SpaceX zum Mars

Ich denke der casus knacktus ist rauszufinden was zu dem Triebwerksversagen geführt hat. Da scheint ja irgendwas nicht zu passen. Ich denke nicht dass SpaceX das nächste Muster losschickt ohne dass man da weiter ist. Das würde ja vermutlich zu einem ähnlichen Ergebnis führen.

CS
Jörg
 
Bevor sie eines nach dem anderen von diesen Starships in einem Feuerball entsorgen, müssen die Triebwerke zurück auf den Prüfstand. So wird das nichts. Das 10er kann solange in den Hangar.
 
Man sollte eigentlich annehmen dass sie das schon gemacht haben. Beim Nr. 8 war es ja ein Problem mit dem Tankdruck, bei dem heute...? Wir werden sehen.

Was mich bei beiden Flügen gewundert hat sind die Flammen und Brände in der Triebwerkssektion. Als ob da irgendwelche Leitungen nicht ganz dicht wären oder so. "Normal" kann das ja wohl kaum sein...

Gruß
Thorsten

PS: Aber zum Anschauen ist es auf jeden Fall immer sehr spannend!
 
Ist der Hangar einschlagsicher ?? :)
Schon schräg dit janze .. ein grosser Abenteuerspielplatz. :) Habs zum ersten Mal angeschaut. Immerhin, sie hatten Glück, dass das Ding beim unsanften Aufschlag nicht das danebenstehende Exemplar zerknallt hat...
 
Da ist nix "einschlagsicher". Offenbar sind sie entweder tollkühn (ok, das auf jeden Fall) oder sich ihrer Sache sehr sicher was die aerodynamische Flugphase betrifft. Letzteres kann ich ein Stück weit nachvollziehen.
Thorsten
 
... oder sich ihrer Sache sehr sicher was die aerodynamische Flugphase betrifft. Letzteres kann ich ein Stück weit nachvollziehen.
Das haben sie wirklich ganz gut im Griff. Konnten sie mit den Falcons ja auch ausgiebig üben. Allerdings muss das alles auch noch im Über- und Hyperschallbereich funktionieren. Und einen Wiedereintritt soll es auch aushalten. Nicht einen, sondern viele, Dutzende! Wobei die merkwürdige Rückenfluglage kurz vor dem Aufschlag wohl nicht nur von den zickigen Raptor-Triebwerken verursacht worden sein dürfte.

Und auf einer Mission zum Mond und Mars müssen die Triebwerke nicht einmal, sondern viele Male neu gezündet werden. Im Abstand von Wochen und Monaten, in niedriger Schwerkraft, in Schwerelosigkeit, im Vakuum, in der Atmosphäre, ...
 
Moin,

das mit den Flammen aus dem Triebwerksgerüst finde ich auch seltsam, das Ablassen einer Menge tiefkalter Flüssigkeit dort, das sind Dinge die mir nicht in den Kopf wollen. Ich würde aus der Ecke alles raushalten was irgendwie kritisch sein könnte. Die Blechbütte ist doch groß genug für ne Ableitung aus dem Triebwerksbereich.

Und wie Maximilian schreibt, das ist ja nochmal was anderes wenn das nicht einmal sondern unter den verschiedensten Bedingungen x mal absolut zuverlässig klappen muss. Mir sträubt sich ja schon das Fell wenn ich über dem großen Wasser feststelle dass nur 2 statt wie früher gewohnt 4 Triebwerke unter den Flügeln hängen und die laufen permanent unter relativ konstanten Bedingungen...

Die leichte Rückenlage wäre glaube ich mit der Schubvektorsteuerung durch 2 Triebwerke zu fangen gewesen, aber das ist Spekulation.

Ich bin echt gespannt was man da zu hören bekommt warum die Triebwerkswiederzündung nicht geklappt hat. Da kam ne ziemliche schwarze Rauchwolke aus der Triebwerkssektion, das passt nicht zu dem Treibstoff Wasserstoff...

CS
Jörg
 
Sorry, richtig, aber der rußt normalerweise auch nicht.

Das wär was anderes bei Kerosin oder sowas. Das war bei der letzten Wiederzündung bei Nr. 8 auch nicht zu sehen, nur später die Grünfärbung der Flamme vermutlich durch mitverbranntes Material des Triebwerks.

CS
Jörg
 
Moin,

spannende Analyse - das sah schon sehr anders aus als bei SN8, viel schneller. Und in der Detailansicht sieht man dass das zweite Triebwerk wohl anfangs zu zünden versucht hat, das aber irgendwie nicht ging, es kam eine ziemlich drucklose Flamme. Und man hat deutlich mehr Rauch schon beim Aufstieg, verglichen mit dem Video von SN8. Irgendwas hat da grundlegend nicht gepaßt.

CS
Jörg
 
Das mit dem "Ablassen tiefkalter Flüssigkeit", ich vermute dass das nicht der Normalfall ist sondern dem unüblichen Flugprofil geschuldet. Sie wollen ja (zu Recht!) kein Helium oder so für die Druckerzeugung in den Tanks verwenden, d.h. die Tanks müssen sich durch das Verdampfen der enthaltenen Flüssigkeit von selbst unter Druck setzen, und dafür braucht es (vermute ich mal) eine gewisse Mindestmenge im Tank, mehr als für den 10km Flug gebraucht wird. Was dann übrig ist wird halt... pfffff... abgeblasen. Dass das am unteren Ende passiert hat wohl mit der Schwerkraft bzw. dem Schubvektor zu tun.
Oder so ähnlich. Pure Spekulation meinerseits.

Auch kann man gespannt sein wieviel Information über die Gründe des Landeversagens diesmal rauskommen. Elon Musk tweetete ein paar Stunden vor dem Flug, dass er ne Twitterpause einlegt. Und wer sonst sollte Infos rausrücken?

Gruss
Thorsten

PS: Ja, interessantes Video von Scott M. Aber die Ursache kann auch er (noch) nicht wirklich eingrenzen.

2.PS: Der Spott lässt auch bei SpaceX nicht auf sich warten.
Das da ist gut (von hier): :ROFLMAO:

"How it started .................................................... how it's going."
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hmm, also ein Raketentriebwerk rechtzeitig zu zünden, mit ausreichendem Schub, um eine niedergehende Landefähre abzufangen, haben meines Wissens nach vor vielen Jahren schonmal welche ganz erfolgreich & verlässlich hinbekommen, und zwar im Vakuum, nach über 300000 km Flug, und sogar auf einem anderen Himmelskörper. Aber, wenn das so eine unlösbare Aufgabe scheint, vielleicht ist ja doch was dran an der "V-Theorie", und die Apollo-Mission war nur Hollywood-Fake :):)
 
Das ist schon eine lösbare Aufgabe. Dauert halt ein bisschen bis man das raus hat. Und Apollo hat im Moment der Zündung nicht so rumgeschlingert wie das Starship.

Was wirklich eine unlösbare Aufgabe wäre, ist die 10000e in die "V-Theorie" unvermeidbarerweise eingeweihten Personen allesamt erfolgreich zum Klappehalten zu verdonnern. Wenn das amerikanische Präsidenten nicht mal mit einer Praktikantin hinkriegen...

Gruss
Thorsten
 
Da musst du mir mal auf die Sprünge helfen, ich bin in Sachen Praktikantinnen amerikanischer Präsidenten anscheinend nicht up-to-date. Die einzige, die mir in Erinnerung ist , hatte zwar den Mund ziemlich voll genommen, aber,ähm, wie soll man's ausdrücken, so voll dass sie dabei schlecht 'was ausplaudern konnte :ROFLMAO:
 
hmm, also ein Raketentriebwerk rechtzeitig zu zünden, mit ausreichendem Schub, um eine niedergehende Landefähre abzufangen, haben meines Wissens nach vor vielen Jahren schonmal welche ganz erfolgreich & verlässlich hinbekommen, und zwar im Vakuum, nach über 300000 km Flug, und sogar auf einem anderen Himmelskörper. Aber, wenn das so eine unlösbare Aufgabe scheint, vielleicht ist ja doch was dran an der "V-Theorie", und die Apollo-Mission war nur Hollywood-Fake :):)
Der Unterschied ist das Triebwerk und das Ziel der 100% Wiederverwendbarkeit mit geringstem Wartungsaufwand.
Ein wiederverwendbares LOX/CH4 Vollstromverbrennungstriebwerk (reusable full-flow staged combustion) ist eine andere Hausnummer, als seinerzeit das nur einmal genutzte hypergolische Triebwerk des LEM.
Aber ich versteh schon, gemessen an den unfassbaren Leistungen der Apollo-Ära scheint das hier ein unbedeutendes Feuerchen zu sein. Für die langfristigen Ziele von Space X und der erschwinglischen Raumfahrt sind dies aber wichtige und entscheidende Schritte.
 
Moin,

Du hast es vorweggenommen, seinerzeit im Apollo-Programm hatte man ja die Triebwerke so ausgelegt, dass sie auf jeden Fall zünden, im LEM mit hypergolen Treibstoffen und so wenig beweglichen Teilen wie irgend möglich. Da war letztlich auch nicht die maximale Effizienz ausschlaggebend sondern maximale Funktionssicherheit. Die Raptor Triebwerke spielen in der Liga der Shuttle-Aggregate, mit denen NASA ja auch noch gut zu tun hat wie sich zeigte, das ist allein von den Dimensionen her ne andere Nummer. Ich denke das SpaceX genug Manpower aufwenden wird um das hinzukriegen, die Falcon haben sie zum Fliegen gebacht, das Starship wird da nicht hintanstehen. Aber es zeigt was es heißt, so einen Flugkörper und dann noch mit dem Bewegungsprofil, in Betrieb zu bekommen. Und wie Maximilian schon schrieb, das ist ja alles noch atmosphärisch und Unterschallbereich - das wird viel spannender im Vakuum, nach einem Reentry, mit viel mehr Speed oder auf einem anderen Planeten mit anderer Atmosphäre oder alles zusammen.

CS
Jörg
 
Gut, OK, das ist jetzt wie bei der Fussball-WM, nach einem verlorenen Spiel ist jeder Bundestrainer und hätte es besser gewusst. Ich glaube gerne, dass die Angelegenheit technisch nicht einfach ist. Aber ein bisschen 'rumspekulieren macht halt einfach auch Spass :). Ich frage mich z.B. , ob hier nicht 2 Sachen auf einmal versucht werden. Ein Triebwerk unter verschiedene Druckbedingungen, im Flug, schlingernd od. Rückenlage etc. verlässlich ein und auszuschalten, könnte man ja an kleineren Einheiten in grösserer Höhe testen, so dass man, wenns nicht klappt, das Ding notfalls mit Fallschirm wieder heile unterbekommt. Wenn dann alles funzt mit dem Triebwerk, kommt das Aufstieg und Rückflug/Landemanöver dran.
Ich solle mich mal bei E. Musk bewerben. "Hi Dude, I've got the idea... " Hauwech :ROFLMAO: :ROFLMAO:
 
Ich frage mich z.B. , ob hier nicht 2 Sachen auf einmal versucht werden.
Da könntest du durchaus Recht haben...

könnte man ja an kleineren Einheiten in grösserer Höhe testen
Klar "könnte" man. Wäre aber teurer und langsamer! Denn die Philosophie von SpaceX ist ja gerade die Massenproduktion von immer gleichen Teilen, schon bei den Prototypen. "Was kleineres" müsste neu entwickelt werden, kostet bloss Zeit und Geld.

Thorsten
 
Hi Cpt., die Frage wäre auch, was ist der direktere Weg... Wären nicht immer die beiden Triebwerke ist die Blecheimer-Methode schon nicht schlecht, man kann ja nicht alles 1:1 skalieren und ein adäquates Testsystem müßte man auch erst modellieren und dann umsetzen.

CS
Jörg
 
Philosophie von SpaceX ist ja gerade die Massenproduktion von immer gleichen Teilen,
OK, klingt bekannt. Ist also quasi der Ford-T des Weltraumzeitalters...
Übrigens, apropos Ideen, wenn sie den Weg gehen, lieber ab und zu halt was zu zerknallen, könnten sie sich doch mit Hollywood zusammentun, die brauche sicher für Filme immer Dreh's, in denen irgendwas einschlägt und Bumm macht. Käme noch etwas Geld in die Kasse..
Aber egal wie sie's machen, sie sollen hinne machen, ich wollte eigentlich in ein paar Jahren meine All-inclusive Mars Pauschaltrip buchen. So wird da nix draus :mad:
 
Hallo!
Das mit dem "Ablassen tiefkalter Flüssigkeit", ich vermute dass das nicht der Normalfall ist sondern dem unüblichen Flugprofil geschuldet.
Weiß ich nicht. Sie müssen ja auch vor der ersten Zündung die Triebwerke minutenlang herunterkühlen („engine chilldown“). Vielleicht ist sowas auch vor dem Wiederzünden in gewissem Umfang erforderlich. Und dafür müsste dann flüssiger Treibstoff bzw. Oxidator verwendet werden.

Grüße
Maximilian
 
Naja, nicht so pessimistisch! Wegen einem Rückschlag (ich sage "einem" weil SN8 war ja ein echter Fortschritt, während SN9 eher kaum) nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Lass SN10 in zwei Wochen (oder vier oder sechs) erfolgreich fliegen, und SN9 ist ferne, vergessene Vergangenheit. So geht das mit Prototypen-Tests.

@maximilian: Ja, das könnte durchaus sein, zumindest teilweise. Ich meine Scott Manley erwähnt das in dem Video, da kommen zwei (eher schwächliche) Dampffahnen in entgegengesetzter Richtung raus. Allerdings aus der Hülle, nicht unten wo die Triebwerke sind.

Gruss
Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

warum brennt das Triebwerkagglomerat eigentlich, wo es nicht zu brennen hat? Die ganze Zeit über....:unsure:
Die Triebwerkskamera war leider auch nur dann eingeblendet, solange nichts Kritisches zu sehen war. Kaum sah etwas ungewöhnlich aus, schnell ausgeblendet, schade.
Die "Zappelei" im Zündmoment ist sicher auch nicht hilfreich und sieht sehr unkontrolliert aus, schon bei SN8.... Nunja, sukzessive Approximation...

Gruß Okke
 
Hallo!
Die "Zappelei" im Zündmoment ist sicher auch nicht hilfreich und sieht sehr unkontrolliert aus, schon bei SN8
Das haben die Triebwerke von den Saturn V Raketen und vom Space Shuttle auch immer gemacht. In diesem Video hier (https://www.youtube.com/watch?v=vFwqZ4qAUkE) sieht man zwischen 3:00 und 4:30 Minuten die Zündung der Haupttriebwerke eines Shuttles in super slow motion. Da bewegt und verformt sich alles in alle Richtungen bis die sich die Triebwerke irgendwann stabilisiert haben. Das kann gar nicht anders sein wenn man solche Riesen zum Leben erweckt...

Grüße
Maximilian
 
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