Guten Morgen Maximilian (und alle anderen)!
Langer Text. Damit es sich nicht so aufbläht, picke ich nur das allerwichtigste heraus.
Leider funktioniert das "Quote in Quote" irgendwie nicht, ich hoffe der Kontext bleibt trotzdem irgendwie klar.
2025. 100 Euro, dass es nicht vorher passiert.
Top, die Wette gilt!
Starship erreicht erfolgreich die Erdumlaufbahn vor incl. 31.12.2024. (Erfolgreiche Rückkehr ist nicht Teil der Wette.)
Am 1. Januar 2025 (oder anderer geeigneter Termin) treffen wir uns und hauen das Geld auf den Kopf!
Ich freue mich schon, egal wer bezahlt.
Spätestens dann brauchen sie Zusatzraketen wie das Space Shuttle, aber von denen haben sie ja genug.
Die High-Bay für die Erststufe ("Super-Heavy") ist schon fast fertig, und der Kran zum Stacken steht auch schon bereit.
Mit dem derzeitigen Hitzeschild: Nie. 1000 Euro. Wenn sie sich dafür was machbares überlegen dann vielleicht irgendwann ab 2025.
Das sehe ich auch als den schwierigsten Part für die nähere Zukunft. Also keine Wette.
Das hängt jetzt davon ab, was man unter „regelmässig“ versteht.
"Regelmässig" heisst dass ein Turnaround fast wie bei einem Flugzeug möglich ist.
Oder (abgeschwächt) ein Start pro Tag mit einer Flotte von X Raketen, also jede Rakete alle X Tage.
X=10...100
"Flug" kann auch ballistisch sein, von USA nach Australien oder so.
Ab hier nimmt die Kostenkurve einen exponentiellen Verlauf. Entweder ist SpaceX dann der einzige verbleibende Anbieter und sie können das gesamte US Raumfahrtbudget alleine verwenden, dann können sie vielleicht Treibstoffdepots im Orbit anlegen. Aus eigener Kraft nicht.
Genau das sehe ich anders. Das Konzept sieht keine Depots vor, sondern Starts von Tankerraumschiffen die dann im Orbit den Sprit transferieren. Genau deshalb sind die "regelmässigen" = häufigen und zu 100% wiederverwendbaren Flüge so wichtig. Wenn die "Hauptrakete" startet und dann 5 Tage lang jeden Tag ein Tanker hinterherkommt, dann ist in weniger als einer Woche vollgetankt und der Mond- oder Sonstwohin-Flug kann beginnen.
Da fragt sich: Wollen sie das erst unbemannt versuchen und bei Erfolg dann bemannt (ich erspare mir jetzt „befraut“ oder „becrewt“...) wiederholen? Dann vergehen alleine aus astonomischen Gründen viele Jahre. Wenn sie es gleich beim ersten Mal mit Crew versuchen gibt es Tote. Die würde es aber bei der Konkurrenz auch geben.
Zuerst auf jeden Fall unbe"menscht". Früher dachte ich auch, dass es zu Flügen mit Crew ein langer Weg wäre. Allerdings, sollten die "regelmässigen" = häufigen Flüge tatsächlich stattfinden, dann hätte man sehr schnell eine aussagekräftige Statistik über die Sicherheit. Sollte also z.B. die NASA zehn unbe"menschte" erfolgreiche Flüge fordern, dann könnten die in 10 Tagen gemacht werden! (Ok, auch 6 Monate wäre ok.) S
ollte also das Starship tatsächlich regelmässig und unfallfrei (-arm) fliegen, dann wäre die Mitnahme von Crew viel sicherer als bei jedwedem anderen Raumschiff bisher. Wenn natürlich jedes zweite crasht, dann dürfte erst mal weiter entwickelt werden. So wie das ja im Prinzip jetzt passiert.
Nützlich verglichen womit? Ich persönlich sehe in der bemannten Raumfahrt mit chemischem Antrieb schon lange keinen Nutzen mehr.
Ob Raumfahrt und in welchem Umfang "nützlich" ist, dazu gibt es kein Totschlagargument, weder dafür noch dagegen. Da hat jeder seine eigene Meinung. Das ist eher sogar eine philosophische Frage. Meine diesbezüglich (ich meine mit Menschen an Bord und über die niedrige Erdumlaufbahn hinaus) ist, dass das eigentlich nur die jungen Menschen (unter 30 oder so) zu entscheiden haben, denn sie sind es die so was langfristiges letztendlich betrifft.
Würde man das Geld dafür nützlich anlegen gäbe es in 30 Jahren eine weltweite Energieversorgung ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen. Das würde ich als „nützlich“ bezeichnen. Menschen auf dem Mond oder Mars nicht.
Naja, abgesehen davon dass Raumfahrt billig ist im Vergleich zur Umstellung der Energieversorgung, ist letzteres ein rein politisches Problem. Wenn
alle wollen würden, wäre das locker zu machen. Vielleicht sogar "kostenneutral". "Einfach" alle auszumusternden Anlagen durch klimaneutrale ersetzen. In 30 Jahren würde da viel passieren.
Ein Marokkaner mit den Eiern von Elon Musk und dem diplomatischen Geschick von [die Person muss wohl noch erfunden werden], ohne falschen Stolz, mit Geld nur als Sekundärziel, und der Unterstützung
nicht-kleptokratischer Regierungen, der könnte die Sahara zur ökologischen Energiequelle Europas machen. Aber die Neider und Bremser und Kurzsichtigen dieser Welt würden es ihm (oder ihr) schon rechtzeitig vermiesen.
Bei einem Projekt in dieser Größenordnung ist es nur das Geld, was Erfolg bringt. An Apollo haben bis zu 500.000 Menschen gearbeitet. Das waren nicht nur die besten, das waren einfach alle, die irgendwie daran arbeiten konnten. Weil es unbegrenzte Mittel dafür gab hat es funktioniert. Sowas wird es aber nicht mehr geben.
Nein, es ist eben nicht nur das Geld. Sonst wäre das (die?) SLS schon längst geflogen. Es ist (ausser dem Geld) auch ein
"Gefühl für Dringlichkeit" erforderlich. Apollo hatte das, dank Kennedy's Deadline. SpaceX hat das wegen seinem ungeduldigen Chef. SLS hat das nicht, im Gegenteil, dort gilt, je langsamer desto mehr Geld. Und nur letzteres interessiert das Management bei Boeing seit 2003. Oder schau dir Blue Origin an. Die gibt's schon genauso lange wie SpaceX, haben wahrscheinlich eher mehr Geld, und jetzt schau mal wo die stehen im Vergleich zu SpaceX.
Gradatim Ferociter.
Also nein. Geld ist zwar wichtig, aber längst nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg.
Warum muss Boeing unbedingt gedemütigt werden? Darum geht es doch wirklich gar nicht. Die Zeiten eines Weltraumrennens sind seit 50 Jahren glücklich vorbei und kommen hoffentlich nie wieder.
Ok, da hast du mich komplett falsch interpretiert. Um das klarzustellen: Ich will ausdrücklich
nicht dass Boeing gedemütigt wird. Demütigung ganz allgemein gehört
nicht zu meinen Lebenskonzepten. Im Gegenteil, ich verabscheue das. Leider werde ich da nicht gefragt. Sollte es soweit kommen dass Starship vor SLS fliegt, dann käme die geballte Häme nicht nur von den SpaceX Fanboys, sondern wahrscheinlich von einem nicht unerheblichen Teil der Space-Community und Presse. Mir würde das nicht gefallen, denn die Ingenieure hätten das nicht verdient (das Management ist ein anderes Thema), aber es wäre wohl nicht zu vermeiden. Nach dem erfolgreichen Start der Crew-Dragon konnte sich ein gewisser inf
xxxxxer Herr E. Musk auch nicht verkneifen, einen gewissen unf
xxxxen Herrn Rogozin an ein Trampolin zu erinnern. Zum Glück wurde das dann nicht mehr allzusehr aufgeblasen.
Happy Sonntag
Thorsten