An alle "Bastler": hier noch ein wichtiger Hinweis zur Motorwahl.
Man findet ja gerade bei eBay fast unendlich viele Motoren.
Wenn man sich z.B. die recht weit verbreiteten NEMA-17 anschaut,
habe ich mal exemplarisch die Daten von 2 "fast identischen" Schrittmotoren von Nanotec herausgesucht.
Am Ende dieses Beitrags gibt es eine Gegenüberstellung von den 2 Motoren, gleiche mechanische Abmessungen, gleiches Drehmoment, aber einmal mit einem Nennstrom von 1,2A und dann die gleiche Baugröße mit einem Nennstrom von 3A.
Der Motor mit den 1,2A hat eine Induktivität von 3,4mH, der mit 3A hat lediglich 1,03mH.
Der eine Motor hat ein Drehmoment von 0,495Nm, der Andere hat 0,5Nm. Also quasi gleiches Drehmoment.
Was bedeutet das aber in der Praxis?
Solange die Motorendstufen eine Betriebsspannung von 48V haben (rote Kennlinien) und die Motoren nicht schneller als ca. 300 Rpm drehen gibt es eigentlich keinen Unterschied, siehe angehängte Kennlinien.
Wenn man dann aber mal eben schnell schwenken will, dann wird es interessant.
Bei dem Motor mit den 1,2A und 3,4mH bricht das Drehmoment drastisch ein.
Und bei knapp über 2000 Rpm gibt es quasi kein Drehmoment mehr.
Die Montierung ruckelt oder bleibt stehen.
Bei dem Motor mit den 3A und den 1,03mH sieht die Lage dagegen wesentlich erfreulicher aus.
Selbst bei einer Drehzahl von 6000 Rpm hat man immer noch ca. 0,2Nm.
Aus den Kennlinien kann man direkt ablesen, dass bei der doppelten Betriebsspannung das Drehmoment doppelt so lange erhalten bleibt.
Womit wir wieder bei den Induktivitäten wären.
Je kleiner die Induktivitäten, desto höher die mögliche Drehzahl unter sonst gleichen Bedingungen.
Leider geben nicht alle Hersteller so schöne Kennlinien heraus.
Wenn man aber mit der Montierung mal eben schnell schwenken will, sollte man, wenn es geht, die Motoren mit den geringeren Induktivitäten wählen.
Oder, falls es technisch geht, die Motoren gegen welche mit geringen Induktivitäten austauschen.
Der Nachteil ist natürlich der Spitzenstrom von 3A.
Aber: wie oft und wie lange wird denn dieser Strom benötigt? Die wenigen schnellen Schwenkbewegungen fallen im Vergleich zu eventuell einigen Stunden Belichtungszeit doch kaum ins Gewicht.
Energiemäßig würde ich sagen, das kann man vernachlässigen.
Und wenn die Motoren gemütlich drehen, dann fließt auch kein Strom von 3A in die Endstufen.
Durch die Pulsweitenmodulation erzeugt man zwar einen Strom von 3A durch die Motorwicklungen, die Spannung an den Spulen liegt dabei aber bei niedrigen Drehzahlen bei lediglich 3A * 0,63 Ohm = 1,89V.
Für möglichst hohe Drehzahlen hilft nur eine möglichst hohe Betriebsspannung, verbunden mit Motoren mit einer möglichst geringen Induktivität.
In diesem Sinne, CS.