Hallo Holger und Uwe,
gut, noch ein letztes Mal zur Klarstellung der Missverständnisse: Kondensstreifen (oder Wolken, Dunstschleier und Nebel) bilden sich nicht bei trockener Luft, das ist unstrittig (und ich habe das auch nirgendwo in Frage gestellt, oder was anderes entgegen der Meteorologie behauptet!)
Daraus folgt aber nicht, der Ausstoß von Abgasen einschliesslich grosser Mengen Wasserdampf durch den Luftverkehr (oder sonstige Verbrennungsmotoren) und damit sein Einfluß auf die Himmelsqualität (sprich auf Wolken-, Dunst- und Nebelbildung und damit Transparenz und Seeing) wäre marginal, wie Uwe oben feststellen wollte. Auch wenn es immer mal wieder lokal und kurzzeitig zu Wetterlagen mit trockener Luft kommt, ist aufs Ganze und über längere Zeit gesehen das Gegenteil der Fall, der (Luft)verkehr befeuchtet und benebelt den Himmel zusätzlich und zwar signifikant.
Ich zitiere dazu mal aus dem Artikel
Umweltauswirkungen des Luftverkehrs – Wikipedia
Zitat:
"Der Wasserdampf, dessen Ausstoß in großen Höhen als
Kondensstreifen sichtbar ist, kann zur Kondensation des in der Atmosphäre bereits vorhandenen Wasserdampfs führen, sodass es durch diese Anregung zu einer verstärkten Wolkenbildung kommt; dieser Effekt ist von der Wetterlage abhängig. Dass Kondensstreifen messbare Auswirkungen auf das
Wetter haben, zeigte eine Studie aus den USA im Zusammenhang mit dem Flugverbot nach dem
11. September 2001.
[8] Direkt nach den Anschlägen wurde der Flugverkehr für einige Tage nahezu vollständig eingestellt.
Link zur Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2c/RF-Airtraffic-Acp-19-8163-2019-f02-C2006T06.jpg/220px-RF-Airtraffic-Acp-19-8163-2019-f02-C2006T06.jpg
Strahlungsantrieb durch vom Luftverkehr induzierte Wolkenbildung (Simulation für das Jahr 2006 mit Bodenprojektion der Flugrouten)
[9]
Insgesamt tragen die Effekte des Luftverkehrs mit ca. 4–5 % zur gegenwärtigen
globalen Erwärmung bei.
[10][11] Die größte Bedeutung haben dabei wahrscheinlich die durch den Luftverkehr verursachten Kondensstreifen und Zirruswolken. Der Beitrag der CO2-Emissionen macht etwa ein Drittel aus, der der Emission von
Stickoxiden liegt netto bei etwas über 5 %. Der emittierte Wasserdampf selbst hat nur eine geringfügig erwärmende Wirkung, die durch eine etwa gleich hohe kühlende Wirkung der Feinstaubemissionen ausgeglichen wird.
[12] Die genaue Klimawirkung der durch den Luftverkehr induzierten Wolkenbildung hängt stark von Flughöhe, Reisezeit (Tag oder Nacht), den atmosphärischen Bedingungen entlang der Route (u. a. Lufttemperatur, Konzentration von Eiskristallen, schon vorhandenen Wolken und
Kondensationskeimen) und der Zusammensetzung des Brennstoffes ab. Über Nordamerika, Europa und Ost- und Südostasien, wo der Flugverkehr am dichtesten ist, hat sie die deutlichste erwärmende Wirkung.
[9]"
Zitat Ende
Ich hoffe, es überzeugt und wenn nicht, lasst uns nicht länger off topic streiten...
Gruß,
Mathias