Hallo zusammen,
bitte keine Anfeindungen hier, das kann ich nicht gebrauchen.
Ich schreib jetzt auch nochmal was zu dem OAZ, um zu erklären wo das Problem für mich liegt.
Klar verstehe ich Andreas wenn er frag wo ist das Problem, ich habe hier drei Taks und komme damit klar, was er nach seinen Ergebnissen auch wirklich tut.
Auch Tommy mit dem Tipp mit dem nur von einer Seite fokussieren, ja das geht.
Die Frage ist aber, will ich das und wie hab ich es erlebt und was stört mich daran und will ich damit klarkommen.
Der Epsilon wir ja von einige als heiliger Gral angesehen und wenn man den mit Kritik beschmutzt, fühlen sich einige auch gleich angegriffen.
Man sollte sich aber klarmachen, das ist nur ein Werkzeug, sonst nix. Und von einem Werkzeug erwarte ich das es funktioniert.
In meinem Job sorge ich dafür, das über 10000 User arbeiten können, indem ich Werkzeuge (Software) bereitstelle sowie Standards festlege, welche und wie diese Werkzeuge zu benutzen sind. Egal wie gut man da alles durchtestet und vorbereitet, es sind immer User dabei, die ein Problem finden und damit nicht klar kommen. Da muss man sich dann anschauen wo das Problem ist, oft reicht eine Schulung, allerdings gibt es auch immer Fälle wo man sagen muss, ok in dem Fall funktioniert das wirklich nicht und man muss etwas ändern.
Was ich damit sagen will ist, das man nicht immer von sich ausgehen sollte, nur weil man selber mit etwas klarkommt heißt das nicht das es die andern automatisch auch müssen.
Grundsätzlich ist der OAZ vom Epsilon ja nicht schlecht bezüglich Tragkraft und Einfachheit.
Allerdings war ich erschrocken als ich den Epsilon das erste mal benutzt habe und beim Fokussieren gesehen habe wie weit sich das Bildfeld verdreht und wie die Sterne die Position verändern wenn man die Richtung ändert.
Darauf hin habe ich mich natürlich informiert und festgestellt, ja das ist wohl normal.
Aber es ist nicht schön und das kenne ich von keinem andern Teleskop/OAZ den ich bis jetzt besessen habe.
Bei keinem hüpften die Stern herum wenn ich am Fokussierer drehe.
Die folge davon ist das ich es nicht geschafft habe einen Autofokus zum laufen zu bekommen.
Der Backslash betrug stolze 229 Schritte und war auch nicht konstant.
Je nach Position des Teleskops war dieser unterschiedlich.
Das ganze habe ich auch mit dem Messuhr nachgemessen und bestätigt.
Bei dem ganzen immer bedenken ich hatte versucht es mit der ASI294mm bei 1x1 Binning und einer Pixelgröße von 2,32 µm zum laufen zu bekommen.
Bei 2x2 und 4,63 µm war es gerade so akzeptabel aber auch nicht perfekt.
Somit musste ich immer manuell fokussieren und jedes mal hab ich mich über den OAZ aufgeregt und mich gefragt wie kann man damit zufrieden sein?
Das mit dem verdrehen habe ich einigermaßen in den Griff bekommen indem ich rechts und links an der Zahnstange Messingstreifen eingelegt habe.
Hallo das ist ein 2600€ Teleskop von Takahashi. Warum muss ich da dran rumfummeln?
Der Autofokus wurde dadurch besser allerdings immer noch nicht zuverlässig.
Das bedeutet das ich mir bei den Aufnahmen nachts alle zwei Stunden den Wecker gestellt um den Fokus zu kontrollieren und nach zu fokussieren.
Der Epsi hat durchaus eine Temperatur Drift welche bei kleinen Pixel bemerkbar ist.
Dann kommt noch das nächste Ärgernis, meine Astronomik Filter sind nicht homofokal.
Sollte ja kein Problem sein, man kann ja einen Filter Offset angeben, was aber nicht funktioniert wenn der OAZ nicht zuverlässig positioniert.
Am Ende musste ich dann zu viel Kompromisse eingehen, was ich absolut nicht eingesehen habe.
Meine Anforderung ist das alles komplett automatisch funktioniert. Sprich Hütte aufschieben auf Play drücken and forget. Auch mit dem Hintergrund, das ganze Equipment wenn es den mal zuverlässig läuft, eventuell in eine Remote Sternwarte zu stellen. Da muss das dann alles funktionieren!
Aber das ist mit dem OAZ so wie ich ihn kenne, im Originalzustand nicht möglich.
Man hat keine Möglichkeit den Zahnstangenantrieb zu Justieren, da der Abstand der Welle fest vorgeben ist. Es gibt zwar den Starlight Microfokus MPA-TAK, da weiß ich aber nicht ob man da irgendwie das Spiel einstellen kann und da der Preis auch bei über 600€ liegt habe ich am Ende den kompletten OAZ gegen den MoonLite CRL 2.5 getauscht inkl. Adapterplatte für den Epsilon 130.
Da mich das ganze inkl. Fokusmotor etwas über 800€ gekostet hat, war es meiner Meinung nach die einfachste Möglichkeit. Damit sind jetzt alle beschriebenen Unzulänglichkeiten erledigt.
Das Teil hat einen Backslash von 6 Schritten, positioniert absolut zuverlässig und der Autofokus funktioniert zu 100%.
Jetzt ist die Fokussierung so wie ich es mir ab Werk vorgestellt habe und auch erwarte.
Damit auch die nicht Epsilon Besitzer verstehen was ich meine, noch ein paar Bilder.
Grüße
Carsten