Welches Teleskop für ? & ?

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Nistler

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Hallo und erstmal vielen Dank für die Annahme!

und nun kurz zu meiner Person

Man nennt mich Nis (warum auch immer :LOL: ), bin 53 Jahre alt, und der Himmel fasziniert mich schon seit der Kindheit.
Noch heute bin ich fasziniert und in letzter Zeit habe nun einen Peak erreicht das ich mich nun schon vor Wochen zu einem Kauf eines Teleskopes entschieden habe.
Denn ich schaue immer wieder öfters in den Himmel und wünsche mir die Planeten von näherem zu betrachten. Vorallem der Saturn mit seinen Ringen und der Mond würde ich gerne mal näher sehen und beobachten. Also im grossen und ganzen kann ich sagen interessiere ich mich vorwiegend für für Planeten aber auch Galaxien ziehen mich an und bewundere ich immer wieder mal im Netz.

Ich wohne in nähe einer Grosstadt die leider schon an einer Lichtverschmutzung vom Wert ca.10 betroffen ist (gemäss Karte bei darksky.ch), könnte jedoch für Beobachtungen noch in Gebiete "flüchten" mit den werten um 3 und etwas entfernter sogar um 1,5 (Hab die Massangabe/Norm wie es genau heisst leider nicht mehr im Kopf *shame on me"

In meiner Kindheit hatte ich mal ein pseudo Teleskop (Ich glaube es war ein 50/600) aber da rede ich lieber nicht mehr darüber ausser das man kaum was sah, alles extrem dunkel war und Saturn zb. nur als Punkt sichtbar war ohne Ringe und das nur mit enormem Röhrenblick und Augenakrobatik. (Gesichtsfeld?) Was für mich als Brillenträger auch eine enorme Herausforderung ist/war und Ausbaufähig ist das Teil sowieso nicht da es keiner Norm entspricht und uralt ist.. Das Teleskop würde ich nicht mehr einem Schüler zumuten.

Nun brenne ich und wälze ich mich schon seit Wochen im Netz durch und lese in den Foren was hier das Ideale wäre und immer wieder wenn ich mich auf ein Teleskop fixiere lese ich wieder etwas was dagegen spricht. Dahe habe ich mich nun entschieden selber in den Foren aktiv zu werden und zu beschreiben was ich für Erwartungen habe, wie und was ich mir vorstelle. Ich werde hier wohl nicht gleich an alles denken aber wenn mir was einfällt, werde ich es hier noch anfügen. In der Hoffnung das Ihr Fachleute mir hier unter die Arme greifen könnt und ich mich bald mal für ein Teleskop entscheiden kann. :cool:

Mein Budget liegt bei ca +- 1000.-- weniger ist immer besser aber mir ist auch klar, dass ich mit meinen Ansprüchen schon etwas springen lassen muss. :rolleyes:

Wie bereits erwähnt ist mein primäres Ziel der Saturn der mich in seinen Bann gezogen hat und auch der Mond. Aber ganz klar auch die anderen Planeten sind auf dem Plan. (Nachtrag: Planeten stehen im mom nicht gut, habe ich auch eben mitbekommen) Saturn erwähne ich einfach so deutlich damit es am Ende dann keine derbe entäuschung wird. Es ist mir auch klar das ich keine Bilder erwarten kann wie man sie oft im Internet findet oder fälschlicherweise auf Abildungen bei Angeboten vorzufinden sind. Ich habe schon einige Youtube Vids angeschaut mit meinen Favoriten Teleskopen die ich am Ende noch erwähnen werde und diese Aufnahmen sind für mich schon sehr faszinierend.

Wichtige Punkte die ich gerne einhalten möchte sind bestimmt mal das Budget und das das Teleskop ev. auch noch Mobil ist um eben noch zu die besseren Gebieten zu gelangen. GoTo wäre für mich auch ein grosser Wunsch, da ich mich nicht noch lange mit Suchen beschäftigen will und einfach auch noch ein "Technikkind" geblieben bin. :D Ich weiss für Planeten ist dies nicht wirklich erforderlich und Verstärkung an Handy Apps gibt es auch genügend aber dennoch möchte ich an einem GoTo festhalten da ich ja auch Galaxien wie ev. die Andromeda- Galaxie ansteuern will sowie generell gerüstet sein möchte da ich weiss, das ich immer mehr sehen möchte was mir bisher fremd war. Es muss schon ein guter Grund sein mich von diesem Vorhaben abzubringen.

Nachtrag: Was ich eben auch erfahren habe sollen ToGo durchs Band alle Probleme machen bei Firmware-Updates was mich wiederum verunsichert. Es Wurde Wifi empfohlen wobei ich da auch schon gelesen habe das es Probleme geben soll... Ich bin nun total verwirrt..

Im weiteren sehe ich vor in einem weiteren Schritt zu Filmen/Fotografieren und mich mit dem Stacking vertraut zu machen. (Was mir auch noch völlig neu sein wird) Dies wohl mit einer speziellen Teleskopkamera wie ZWO oder sonst was sich da empfiehlt. Ich besitze zwar noch eine Canon EOS 60D, denke aber das eine spezielle Kamera aufgrund des Gewichtes eher zu empfehlen ist, diese für eine GoTo Montierungen wohl idealer ist und ich mir so kosten für eine noch teurere Montierung sparen kann. Abgesehen davon habe ich auch keine Ahnung wie die zu bedienen wäre um was brauchbares rauzukitzeln.. _affeaugen: Werde jedoch gerne des besseren belehrt. Für den Anfang könnte ich zum Probieren vielleicht sogar das Handy erstmal einsetzen um die ersten Bilder festzuhalten. :sneaky: (Apple)

Immer wieder wird auch Dobson empfohlen was ich aber nicht wirklich so praktikabel finde für den Transport und für Film und Foto auch nicht so gegeben ist.
Nun noch auf die Montierung zu kommen sind diese ja meist vorgegeben und es gibt auch welche auf Parallaktischen Stativen was ich vorziehen würde wenn es dann ins Budget passt. Was mich aber gleich zur nächten Unklarheit führt. Wenn ich so sehe das es viele Azimutale GoTo Montierungen mit automatischer Nachführung gibt, frage ich mich ob diese überhaupt für Film und Foto geeignet sind oder ob man da was beachten muss. Für Planeten vielleicht nicht so problematisch aber wenn ich hier zb, an die Andromeda- Galaxie denke!?

Ach ja so nebenbei: Ich glaube auch noch irgendwie mal irgendwo was aufgeschnappt zu haben das sich für Foto/Cam ein Öffnungsverhältnis von F/5. bis ca. F/8 empfiehlt, was auch immer das heissen mag. Info: Ich bin für Formeln und Berechnungen überhaupt nicht empfänglich und daher auch die Fotografie aufgegben weil es mich ein wenig überforderte.... Jaa ist mir auch klar etwas fehl am Platz für dieses Hobby is halt so.. _affeaugen:

Ich weiss es gibt keine Eier legende Wollmilchsau (heisst das so? :rolleyes: ) Ich versuche einfach für mein Budget das beste herauszuholen und für die Zukunft zu rüsten da ich nicht in einem Jahr nochmals soviel ausgeben kann. Sollte ich nicht gleich alles beim ersten mal schaffen zu kaufen, was anzunehmen ist, dann sollte es auch möglich sein das Teil laufend zu erweitern also aufrüstbar resp. ausbaubar sein. Damit man auch eben später auf Film/Foto nachrüsten kann (vorzugsweise Teleskop eigene Cams oder wie bereits erwähnt zu begin mit nem iOs Handy?), sowie auch mal bessere Okulare hinzukaufen kann.

Hier nun die Teleskope die ich mal in das Auge gefasst habe aber immer teilweise irgendwo immer wieder mal in Grund und boten Kritisiert wurden. Ich würde mich auf eine Hilfe und Tipps wirklich sehr freuen um vielleicht endlich bald mal das für mich geeignete Telekop kaufen zu können, denn schon Wochenlang schlage ich mich nun mit dem Thema herum und verwerfe immer wieder irgendwelche Teleskope. Dabei juckt es mich so extrem unter den Fingernägeln und hätte eigentlich lieber schon seit "gestern" eines. Da bin ich wie ein kleines Kind aber reinschiessen und gleich das erste was mir über den Weg läuft will ich dann doch nicht kaufen weil ich genau weiss das die ein Fehlkauf werden wird... o_O

Für die Geduld und Hilfe bedanke ich mich jetzt schon! :y:

- Celestron NexStar 127 SLT Teleskop (erste Wahl?)
- Skywatcher Star Discovery 150Pi WIFI GoTo Newton Teleskop (2. Wahl aber das WiFi soll scheinbar eine Knacknuss zu sein)
- Celestron NexStar 6 SE - 152/1500mm-Schmidt-Cassegrain-GoTo-Teleskop (Aller letzte alternative da über dem Budget und nirgends Lieferbar [:0] )

Dies nur mal die jenigen Teleskope, die mich am längsten beschäftigen da ich bei YT hier für mich gute Saturn Beispiele gefunden habe. Besser geht natürlich immer und bin auch offen für andere Vorschläge. :jungehier:

Nachtrag: Auch hier wurde mir schon abgeraten davon da keines davon parallaktische Montierung.. (Weshalb macht man das dann nicht parallaktisch wenn es doch mehr Sinn macht? :rolleyes:)

Gruss
Nis

PS: Sorry für den Mega Text, wollte so genau und ausführlich wie möglich sein.. o_O:censored:
 
Hey Nis
Gibt es bei dir in deiner Nähe einer Vereinssternwarte.
Dan solltest du dort mal durch die Teleskope schauen, vielleicht auch mal fotografieren. Bei deinem Büdget fällt deepsky fotografie (wiedfield Objektiv nicht mitgezählt) raus. MIt den Azimutalen Montierungen hast du recht bei Mond und Planeten kann man damit auch fotografieren. Deepsky aber nicht, wegen der Bildfelddrehung und da hier 2 Achsen nachführen müssen, was zu ungenauigkeiten führt. Die Planeten Jupiter, Saturn, Merkur und Mars kann man, wenn sie gegen Opposition gehen und das seeing stimmt. Durch aus wie auf Bildern, also die von uns Amateuren sehen, die Venus auch aber Detaillos die Bilder auf denen Wolkenstrukturen zusehen sind werden mit speziellen UV Filtern gemacht und dafür ist unser Auge nicht empfindlich.

Clear Skies
Felix
 
Hi Nis,

wie du schon sagst gibt es diese eierlegende Wollmilchsau nicht.
Heißt im Umkehrschlusß, man muss Kompromisse machen, oder wie es viele machen im Laufe der Zeit mehrere Teleskope anschaffen. Du setzt dein Budget an bei 1000.- für Deepsky, Planeten und Fotografie.
Manche setzen für dieses Ziel nur 400.- an aber meiner Meinung nach sind dafür deine 1000.- auch nicht ausreichend, es sei denn, du machst große Kompromisse.

Du willst Planeten/Mond beobachten.
Das macht Spaß mit Refraktoren ab 100mm Öffnung.
Ein guter Refraktor mit 100mm frisst schon dein ganzes Budget (ohne Montierung + Zubehör) wenn es Spaß machen soll. Alternativ mit einem Newton ab 150mm. Weniger Öffnung beim Newton für Planeten kannst vergessen wegen der zunehmenden Obstruktion bei kleinen Spiegeln.
Dieser 150mm Newton ist aber auch nicht unbedingt ein Gerät, mit dem Deep-Sky Spaß macht.

Somit sind wir bei 200mm Öffnung.
Als Refraktor scheidet das aus, also Newton oder SC.
SC einigermaßen angemessen montiert liegt deutlich über Budget.

Bleibt der Newton mit 200mm und f/5 oder f/6.
Damit kann man sehr gut Planeten beobachten, Mond und auch Deep-Sky.

Nimmt man es als Dobson (du schreibst, dass dir das nicht so ganz geheuer ist) kommt man günstig zum Ziel.
Ist aber dann auf die Dobson Bauweise eingeschränkt. Fotografieren kann man (Planeten siehe hier im Forum) auch erst mal ohne Nachführung. Und wenn du Deep-Sky fotografieren willst, benötigst du eh eine andere Ausrüstung bzw. eine gute (und dann auch teure) Montierung.

Es gibt auch Angebote für 8" f/5 Newtons auf EQ5 Montierung, ich kann aber nicht beurteilen, ob das Sinn macht.

Hier im Nachbarthread sucht ein Kollege das gleiche wie du, nur ohne Foto-Option.

Gruß Martin
 
Hallo Nis,

willkommen hier im Forum.

Ich versuche mal auf Dein Anfrage zu antworten.

Budget liegt bei 1000,-€.
Es sollen hauptsächlich Planeten/Mond und "etwas" DeepSky beobachtet werden.
Das Ganze soll mobil sein, da Du in der Großstadt wohnst.
Astrofotografie ist angedacht aber momentan nicht im Fokus.

So, ein bisschen Mathematik ist leider gefragt, aber ist zu bewältigen. Bei der Astrofotografie ist es etwas mehr, aber in der DeepSky Fotografie kenne ich nur die Grundlagen.

die Montierung zu kommen sind diese ja meist vorgegeben
Man muss nicht auf diese Sets zurück greifen.
Der wichtigste Grund dabei ist, dass die Montierung meist zu schwach sind, der berühmte "Wackeldackel".
Einzel Zusammenstellung ist m.E. die bessere Wahl.

Wenn ich so sehe das es viele Azimutale GoTo Montierungen mit automatischer Nachführung gibt
Bitte GoTo nicht mit Nachführung verwechseln.
GoTo ist eine elektronische Auffindhilfe die Nachführung mit sich bringt.
Alt/AZ Montierungen sind recht intuitiv. Rauf/runter = Altitude und links/rechts = Azimuth.
Diese Montierungen sind mit GoTo/Nachführung gut für Planetenvideos geeignet. Das ist auch das, was ich mit meiner Alt/AZ betreibe.

Soll es DeepSky Fotografie werden, ist eine parallaktische Montierung zwingend notwendig.
Das Ganze mit einer DSLR, Guiding-Scope und Guiding-Kamera und noch das Ein oder Andere dazu, aber da sind andere berufener Dir was zu sagen.

GoTo mit all seinen Vorzügen, aber auch mit seinen Nachteilen, macht ein System teuer.
Für mich überwiegen die Vorteile und wie gesagt, für DeepSky Fotografie zwingend notwendig.

Die Sets die Du ausgesucht hast sind alle Alt/AZ und somit nur für Planetenvideos geeignet, ohne jetzt genauer auf die Teleskope selbst einzugehen. Und nochmals, in den Sets sind die Montierungen meist unterdimensioniert.

Nachtrag: Auch hier wurde mir schon abgeraten davon da keines davon parallaktische Montierung.. (Weshalb macht man das dann nicht parallaktisch wenn es doch mehr Sinn macht?
Nicht jeder "knipst" DeepSky". Es sind einfach aufzubauende Systeme und sehr intuitiv zu bedienen.

Parallaktisch stabil montiert wird teuer, wenn eine gewisse Größe an Teleskop angedacht ist.
DeepSky braucht Öffnung, jetzt mal nur vom rein visuellen Beobachten ausgehend, und da liegst Du dann so bei 8" (katadiopter ausgeschlossen) und so ein Rohr parallaktische zu montieren bist Du in der, für rein visuelles Beobachten, HEQ-5 oder auch noch EQ-5 Klasse. HEQ-5 gibt es nur mit GoTo und mit der wäre Dein Budget weg. Die EQ-5 gibt es mit und ohne GoTo (aber nachrüstbar). Die liegt so bei 700,-€ bis 800,-€. Da bleibt dann nicht mehr viel für die Optik übrig, keine Rede von Okularen dabei.
Fotografisch bei 8" liegst Du in der EQ-6 R Klasse. Die kostet aber nochmal 500,-€ mehr als Dein angedachtes Budget.

Meine Empfehlung, verabschiede Dich für den Anfang von der Astrofotografie, ausser vielleicht Planetenvideos, und befasse Dich die ersten ein, zwei Jahre mit dem rein visuellen Beobachten.

Ich bin da bei Martin.
Somit sind wir bei 200mm Öffnung.
Als Refraktor scheidet das aus, also Newton oder SC.
SC einigermaßen angemessen montiert liegt deutlich über Budget.

Bleibt der Newton mit 200mm und f/5 oder f/6.
Damit kann man sehr gut Planeten beobachten, Mond und auch Deep-Sky.
SCs, Schmidt-Casegrains, sind feine Teleskope, aber halt der Preis.
In 8" bist Du bei ca. 1300,- bis 1500,- €.
Mein SC Setup liegt bei etwa 3500,-€, da sind dann aber nur zwei Okulare eingerechnet.

Der von Martin angesprochene 200mm Newton, nun ja, finanzierbar bei deinem Budget nur als Dobson.

Es gibt auch Angebote für 8" f/5 Newtons auf EQ5 Montierung, ich kann aber nicht beurteilen, ob das Sinn macht.
Da bin ich auch skeptisch ob das Sinn macht. Aber soweit ich gelesen habe betreibt der Ein oder Andere dieses Setup visuell und es soll gut gehen. Vielleicht meldet sich ja jemand diesbezüglich.

Versuche, wenn irgend möglich, Dir Teleskope "live und in Farbe" anzuschauen und auch durch zu schauen.
Volkssternwarte, Astrostammtisch usw. usw..
 
Hallo Nis,

Mathias hat im Prinzip alles Wesentliche gesagt.

Ergänzen möchte ich, dass die Aussage, dass ein 6'' Newton für Deep Sky nicht wirklich Spaß macht, nicht pauschalisiert werden darf. Für Galaxien und planetarische Nebel braucht man natürlich größere Optiken. Gasnebel und Sternhaufen werden aber sehr schön gezeigt. Ich persönlich liebe vor allem die großen Gesichtsfelder, die mein 150/750 Newton bei Deep Sky bietet.

Achtzöller gelten hier als sehr guter Kompromiss: Genug Öffnung, um schon rchtig was zu sehen und noch vernünftig zu transportieren. Lediglich planetarische Nebel und Galaxien verlangen bisweilen nach noch mehr Öffnung, wenn man viele Details erkennen möchte.

Was soll man nun konkret raten? Auf jeden Fall Finger weg vom Star Discovery, er enthält meines Wissens nach zu viel Plastik an tragenden Teilen.

Ein 200/1000 ist auf EQ-5 de Facto nicht stabil. Meiner Erfahrung nach ist die EQ-5 bereits mit 5 kg visuell genzwertig belastet (auch sonst ist mir auch nach über zwei Jahren Nutzung unbegreiflich, wo die ihren guten Ruf her hat... :n:).

Ich würde tatsächlich zu einem Dobson raten, und zwar wegen deiner Deep Sky-Ausrichtung direkt zum Zehnzöller. Mit guten Okularen liegst du damit noch im Budget. Soll später fotografiert werden, würde ich raten, mit einem entsprechenden, zweiten Gerät aufzurüsten, also zweigleisig zu fahren. Oder, noch besser, zunächst kleine und mittlere Kameraobjektive mit einer parallaktischen Montierung nachführen.

Ist der Gebrauchtkauf eine Option?
 
Ergänzen möchte ich, dass die Aussage, dass ein 6'' Newton für Deep Sky nicht wirklich Spaß macht, nicht pauschalisiert werden darf.
Das stimmt. Das war etwas pauschal formuliert.
Versuche, wenn irgend möglich, Dir Teleskope "live und in Farbe" anzuschauen und auch durch zu schauen.
Volkssternwarte, Astrostammtisch usw. usw..
Das ist wirklich anzuraten. Nur so kannst du dir ein vernünftiges Bild machen, was da genau auf dich zu kommt und was dich auch erwartet an "Seherlebnis" mit unterschiedlichen Teleskopen / Öffnungen.
 
Ein gebrauchter C8-Tubus kostet in der Bucht ab ca. €350,-. Dort finde ich gerade auch einen 8" Newton auf Meade LXD 650 für €830,00. Kurzum: Ich würde über einen Gebrauchtkauf nachdenken, da die meisten Teleskope unmittelbar nach Neukauf eklatant an Wert verlieren.

Planeten, z.B. Saturn, erfordern qualitativ hochwertige und somit scharf abbildende Optiken mit möglichst großer Öffnung und möglichst beherrschbaren sonstigen Anforderungen. Zu diesen Anforderungen gehören z.B. das thermische Management und die Kollimation, aber auch Auf- und Abbau.

Refraktoren sind i.d.R. ab Werk kollimiert und gute halten die Kollimation dauerhaft. Sie sind auch vom Auskühlverhalten meist unproblematisch. Dafür sind sie als Apos gemessen an der Öffnung extrem teuer, groß und schwer.

Deswegen werden oft qualitativ hochwertige Newtons als Planetenteleskope empfohlen. Sie sind recht günstig in der Anschaffung und auch thermisch gut in den Griff zu bekommen. Da man allerdings die entsprechende Öffnung (z.B. ab 10") braucht, kostet die Montierung entsprechend. Ein Planetenteleskop sollte gut montiert sein, denn man starrt ggf. sehr lange auf die Planetenscheibe, um den Moment des besten Seeings nicht zu verpassen.

SCT stellen bauartbedingt weniger Anforderungen an die Montierung und sind gut auf- und abbaubar, dafür aber thermisch oft problematisch. Den besten Jupiter meines Lebens habe ich dennoch an meinem C11 gesehen (weil ich da gute Kühlung und den sehr seltenen Moment des absoluten Seeing-Stillstandes hatte). Der Tubus kostet allerdings gebraucht schon €1000,- und die Monti sicher nochmal das Gleiche. Man muss die Dinger auch bei sehr hohen Vergrößerungen sauber am Stern kollimieren, sonst zeigen sie nur Matsch.

Manche schwören auf große Dobsons von 18" oder mehr, aber im Grunde sind sich wohl alle ernsthaften Planetenbeobachter einig: Entweder man hat einen Apo zum Preis einer Mittelklasse-Limousine (8" aufwärts), oder ein Spiegelteleskop von mindestens 10", sonst fehlt es an Lichtsammelleistung und Auflösung. Die optische Qualität und Justage muss stimmen, sonst zeigen die Spiegelteleskope nur Matsch und müssen sich auch kleinen Apos geschlagen geben.

Eins steht jedoch fest: Jeder Mensch sollte mindestens einmal in Leben Saturn mit seinen eigenen Augen durch ein Teleskop mit guter Abbildungsleistung gesehen haben.
 
Hallo Nis,

Ich persönlich liebe vor allem die großen Gesichtsfelder, die mein 150/750 Newton bei Deep Sky bietet.
Mit so einem Newton, leider auf einer EQ3-2, habe ich auch angefangen.
Wenn das Teil gut justiert ist, drei (3) schöne Okulare dazu, 1x Übersicht so um die 32mm, 1x mittlere Vergrößerung so um die 20mm und 1x hoch/höher Vergrößernd so um die 10mm, wirst Du viel "Wow-Effekte" haben.
 
Hallo Mathias,

nicht zu vergessen ein 5mm-Okular für die förderliche Vergrößerung von hier 150x.

Die Aussage von Janapier, dass Planeten erst ab 10'' aufwärts Sinn machen, kann man so nicht stehen lassen. Gut beherrscht und kollimiert, ermöglichen auch kleinere Teleskope ab vier Zoll Öffnung sehr schöne Planetenbeobachtungen. Das hängt aber auch von den individuellen Ansprüchen ab. Und Für Planeten kommt es nicht auf die Lichtsammelleistung, sondern auf die Auflösung an.

Ich merke es immer wieder: Bei großen Öffnungen sind Planeten bei Vergrößerungen um 200x (mehr ist seeingbedingt in Mitteleuropa in den meisten Fällen nicht machbar) so hell, dass viele Details überstrahlt werden. Und das Filter-Geschraube kann schnell nervig werden.

Nur in sehr seltenen Fällen lassen sich die wirklich großen Öffnungen seeingbedingt voll ausnutzen, sprich mit hohen Vergrößerungen von 250 - 300x oder gar noch mehr sinnvoll betreiben. Dann ist das aber, das muss ich zugeben, eine Offenbarung.

Es bleibt jedem selbst überlassen, ob sich für die paar Momente im Jahr mit echtem Ausnahme-Seeing diese Investition für reine Planeten-Anwendungen lohnt. Für Deep Sky in jedem Fall.
 
WOW, da habe ich mir ja das richtige Forum ausgesucht. VIELEN DANK ALLE für die vielen Feedbacks, mit dem hätte ich in solcher grösse nicht gerechnet. Nun muss ich erst mal alles gründlich lesen und verarbeiten. Das werde ich morgen in aller Ruhe mache da ich schon ziemlich am Anschlag mit Info Flut bin :LOL:

Beim kurz überfliegen jedoch hat sich schon mal heraus kristalisiert das ich jetzt schon sagen kann das ich die Filmerei auf Planeten beschränken werde (vorerst). Dobson in allen ehren aber das ding ist mir schon etwas suspekt zumal ich schon was von 10", sind ja geschlagene 254mm und wie ich die dann auf meinen hügel oder aufs Land schleben will ist mir ein Rätsel zumal ich nicht weiss ob ich nächstes Jahr noch ein Auto habe.. Klar hat es seine Reize doch wenn es anders vernünftig möglich ist why not.

Sternwarte:
Es gibt bei uns nur eine Sternwarte und daran habe ich auch schon gedacht doch diese ist aber eher eine kleinere und für die Öffentlichkeit seit Corona geschlossen und wird auch nicht in absehbarer Zeit wieder öffnen. Da war ich vor ca. 20-25 Jahre wo mal der Mars das Thema war und konnte da den Mars mal beobachten. Leider war das Wetter icht so optimal und konnte diesen, so wie ich mich noch erinnern mag nicht in seiner schönsten Pracht bestaunen können, da habe ich auf YT von Hobby Astronomen schon besseres gesehen mag ich behaupten.

Also nochmals für alle:
Mein entscheid zu Deepsky Fotografie ist vorerst auf Eis gelegt, ist wohl vernünftiger. Auf nen Knippser vom Saturn werde ich wohl (in naher Zukunft und guten Bedingungen natürlich) nicht verzichten können, zu sehr faszieniert mich dieser Planet. Somit werden wohl wieder andere konfigurationen möglich und das Filmen kann wie eben erwähnt auch spöter nachgerüstet werden wenn ich somit mal mit meinem Budget eine gute Grundkonfiguration hinbekomme. Da kann ich ja auch auf die teuren para Montis vorerst verzichten. Damit steht schon fast wieder alles offen.

Neues Ziel:
Fokus Planeten mit späterem Fotos/Filme
Deepsky somit vorerst nur versuchen zu sehen falls mlglich. So ein Adromeda sollte doch schon möglich sein denke ich mal.

So nun habe ich doch mehr geschrieben als gewollt ich muss mal am kissen horchen gehn und abschalten, zu sehr bin ich nun angefressen.. kümmere mich zZ kaum noch um was anderes... :S

Bis dahin nochmals Danke!

Gruss,
Nis
 
Hallo erstmal,

Ich wohne in nähe einer Grosstadt die leider schon an einer Lichtverschmutzung vom Wert ca.10 betroffen ist (gemäss Karte bei darksky.ch), könnte jedoch für Beobachtungen noch in Gebiete "flüchten" mit den werten um 3 und etwas entfernter sogar um 1,5 (Hab die Massangabe/Norm wie es genau heisst leider nicht mehr im Kopf *shame on me"

wenn Du mobil sein musst, GoTo haben willst und fotografieren möchtest, brauchst Du auch Strom. Das heisst, dass Deine Ausrüstung mehr umfassen wird als Teleskop und Montierung. Dies nur so nebenbei. Auch wirst Du weiterhin diverse kleine Dinge brauchen, die Dir jetzt noch nicht einfallen. Man kauft sich den ganzen Kram auch nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach.
GoTo wäre für mich auch ein grosser Wunsch, da ich mich nicht noch lange mit Suchen beschäftigen will und einfach auch noch ein "Technikkind" geblieben bin.
Visuell halte ich GoTo für unnötig. Auch macht die Suche für mich den eigentlichen Reiz aus. Wenn ich die Objekte sofort auf dem Präsentierteller hätte, fände ich das sehr langweilig. Wenn Du auf die Suche verzichten möchtest, dann ist es halt so.
Da Du sowieso fotografieren willst, würde ich eher zu einer parallaktischen Montierung tendieren. Beispielsweise eine HEQ-5 Synscan. Die hat GoTo, man muss es aber nicht nutzen.

Immer wieder wird auch Dobson empfohlen was ich aber nicht wirklich so praktikabel finde für den Transport und für Film und Foto auch nicht so gegeben ist.
Einen 200/1200er Dobson kann man normalerweise auf der Rückbank ablegen und anschnallen. Die Rockerbox kommt dann in den Kofferraum. Den Aufwand für den Transport halte ich für geringer als wenn Du eine parallaktische Montierung plus Stativ plus Teleskop plus Stromversorgung plus Laptop usw. durch die Gegend schleppst.
Da Du aber eher zur Fotografie tendierst, würde ich vom Dobson abraten.

Du willst Planeten anschauen, sie fotografieren, Galaxien anschauen und sie fotografieren.

Für Planeten wäre ein C8 oder ein 200/1000er Newton eine Möglichkeit.
Das C8 ist leichter, der Newton billiger, aber schwerer. Ich hatte mich damals für das leichtere C8 entschieden.
Ein Kollege filmt Planeten mit einem 127/1500 Maksutov. Der wäre auch nicht so teuer. Für Deep Sky wäre halt der Newton nicht schlecht, der aber z.B. eine EQ-6 als Montierung erfordert.

Für die Andromeda-Galaxie dürfte für den Anfang ein 200mm Teleobjektiv reichen, um erste Foto-Erfahrungen zu sammeln.

Mein Vorschlag wäre:
1. Einen Verein oder eine Beobachtungsgruppe kontaktieren und sich verschiedene Geräte in der Praxis anzuschauen.

2. Das Wichtigste ist die Montierung. Kaufe Dir die Montierung, die Du noch schleppen möchtest. Wenn Du mobil bist, musst sie jedes Mal aufbauen.
Beispielsweise eine HEQ-5 Synscan. Dann hättest Du aber kein Geld mehr für das Teleskop.
Für knapp 1000 Euro wirst Du Kompromisse eingehen müssen. Beispielsweise eine EQ-5 Synscan
Dazu käme dann der Maksutov. Mit dem kannst Du Dir Planeten anschauen und sie auch filmen.
Nachteil: Der Maksutov ist kein Gerät für Deep Sky Objekte.
Die Andromeda-Galaxie kannst Du erstmal mit einem 200mm Teleobjektiv fotografieren.
An Deiner Stelle würde ich aber noch etwas sparen, damit Du nicht zu viele Kompromisse eingehen musst. In der Zwischenzeit kannst Du Dir die Geräte mal in der Praxis anschauen.

Gruß
Ronald
 
Hallo Ronald,

wie oben bereits angedeutet, möchte ich von der EQ-5 ausdrücklich abraten. Ich habe sie gut zwei Jahre in Gebrauch gehabt. Meine Erfahrungen hiermit sind die folgenden:

  • Selbst visuell mit 5 kg als Maksutov (kurzer Tubus) grenzwertig belastet
  • Gegengewicht rutscht während der Beobachtungssession langsam, aber stetig von alleine runter
  • Knöpfe zur manuellen Nachführung fallen von alleine ab
  • Biegsame Wellen stoßen immer wieder an den Tubus und stehen dann unter Spannung, so dass sie abfallen und ohne Tubus-Demontage nicht wieder befestigt werden können. Bei der NEQ-3 waren sie durchdachter positioniert.
  • Kleine Sicherungsschraube zur Absicherung der Prismensvhiene verkantet beim Festschrauben und muss fast immer mit einer Zange gelöst werden.
So viele Kleinigkeiten, die in der Summe den Beobachtungsspaß ruinieren, habe ich noch bei keinem Produkt erlebt. Daher kann ich die EQ-5 nicht reinen Gewissens empfehlen. Oder habe ich hier zufällig ein Montagsgerät erwischt, bei dem irgendwie nichts richtig funktionierte?
 
...Die Aussage von Janapier, dass Planeten erst ab 10'' aufwärts Sinn machen, kann man so nicht stehen lassen. Gut beherrscht und kollimiert, ermöglichen auch kleinere Teleskope ab vier Zoll Öffnung sehr schöne Planetenbeobachtungen. ...

Ich muss doch bitten. "Sinn" macht die Planetenbeobachtung mit jedem brauchbaren Gerät. Nur wollen z.B. die meisten ernsthaften Jupiter-Beobachter die Farben möglichst gesättigt sehen, und zwar oft mit Bino (also Licht pro Auge /2), sie wollen Strukturen im GRF und White Ovals sehen usw., und dazu braucht es das Licht und die Auflösung von Instrumenten ab 10". Ich selbst baue bei den z.Z. üblichen Bedingungen in meinem Garten in Stuttgart und einer Planetenhöhe von 18° den Esprit 150 auf und nicht den 21" Dobson oder das C11. So viel zu "macht nur am 10 Zoll 'Sinn'". Bei der Opposition in zwei Jahren und 41° Planetenhöhe wird man mich dann alledings oft mit dem C11 an Orten mit gutem Seeing finden...
 
Also ich würde zur Eq5 raten.
Ich hatte eine Bresser Mon 2 (eq5 Klon) und war damit in Verbindung mit einem 150/750 Newton zufrieden. Das ganze ist transportabel und ausreichend stabil.
Grüsse
Bruno
 
Hi Christian,
da hast Du wohl viel Pech mit der EQ5 gehabt. 5 Kilo ist normal zu wenig. So schlecht ist die nicht.
Ich hatte selbst ne Eq5 ne Astro 5 und ein Kollege die Mutter, die GP von Vixen.
Mit Stahlrohrstativ und ausreichen dimensionierten Gewichten, war auch ein 8" f/4 Newton, visuell gut verwendbar. Fotografisch sehe ich einen 6" f/5 damit durchaus für gut verwendbar.
CS
 
Das Problem für Neueinsteiger ist, dass es viele Teleskope / Kombinationen gibt,
die man guten gewissens empfehlen kann aber diese natürlich auch alle ihre jeweiligen Stärken + Schwächen haben.
Und der Neueinsteiger damit komplett überfordert ist, da er das alles nicht wirklich einschätzen kann.
Und wir wissen nicht, was dem Kollegen mit seiner individuellen Sichtweise dann letzendlich in der Praxis wirklich taugt.

Es gab hier schon so viele begeisterte Dobson Neueinsteiger, die wären vielleicht mit einem GoTo-SC nicht glücklich geworden. Oder doch?
Und viele GoTo-SC Einsteiger, für die wäre ein Dobson nie praktikabel gewesen. Oder Doch?
Man weiß es nicht :)

Das begrenzte Budget, welches oft sehr niedrig angesetzt wird, mach das Ganze noch schwieriger.
Ok, hier sind 1000.- angesetzt was natürlich viel Geld ist. Aber wenn man alles zusammenrechnet was man braucht, ist selbst das eher niedrig angesetzt.

Gebrauchtkauf wurde hier auch schon mehrfach angesprochen.
Das hat natürlich den Vorteil, dass man günstiger kauft und mit dem Budget welches man hat gleich 1-2 Stufen höher kommt. Weiterhin ist der Wertverlust beim Verkauf viel kleiner.
Das Warten auf ein passendes Angebot ist natürlich schwierig, denn eigentlich will man ja in den Laden fahren und das Ding gleich mitnehmen, um heute Abend damit zu beobachten :)

Um heraus zu finden, was einem wirklich liegt und Spaß macht hilft nur ausprobieren.
Wenn es keine Sternwarte gibt in der Nähe; vielleicht gibt es eine Beobachtergruppe in deiner Nähe?
Frag doch mal an hier im Forum.

Im Idealfall weißt du anschließen z.B. "Dobson kommt für mich nicht in Frage" und "Newton auf parallaktischer Montierung ist mir viel zu unhandlich, Einblick ist ungünstig", hast vielleicht sowas gesehen und das sagt dir 100% zu.
Oder auch anders herum.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen könnte man danach sehr viel präziser nach passenden Angeboten suchen ,,,

Das oben verlinkte Teleskop evt. in 8" wäre gerade mein Traum als Balkonteleskop.
Die Evolution (nicht SE!) soll sehr gut, tragfähig sein. Mit 6-8" kann man schon einiges sehen.
Man kann das Teleskop raus nehmen und ggfs. einen kurzen Refraktor einsetzen oder so.
"Grab + Go" weil keine externe Stromversorgung erforderlich, keine Gegengewichte usw.
Fotografie Planeten würde sehr gut gehen.
Deep-Sky kurz belichtet + gestackt ebenfalls und sicher interessant mit einem kurzen Refraktor ...

Gruß Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nis,

das was Ronald zu GoTo schreibt, ist bei mir, leider, einfach nur unter Nachteile gefallen.
Ja, das GoTo und auch sämtliches Astrofotografiegerödel braucht Strom.
Auch "nur" bei Planetenvideos braucht Dein Notebook, neben dem GoTo, Strom. Die Planeten-/Astrokamera wird über das Notebook per USB 3.0 mit Strom versorgt.
Es gibt Möglichkeiten, mit nicht ganz unerheblichem finanziellen Aufwand, das auch über Tablet, halte ich schlicht wg. des größeren Display für sinnvoller als das SmartPhone, zu realisieren.
Da Du mehr oder weniger gezwungen bist raus zu fahren ist die Anschaffung eines Powerpacks angeraten.
Die Montierungen die mit Batterien laufen, nun ja, da bläst Du auf Dauer reichlich Geld in den Kauf von Batterien, speziell im Winter.
Montierungen mit ausreichendem, für so ca. zwei (2) Nächte/Abende, Akku gehen ins Geld.

Noch was zum hier schon erwähnten C8, also ein Schmidt-Cassegrain (SC), von Celestron.
Für mich ist das wirklich ein tolles Instrument und seit dem ich es habe, bin ich "hin und weg".
Aber,
die Teile haben eine hohe Auskühlzeit, so ca. ein (1) bis zwei (2) Stunden, abhängig von den Temperaturunterschieden des Lagerortes und der Außentemperatur. Schau mal hier im Forum, da gibt es reichlich Threads über dieses Thema.
Weiter braucht so ein SC eine Taukappe.
Der Ein oder Andere stört sich auch an der systembedingten Obstruktion.
Dennoch, kompakt, das Gewicht ist moderat, der Anspruch an die Montierung hält sich in Grenzen, transportabel.
Planeten lassen sich gut damit beobachten, DeepSky bist Du etwas eingeschränkt, da gehen kompakte Objekte oder eben halt DeepSky im Detail. Planetenvideos lassen sich gut erstellen, bei DeepSky-Fototgrafie werden wohl hohe Belichtungszeiten auf Dich zu kommen.
Aber es bleibt der Preis.
 
Willkommen!

Mein 200/1200er Skywatcher Dobson zusammen mit drei 100°/110° Okularen kostete vor ein paar Wochen etwa 1100 Euro. Damit hast Du ein visuell wunderbares System für eigentlich alle Situationen.

Das wars.

Nein...nicht ganz: meine GP Montierung die ich seit langen Jahren besitze hat nur einen RA Motor zur Nachführung. Ich habe mir vor kurzem dazu wieder eine Motorradbatterie gekauft und bin nun wieder in der Lage den Motor eine Nacht lang zu versorgen. Auf der Montierung steckte ich meinen alten 90er Fraunhofer Refraktor, der aber bei Beobachtung in Zenitnähe den Einblick so tief am Boden hat, dass ich ihn nun durch ein Vixen 114er Newton (für 50 Euro) ersetzt habe. Ich brauche hier nur das 25mm Standard-Plaste-Okular, das wohl jedem neuen Teleskop beiliegt.

Der Witz ist: ich habe auch eine Canon 60D so wie Du. Diese hat einen Klappbildschirm und ansonsten ganz gute Werte um damit das Fotografieren zu lernen und zu üben. Diese Kamera wird einfach als Gegengewicht an die Montierungsstange geschraubt. Dann Motor an und ab und zu mal geschaut, ob alles noch passt.

Nebenbei schaue ich mir den Himmel mit meinem Fernglas auf einem Fotostativ an. (Immer noch die beste Investition zu dem Thema für mich).

Durch die Fotografie ist die visuelle Beobachtung zur Zeit bei mir zur Nebensache geworden. Hier sind Ausgaben für teure Okulare also eigentlich unnötig. Objektive für die Kamera sind wichtiger (hab ich aber alles schon).

Die 60d macht auch Videos. D.h. wenn ich ein feines Teleskop mit Kameraanschluss habe und das ganze ordentlich ausrichten kann, dann wäre auch dieses Planetenthema erst einmal versorgt.

Die 60d hat bedingt durch die Lichtverschmutzung meines Himmels (Bortle 5) und ihrer Sensoreigenschaften die optimale Brennweite bei 400mm. Demnach benötige ich dafür ein entsprechendes Teleskop (mit 400mm Brennweite).

Welches das nun ist, kann ich Dir nicht sagen. Ich bin da selber noch am überlegen. Ich tendiere aber zu einem Foto-Newton (6"/420mm: Blende 2.8 (!)), das kostet aber echt viel Geld.

Was also bedeutet das für Dich?

1. Eine Montierung die die 60d mit einem 400mm Teleskop trägt. Und einem ordentlichen Leitrohr/Sucherfernrohr.
2. und die eine motorische Nachführung hat
3. vielleicht noch eine Barlowlinse um den Planeten näher ranzuholen (nur für diesen Fall)

Da sind dann die 1000 Euro in etwa verbraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mathias,
wie oben bereits angedeutet, möchte ich von der EQ-5 ausdrücklich abraten.
ich habe keine praktische Erfahrung mit der EQ-5. Ein Kollege hat die Astro5, die ähnlich viel trägt, aber nicht mehr gebaut wird. Darauf setzt er den erwähnten Mak.
Daher ging ich davon aus, dass die Kombi EQ-5 + Mak visuell und für Planeten okay wäre und das würde zu seinem Budget passen.
Bei den Deep Sky Brothers wurde die Kombi für visuell mit "sehr gut" eingestuft.

Wie gesagt, besser fände ich die Kombi HEQ-5 plus C8. Die ist aber teurer.
Letztendlich finde ich bei seinen Ansprüchen das Budget zu knapp. Das passt einfach nicht zusammen. Fotografie kostet halt Geld.
Wobei es auch Leute gibt, die mit einem Dobson plus EQ-Plattform Planeten filmen. Mein Ding wäre das nicht, aber es ist möglich, wie ein Kollege hier des öfteren gezeigt hat.

Deshalb hab ich ihm ja auch empfohlen, sich die Geräte mal in der Praxis anzuschauen und erstmal zu sparen.

Gruß
Ronald
 
Hallo Martin,
Das Problem für Neueinsteiger ist, dass es viele Teleskope / Kombinationen gibt,
die man guten gewissens empfehlen kann aber diese natürlich auch alle ihre jeweiligen Stärken + Schwächen haben.
das Problem was ich sehe, dass Anspruch und Budget selten passen.
Mit etwas mehr Zeit und Geduld ist es schon möglich, die Chance eines Fehlgriffs zu verringern.

Gruß
Ronald
 
Hallo Janapier,

Ich muss doch bitten. "Sinn" macht die Planetenbeobachtung mit jedem brauchbaren Gerät. Nur wollen z.B. die meisten ernsthaften Jupiter-Beobachter die Farben möglichst gesättigt sehen, und zwar oft mit Bino (also Licht pro Auge /2), sie wollen Strukturen im GRF und White Ovals sehen usw., und dazu braucht es das Licht und die Auflösung von Instrumenten ab 10". Ich selbst baue bei den z.Z. üblichen Bedingungen in meinem Garten in Stuttgart und einer Planetenhöhe von 18° den Esprit 150 auf und nicht den 21" Dobson oder das C11. So viel zu "macht nur am 10 Zoll 'Sinn'". Bei der Opposition in zwei Jahren und 41° Planetenhöhe wird man mich dann alledings oft mit dem C11 an Orten mit gutem Seeing finden...

da muss ich mich bei dir ausdrücklich und öffentlich entschuldigen. Deine Formulierung "... Manche schwören auf große Dobsons von 18" oder mehr, aber im Grunde sind sich wohl alle ernsthaften Planetenbeobachter einig: Entweder man hat einen Apo zum Preis einer Mittelklasse-Limousine (8" aufwärts), oder ein Spiegelteleskop von mindestens 10", sonst fehlt es an Lichtsammelleistung und Auflösung. ..." deutete ich so, dass Planetenbeobachtung ab 10'' erst richtig losgeht.

Ich selbst habe an meinen Standorten, wie bereits erwähnt, bei Planetenbeobachtung mit Teleskopen über 8'' Öffnung eher schlechte Erfahrungen gemacht. Was nicht heißen soll, dass es unter entsprechenden Seeing-Bedingungen ohne Weiteres möglich ist, einen Reflektor mit 10 bis 12'' aufwärts auf die Auflösung bezogen auch auszunutzen.

Meine bisher beste Jupiter-Beobachtung hatte ich bisher mit einem 8'' SC bei 333x: Ruhige Luft, den GRF mit Strukturen und die Jupitermonde als kleine Scheibchen mit individueller Farbgebung. Ein Traum!

In den meisten Fällen liefern bei meinen örtlichen Bedingungen Sechszöller doch die besseren Planetenbilder.
 
Hallo Nis,

da haben dir ja schon viele ausführlich geantwortet. Als älterer Mensch habe ich gestern nach dem Beobachten noch Nachrichten geschaut und bin dann ins Bett gegangen.

Aber das sind wir beim Beobachten! Nachdem ich unsere Boxer (Training unter Corona Bedingungen) rausgeschmissen hatte, schnappte ich mir zügig den über 50 Jahre alten 60/900 Refraktor, einen Hocker und den Okularkoffer und nichts wie ab auf den Gehweg. Von dort erreicht man nämlich z.Zt. Jupiter und Saturn problemlos, von meiner Sternwarte aus ist mein Praxisdach im Weg.
Ruckzuck war die parallaktische Montierung grob richtig aufgestellt, Jupiter im Sucher zentriert und los ging es. "Darf ich auch mal gucken?" fragte prompt einer der Sportler, der eigentlich gerade fort fahren wollte. Sofort erkannte er die 4 großen Monde und auch das nördliche und südliche Äquatorialband. Beim Wechsel auf Saturn war er vom Anblick voll begeistert. Die Ringe richtig selbst gesehen zu haben, das war völlig anders als ein Bild im Fernsehen oder in einem Buch.

Endlich alleine setzte ich die Beobachtung fort und reizte das kleine Rohr schließlich bis 120 fache Vergrößerung (mit einem gescheiten Okular und einer russischen Barlow) aus. Jetzt zeigten sich auch Details in den Jupiter Bändern und bei Saturn konnte ich die Cassini Teilung erahnen (eine "Diskussion" zu deren Sichtbarkeit gab es kürzlich hier im Forum).
Letzten Freitag hatte ich mit gleicher Konfiguration auch noch den Mars beobachtet. Auris Sinus und die Polkappe waren deutlichst zu sehen und auf einmal war es später als gedacht, weil ich mich von dem Anblick nicht losreißen konnte.

Warum schreibe ich das alles? Der arme Nis wird mit tausend Vorschlägen überschüttet, was er sich alles kaufen sollte und ohne was das ganze gar keinen Zweck hat. Vielleicht wäre gerade für die Stadtumgebung etwas solides, kleines das richtige. Damit kann man erst ein mal das Sehen lernen und üben. Man ist mobil und sofort einsatzbereit und der finanzielle Aufwand hält sich in Grenzen. Den Refraktor von Quelle (1. Generation), das gleiche Instrument das ich schon mal als Schüler besaß, habe ich übrigens vor ein paar Jahren hier im Forum so für € 70,- erworben.

Nicht, dass ich nichts größeres besäße, aber zwischendurch oder mal für schnell ist so was einfach Klasse. Weniger ist manchmal mehr!

CS Gerhard
 
Von mir auch volle Zustimmung!
Das Marketing weckt hohe Erwartungen, und wir, die wir hier etwas empfehlen,
orientieren uns unbewusst an dem was wir schon haben.
Und jeder hat etwas anderes :ROFLMAO:

Wenn mir heute jemand sagt, nimm einen Heritage auf EQ3 (fiktives Beispiel) dann sag ich "nein" und würde das auch nicht empfehlen,
obwohl ein Neuling damit vielleicht glücklich wäre.

Vielleicht sollten wir schreiben, womit wir angefangen haben, und ob wir damals glücklich damit waren.
Bei mir war es ein 75mm f/16 Refraktor auf Alt/Az Montierung.
Planeten/Mond waren für mich sehr beeindruckend. Auch offene Sternhaufen, Doppelsterne, helle PNs
Viel mehr ging nicht, ich hatte aber dennoch über viele Jahre Freude damit.

Wenn man so etwas einfaches heute kauft, und prinzipiell genau soviel Freude damit haben könnte,
hat man das Problem, dass man andauernd gesagt bekommt und sieht, was man damit eigentlich nicht sieht.
Das ist ein großes Problem an der Sache.

Damals gab es noch kein Marketing, aber solche Kataloge :ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

...und wir, die wir hier etwas empfehlen,
orientieren uns unbewusst an dem was wir schon haben. ...

also, bei mir ist das nicht nur unbewusst:

Letztendlich kann man, wenn es seriös bleiben soll, nur über Geräte berichten und ggf. empfehlen oder abraten, mit denen man selbst genug Erfahrung hat. Ob in eigenem Besitz oder durch häufiges Mitbeobachten in der Gruppe spielt da keine Rolle.

Eine Empfehlung nur vom Hören/Lesen oder auf der Basis von Hersteller- oder Händlerangaben ist meiner Meinung nach nur bei allgemeingültigen Aussagen sinnvoll (z.B. dass ein ins Auge gefasstes Teleskop auf einem Balkon vom Platzbedarf her vermutlich grenzwertig ist oder ein SC eine schlechte Thermik hat). Konkrete Fragen zu Geräten würde ich nur beantworten, wenn ich mit diesen Erfahrungen habe.

Eigentlich liegt es in der Natur der Sache dass man im Forum nur Gerätschaften empfiehlt, mit denen man selbst gute Erfahrungen gemacht hat.
 
Manche schwören auf große Dobsons von 18" oder mehr, aber im Grunde sind sich wohl alle ernsthaften Planetenbeobachter einig: Entweder man hat einen Apo zum Preis einer Mittelklasse-Limousine (8" aufwärts), oder ein Spiegelteleskop von mindestens 10", sonst fehlt es an Lichtsammelleistung und Auflösung. Die optische Qualität und Justage muss stimmen, sonst zeigen die Spiegelteleskope nur Matsch und müssen sich auch kleinen Apos geschlagen geben.
@janapier Hi Du, also echt Schade, dann bin ich wohl kein ernsthafter Planetenbeobachter. :) Hab ich's doch gewusst. Mein getuntes 8 Zoll f/6 Newton-Dobson von Omegon und mein Schmidt-Cassegrain (C8) sind einfach keine ernsthaften Teleskope, um systematisch und erfolgreich Planeten zu beobachten. Ist nicht böse gemeint und ich mache nur Spaß, aber ich finde das zu pauschal gesagt und das schließt einfach den Großteil der Sternfreunde aus. Ich denke auch bei Planeten hat jedes Teleskop seinen Himmel.




Meine Empfehlung an Nis wäre auf ein simples Newton auf Dobson-Montierung zu setzten und sich entsprechende gute Okulare zu kaufen. Damit ist man schon gut aufgestellt, finde ich. Das Budget von 1000 Euro wird dann bedingt durch die Okuale recht knapp, aber da müsste schon was gehen. Es reichen ja erstmal zwei hochwertige Okulare.


Grüße
Christian
 
Servus Nils,

Du hast in deinem Eröffnungstread auch das "Celestron NexStar 127 SLT" erwähnt. Ich habe auch mit diesem Teleskop (der MAK, also der Maksutov Variante) angefangen und wurde für größere Wünsche damit infiziert :)
Die Frage ist ob ich es Dir empfehlen kann......, ich denke ja aber nicht uneingeschränkt! Es ist schwierig die eigenen Erfahrungen an andere weiterzugeben da die Vorstellungen meist nicht die gleichen sind. Obwohl ich mir schon nach einem Jahr ein größers Teleskop zugelegt habe, habe ich den eigentlichen Kauf bisher nicht bereut! (Das kleine MAK steht bei meinen Schwiegereltern die regelmäßig besucht werden und wird dort weiterhin auch benutzt). Ich hatte mit genau diesem Teleskop die ersten WOW Erlebnisse an den Planeten. Ich habe Saturn mit den Ringen klar und scharf gesehen, die Cassini-Teilung war zu erahnen aber ich beobachte auch aus der Stadt heraus. Ich habe Jupiter mit den Wolkenbändern und den 4 galllileischen Monden erkundet und natürlich den Mond mit seinen Kratern. Auch Uranus und Neptun waren als kleine blaue/grüne Kügelchen zu erkennen. Das Teleskop hat meine damaligen Erwartungen erfüllt und erfüllt sie Heute noch, trotzdem habe ich mich dann nach mehr gesehnt. Warum? Weil die Kirschen in Nachbars Garten immer größer und schöner sind als die eigenen und ich immer im Forum die Erfahrungen der "Nachbarn" lesen durfte die von wackeligen Montierungen gewarnt und von Deep Sky ab 8" geschwärmt haben:) Natürlich ist der Sprung zu meinem jetzigen 8" SC auf AVX Montierung klar zu sehen, die Montierung ist stabiler und wackelt nicht bei jeder Berührung 1-2 Sekunden nach wie beim kleinen SLT. Auch die Planeten sind nochmals etwas detailreicher und größer, die Cassini Teilung ist auch aus der Stadt zu erkennen wenn das Seeing passt aber soooo gewaltig ist der Schritt dann auch nicht. Wenn ich den Preis den ich dafür hingeblättert habe vergleiche ist das was das Celestron NexStar 127 SLT MAK bietet seinen Preis doch schon wert!
Klar, günstiger, besser, stabiler sind die Dobson Teleskope, aber ich persönlich werde damit einfach nicht warm. Ich liebe die kurze Bauweise eines Mac oder SC Teleskops und bin glücklich damit^^

Jetzt hoffe ich das ich Dir mit meiner bescheidenen Erfahrung etwas helfen konnte und nicht noch mehr für Verwirrung gesorgt habe. Einfach anfangen und loslegen ist die beste Wahl. Egal was Du wählst, es wird wahrscheinlich auch bei Dir nicht das "einzige" Teleskop bleiben wenn Du weiterhin auf die vielen Stimmen hier hörst die immer ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben.......^^

Ich wünsche Dir viel Spass und Freude mit deinem Teleskop.

cs
Dietmar
 
Hallo Nis,

ich kann Dietmar nur beipflichten: Im Laufe der zeit werden es mit ziemlicher Sicherheit weitere Teleskope. Der Satz "Jedes Teleskop hat seinen Himmel" besagt letztendlich, dass jedes Teleskop bestimmte Objekte besonders gut, dafür aber andere weniger gut oder vielleicht sogar überhaupt nicht sichtbar machen kann (Extrembeispiel: Der California-Nebel im f/20-Schiefspiegler).

In der Fotografie benötigte man ja auch mehrere Objektive. Genauso ist es in der Astronomie mit den Teleskopen.
 
Hallo zusammen,

@janapier Hi Du, also echt Schade, dann bin ich wohl kein ernsthafter Planetenbeobachter. :) Hab ich's doch gewusst. Mein getuntes 8 Zoll f/6 Newton-Dobson von Omegon und mein Schmidt-Cassegrain (C8) sind einfach keine ernsthaften Teleskope, um systematisch und erfolgreich Planeten zu beobachten. ...

Christians Post kann ich nur zustimmen.

Bleibt letztendlich die Frage, ab wo "ernsthaftes Beobachten" beginnt. Für mich beginnt ernsthaftes Beobachten, unabhängig von der beobachteten Objektklasse, wenn man seine Beobachtungen möglichst genau dokumentiert und damit vergleichbar macht. Ob als Zeichnung oder in Textform, spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.

Nehmen wir ein Beispiel: Ein Mondbeobachter glaubt, visuell für einen Sekundenbruchteil auf der Mond-Nachtseite einen schwachen Lichtblitz wahrgenommen zu haben und notiert Datum, Uhrzeit und Mondregion im Beobachtungsbuch. Seiner Beobachtung ist er sich aber wegen der kurzen Dauer und schwäche des Lichtblitzes nicht sicher.

Etwas später stellt sich heraus, dass ein räumlich weit entfernter Beobachter zur gleichen Zeit die gleiche, unsichere Beobachtung machte. Dank der Aufzeichnungen kann dann ein möglicher Impakt auf dem Mond verifiziert werden.

Systematische Beobachtungen sind im Prinzip auch mit kleinen Teleskopen möglich, wie z.B. Veränderungen der Intensitäten der Jupiter-Wolkenbänder oder das Abschmelzen der Mars-Polkappen. Hier genügt bereits ein 70-80mm-Refraktor. :)
 
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