Anfängerfrage zur Beobachtung von Jupiters Großem Rotem Fleck

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Guten Morgen allerseits!

Bevor ich auf euere letzten Beiträge genauer eingehe, möchte ich euch noch etwas mitteilen, das den Bogen wieder ein Stück zur Seite 1 dieses Themas zurück schlägt.
Damals haderte ich ja sehr mit dieser Zeitdifferenz zwischen den Vorhersagezeiten des Meridiandurchgangs des GRFs in meinem Astro-Jahrbuch und den Angaben, die ich dazu von euch und im Internet bekam. In dem Jahrbuch "Sternenhimmel 2021" liegen die vorausgesagten Zeiten etwa um 1 Stunde und 20 Minuten vor denen von z.B. S&T. Als Beispiel war für den 25. August in dem Buch 1:11 Uhr vorausgesagt, bei S&T (was auch in etwa der Realität entsprach) sollte der Meridiandurchgang um 2:31 Uhr sein.

Wie ihr alle mitbekommen habt, ließ mich diese Sache nicht los. Deshalb nahm ich wirklich Kontakt mit dem Herausgeber des Buches auf (dort steht eine Kontaktadresse drin, und warum soll man die in so einem ernsten Fall von Verwirrung nicht mal benutzen?:cool:). Und nun hab ich tatsächlich eine Antwort bekommen, die mir den Sachverhalt etwas aufklären konnte.

Weil ich euch da ja auch alle mit hineingezogen habe, kopiere ich euch diese Antwort nun hier herein:

Danke für Ihre Mitteilung.

Jupiter rotiert nicht als kompakte Kugel wie die Erde. Die Gasmassen haben je nach geografischer Breite unterschiedliche Rotationsdauern: Vom Äquator bis etwa 10° nördlicher und südlicher Breite beträgt die Rotationsdauer 9h 50m 30s, in höheren Breiten 9h 55m 40s.
Der GrF ist eigentlich im System II (höhere Breiten), bewegt sich aber zusätzlich irregulär (und also nicht vorausberechenbar) gegenüber seiner Umgebung.
Der Sternenhimel 2021 hatte Redaktionsschluss im März 2020, und so sind die Voraussagen über die Rotation mit der Zeit immer ungenauer.

Im Sternenhimmel 2022 geben wir jetzt an, wann der vermutete Längengrad iin der Mitte des Jupiteranblicks steht. Den Längengrad kann man auf beliebige Zeiten vorausberechnen, aber ob sich der GrF dann auch am vermuteten Längengrad befindet, ist mehr oder weniger Zufall.
Was können Sie tun? Wenn Sie eine Beobachtung kennen (also wie in Ihrem Beispiel 2:31 Uhr), können sIe jetzt bei jeder weiteren Angabe aus dem Sternenhimmels 1:20 h dazuzählen und sollten dann den GrF einigermassen genau im Meridian sehen können.
Sie werden übrigens bemerken, dass auch die Angaben in S&T mit der Zeit ungenauer werden.

In diesen Tagen kann ich abends jeweiis Jupiter vom Balkon aus beobachten. Ich frage mich jetzt immer, ob er mich anlacht oder auslacht ?

Ist doch ganz nett!
Ob ich nächstes Jahr mit dieser Längengradrechnerei allerdings zurechtkäme, bezweifle ich. Da verlasse ich mich lieber auf euch, S&T und so weiter. Und das mit dem Dazurechnen dieses Jahr von 1 Stunde und 20 Minuten - nö. Ich hab jetzt euch und eine Liste. Wenn auch die von Peter praktischer war. ;)

Und damit wäre ich wieder bei euch.
Es ist so nett von euch, wie ihr mir hier eine maßgeschneiderte Startrampe baut, damit ich und der GRF uns immer näher kommen können! All diese größeren und kleineren Steinchen, die ihr hier aufeinanderstapelt, um mir zu helfen. Und ab und an ein Fingerzeig, wenn ich was draus baue oder dazulege, das die Sache wackeliger macht.

Vielen vielen Dank dafür!

ja der dunkle braune Knick am heller braunen Band, der ist das beste Indiz. Genau daneben ist der GRF.
Ich habe ihn gestern mal mit dem Dobson anvisiert, seeingbedingt leider nicht mehr als ca. 150-fach möglich.
Er ist groß - hab ihn schon kleiner gesehen - aber eher hellrot, sprich nicht lachsfarben und auch nicht tiefrot.
Das macht es schwieriger.
Hier auf dem Bild des Kollegen, sieht man das ganz gut. Das gibt einen guten Eindruck vom visuellen Eindruck wieder.
Vllt hilft es Dir nochmal als Orientierung. Ein kleiner Jupiter
:y: Danke! Das Bild hab ich kurz vorher schon zufällig gefunden und mich gefreut.

soviel wollte ich eigentlich nicht schreiben, deshalb hier noch die Kurzform
Hallo Peter!

Da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht, um das alles anzuschauen, auszurechnen und hierher zu schreiben. Ein ganz großes Dankeschön dafür!
Das mit den unterschiedlichen Okularen und Vergrößerungen und was für was geeignet ist, muss ich mir in einer Musestunde nochmal genau durchlesen. Und dann am besten in mein Beobachtungs-Tagebuch schreiben, damit ich vor Ort bei Bedarf nochmal nachlesen kann. Dieses Büchlein wird momentan schon allein von eueren ganzen Tipps immer voller. Vielleicht muss ich mir da nochmal was anderes überlegen. :unsure:

Die Verdopplungslinse benutze ich, weil damit das Bild, das ich im Teleskop sehe, größer wird. Es ist aber stets auch unscharf. So, wie ich das jetzt verstanden hab, kann das an der Übervergrößerung bei meiner Konstellation Verdopplungslinse und 10 mm Okular liegen. Und diese Konstellation kann insgesamt eine Kontrastminderung durch die zusätzliche Linse bewirken.

Ich werd auf jeden Fall mein Glück auch noch einmal ohne die Verdopplungslinse versuchen. Da ist Jupiter dann halt schon arg klein. Aber, he! Ich wollte ja diese Herausforderung!

Heute Abend um 20:32 Uhr ist ja wieder GRF Termin
Um diese Zeit war ich gestern leider noch auf der Arbeit und ein gutes Stück vom Feierabend entfernt. Und gerade zur besten GRF-Time war ich mit einer äußerst unangenehmen Tätigkeit beschäftigt gewesen. Du willst nicht wissen, welche. Aber dabei konnte ich einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen. Und wer stand da draußen hoch am Himmel? Still, weit weg, aber doch da, wenn man ihn braucht. Mein teuerer Freund...

Auch Montag wird es zeitlich äußerst knapp. Ich müsste sehr pünkltlich Feierabend machen können, was eher unwahrscheinlich ist. Denn wir sind dann wieder mal kapp besetzt und es ist Montag. Und selbst wenn ich rechtzeitig rauskomme, ist Jupiter um diese Zeit noch nicht auf meinem Balkon angekommen.

Dann müsste ich zum Beobachten wieder in die dunkle Ecke hinterm Haus, wo dieses Fenster ist, zu dem ich eigentlich nicht so schnell wieder hin möchte. Naja, ums Haus herum gibt es auch noch andere Stellen, die einigermaßen geeignet sind, zumindest für Jupiter.
O Leute, was für eine Strategie! Nichts hören, nichts wissen, nichts tun.
Und darauf hoffen, dass hinter einem all dieser anderen Fenster, die da noch daneben, darüber und darunter sind, irgend jemand aufmerksam und mutig genug ist, um im richtigen Moment einzugreifen. Das ist so übel!

Mal sehen, in wieweit das am Montag mit dem GRF etwas wird. Vielleicht hab ich arbeitsmäßig ja auch mal Glück. Ansonsten sagt mir meine Liste die nächste machbare Chance am 8. kurz vor Mitternacht voraus. Das wäre mir fast lieber als der Montag. Und dann könnte ich auch von meinem Balkon aus schauen. Sofern das Wetter bis dahin noch mitspielt.

Nun ist es wieder mal sehr lang geworden. Vielleicht lest ihr es besser häppchenweise, wenn euch meine Romane zu viel werden.
Ich wünsche euch heute auf jeden Fall noch einen schönen Sonntag! Genießt das schöne Wetter - sofern ihr das auch habt - und lasst es euch gutgehen! Ich werd heut Nachmittag auf der Arbeit mal an euch denken. Und vielleicht schaut mir später ja auch wieder Jupiter ein wenig beim Werkeln zu.

Liebe Grüße
Sabine
 
Wieder einmal hallo!

Nein, heute Nacht um halb drei bin ich nicht aufgestanden, um den GRF anzuschauen. Diesen Termin hab ich gerade erst in meiner Liste gesehen. Gut so, denn sonst wäre ich wohl noch später ins Bett gekommen, als ohnehin!

Als ich gestern Abend von der Arbeit nach Hause kam, war wieder schönster Sternenhimmel. Ich machte auf dem Heimweg gleich noch einen Abstecher zu der dunklen Ecke hinterm Haus, wo es dieses Fenster gibt. Dort kann man Andromeda und Pegasus sehr schön sehen. Und ich wollte ein wenig lauschen. Das Fenster war dunkel und alles war still.

Nein, ich werd mir diesen Beobachtungsplatz nicht vermiesen lassen. Und es ist bestimmt ganz gut, wenn die hinter dem Fenster mitbekommen, dass da unten nachts immer wieder jemand ist. Jemand, der den Himmel anschaut und alles hört, was dort oben hinter den Fenstern vor sich geht. Nein, ich glaub, ich werd mir nachts da unten keine Mühe mehr geben, mit meinem Teleskop möglichst leise und unbemerkt zu bleiben! Auch wenn mir schon allein bei dem Gedanken daran gar nicht wohl ist.

Nachdem gestern Abend dann Katerchen versorgt und ich soweit war, machte ich es mir mit meinem Fernglas und ein paar Decken in meinem Liegestuhl am Balkon gemütlich. Alle "normalen" Leute hatten ihren sonnigen Nachmittag gehabt. Und ich hatte nun meinen Sternenhimmel-Abend. Was wollte ich mehr? :sternklar:

Mit etwas Musik im Kopfhörer genoss ich das ziellose Herumschweifen mit dem Fernglas. Nur Kembles Kaskade wollte ich nochmal genauer anschauen. Ich suchte mir im Internet ein Foto davon heraus und stellte mal wieder fest, dass ich nur die Hälfte von dem erkennen konnte, was es dort zu sehen gab. Zumindest mit dem Fernglas.

Da das Teleskop sowieso zusammengebaut und startklar nicht weit entfernt stand, holte ich es heraus. Und noch das eine oder andere "Zubehör". Obwohl ich das gar nicht so vorgehabt hatte. Aber mich interessierte, wie der himmlische Wasserfall darin aussah. Und später würde ja auch Jupiter wieder über das Hausdach herumkommen...

Also war es vorbei mit dem gemütlichen Liegestuhl-Abend. Ich suchte mit dem Teleskop nach der Kaskade und hab sie nicht wirklich gefunden. Dort, wo ich den Sternhaufen an ihrem Fuß erhofft hatte, war ein Doppelstern. Ein hübscher, dessen größerer Stern orangrot erschien und der kleinere etwas gelblicher, glaub ich. Wahrscheinlich werd ich diesen Doppelstern nie wiederfinden. Schade.

Ich suchte mit dem Teleskop noch ein wenig am Himmel herum und dann wurde mir diese Sucherei zu nervig. Und mein Liegestuhl mit den Decken lockte mich wieder zu sich. Also eine weitere Runde Musik hören, Sterne schauen und träumen.

Es wurde mit der Zeit trotz der warmen Kleidung, der Decken und dem Kater auf meinem Bauch immer kälter. Außerdem wollte ich nicht zu spät ins Bett, denn heute steht mir vermutlich ein sehr anstrengender Tag auf der Arbeit bevor. Ich stand auf und wollte zusammenpacken, doch da stand Jupiter über dem Dach. Naja, und wenn Jupiter auftaucht, ist es um mich geschehen!

Und da ich von (*entfernt*) Peter gerade erst so viel über meine Okulare erfahren hatte, wollte ich nun auch ausprobieren, wie Jupiter ohne meine Verdopplungslinse aussah. Dafür braucht man ja nicht unbedingt den roten Fleck. Also steckte ich einfach das 6 mm Okular ins Teleskop und schaute zu meinem speziellen Freund hinauf.

Leider war die Durchsicht etwas schleierartig. Denn das Teleskop stand nun schon eine Weile draußen und war vom Tau bereits ziemlich feucht. Meine gehäkelte Taukappe hatte ich auch nicht dran. Denn die wird gerade nochmal überarbeitet und mit einer zweiten Lage versehen. Und danach vielleicht noch mit Sternchen oder so bestickt. Naja, eine "Mädchen"-Taukappe halt! ;) Und die Okulare froren inzwischen genauso sehr wie ich. Keine guten Voraussetzungen, wie halt so oft. Trotzdem wollte ich das ohne die Verdopplungslinse mal ausprobieren.

Und jetzt wurde es so richtig interessant. :D

Entgegen meiner Vermutung war Jupiter im 6 mm Okular gar nicht so winzig! Das Bild war zwar (ich denke, wegen dem Tau) eher milchig und farblos. Aber die beiden Äquatorbänder konnte ich recht gut erkennen. Und der Bereich dazwischen kam mit etwas dunkler vor als hellen Bereiche jenseits der Äquatorbänder. Und beim nördlichen Band hatte ich den Eindruck, dass seine Oberkante etwas "uneben" war - keine gerade Linie, sondern etwas "verwackelt". Der Südpol erschien wieder deutlich abgedunkelt, und diesmal hatte ich auch kurz mal den Eindruck, dass der Nordpol ebenfalls etwas dunkler als das angrenzende Gebiet war.

Insgesamt erschien mir Jupiter irgendwie plastischer, dreidimensionaler, als ich ihn von meinen vorherigen Beobachtungen in Erinnerung hatte. Weniger unscharf als sonst war das Bild auf jeden Fall. Und vielleicht auch wirklich kontrastreicher. Kann aber auch täuschen. So wie ich mir bei allem, was ich auf Jupiter sehe, nicht wirklich sicher bin. Aber es war erstaunlich, was ich alles nur mit diesem 6 mm Okular erkennen konnte. Nächstes Mal werd ich auch das 10 mm "ohne" zum Vergleich ausprobieren. Leute, das ist so spannend!

Nun musste ich aber zusammenpacken. Denn eigentlich wollte ich schon lange ins Bett. Und es war kalt, kalt, kalt! Da war es bereits halb zwei Uhr durch. Wenn ich gewusst hätte, dass der rote Fleck gerade im Anmarsch gewesen war... Dann wäre ich heute noch müder, als ich es sowieso schon bin.

Heute Abend wäre ja wieder eine Chance, Meridiandurchgang gegen 22:15 Uhr sagt meine Liste von S&T. Aber das wird, wie schon gesagt, von der Zeit her sehr schwierig. Denn im Moment schaut es arbeitsmäßig nach Überstunden aus. Und dann werd ich nicht rechtzeitig heimkommen. Mal sehen. Vielleicht passiert ja auch ein Wunder. Falls das der Fall ist, werdet ihr es erfahren.

Ich wünsche euch heute einen schönen Tag, und genießt die sternenklaren Nächte, die ihr hoffentlich ebenfalls gerade habt! :teleskop:
Herzliche Grüße
Sabine
 
Hi Sabine,

im normalen Brennweitenbereich ab ca. 7mm aufwärts benutzt man keine Barlow, da man diese Vergrößerungen auch einfach mit "normalen" Okularen erreichen kann und ohne Barlow ist immer besser.

Erst wenn man unter ca. 7mm eine zusätzliche höhere Vergrößerungen will setzt man eine Barlow ein. Ich benutze eigentlich eine Barlow überhaupt nicht mehr, da ich den visuellen Eindruck damit immer schlecht finde.

Dein kleines Fernrohr ist sowieso an seiner Auflösungsgrenze.

Aber es gibt welche, die auf eine Barlow schwören. Aber das sind meistens Beobachtungsspezialisten von Doppelsternen oder auch extremen Vergrößerungen an Planeten.

Gruß
Peter
 
@Sabine: Hast Du den Europa-Schatten auf der Jupiterscheibe gesehen? Der war ab 1 Uhr im Bereich des SEB zu sehen. Falls nicht: Heute wandern Io und sein Schatten über die Planetenscheibe. Wegen des extremen Kontrastes kann man die Mondschatten auch mit kleinen Instrumenten sehen.
 
Hallo!

@Sabine: Hast Du den Europa-Schatten auf der Jupiterscheibe gesehen? Der war ab 1 Uhr im Bereich des SEB zu sehen. Falls nicht: Heute wandern Io und sein Schatten über die Planetenscheibe. Wegen des extremen Kontrastes kann man die Mondschatten auch mit kleinen Instrumenten sehen.
Na, Du machst mit Deinen Mitteilungen müde Krankenschwestern wieder munter! (zumindest in meinem speziellen Fall) :)

Hab mich jetzt extra noch einmal von meinem Sofa hoch gequält, um meine beiden Astro-Jahrbücher zu holen und nachzuschauen, wann Io denn heute diese Wanderung antritt. Leider hab ich das verpasst, genauso wie ich gestern Europa verpasst habe.

Heute hab ich den GRF auch fast verpasst, nur nach der Arbeit noch schnell geschaut, ob ich zumindest das Ende noch mitbekomme. War wieder nur recht unsicher erkennbar. Heute war die Luft unruhiger als gestern. Ich glaub, als es 23:00 Uhr schlug, war er gerade noch an Jupiters Rand sichtbar. Wenn es so war.

Vielen Dank für Deinen Tipp mit dem Schattendurchgang! Da muss ich bei Gelegenheit auch mal drauf achten!

Herzliche Grüße
Sabine
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sabine,

gegen 23 Uhr war der GRF gestern so auf halben Weg zum Rand. Die Schattenpassage hat um etwa die Zeit geendet.

Ich bin da eher spontan unterwegs. Gestern wusste ich nur, dass der GRF durchläuft. Von der Schattenpassage habe ich mich daher überraschen lassen. Gestern habe ich mal mit meinem 5" Apo beobachtet, der auf einer Betonsäule mit einer großen Montierung hängt. Das ist einfach ein Traum. Das Bild ist egal wie hoch vergrößert wie einbetoniert. Da wackelt nichts, weder beim Fokussieren noch bei der Nachführung. Selbst wenn man bei 230x mal eine halbe Stunde Pause macht, hängt Jupiter danach noch genau in der Mitte. Die Beobachtungshöhe ist genau auf meine Größe ausgelegt, einfach bequem dastehen und rein schauen.

Das Seeing war gestern zwar mäßig, es war aber trotzdem ein Traum. Eigentlich habe ich das ganze für genau sowas gebaut, dann hat mich aber der Fotovirus gepackt und da das Setup entsprechend überdimensioniert ist, läuft bei jeder Gelegenheit eine Aufnahme nach der anderen. Diese Woche habe ich Jupiter daher mit meinem Dobson beobachtet und habe nebenher noch wirklich schöne Aufnahme des Irisnebel als Beifang. Gestern waren aber starke Schleierwolken unterwegs und ich war schon dabei abzubauen, dann kam der Planet aber wieder durch und ich habe kurz entschlossen mein Bino angeschlossen. Gleich vorweg: das hat sich gelohnt!

Mit dem 12" Dobson sieht man interessanterweise kaum mehr als mit 5" Apo. Die Auflösung war im Dobson zwar etwas besser, aber das Seeing war gestern auch schlechter als übers Wochenende. Der Kontrast war aber gleich. Die Spiegelbeschichtung des Dobson ist leider etwas angegriffen und verdreckt, aber der Spiegel an sich ist von Lomo und mit 99,9% Strehl von der Qualität her jenseits von gut und böse. Ich vermute daher, dass das trotzdem eher von der atmosphärischen Dispersion kommt. Da hilft ohne ADC mehr Öffnung nur begrenzt.

Wie auch immer...beim ersten Einblick wurde ich von einem winzig kleinen schwarzen Stecknadelskopf am Jupiteräquator überrascht. Oha, ein Schattendurchgang :) Der GRF war noch nicht am Meridian und durch den noch niedrigen Stand <20° nur ein Schatten seiner selbst. Farbe war schwer zu erkennen. Später bei höherem Stand gab is kurze ruhigere Momente, sodass ich den GRF wunderbar beobachten konnte, bis er im Dunst am Rand verschwand. Zum orange gesellte sich ein blasser lachsfarbener Ton. Als der Schatten gegen den Rand ging, gesellte sich zum winzigen schwarzen Stecknadelskopf Io als winzig kleiner orangener Stecknadelskopf, der sich langsam von der Jupiteroberfläche löste. In der Phase war das absolut wunderbar, Jupiter hin plastisch im Okular und die 3D Wirkung wurde zusätzlich verstärk dass Mond, Planet und Schatten Nahe beieinander waren. Den GRF konnte man phasenweise als Auge erkennen mit einer helleren Umrandung und der dunklen Braue obendrauf, dem GRF nachfolgend zogen nördlich des nördlichen Äquatorbandes noch zwei dunkelbraune Stürme über den Planeten. Die nördliche Polregion war schön in Streifen gegliedert, die Südliche Zone war zwar strukturiert und wirkte wolkig. Um die weißen Augen im Süden zu sehen braucht es vermutlich einen ADC. Phasenweise konnte man etwas erahnen, mehr aber nicht. Die Bänder am Äquator war auch schön sturkturiert, hinter dem GRF unter dem Band war noch ein hauchfeiner Streifen dem Fleck nachfolgen zu sehen. Innerhalb der Bänder unter dem nördlichen noch ein weiterer zarter Kontraststreifen mit einem feinen Kontrastübergang Richtung südliches Band. Insgesamt war die Zone innerhalb der Bänder etwas gelblicher als der rest und hatte Ansätze eine wolkigen Struktur ohne aber weitere Details preis zu geben. Dazu gab es noch eine schöne Konjunktion von Europa und Ganymed. Beide waren nur wenige Bogensekunden auseinander. Interessanterweise sieht man mit 5" schon die Größenunterschiede der Monde. Ganymed ist ein etwas größeres Pünktchen als die anderen beiden.

War ein wirklich schöner Abend gestern :)

Der Glaswegkorrektor ist übrigens doch ein 1,7x. Die Korrektur des optischen Weges ist ca. 5cm. Der 2,6x korrigiert deutlich mehr. Mein Dobson hat einen Okularschlitten, da sieht man das schön. Mit dem 60mm hatte ich also 45x bzw. 80x Vergrößerung. Das ist für den GRF schon recht wenig. Ich bin mir sicher, dass der GRF mit 100x rum sicherer zu halten gewesen wäre. Mit dem 80mm war er bei 116x jedenfalls wunderbar zu sehen. Gestern habe ich Jupiter mit 236x beobachtet. Das brachte ein unruhiges aber doch besseres Bild als mit 133x. Mit 133x war Jupiter schon noch etwas zu hell für die feinen Kontraste. Ideal wäre aber wohl eine Vergrößerung dazwischen gewesen bei 0,7mm Austrittspupille, also so 180x rum.

Grüße,
Joachim
 
... Ich vermute daher, dass das trotzdem eher von der atmosphärischen Dispersion kommt. Da hilft ohne ADC mehr Öffnung nur begrenzt. ...
Das ist auch meine Vermutung. Ich hatte am Vortag das Bild im 6" Apo mit dem im 21" Dobson verglichen. Für mich ist das wichtigste Zubehörteil bei der Planetenbeobachtung ein Bino-Ansatz. Um den am Dobson nutzen zu können, musste ich die Stangen kürzen. Jetzt komme ich mit dem 1,7 GPC von Baader in den Fokus. Es reicht aber nicht zusätzlich für den ADC. So habe ich das Bild im 6" Apo mit ADC und das Bild im 21" Newton ohne ADC verglichen. In beiden Fällen war es auch bei 400x noch gestochen scharf. Der blaue und der rote Rand im Newton waren sehr auffallend und störend. Der Kontrast und die Farbwahrnehmung waren schlechter als im Refraktor. Die Seeing-Anfälligkeit war wesentlich höher. So konnten insgesamt nicht mehr Details als im Apo wahrgenommen werden. Das Bild im Apo zeigte herrliche natürliche Farbvariationen in den Wolkenbändern, die im Newton durch die AD verfälscht und teilweise eingeebnet waren. Meine Schlussfolgerung ist, dass zur Beobachtung eines tief stehenden Jupiter ein ADC von großem Wert ist. Am Saturn konnte ich übrigens die Cassini-Teilung mit beiden Instrumenten umlaufend sehen. Die Monde waren natürlich im Dobson viel auffälliger als im Apo.
 
Hallo zusammen!
Gestern habe ich mal mit meinem 5" Apo beobachtet, der auf einer Betonsäule mit einer großen Montierung hängt. Das ist einfach ein Traum. Das Bild ist egal wie hoch vergrößert wie einbetoniert. Da wackelt nichts, weder beim Fokussieren noch bei der Nachführung. Selbst wenn man bei 230x mal eine halbe Stunde Pause macht, hängt Jupiter danach noch genau in der Mitte. Die Beobachtungshöhe ist genau auf meine Größe ausgelegt, einfach bequem dastehen und rein schauen.
Das klingt nach Luxus pur!

gegen 23 Uhr war der GRF gestern so auf halben Weg zum Rand. Die Schattenpassage hat um etwa die Zeit geendet.
Na, dann hab ich mich da gestern Abend ein wenig verschaut! _affeaugen: Vielleicht war es wirklich der Schatten, der mich genarrt hat.
Nach dem erwarteten Katastrophen-Dienst in Überlänge hab ich mein Teleskop noch schnell in die dunkle Ecke hinterm Haus mitgenommen und so ab 22:45 Uhr mit müden und nicht dunkeladaptierten Augen nach Jupiter geschaut. Es waren dünne Wolken unterwegs und die Luft teilweise recht unruhig. Begonnen hab ich mit dem 10 mm Okular (mal schnell nachschauen: mit 70x Vergrößerung ;)). Damit war mir das Bild ein gutes Stück zu klein, also wechselte ich zum 6 mm Okular (116x). Das war viel besser. Trotzdem konnte ich die Bänder im Vergleich zur Nacht davor schlechter erkennen, aufgrund der insgesamt schlechteren Bedingungen - obwohl ich in der vorhergehenden Nacht ja ziemlich viel Tau am Teleskop hatte. Aber super adaptierte Augen (naja, soweit das bei der Nachtbeleuchtung rund um meinen Balkon möglich ist), und das macht viel aus.

Gestern Abend fiel mir schon auf, dass da nur ein kleines Stück hinter dem linken (ja, die Himmelsrichtungen...) Rand des Planeten ein Mond stand. Das war dann wohl Io. Ein Stück davon entfernt sah ich ebenfalls, dass zwei weitere Monde nahe beieinander standen. Ganymed und Europa, wie es aussieht. :)

Danke für Deinen detaillierten Beobachtungsbericht!

Nun hätte ich da noch eine Frage zur korrekten Benennung der Jupiter-Strukturen. Ich hab dazu zwei Internetseiten gefunden, an denen ich mich bis jetzt etwas orientiere: bei Spektrum.de und bei himmelszelt.at (etwas weiter unten) gibt es Grafiken mit Benennung der einzelnen Bereiche. Bei den Polarregionen und den Äquatorialbändern und der Äquatorialzone kann ich dabei ja noch mitgehen. Aber da gibt es dann angeblich auch sowas wie "nördliche oder südliche tropische Zone" oder "nördliche oder südliche temperierte Zone" und noch ein paar unaussprechliche Abkürzungen. Diese Begriffe hab ich, glaub ich, von euch noch nicht gehört. Klingt auch etwas befremdlich in Bezug auf Jupiter. Heißen diese Zonen wirklich so?

Herzliche Grüße
Sabine
 
Danke Joachim für deinen schönen Bericht, ich hatte gestern mit dem 8" f6 SW-Newton mit Bino und ADC Jupiter beobachtet und fand den Farbunterschied des gelblichen Mondes Io vor dem blaugrauen, sich gegen den Rand zu immer mehr verdunkelnden Hintergrund der Planetenscheibe Jupiters sehr schön zu sehen, trotz schlechtem Seeing und tanzenden Monden. Der GRF war erkennbar, aber farblich mehr als dezent, sehr schwach lachsrosa nur. Der Mondschatten Io's hingegen schwarz wie ausgestanzt, da Io nahe an Jupiter und die Sonne weit weg von Jupiter und somit größerer Kernschattenbereich als bei irdischen Sonnenfinsternissen.
Daneben hatte ich den 18" Dobson aufgebaut und das Bild war eine reine Enttäuschung wegen des Seeing, da sind ja bekanntlich kleinere Geräte im Vorteil.
Und meine etwas esoterisch wirkende Apodisationsmaske aus Fliegengitter (a la Traumfänger:giggle:) konnte am 8" Dob diesmal ihre Vorteile ausspielen, ja, sie hilft schon bei solch mittelmäßigen Bedingungen - warum, darüber kann man spekulieren. Der helle Schleier ist fast weg, die Kontraste etwas stärker und das Bild insgesamt etwas ruhiger und klarer als ohne. PS, dies sollte an Apo's auch wirken, der Theorie nach. Der Kontrast zwischen edlen und billigen Materialien ist dann auf jeden Fall sehr hoch...;)
CS Nik
 
Grüß Dich, Nik!

Na, dann war gestern Abend ja noch jemand mit einem Auge bei Jupiter. Danke für die Schilderung Deiner Beobachtungen!


Und noch ein Hallo an alle!

Wir haben hier ja schon einmal kurz über meine gehäkelte Taukappe gesprochen. Da ich sie heute Nachmittag fertig gestellt hab, zeige ich sie euch jetzt mal:

photo_2021-09-07_20-21-41.jpg


photo_2021-09-07_20-21-22.jpg


Ich weiß nicht, ob das wirklich eine Taukappe ist. Vielleicht eher ein Teleskop-Schal für die Linse. Taukappen sollen ja ein Stück über den Tubus hinausragen, wenn ich das richtig verstanden hab. Damit der erste Tau dort kondensiert und nicht auf der Linse. Oder??

Da bei meinem Teleskop sowieso die Linse nicht vorn an der Tubuskante sitzt, sondern ein gutes Stück nach innen versetzt, dachte ich, dass da eine Verlängerung nicht unbedingt viel Sinn macht. Meiner ganz speziellen Logik nach (die mit der Realität nicht zwangsläufig etwas zu tun haben muss :oops:), hat die Linse mehr davon, wenn ich sie mit einer Art Schal davor schütze, zu sehr auszukühlen. Das könnte (wohlgemerkt nach meiner eigenen Logik!) dazu führen, dass sie nicht so schnell beschlägt.

Da ich noch jede Menge Wolle daheim hatte, die sich für Kleidung aufgrund ihrer "Robustheit" eher weniger eignete, war das doch das ideale Material dafür. Schafwolle hat ja aufgrund ihrer Beschaffenheit und Struktur schon von sich aus gute Isolier-Eigenschaften. Auch wenn ich beim Spinnen eine Technik benutzt habe, die ein eher glattes und festes Garn ergibt (damals hatte ich ja noch keine Ahnung, dass sie mir einmal mein Teleskop vor Kälte schützen sollte), fällt das nicht entscheidend ins Gewicht. Denn durch das Verhäkeln entstand in dem Textil eine Struktur mit unzähligen kleineren und größeren luftgefüllten Zwischenräumen, die die isolierende Wirkung der Wolle sehr verstärkt. Trotzdem habe ich den Teleskop-Schal zweilagig angefertigt, um eine noch bessere Isolierung zu erreichen. Und er macht zumindest meine Hände sehr sehr warm! :D

Damit der Schal sich gut an den sich nach vorn hin erweiternden Tubus anschmiegen kann, habe ich ihn häkeltechnisch entsprechend geformt. Und um den Schal problemlos am Tubus befestigen zu können, brachte ich noch vier Knöpfe an. Tja, und etwas Verzierung mit einem hellen Kontrastgarn musste einfach sein!

Hier noch die Details zu den verwendeten Wollen und Techniken

(um auch mal ein wenig anzugeben - und euch einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es mir manchmal geht, wenn ich mich in den Technik-Bereich dieses Forums verirre ;)):

dunkelbraunes Hauptgarn
> Jacobschaf, Feinheit ca. 32 bis 34 Micron; Stapellänge 8 bis 9 cm
> am Spinnrad im kurzen Auszug in S-Richtung versponnen und in Z-Richtung zweifädig verzwirnt jeweils mit einer Übersetzung von 12,5:1

helles Kontrastgarn
> süddeutsche Merino, Feinheit 27 bis 28 Micron; Stapellänge ca. 6 bis 7 cm
> mit der Handspindel im kurzen Auszug in S-Richtung versponnen und am Spinnrad in Z-Richtung dreifädig navajo-verzwirnt, ebenfalls mit einer Übersetzung von 12,5:1

Häkeltechnik
> Tunesischer Grundstich in Reihen; feste Maschen

Zier-Bordüre

> dekorative Kettmaschenhäkelei; Sternchen: planloses Drauflos-Sticken

Na, so schwierig zu verstehen ist das doch gar nicht, oder?? Es gibt zumindest viel weniger Abkürzungen als im Astro-Technik-Bereich! :)
Keine Ahnung, ob mein Teleskop-Schal wirklich etwas verbessert. Hübsch aussehen tut er jedenfalls!

Viele Grüße
und allseits klare Nächte!
Sabine
 
Hi Sabine,

endlich gibt es hier auch mal Strickmuster! ;)

Die lange Taukappe vorne ist primär dazu da, dass die Vorderlinse möglichst wenig vom kalten Weltraumhimmel sieht, da der für die Auskühlung sorgt.
Beim Tau muss die Linse im Prinzip wärmer wie der Taupunkt sein, dann kondensiert kein Wasser darauf.

Aber wie das am besten erreicht werden kann, da gibt es die unterschiedlichsten Meinungen und Geheimrezepte. ;)

Gruß
Peter
 
endlich gibt es hier auch mal Strickmuster! ;)
Jetzt muss ich hier mal korrigierend eingreifen (dass ich das noch erleben darf! :D):
Gestrickt wurde hier leider gar nichts. Es wurde gesponnen, gehäkelt und gestickt.
Falls da jemand genauere Erklärungen oder Hilfestellung beim Nacharbeiten braucht, stehe ich selbstverständlich gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Wenn ihr mich zum GRF bringt, bringe ich euch das Handarbeiten bei. Gar kein Thema! Wir sollten uns dann nur ein anderes Forum suchen, denn hier könnten wir von der einen oder anderen Seite Schwierigkeiten bekommen. ;)
 
Vielleicht noch ein Kommentar zum Tau. Tau entsteht, wenn Oberflächen soweit unter die Lufttemperatur abkühlen, dass Feuchtigkeit kondensieren kann. Das kommt daher, dass die Strahlungstemperatur des Himmels niedriger ist als die Lufttemperatur. Wenn man also sein Objektiv möglichst lange vor Tau schützen will, muss man verhindern, dass es auskühlt.

Dazu hat man zwei Mittel zur Verfügung: man schränkt mit einer Taukappe den Winkel ein mit der der Himmel auf das Objektiv einstrahlen kann. Je länger die Taukappe desto besser. Gleichzeitig versucht man zu verhindern, dass das äußere des Teleskops auskühlt. Idealerweise sollte eine Taukappe beides können.

Irgendwo hat die Methode natürlich ihre Grenzen, denn früher oder später kühlt das Objektiv trotzdem aus. Wer die ganze Nacht ruhe haben will, wird nicht drum rum kommen, sein Objektiv zu heizen, und zwar gerade so, dass es über dem Taupunkt bleibt. Den Heizdraht könnte man schön in die Wollmanschette einweben. So braucht ist er gut gedämmt und braucht wenig Strom.

Da wir ohnehin schon off topic sind...ich konnte heute Abend endlich den "Beifang" meiner Jupiter Beobachtungssessions dieser Woche bearbeiten, den Irisnebel. Das Bild ist mit dem 5" Apo gemacht, mit dem ich gestern Jupiter beobachtet habe. Die Aufnahme lief nebenher. Hoffe es gefällt.
Irisnebel_v2.jpg
 
Hallo Joachim!

Der Irisnebel (und Dein Foto von ihm!) ist wunderwunderschön!! Danke, dass Du es hier zeigst!
Und das mit dem Tau bzw. wie man ihn verhindern kann, ist wieder was zum Notieren in mein Büchlein. :y:
Das mit dem Heizdraht behalte ich mal im Hinterkopf - für den Fall, dass ich wirklich mal eine ganze Nacht draußen durchhalten will. Wer weiß, seitdem ich euch kenne, mache ich lauter so neue Sachen... :)

Nun bringe ich uns wieder ein Stück zum Thema zurück. Denn gerade war ich noch für etwa eine Stunde drunten in der dunklen Ecke hinterm Haus, um Jupiter ein wenig zu zeichen. Auch wenn heut nicht GRF-Zeit war. Das Ergebnis dürft ihr euch anschauen. Nicht erschrecken, es ist etwas konfus! Aber so sieht es hin und wieder in meinem Beobachtungs-Buch aus. ;)

photo_2021-09-08_00-42-45.jpg

Also:
Oben drüber steht noch das Datum, das hab ich versehentlich auf dem Foto abgeschnitten: 7./8. September.

Über dem großen Jupiter befindet sich nochmals ein kleiner mit seinen Monden, wie ich sie um ca. 23.15 Uhr im 10 mm Okular gesehen habe: rechts sollten das Europa und Io gewesen sein, links ein Stück entfernter Ganymed und Kallisto, die knapp übereinander angeordnet waren. Und da ihr mir heute schon mit so Sachen gekommen seid, dass man sogar bei Jupiters Monden einen Größenunterschied wahrnehmen kann (wenn man es kann), hatte ich tatsächlich den Eindruck, Ganymed und Kallisto seien wirklich unterschiedlich! Ich weiß jetzt nicht, welcher von den beiden der obere (Norden) und welcher der untere (Süden) ist, aber der untere sah eindeutig größer und heller aus als der obere. Und als ob das nicht schon reichte, erschien mir Io (ganz rechts außen) auch ein klein wenig größer als Europa. Zumindest schien mir das so.

Etwa um Mitternacht waren Ganymed und Kallisto ein Stück weiter auseinander gewandert. Das zeigt die Skizze links weiter unten.

Ja, und dann die große Jupiter-Zeichnung. Hierfür habe ich das 6 mm Okular benutzt.

Die Luft war nur wenig unruhig und auch nicht so feucht wie die letzten Tage. Aber ein paar dünne Wolken verschlechterten die Sicht.
Die beiden Äquatorialbänder Jupiters konnte ich wieder gut sehen, dabei beim nördlichen eine klare Abstufung der dunklen Zone am oberen Rand, die nach unten hin heller wurde. Das südliche Äquatorialband erschien mir in seinem Verlauf nicht durchgehend gleich von der Helligkeit her, sondern in einem Bereich links vom Meridian hatte ich den Eindruck, dass es etwas dunkler gefärbt war als der Rest. Kann aber auch täuschen.

Die Äquatorzone sah wieder etwas dunkler aus als diese ganz hellen (tropischen?) Zonen. Oberhalb des nördlichen Äquatorialbandes erkannte ich ganz schwach noch ein weiteres Band. Vermutlich das nördliche Temperierte Band, denn das ist das auffallendste in dieser Region auf der Darstellung, von der ich diese Bezeichnungen gerade abschreibe. :oops: Und wie mir meine Zeichnung sagt, erkannte ich darüber anscheinend ganz schwach noch ein weiteres Band.

Die nördliche Polregion sieht noch immer sehr hell aus. Die Abdunklung, die dort eigentlich sein sollte, kann ich nicht wirklich erkennen. Beim Südpol ist das anders. Der erscheint klar dunkler als der Bereich darüber. Und ich hatte auch den Eindruck, dass diese beiden Bereiche durch eine etwas dunklere Bandstruktur voneinander getrennt werden.

Naja. Nix mehr mit "nur ein Kreis mit zwei Querstreifen"! Es geht voran.

Vielen Dank an euch alle für diese aufregende Zeit mit Jupiter!
Und nun schlaft gut - oder schaut euch noch etwas am Himmel an. ;):teleskop:

Herzliche Grüße
Sabine
 
Wow Sabine,

das ist ja echt inzwischen ein Profi Bericht.

Gruß
Peter
 
Da bei meinem Teleskop sowieso die Linse nicht vorn an der Tubuskante sitzt, sondern ein gutes Stück nach innen versetzt, dachte ich, dass da eine Verlängerung nicht unbedingt viel Sinn macht. Meiner ganz speziellen Logik nach (die mit der Realität nicht zwangsläufig etwas zu tun haben muss :oops:), hat die Linse mehr davon, wenn ich sie mit einer Art Schal davor schütze, zu sehr auszukühlen. Das könnte (wohlgemerkt nach meiner eigenen Logik!) dazu führen, dass sie nicht so schnell beschlägt.
Hi Sabine,
ja klar, so ein Schal sollte gut funktionieren!
Eine nach vorne verlängerte Taukappe ist aber auch sinnvoll, und zwar für 2 Dinge:
1. Sie verringert das Auskühlen der Linse noch zusätzlich ein wenig.
2. Sie verringert den Streulichteinfall, was dem Kontrast zu Gute kommt. Das macht sich aber bei Tagesbeobachtungen deutlicher bemerkbar.
LG Nik
 
Guten Morgen allerseits!

ja klar, so ein Schal sollte gut funktionieren!
Eine nach vorne verlängerte Taukappe ist aber auch sinnvoll, und zwar für 2 Dinge:
1. Sie verringert das Auskühlen der Linse noch zusätzlich ein wenig.
2. Sie verringert den Streulichteinfall, was dem Kontrast zu Gute kommt. Das macht sich aber bei Tagesbeobachtungen deutlicher bemerkbar.
Hallo Nik!
Na gut, ich hab noch viel von der Wolle übrig - und im Notfall auch noch Spinnfasern, die ebenfalls aufgrund eines mangelnden Einsatzzweckes der Wolle schon lange im Schrank schlummern.
Vielleicht wird aus dem Schal ein "Zweiteiler" inclusive Verlängerung. :unsure: Wenn ich das so stabil hinbekomme, dass mir diese verlängerte Taukappe nicht ständig nach innen einklappt und damit die Sicht nimmt. Dass sowas Streulichteinfall verringern kann, ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Danke für die Aufklärung! Kommt auch in mein Büchlein.

Wow Sabine,

das ist ja echt inzwischen ein Profi Bericht.
Hallo Peter!
Danke, das fühlt sich soooo gut an!

Dann lasst mich diese Gelegenheit nun noch einmal nutzen, um mich wieder mal bei euch allen zu bedanken.
Leute, es ist so wahnsinnig, was da gerade passiert! Und ihr tragt mich da alle zusammen förmlich hin. :D

Vielen vielen Dank!

Ich würde euch jetzt am liebsten alle (zumindest diejenigen von euch, für die das in Ordnung ist) über die Entfernung umarmen! (Herzchen-Bildchen)
An dieser Stelle möchte ich auch an zwei von euch nochmal ein herzliches Danke richten, die hier im Moment etwas stiller geworden sind - was völlig in Ordnung ist. Und die mir schon ganz am Anfang eine Menge geholfen haben:

Reinhard @Reinhard_Lauterbach und Niki @Demokrat

Vielen lieben Dankf für euere Unterstützung. Seht ihr? Die ganze Arbeit, die ihr schon in mich gesteckt habt, war nicht umsonst! :D

Heute Abend um kurz vor Mitternacht ist wieder GRF-Gelegenheit. Der Astro-Wetterbericht sagt optimale Sicht voraus. Zeitlich sollte es auch bei einem Überlängen-Dienst heute machbar sein, auch wenn ich wahrscheinlich dann wieder total platt bin. (Meine Kolleginnen kennen mich inzwischen nur noch müde mit dunklen Ringen um die Augen - und glücklich!)

Also, ich zumindest werd Jupiter heute Abend besuchen. Vielleicht ist ja auch von euch der eine oder andere dabei!

Herzliche Grüße und nochmal Dankeschön an euch alle für euere Geduld und Hilfe!
Einen schönen Tag und später all denen, die astro-mäßig noch etwas vorhaben, viel Erfolg!
Euere Sabine
 
Vielleicht wird aus dem Schal ein "Zweiteiler" inclusive Verlängerung. :unsure: Wenn ich das so stabil hinbekomme, dass mir diese verlängerte Taukappe nicht ständig nach innen einklappt und damit die Sicht nimmt.
Genau, es darf nichts in den Strahlengang ragen. Das siehst du sehr schön, indem du ohne Okular bei Tag in die Okularaufnahme hineinschaust. Die ganze Frontlinse muss frei sein. Bei dieser Gelegenheit sind auch nicht ganz dunkle Bereiche des Teleskop-Tubus zu erkennen, die Streulicht machen.

Eine verlängerte Taukappe muss 2 Dinge können:
1. Ein steifes Rohr aus Karton, Papier, Kunststoff etc. als Basis, damit nix in den Strahlengang hineinragt. Das Hineinragen begrenzt auch die mögliche Maximallänge der Taukappe.
2. Innenbereich der Taukappe möglichst schwarz und matt gegen das Glänzen bei streifendem Lichteinfall. Mit Velours auskleiden ist ideal.
LG Nik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo in die Runde,
besonders natürlich Sabine,

ja stimmt, hier ist es um mich etwas ruhiger geworden. Ich lese aber immer schön mit und freue mich über Deine tollen Fortschritte, liebe Sabine :).

Zur Zeit bin ich astronomisch anderweitig aktiv. Ich teste momentan, was mit meiner Planetenkamera (ASI224mc) an kompakten DeepSky-Objekten so geht. Das sieht ganz gut aus und ich habe auch schon ein paar nette Aufnahmen machen können. Es würde aber das Thema sprengen, wenn ich diese hier zeigen würde. Ich lege sie bald mal auf meinen Webspace und poste dann die Links hier.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß mit Jupi,
Reinhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @janapier ,

was hast du für ein Aufnahme-Equipment benutzt?
Teleskop, Kamera, Barlow?

FPS, Lucky Imaging, Software?

Gruß
Peter
 
@AstroPZ - Das war ein eigenwilliges ad hoc-Equipment. Am Esprit 150 hing ein Baader 2,6x GPC, ein Greatstar ADC und ein Baader Mk. V Bino. Die Kamera habe ich einfach in einen der Okularhalter des Binos gesteckt und am Livebild scharfgestellt. Die sw-Kamera war die ASI290mm mini, die Farbkamera die ASI533MC. Aufgenommen habe ich 3000 frames mit zwischen 20 und 40 fps. Dann Autostakkert und Registax.
 
Hallo zusammen!

Dies wird jetzt wieder eher kein sachlicher Beobachtungsbericht, sondern eine Erzählung meiner Sicht der Dinge auf Jupiters Oberfläche gestern Abend.

Unerwarteterweise sorgte die "Seuche" gestern Abend dafür, dass ich pünktlich Feierabend machen konnte. Sie hat ja hin und wieder auch etwas Gutes. :)

Trotzdem war ich schon sehr müde, und die Müdigkeit kam dann beim ruhigen Sitzen am Teleskop erst noch so richtig durch. Ich hatte um etwa 23:15 Uhr wieder die dunkle Ecke hinterm Haus aufgesucht. Das "schwierige" Fenster dort war wie die letzten Male auch schon dunkel und ruhig gewesen. Deshalb fühle ich mich dort allmählich wieder wohler.

Der Himmel war sternenklar, aber ich bin mir nicht sicher, ob vielleicht doch ein paar hohe Wolken unterwegs waren. Da im Verlauf mein Teleskop wieder etwas angefeuchtet war (ja, meine Taukappe hatte ich drauf!), schließe ich, dass die Luft feuchter war als am Abend davor. Von der Luftunruhe her ging es ganz gut, Jupiter hatte nur wenig Lust zu tanzen. Ich beobachtete wieder mit meinem 60 mm Refraktor samt Zenitspiegel und 6 mm Okular, was ein aufrechtes, aber seitenverkehrtes Bild zur Folge hat. Mein GRF wanderte demzufolge von rechts nach links, wobei Jupiters Nordpol oben und sein Südpol unten war.

Jupiters Bänder erschienen mir insgesamt etwas weniger klar als Nachts zuvor. Aber damals hatte ich mich auch sehr auf diese Strukturen konzentriert. Gestern war es eher wieder ein Suchen nach dem Fleck, bei dem ich alles andere nur am Rande mitbekam. Ich versuchte immer wieder, diesen dunklen Knick im südlichen Äquatorialband zu sehen, der mir schon einmal so deutlich aufgefallen war und mir den Weg zum Fleck gewiesen hatte. Aber gestern tat ich mich damit recht schwer. Obwohl der Knick nach den Fotos von "janapier" (Vielen Dank dafür! :y: Magst Du uns Deinen Namen noch verraten?) eigentlich schon sehr klar zu sehen gewesen sein musste. Als der GRF noch zum Meridian unterwegs gewesen war, sah ich nichts, das dieser Knick hätte sein können. Erst als der Meridian schon ein Stück überschritten war, erkannte ich eine dunkle Verfärbung, die vermutlich dieser Knick gewesen war.

Es ist ein Unterschied, ob der Fleck gerade auf dem Weg zum Meridian ist oder schon darüber hinweg. Die Strukturen rund um den GRF herum sind dann jeweils anders beleuchtet. Glaub ich zumindest. Er sieht am Hinweg anders aus als später. Versteht ihr, was ich meine?

Gegen 23.45 Uhr hatte ich dann den Eindruck, in der Mitte des Bandes ein kleines Oval zu erkennen, das irgendwie farblich anders war als der Rest und dunkler als die unmittelbare Umgebung. Sicher war ich mir dann aber doch nicht. Ich beobachtete weiter, und mit der Zeit (schon nach der Meridianstellung) fiel mir plötzlich ein winziger dunkler Fleck auf, der sich nur minimal unterhalb der Ebene des südl. Äquatorialbandes befand (sofort musste ich an Nikis Stecknadelkopf denken! :)). Mit der Zeit wanderte dieses Fleckchen weiter auf Jupiters Rand zu. Nachdem ich mir nun "janapiers" Fotos nochmal genauer angesehen habe, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass das der untere schattige Teil des GRFs gewesen sein musste. Also, wirklich sicher bin ich mir da nicht, aber... Eigentlich irgendwie doch.

Ich skizzierte die Position dieses dunklen Fleckchens in Bezug zur Meridianlinie (die ich senkrecht eingezeichnet habe) um 0.10 Uhr. Diese Skizze (die rechte der beiden) hänge ich diesem Beitrag an und auch eine zweite, auf der ich versuchte, die dunkle Verfärbung des Äquatorialbandes links von diesem Fleckchen und dessen Position so knapp unterhalb der Bandebene aufzuzeichnen.

Ach, ich fotografiere euch gleich die ganze Seite des Eintrags in mein Beobachtungs-Tagebuch. Auch wenn mein Schrift-Gekrakel keiner von euch entziffern können wird! ;)

photo_2021-09-09_14-22-52.jpg
Tja, und zum Schluss kam dann noch der Hammer! Der (vermutete) GRF befand sich etwa auf der Mitte seines Weges vom Meridian bis zum Verschwinde-Rand, als ich plötzlich etwas sah, das mir durch und durch ging. Für den Bruchteil eines Mini-Moments hatte ich den Eindruck, den GRF als diese augenartige ovale Struktur mit einem etwas dunkleren Innern, das von etwas Hellem umgeben ist, zu erkennen, wie man ihn von Fotos kennt. Alles sehr hell, ähnlich den schwarz-weiß-Fotos oben, ohne Details, alles andere als klar und konturiert. Und erst recht nicht sicher. Das alles war viel zu kurz und flüchtig, als dass meine Augen oder mein Verstand es hätten greifen können. Geschweige denn, dass ich es zeichnen könnte. Es war ein winziger Moment der Offenbarung, der mir direkt ins Herz ging!

Mein Kopf sagte mir sofort, dass ich mir da aus den Erinnerungen an all die Fotos vom GRF inzwischen gesehen hatte, etwas zusammenreimte. Aber mein Herz sagt: Nein. Das war echt! Jupiter hat dir seinen großen Fleck gezeigt. Mit allem, was dazu gehört. Nicht nur ein Knick hier, ein Fleckchen dort. Ganz. Er hat sich dir gezeigt, wirklich gezeigt, zum allerersten Mal!

Leute, das war so ein wunderbarer Moment! Auch wenn mein Verstand noch immer der Meinung ist, ich könnte mir das auch nur eingebildet haben. Mein Herz ist da ganz sicher! Zwischen Jupiter und mir hat sich in diesem Moment etwas grundlegend verändert! Das zwischen uns beiden hat sich da grundlegend geändert. Es war wie dieser Moment, wenn man von seinem Angebeteten zum ersten Mal wirklich wahrgenommen wird. Das klingt jetzt entsetzlich schmalzig. Aber ihr wisst, was ich meine?

Puh! Jetzt haltet ihr mich noch für ein wenig durchgeknallter als sowieso schon. Aber damit kann ich leben! ;)

So. Nun noch ein ganz großes Dankeschön an "janapier" für die tollen Fotos mit Zeitangabe! Das hat mir sehr geholfen, meine eigenen Skizzen und Notizen mit der Wirklichkeit vor Ort zu vergleichen.

Herzliche Grüße an euch alle!
Sabine
 
Hi Sabine,
...
Puh! Jetzt haltet ihr mich noch für ein wenig durchgeknallter als sowieso schon. Aber damit kann ich leben! ;)
...
nee, du bist nicht durchgeknallt. ;)

Das war wahrscheinlich ein Moment sehr gutem, ruhigen "Seeings".
Das berichten viele Planeten Beobachter.
Ich bin übrigens kein "richtiger". Ich schaue lieber nach Deep Sky Objekten und da ist die Beobachtung eine andere.

Übrigens wollte ich dir schon lange vorschlagen. Schau doch auch mal nach dem Saturn. Ist ja nicht weit weg.
Sein Ring ist extrem faszinierend.

Gruß
Peter
 
Hallo Peter!

Übrigens wollte ich dir schon lange vorschlagen. Schau doch auch mal nach dem Saturn. Ist ja nicht weit weg.
Sein Ring ist extrem faszinierend.
Kann schon auch mal zu ihm rüberschauen. Aber in dem Ring werd ich vermutlich auch nicht viel Spannendes erkennen. Und Saturns Oberfläche selbst ist da noch weniger ergiebig.
Aber gut, der arme Kerl hätte schon auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient.

Ich bin übrigens kein "richtiger". Ich schaue lieber nach Deep Sky Objekten und da ist die Beobachtung eine andere.
OK, im Winter, wenn Jupiter sich verzieht, machen wir "Deep sky mit dem 60 mm Refraktor". Für Orion und seinen Nebel stelle ich mich auch gern mal ne Stunde in die Kälte. Äh, der Orionnebel zählt doch schon zu Deep sky, oder??

Liebe Grüße
Sabine
 
Nun zeige ich euch noch das Ergebnis einer zeichnerischen Trockenübung, die ich heute Nachmittag nach Vorlage des Fotos von Beitrag Nr. 112 angefertigt habe:

photo_2021-09-09_18-27-58.jpg

Schönen Abend noch!
 
Vielleicht noch interessant für das Thema ist ein Vergleich der Sichtbarkeit des GRF bei unterschiedlichen Farbfiltern. Die Bilder sind Rohbilder direkt vom Roh-Video ohne Bearbeitung. Auf dem Live-View ist das Bild durch die Bewegung deutlich klarer und zeigt mehr Details. Man sieht Details viel besser und einfacher als direkt durchs Okular.

Ich bin nicht so Farbfilter-Typ, würde aber spekulieren, dass im Grünen der Fleck am besten sichtbar sein müsste. Die Empfindlichkeit des Chips müsste einigermaßen dem menschlichen Farbsehen entsprechen. Im Blauen ist das Jupiter-Bild am dunkelsten und der Einfluss der Luftunruhe normalerweise am stärksten. Daher mein Tipp auf Grün.

Diese Filter sind allerdings Interferenzfilter und nicht die üblichen Farbfilter aus gefärbtem Glas. Interferenzfilter haben Durchlassfenster zwischen definierten Wellenlängen, wo die Filter komplett auf- bzw. zumachen. Gefärbtes Glas hat keine definierten Fenstern. Die Durchlasskurven flachen zu den Seiten eher ab. Der Kontrast bei einem Interferenzfilter dürfte daher etwas stärker sein. Aber wie gesagt, da bin ich nicht der Experte. Ich beobachte am liebsten ohne Filter.

Rot
Rot.JPG

Grün
Grün.JPG


Blau
Blau.JPG
 
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