/2.8 L II komme ich derzeit jedoch bereits an die Grenzen. Bei ISO 1600 und 90 Sek. Belichtungszeit geht das gerade noch so mit runden Sternen. Deutlich lieber würde ich länger belichten um ISO zu verringern.
Viele Kollegen kommen mit 200mm auf dem SA auf Belichtungszeiten von 3 bis 4 Minuten, aber ich habe keine Ahnung wie die das schaffen.
Solche Belichtungszeiten sind derzeit mein Ziel.
Da ich das aber auch bei genauester optischer Einnordung nicht erreiche und weil in der Zukunft eine größere Montierung geplant ist, habe ich mir den MGEN zugelegt in der Hoffnung, auf längere Belichtungszeiten zu kommen. Natürlich ist mir bekannt, dass der SA nur in der RA-Achse nach führt und daher erwarte ich auch keine Wunder - aber doch eine gewisse Verbesserung.
Zunächst habe ich die Daten für den MGEN von Karol übernommen: https://www.youtube.com/watch?v=8B6ZlpSGDBs
162mm für das Leitrohr, Dec-Achse deaktiviert usw.
Rein technisch läuft der MGEN nach meinem bescheidenen Wissen korrekt mit dem SA zusammen.
Kalibrierung 100%, Steuersignale werde nachvollziehbar ermittelt, gesendet und vom SA empfangen - soweit so gut.
Nur eine Verbesserung der Fotos ist (gegenüber ohne Guiding) kaum wahrnehmbar. Nach zig Tests habe ich nach wie vor selbst bei 180 Sek. Striche (von links oben nach rechts unten) statt runder Sterne. Die maximale Belichtungszeit bei 200mm mit Guiding liegt derzeit knapp unter 120 Sek.
Damit möchte ich mich nicht zufrieden geben.
Letzte Woche habe ich einen erfahrenen Astrofotografen besucht, der ebenfalls den MGEN nutzt und der hat meine Tests aus dem MGEN ausgelesen (was ich auf dem Mac leider nicht kann). Demnach sieht alles danach aus, als wenn meine Einnordung nicht stimmt, obwohl ich auf dem Balkon optisch den SA so genau eingenordet habe, dass er über mehrere Stunden korrekt bleibt.
Also habe ich mir gedacht, prima der MGEN bietet ja als Hilfestellung das Scheinern/Einnorden/Polar Alignment. Wenn ich das also optisch mit dem SA angeblich nicht genau genug Einnorden kann, wird der MGEN ja helfen. Nun wird es langsam kurios, da die Kombi von SA und MGEN ja so selten auch nicht ist. Die Bedienungsanleitung für das Einnorden/Scheinern mit MGEN auf größeren Montierung (mit 2 Achsen) liegt mir vor, aber die hilft mir mit meinem bescheidenen Wissen nicht, da ich die Anleitung nicht auf den SA übertragen kann. Denn damit kann ich beispielsweise motorisch (mit Hilfe von 2 Achsen) keine Sterne anfahren.
Somit wird die ganze Anleitung für mich witzlos.
Noch kurioser ist, dass ich bisher absolut nichts im Netz dazu gefunden habe. Selbst Karol hat den MGEN nie zum Einnorden benutzt.
Um die ersten üblichen Antworten vorweg zu nehmen:
- Das Stativ wackelt und bewegt sich nicht.
- Der Polsucher im SA ist nach bestem Wissen justiert.
- Ich betrete den Balkon nicht während der Auslösungen, sondern ich mache das (aus sicherer Distanz) mit einen Funk-Fernauslöser.
- Auf dem Balkon habe ich in einer Ecke freie Sicht auf Polaris.
- Das Leitrohr inkl. der Guidungkamera wackelt nicht.
- Ich guide nicht auf einen toten Pixel, sondern auf einen realen Stern in gleicher Blickrichtung wie die Kamera.
Somit bin ich mit meinem begrenzten Latein nun am Ende und bitte um Eure Hilfe.
Was läuft da (im wahrsten Sinne des Wortes) schief?
Wie kann ich den Fehler einkreisen und ermitteln?
Gibt es denn wirklich keine Anleitung zum Einnorden/Scheinern, die sich explizit auf den SA bezieht?
Bin ich tatsächlich der erste und einzige weltweit, der das Einnorden mit dem MGEN auf SA versucht?
Ist mein Vorhaben überhaupt sinnvoll?
Gibt es andere, bessere Wege nach Rom?
Beste Grüße und CS
Norbert
PS
Der Anhang ist der Test vom 25.04.2019, mit Guiding, 200mm, 240 Sek, ISO 800, ohne Bearbeitung, 100% Ausschnitt aus der Mitte.