Hallo Astrofreunde,
ich möchte euch heute über meine neu eingetroffene Hardware berichten.
Die ToupTek ATR3CMOS26000KPA (color) traf am Dienstag den 14.02.2023, aus Gauting, hier im hohen Norden ein.
Komischerweise zeigten die Wettersatelliten an diesem Tag eine
größere Wolkenfreie Zone in Anmarsch auf die jütische Halbinsel.
Darum hieß es keine Zeit verlieren !
17:15 Uhr kam ich von der Arbeit,
17:27 Uhr Sonnenuntergang
17:30 Uhr Aufbau der Harware,
17:50 Uhr aufspielen der Software,
18:05 Uhr 18:40 Uhr Elterngespräch an der Schule meiner Jüngsten
,
18:45 Uhr fokussieren und Starten der Sequenz,
23:00 Uhr - 23:45 Uhr Aufnahme von Flats, Darkflats und Darks
Ab 23:00 Uhr starke Sichteinschränkung durch Nebel.
Seit dem waren keine weiteren hochwertigen Aufnahmen mehr möglich.
Rund 4 Stunden sind zusammengekommen, nicht schlecht für die erste Nacht
allerdings viel zu wenig für SH 2-263.
Hier das Zwischenergebnis (photometrische farbkorrektur, leicht gestreckt) :
Aufnahme ohne Filter mit ToupTek ATR3CMOS26000KPA (color) und TS Photoline 130@728mm
Kamera auf 0 Grad gekühlt, High Gain Mode = off, Ultra Modus = on, Gain120, Offset200, 80x180sek
Hier meine persönlichen Pros und Cons:
Pro: - deutlich größeres FoV im Vergleich zu meiner ASI294 (beide werden mit APS-C beworben)
- wenig Rauschen
- kleinere Pixel als die 294MC (nicht 294MM)
- beheizbare Frontscheibe
- verschiedene Auslesemodis (low Gain für Breitband, High Gain für Schmalband)
Cons: - Dateigröße der Einzelbilder (50MB) macht alles langsamer (Preview, Bearbeitung etc)
- hohe Anzahl toter pixel (Darks sind trotz "zero ampglow" Pflicht!)
- Auflagemaß zum Sensor 17,5mm anstatt 6,5 bei der ASI (weniger Platz für OAG, Filter, etc)
- 2Zoll Filter sind notwendig (meine ASI294 ist bei 6,5mm Sensorabstand mit 1,25Zoll ausgekommen)
Zwei Tage später kam die zweite Lieferung mit dem Optolong L-Ultmate
doch dieses mal hatte ich kein Glück mit dem Wetter....
Ein Sturmtief mit orkanartigen Böen fegte gestern über die Schleswig-Holsteinische Tiefebene.
Aber wo ein Wille ist ist auch ein Weg, ein möglichst kleines Teleskop mit einer möglichst großen Montierung, windgeschützt aufgebaut.
So konnte ich zwischen den vorbeifegenden Wolken und vereinzelten Regenschauern immerhin 45min Daten des Herznebels sammeln.
Bild ist farbkorrigiert, gestreckt, und entsternt:
Aufnahme mit Optolong L-Ultimate und ToupTek ATR3CMOS26000KPA (color) am Skywatcher Startravel 120/600.
Kamera auf 0 Grad gekühlt, High Gain Mode = on, Ultra Modus = on, Gain120, Offset200, 15x180sek
Hier meine persönlichen Pros und Cons:
Pro: - deutlich besseres SNR als bei dem L-eXteme
- weniger Halos, aber bei hellen Sternen immer noch sehr stark vorhanden (getestet auf Sirius und Capella)
- Aufnahmen bei Mondlicht hoffentlich möglich (wir weden sehen)
Cons: - der Filter ist stockduster (Platesolving schwierig)
- starke Halos auf hellen Sternen (getestet auf Sirius und Capella)
Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Usern hier in diesem thread, für die vielen Informationen, bedanken.
Das hat mir wahrscheinlich viele Stunden "trial and error" erspart.
Grüße und CS
Karsten