SpaceX zum Mars

Und so war es.
Erster Static Fire Test mit dem Super Heavy Booster.
War wohl nur mit einem Triebwerk, aber scheint erfolgreich gewesen zu sein.

Gruß
Thorsten
 
Und das Türmchen rollt zur Startrampe...
Voll montiert, mit 29 Triebwerken und 4 Riesen-Gridfins.
Die übrigens starr sind, die Ohren stehen also auch während dem Start ab.

Und eine Animation vom Fangmechanismus.
Elon Musk meint dazu:
Very close to real!
Arms are able to move during descent to match exact booster position.
Catch point is off to side, in case catch fails – don’t want to hit launch mount.
Booster is transferred back to launch mount for next flight.
Designed to have <1 hour turnaround.


Gruss
Thorsten
 
Ok, falsch ausgedrückt. Natürlich können sie sich drehen um die Befestigungsachse, aber Einklappen geht nicht.
Und das "hinderlich für den Start" scheint weniger wichtig zu sein als die Vorteile die es bietet.
Mal sehen ob das so bleibt.

Gruss
Thorsten
 
Natürlich können sie sich drehen um die Befestigungsachse, aber Einklappen geht nicht.
Achso ok, immerhin.

Aber was soll das denn für Vorteile bieten? Klar, es ist etwas einfacher als einklappbare, aber 4 kleine Motoren oder wie man das eben macht wär doch echt nicht schwer umzusetzen, hat die Falcon 9 doch auch... oder liegt es am eingesparten Gewicht?

CS
Kalle
 
Aber was soll das denn für Vorteile bieten?
Kann ich auch nicht genau sagen. Auf jeden Fall wird das System dadurch zuverlässiger, und die Gridfins ersetzen ja auch die Landebeine. Und Musk's Philosophie ist ja bekanntlich "das beste Teil ist das weggelassene Teil". Man sollte also vielleicht umgekehrt fragen: Stören sie sehr beim Start?

Ich hoffe, ich klinge nicht wie ein Fanboy, aber ich bin richtig hyped auf den Testflug! o_O Entweder es klappt, das wäre spektakulär, oder es geht was schief, das wäre vermutlich ebenso spektakulär. Win-Win :D
Hyped sind wahrscheinlich alle, auch die Kritiker. Das wird wirklich spektakulär!

Ich bin allerdings ehrlich gesagt auch etwas besorgt.
Denn so wie die Installationen auf den Fotos aussehen ist da alles ziemlich dicht auf dicht. Wenn es eine große Explosion gibt oder einen Absturz auf das Tanklager, dann ist alles, aber auch alles P L A T T. Zumidest am Startgelände, die Fabrik selber dürfte weit genug entfernt sein. Das andere und vielleicht gefährlichere Risiko sehe ich in der extremen Eile, da scheint es für mich nur eine Frage der Zeit zu sein dass es einen grösseren Arbeitsunfall mit Verletzten oder gar Toten gibt. Und das dürfte die ganze Action auch erst mal gewaltig ausbremsen. Das SN9 hat's ja schon mal angedeutet, als es sich an der Wand von der Highbay "angelehnt" hat. Und eine dritte Gefahr ist ein Hurrikan mit Überschwemmung. Sieht doch verdammt flach aus das Gelände dort.

Naja, ok, hoffen wir dass es nicht so kommt.
(Und ich hab's endlich mal geschrieben, von wegen "im Nachhinein haben wir's ja alle vorher gewusst".)

Der Flug selber, es hat mich überrascht dass Elon gleich so auf's Ganze geht. Ich hätte eigentlich erwartet dass er die Komponenten mehr schrittweise testet. Einen Hüpfer mit dem Booster (mit weniger Triebwerken) und höhere Flüge mit dem Starship (inklusive sowas wie die Freunde Bezos und Branson machen) um die Hitzekacheln und die Überschallflugeigenschaften zu testen. Aber nein, Elon geht gleich auf's Ganze. Da er sowieso nicht auf Land landen darf macht das im Prinzip auch Sinn. Wie bei den bisherigen Testflügen: Im Prinzip kann das Gerät alles, mal sehen wie weit es kommt.

Wir können also mal wieder Tipps abgeben wie weit das Dingens kommt. Von der Sorte:
  1. Explodiert auf (oder nahe) der Rampe
  2. Explodiert während dem Boosterflug
  3. Starship erreicht Umlaufbahn nicht
  4. Verliert Kontrolle beim Wiedereintritt
  5. Landet hart
  6. Alles klappt
Meine Befürchtung ist 1., mein (optimistischer) Tipp ist 4.

Gruss
Thorsten
 
Hallo!
Wir können also mal wieder Tipps abgeben wie weit das Dingens kommt. Von der Sorte:
  1. Explodiert auf (oder nahe) der Rampe
  2. Explodiert während dem Boosterflug
  3. Starship erreicht Umlaufbahn nicht
  4. Verliert Kontrolle beim Wiedereintritt
  5. Landet hart
  6. Alles klappt
Meine Befürchtung ist 1., mein (optimistischer) Tipp ist 4.
Interessant. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen sowohl der Booster als auch das Starship bei ersten Test im Wasser landen, damit entfällt Punkt 5 (zumindest teilweise - es wird in jedem Fall ziemlich spritzen, egal ob weich oder hart).

Wenn ich die Zahl der Startabbrüche/-unterbrechungen/-verschiebungen wegen Triebwerksproblemen von den drei Triebwerken des Starships auf 29 (später 32) Triebwerke des Boosters hochrechne, dann wird der Start in diesem Jahrhundert nicht stattfinden. Wenn endlich Triebwerk Nummer 29 dicht ist, fängt Nummer 1 schon wieder an zu tropfen... Starten geht irgendwann nur, wenn Fehler in Kauf genommen werden. Wie das enden kann zeigt die Geschichte der Russischen Mondrakete (N1 (Rakete) – Wikipedia). Deswegen ist mein Tip die Nummer 2 für den ersten Flug.

Grüße
Maximilian
 
Der Punkt 5. ist so gemeint, dass das Starship eine Landung auf Land nicht überlebt hätte. Z.B. dass es sich nicht genug aufrichtet und einen Bauchpflatscher macht. Oder so. Ist natürlich je nach Situation u.U. etwas schwierig von 6. abzugrenzen.

Thorsten
 
Moin,

wird man abwarten müssen, Fehlermöglichkeiten gibt es reichlich, allein das Beherrschen der vielen Triebwerke... Aber auch da denke ich wird man abwarten müssen, aber erinnern tut mich das schon an die N1. Nun denn.

CS
Jörg
 
Zur Erinnerung:
Falcon-Heavy hat bisher klaglos funktioniert
und hat auch 27 Triebwerke in der ersten Stufe.
29 sind "nur" noch zwei mehr... :whistle:

Thorsten
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen sowohl der Booster als auch das Starship bei ersten Test im Wasser landen
Ja, so ist es.

Da man nicht weiss an welcher Stelle man die Kontrolle über das Dingens verliert und das doch ziemliche Brummer sind, führt nahezu die gesamte Flugbahn über Wasser. Insbesondere wegen der Karibik ist der Startazimut so gewählt dass das Starship sich geschickt zwischen (fast?) allen Inseln durch"schlängelt" (in gerader Linie natürlich). Der Booster fliegt eher vertikal und "landet" einige Kilometer vor der Küste beim Startplatz. Das Starship fliegt im Prinzip von Texas nach Hawaii, allerdings die lange Route. Dort findet die Wasserlandung auch 100km oder so von der Küste entfernt statt. Das Raumschiff erreicht nie einen stabilen Orbit, d.h. selbst wenn die Kontrolle über Afrika oder wo auch immer verloren geht kommt es im Pazifik bei Hawaii wieder runter. Soll heißen es gibt keinen De-Orbit Burn. Land"berührung" gibt es nur über Zentralafrika und Indonesien. Dieses Video hat die Bahn schön animiert zwischen 1:09 und 1:37.

Ach ja, es fehlt Punkt Null in der Liste:
0. Keine Genehmigung von der FAA. _jungeschlagen:

Gruss
Thorsten
 
Hallo!
Zur Erinnerung:
Falcon-Heavy hat bisher klaglos funktioniert
und hat auch 27 Triebwerke in der ersten Stufe.
29 sind "nur" noch zwei mehr... :whistle:
Schon, aber die Merlin Triebwerke der Falcon Raketen verhalten sich zu den Raptors hinsichtlich Komplexität und Ausreizung des technisch Machbaren wie ein Rasenmähermotor zu einem 12-Zylinder-Formel-1-Turbo-Hybridmotor... Bei den Sojusraketen brennen auch mehr als 30 Triebwerke gemeinsam, die meistens problemlos miteinander harmonieren. Im größeren Maßstab an der N1 hat es nicht funktioniert.

Grüße
Maximilian
 
Deshalb der Pfeif-Smiley :whistle:
Letztlich wissen tun wir es nach dem n-ten Versuch.
Mit n=1? n>1? n>>1? n>n(Projektabbruch)?
Alles möglich.

Grüssle
Thorsten
 
Stacking is under way!!

Ich vermute mal dass das "nur" ein Test ist, denn bisher gab es weder Static Fire Tests noch sind alle Hitzeschutzkacheln am Starship befestigt.
Aber sieht dann bestimmt beeindruckend aus!

Gruss
Thorsten
 
Tim Dodd, auch bekannt als "Everyday Astronaut", durfte den Herrn Musk zwei Stunden lang interviewen und alles fragen.
Daraus hat er drei Videos gemacht, zwei sind schon veröffentlicht.
Dauern je eine Stunde und sind nicht immer ganz leicht zu verstehen.
Aber interessant. (Ich habe bisher nur das erste angeschaut.)

Teil 1: Starbase Tour with Elon Musk [PART 1]
Teil 2: Starbase Tour with Elon Musk [PART 2]

Es gibt auch eine schriftliche Zusammenfassung der beiden Teile:

Zum Teil schon sehr interessant was Elon Musk so sagt.
Vier Beispiele:

Musk’s Engineering Philosophy: [...]
Simplify and optimize the design. [...] the most common error of a smart engineer is to optimize something that should not exist.
[...]
In response to Dodd asking what SpaceX learned from the Space Shuttle, Musk continued stating that the biggest problem with the shuttle was that its design froze. Due to all Space Shuttle missions being crewed, design changes were high risk and low reward. Musk contrasts, stating the biggest advantage of Starship is “Starship does not have anyone on board so we can blow things up. It’s really helpful.”
[...]
Furthermore, Musk noted that SpaceX’s goal is to push the envelope with each vehicle, such that it blows up, as this ensures SpaceX is getting lots of data while not having to store many vehicles. He further noted that every Starship has had major upgrades over the previous vehicle; such is the pace at Starbase. Because of this, the first 10 Starship’s that SpaceX gets back will likely not be reflown, as newer vehicles will be so vastly different.
[...]
On the orbital flight, both the first stage (B4) and the second stage (S20) will be expended, as SpaceX’s goal for the first flight is to “make it to orbit without blowing up”.

tl;dr;
Wenn das Ding explodiert ist besser für SpaceX. :oops:

Gruss
Thorsten
 
So richtig viel spektakulär Neues gibt's derzeit nicht vom Starship. Booster und Starship werden fleissig durch die Gegend gefahren, Triebwerke ein- und wieder ausgebaut, Hitzeschutzkacheln montiert, Designänderungen angekündigt (z.B. sollen die vorderen Flügelchen jetzt schräg oben statt an den Seiten angebracht werden), Kryotanks am Boden mit Wärmedämmung versehen, usw. Im Moment ist SN20 wieder auf einer Startrampe, es könnte evtl. ab nächsten Mittwoch Tests mit Treibstoff und vermutlich auch Triebwerkszündung geben. Let's stay tuned!

Gruss
Thorsten
 
Mal wieder ein kurzes Update von der Starship Front.

Der Booster 4 ist heute mal wieder Richtung Startrampe kutschiert worden, voll bestückt mit seinen 29 Triebwerken. Das könnte durchaus seine vorletzte Reise sein. (Die letzte dann nach oben.)

Das Starship 20 ist schon seit geraumer Zeit auf dem Startgelände, es wurden offenbar zumindest ein paar Triebwerke montiert. Ausserdem wird fleissig an den Kacheln gearbeitet.

Ausserdem wird auch ein neues Gebäude im Fabrikkomplex errichtet, eine "Higher-Bay", die eigentlich nur marginal höher wird als die alte, aber wesentlich grösser, so dass dort mehrere Raketen gleichzeitig montiert werden können.

Was die Genehmigungen und so Kram betrifft gibt's meines Wissens keine Neuigkeiten.

Gruss
Thorsten
 
Was die Genehmigungen und so Kram betrifft gibt's meines Wissens keine Neuigkeiten.
Meines Wissens dauert die Gelände-Überprüfung durch die FAA ab Beginn 31 Tage; dementsprechend würde der früheste Starttermin der 10. Oktober oder so sein, zumindest wenn die FAA heute damit anfinge. Doch nachdem sich das wohl noch etwas verzögern wird, könte der Start auch noch etwas auf sich warten lassen.

Anderes Thema:
Findet eigentlich bei jeder Falcon 9, Soyuz etc. ein Cryotest, ein Static Fire usw. vor dem Start statt? Oder sind das nur Tests, die in der jetzigen Phase der Starship-Entwicklung gemacht werden müssen?
 
Findet eigentlich bei jeder Falcon 9, Soyuz etc. ein Cryotest, ein Static Fire usw. vor dem Start statt? Oder sind das nur Tests, die in der jetzigen Phase der Starship-Entwicklung gemacht werden müssen?
Hi Mike!

Cryotests finden eigentlich nur statt bei der Entwicklung bzw. wenn eine Rakete neu ist und das erste Mal befüllt wird.
Das mit dem Static Fire ist auch eher selten, warum SpaceX das bei den meisten (nicht allen!) seiner Falcon-9 Raketen macht weiss ich nicht. Einen guten Grund haben sie aber bestimmt dafür, denn sonst ist die Devise ja eher "Weglassen was weggelassen werden kann".
Bei Starship ist ja alles komplett neu, da probiert man so ein paar kritische Schritte schon besser vorher mal aus.

Gruss
Thorsten
 
Hmmm....

Normalerweise bin ich ja optimistisch, aber ich fürchte, dass es sich wieder um Elon-Time handelt, wie schon vor 5 Wochen, als er folgendes twitterte:

4 significant items:

- Final heat shield tiles for ship
- Thermal protection of booster engines
- Ground propellant storage tanks
- QD arm for ship

2 weeks.

Das Heat Shield vom Starship ist noch nicht ganz fertig, GSE 8 fehlt ebenso noch und der QD Arm dürfte noch eine Erweiterung bekommen.

Nichtsdestotrotz, 29 Raptors statisch feuern zu sehen wird ein Fest! :cool:
 
Soll morgen nicht die ersten Zivilisten mit der Falcon 9 starten? Der Plan ist ja das sie ein paar Tage im Weltall verbringen.
 
Soll morgen nicht die ersten Zivilisten mit der Falcon 9 starten? Der Plan ist ja das sie ein paar Tage im Weltall verbringen.
Ja, bzw. nein. SpaceX redet immer von "Zivilisten", aber Zivilist ist ja das gegenteil von Militärangehörigem, und so gesehen sind sie nicht die ersten. Da das Thema im Internet schon hochkam, haben auch schlaue Leute herausgefunden welches tatsächlich die erste reine Zivilistencrew war: Die von Sojus TMA-3 am 18. Oktober 2003. Da war auch der spanische Astronaut und spätere Forschungsminister Pedro Duque dabei.

Wenn man aber "Zivilist" mit "nicht-professioneller Astronaut" übersetzt, dann stimmt es. :rolleyes:

Und ja, ein paar Tage (drei?) bleiben sie im All. Und eine Aussichtskuppel ist auch an Bord. Nice trip! :cool:

Gruss
Thorsten

PS: Eigentlich gehört das Thema in den anderen Thread, oder es kann auch gerne jemand einen neuen dazu aufmachen.
 
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