Rosetta spots its target

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Zitat von Ifrit:
Nicht viel neues in der Pressekonferenz. Man vermutet aufgrund von Schwankungen in der Funkverbindung und auch in der Leistung der Solarpanels, dass die Sonde nach der Landung wieder abgehoben ist und sich (das Gyro war schon aus) dabei gedreht hat. Dies soll ca. 2 Stunden der Fall gewesen sein und danach aufgehört haben, so dass die Sonde evtl. "ein zweites mal gelandet" sein könnte.

Ja, so habe ich das auch aufgefasst. Wobei die Drehung der Sonde
dann faktisch durch das Ausschalten des Gyros verursacht wurde.
Wenn das Ding langsam ausläuft (oder schnell mit Bremse?),
bleibt ja das Drehmoment erhalten. Im Nominalfall
(Sonde am Komet verankert) wäre das auf den Boden übertragen
worden, so aber eben auf die Sonde selber.
Verständlich, aber trotzdem verblüffend, ist dass der
anschliessende Hopser geschlagene zwei Stunden gedauert hat... :O

Zitat von Ifrit:
Jetzt ist (etwas früher als planmäßig) erst mal die Funkverbindung weg, da Rosetta aus Sicht von Philae hinter dem Horizont verschwunden ist und erst morgen früh wieder auftaucht.
Tja, wohl kein ganz idealer Horizont...

Gruss
Thorsten
 
Tja, hoffen wir auf das beste für Philae.

Die angstvolle Frage die ich mir die ganze Zeit stelle: Wenn Philae von der Oberfläche abgeprallt ist und nach rund zwei Stunden Schweben mit auslaufendem Gyro wieder aufgesetzt hat, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann auf ihren Füßen gelandet ist?
Wenn sie durch das abprallen und das auslaufende Gyroskop ins trudeln geraten ist, könnte sie beim endgültigen Aufsetzen in jeder beliebigen Lage zur Ruhe gekommen sein. Also auch auf der Seite liegend oder gar kopfüber, was allerdings den Funkkontakt unterbrochen hätte.

Vielleicht ist das Kometenmaterial aber auch so fluffig, dass sie bis zum Hals im Staub steckt.
Morgen werden wir es hoffentlich erfahren. Hoffentlich klappt die erneute Kontaktaufnahme. Weiß jemand, für wie viel Uhr die zu erwarten ist?

Bis dann:
Marcus
 
Zitat von mettling:
Wenn sie durch das abprallen und das auslaufende Gyroskop ins trudeln geraten ist, könnte sie beim endgültigen Aufsetzen in jeder beliebigen Lage zur Ruhe gekommen sein. Also auch auf der Seite liegend oder gar kopfüber, was allerdings den Funkkontakt unterbrochen hätte.
"Könnte", aber passierte offenbar nicht.
Denn es gab die ganze Zeit Kontakt.
Vielleicht war die Sonde ja durch ihre eigene Drehung
sozusagen... drallstabilisiert. :augenrubbel:

Gruss
Thorsten

PS: Fluffig und bis zum Hals im Staub wohl eher nicht, denn sie ist ja abgeprallt.
Ich gebe zu, ich bin inzwischen vorsichtig optimistisch. :)
Sieht insgesamt nach Riesendusel im ausgiebigen Pech aus...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Oh toll, die xkcd-Bilder als Animation. Ich habe (als alter xkcd-Fan) den ganzen Tag über immer wieder auf die Seite geschaut. Wo hast Du die Ani denn her?

Marcus
 
hallo,

irgendwas hat geklappt, aber was nun genau ist, das wissen wir nicht.

Für mich war die "live" Berichterstattung ziemlich trocken-dürftig, ich denke da mit etwas Wehmut an zB den Voayger Triton Encounter, auch nicht grad um die Ecke, wo man live die Bilder reinkommen und sich aufbauen sah. Und jetzt haben wir 35 Jahre später und... nichts, kein Bild vom Anflug, kein Bild von der Umgebung, gar kein Bild. Die Wissenschaft hat natürlich Vorrang, aber das ist wirklich schade und eine verpasste Chance für die Popularisierung. Abgesehen davon, dass wir jetzt mehr wüssten was da eigentlich passiert ist.

Ich hoffe die kleine Philae kann sich halten und alles funktioniert soweit, dass das Vorhaben halbwegs wie geplant durchgeführt werden kann. Enorm spannend!

lg Tommy
 
Hallo Leute

ich habe mir heute auch die Kurze Nano-Reportage reingezogen. Gääähnnn... So ohne jeden Tiefgang, einfach flache Berichterstattung. Dass dieses Projekt nun auch noch mit der Mondlandung verglichen wird, ist schlicht ein Witz. Die ESA scheint da wirklich noch ein Haufen von Anfängern zu sein. Na mal sehen was nun für weittragende Erkenntnisse über unser Sonnensystem dabei herauskommen. Es bleibt spannend.



Viele Grüße,
Christian
 
Guten Morgen,

ich möchte nicht als Pessimist abgestempelt werden.
Aber ich finde das ganze Getuhe auch etwas übertrieben.
Vor über 40 Jahren landeten die ersten Menschen auf dem Mond.
Das war sicher Geschichte.
Fast ein halbes Jahrhundert später, in einer Zeit in der jedes Kind einen Hochleistungscomputer in seiner Hose mit sich trägt landet eine unbemannte Sonde auf einen Kometen und dann auch noch mit Problemen.
Die schicken eine sonde 10 Jahre auf reisen ohne nen PlanB?

Naja schauen wir mal wie es weiter geht.
Zumindest gibt es ja ein paar Bilder, hat sich ja schon gelohnt :)

Gruß

Giuseppe

P.S. Ach ja, dafür das es das größte Ereignis in der Menschheitsgeschichte ist, hält sich die Nachrichtenerstattung sehr in Grenzen. Da war ja der Sprung vom Felix Baumgärtner ja mehr in den Medien.
 
Nach neuen Infos ist Philae gelandet, abgeprallt, nach 2 Stunden wieder aufgesetzt, abgeprallt, nach 7 Minuten wieder aufgesetzt. Also 3x gelandet. Da haben wohl alle drei Verankerungssysteme nicht funktioniert...

Ingesamt bin ich auch etwas enttäuscht, vor allem über das Fehlen von Bildmaterial. Aber das bekommen wir wohl in ein paar Monaten nachgeliefert. :/ Man fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt! Damit hat man eine große Chance verpasst, die Medien-Aufmerksamkeit zu nutzen und mehr Menschen für die Raumfahrt zu interessieren.

Gruß
Burkhard
 
Hallo Werner,

ich gebe Dir Recht. Klugscheissen kann man im Nachhinein immer leichter. Vor allem wenn man keine Ahnung von der Sache hat. Was wie ich zugeben muss auch der Fall ist.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen das es kein Leichtes ist eine Sonde 500.000.000km auf einen Kometen zu landen.
Das will ich sicher nicht schlecht reden und das ein modernes iPhone im All nicht alzu lange überleben würde war mir auch schon klar.

Wie gesagt warten wir ab was noch kommt.

Gruß

Giuseppe
 
Hallo Leute,

ich hatte mich auch darauf eingerichtet das Ereignis auf 3sat zu verfolgen. Als dann hier und da das sogenannte "Public Viewing" erwähnt wurde kam es mir fast hoch. Hätte man noch das "Rudelgucken" erwähnt, dann hätte vermutlich mein Bildschirm einiges von dem "hochkommenden" abbekommen...

Das war Mediendudelei auf allertiefstem Niveau. Wen interessiert es bei solch einem Ereignis als Beispiel was da in der "Kantine" los ist. Die heutige Medienwelt macht leider heute auch vor der Wissenschaft nicht halt.

Gruß

Mike
 
Zitat von Burkard:
Da haben wohl alle drei Verankerungssysteme nicht funktioniert...

Das finde ich das eigentlich verrückte, man baut 3 Redundanzen ein und alle fallen aus. Dennoch scheint die Schwerkraft dieser grossen Kartoffel auszureichen, dass die Kiste dennoch halbwegs stabil steht.
Irgendwo habe ich die Tage gelesen das Gewicht von Philae auf dem Kometen würde gerade mal 10 Gramm betragen...

Ich bin gespannt wie es heute weiter geht.

Jochen
 
10g - das ist nicht viel!
Wollen wir hoffen das dass reicht. Wind gibts ja keinen und Erschütterungen wohl auch nicht (hoffentlich).
 
Ich hab sogar mehrmals von nur 1 Gramm gelesen!

Wind und Erschütterung - nein. Aber Rotation und möglicherweise Ausgasung.
Ohne Verankerung wird er sich nicht lange halten denke ich.

Gruß
Burkhard
 
Mich wundern die Aussagen über 1-10g. Habe gestern den Herrn Reiter sagen hören, dass die Gravitation auf dem Brocken ca. einem Tausendstel der Erdanziehungskraft entspricht. Was wiegt bitte so ein Lander? Etwa nur 1-10kg?

CS

Alex
 
Hi!

Das erste Bild ist da (=> Burkards Post),
in der Pressekonferenz um 14h soll ein
komplettes Panorama gezeigt werden. :O

Ansonsten:
Das Ding ist wohl zweimal gehoppst,
erst knapp 2 Stunden und dann nochmal 8 Minuten.
Die Sprunghöhe des ersten Hoppsers war
zwischen (je nach Quelle) , !!!, 500 bis 1000 Meter!
Der zweite zwischen 3 und 20.

Die Sprungweite ...
nix genaues weiss man nicht.
Könnte bis zu 1km gewesen sein. Hm... :erschreck:

Hier ein Link zur Lokalisierung des ersten "Lande"-Orts:
https://farm6.staticflickr.com/5609/15589900568_d6c13841a7_o.png

More to come today hopefully!

Gruss
Thorsten
 
Zitat von lexer:
Mich wundern die Aussagen über 1-10g. Habe gestern den Herrn Reiter sagen hören, dass die Gravitation auf dem Brocken ca. einem Tausendstel der Erdanziehungskraft entspricht. Was wiegt bitte so ein Lander? Etwa nur 1-10kg?
Die Masse von "Tschuri" soll laut wikipedia etwa 10^13 kg betragen. Die Masse von Philae etwa 100kg (Kühlschrank-groß). Abstand zum Massenmittelpunkt von Tschuri etwa 2000m. Mit Hilfe des Gravitationsgesetzes berechne ich eine Gewichtkraft von etwa

6,67E-11 * 1E+13 * 1E+2 / (2000)^2 N = 0,017 N entsprechend 0,017/9,81 kg = ca. 2 Gramm.

Das ist dann wohl eher 1/50.000 Erdanziehungskraft. Da der Komet aber sehr ungleichförmig ist, variiert auch die Schwerkraft an der Oberfläche sehr stark.

Thomas
 
Herrlich diese Tage,

früher kamen die Kometen zu uns, heute wir zu ihnen: O Komet doch alle .........

bitte nein, der Schweif ist voll!!!!!!

Na ja, in diesen Tagen darf man wieder stolz auf die Menschheit sein, ich bin ganz aufgeregt!

Gruss von Anette
 
Philae ok?

Wenn man das Bild um 90 Grad dreht,
sieht es wesentlich natürlicher aus,
aber auch wesentlich bedenklicher... :augenrubbel:
Link zur Grafik: http://ade.tdenk.de/2014/CIVA1-90deg.png

PS: Bitte nicht Ernst nehmen,
auf einem CNES-Briefing wurde wohl gesagt,
dass die langen Schatten von der tiefstehenden Sonne kommen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Re: Philae ok?

Hi,

beim Anblick des ersten Bildes vermutete ich auch, dass der Lander umgekippt ist. Aber auch wenn er richtig steht, ohne Verankerung kann er bei dem geringen Gewicht wohl keine Bohrung machen, oder?

CS Mike
 
Re: Philae ok?

Werner: Die Bilder wurden noch nicht veröffentlicht... :)

Mike: Nein, bohren traut man sich nicht - auch nicht die Harpunen noch mal zu feuern...

Und das Hauptprobelm könnte der "schattige" Landeplatz sein - dort gibt es derzeit nur 1h 30min Sonnenlicht pro Tag!
Da sucht man wochenlang nach dem idealen Landeplatz und dann so etwas... man ist nun etwa 1km davon entfernt!

Gruß
Burkhard
 
Re: Philae ok?

Dann stehen dem Team nun äusserst stressige Zeiten voraus.
Bei dem wenigen Sonnenlicht, werden die Energievorräte rasch zur Neige gehen und man steht dann vor der Entscheidung etwas zu riskieren z.B. um den Lander wieder aufzurichten die Harpunen, den Bohrer, Düsen oder sonstwas einzusetzten oder aus der schrägen Lage des Beste daraus zu machen und das alles im Lichte der Weltöffentlichkeit. Schade nur wie enttäuschend schlecht die "Show" fürs allgemeine Publikum war, da hätte ich mir schon mehr erwartet.

CS Mike
 
Zitat von MiMeDo:
Das Ding ist wohl zweimal gehoppst,
erst knapp 2 Stunden und dann nochmal 8 Minuten.
Die Sprunghöhe des ersten Hoppsers war
zwischen (je nach Quelle) , !!!, 500 bis 1000 Meter!
Der zweite zwischen 3 und 20.

Die Sprungweite ...
nix genaues weiss man nicht.
Könnte bis zu 1km gewesen sein. Hm... :erschreck:
Ich würde aus der Dauer des Hopsers von zwei Stunden auf eine Sprunghöhe von ca. 1000 Metern schließen. Die Sprungweite könnte aber, je nach dem Absprungwinkel und der Neigung des Terrains, sogar noch wesentlich größer sein:

Kleiner ballistischer Exkurs (für ebenes Terrain):

R = [v² sin(2θ)]/g

H = [v² sin²θ]/(2g)

T = [2v sin θ]/g

Dabei ist g die vom Kometen bewirkte Schwerebeschleunigung, v und θ sind Geschwindigkeit und Steigwinkel von Philae. Daraus ergeben sich dann die Reichweite R, die Flughöhe H, und die Flugzeit T.

Aus der bekannten Flugzeit von 2h = 7200 s für den ersten langen Hopser ergibt sich für die Geschwindigkeit nach dem ersten Aufprall:

v = gT/(2 sinθ)

Mit g = GM/r² ~ (6,67 x 10^-11) x (1 x 10^13) / (2000)² = 0,000167 m/s²

erhält man für zwei charakteristische Steigwinkel von 45° und 90° die folgenden Ergebnisse für die Reichweite und die Höhe des ersten großen Hopsers:
Code:
theta      45°     90°

v (m/s)   0,850   0,601                      

R (m)     4326      0

H (m)     1082    1082
Man kann also tatsächlich von einer ziemlich großen Sprunghöhe von ca. 1000 Metern ausgehen. Besonders beunruhigend ist aber auch die mögliche Sprungweite von bis zu 4 km, was bedeuten würde, dass sich Philae nun möglicherweise weitab vom zunächst angepeilten Landeplatz befinden könnte. Wäre jetzt interessant zu erfahren, ob und wo Philae auf den Bildern von Rosetta auftaucht!

Wenn man bedenkt, dass die Fluchtgeschwindigkeit auf diesem Kometen nur etwa 1 m/s beträgt, dann leuchtet das auch alles ein!
 
Schaut euch das erste Foto von der Obergfläche doch einmal ganz genau an. Das sieht doch so aus, als ob da ein langer dünner Stab rechts von dem einen Standfuß, den Kometen berührt und/oder das Ende sogar verbogen ist. Kann aber auch täuschen bei den Lichtverhältnissen.

CS Mike
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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